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  • Day 25

    Besuch bei Bambusbjörn und Buddha

    October 24, 2017 in China ⋅ 🌙 30 °C

    Wenn eine Gruppe Erwachsener aufgeregt schreit und sich die Mädels und Jungs in Schale werfen und bereits im Bus aufgeregt und laut wird, dann ist man wohl auf dem Weg ins Panda Zentrum zum Bambusbjörn (schwedisch für Panda). Am heutigen Tag sollten wir die Pandas besuchen und nach Leeshan zur weltgrößten sitzenden Buddha-Statue fahren. Um dieses straffe Programm auch schaffen zu können, trafen wir uns um 7:30 Uhr mit Xiao, mit der wir dann zum Chengdu Panda Research & Breading Center gefahren sind. Da wir noch vor der Rush Hour unterwegs waren, besuchten wir statt einer Stunde auch nur ca. 10 Minuten bis zum Center. Dort angekommen, hatten wir dann über 3 Stunden Zeit das Gelände mit seinen grossen Pandas (great Pandas) und den roten Pandas (red Pandas) zu durchlaufen. Bei beiden - völlig unterschiedlichen und nicht miteinander verwandten Spezies - handelt es sich um gefährdete Tierarten. Die Namensgebung erfolgte eher zufällig, da der rote Panda ca. 40 Jahre vor dem großen Panda entdeckt wurde und einfach Panda getauft wurde. Bei dem großen Panda machte man es sich dann einfach, da man meinte die sehen sich ja ähnlich.
    Wie bereits bekannt sein sollte, verspüren die Panda-Weibchen keine große Lust an der Fortpflanzung und sind dazu auch nur an wenigen Tagen im Jahr fruchtbar (bei 10 Stunden am Tag fressen, bleibt für andere Gelüste auch wenig Zeit). In der Natur zieht das Panda-Weibchen zudem auch nur immer ein junges groß und lässt andere Babys verhungern. Trotz dessen hatte es große Panda wunderbar geschafft ein paar Jahrtausende und Millionen auch so zu überleben. Im Prinzip hat der große Panda, der sehr knuffig aussieht, auch nur drei Feinde: der Mensch, Leoparden und die Bambus-Ratte, die dem Bambus den Saft aussagt und daher alle Nährstoffe entnimmt. Da die Tiere - wie wir auch - sehr kurzsichtig sind, bekommen sie von ihrer Umgebung auch nur bedingt etwas mit und selbst wenn, interessiert sie es nicht sonderlich. Was auch beachtenswert sind für die Knuddelbären ist, dass sie sehr gute Kletterer sind und ursprünglich Karnivore waren (man kann sich die Pandas aber auch Schlecht mit ner Keule Fleisch vorstellen). Der Park ist am besten mit einem Zoo vergleichbar. Das bedeutet, dass es verschiedene Gehege für die großen und roten Pandas gibt. Dazwischen gibt es dann auch zwei Neugeborenen Stationen, in der man sich Panda-Babys anschauen konnte. Die Pandas waren größtenteils mit fressen und schlafen beschäftigt, wobei sie für letzteres gerne auf Bäume kletterten und sich dort einmurmelten. Die Panda-Babys waren überwiegend mit schlafen beschäftigt und nicht wirklich Lust auf Gesellschaft. Nach guter Sichtung von gefühlt 50 Pandas wurde Chris dann auch langsam Panda-Müde und ihm verging so langsam die Lust. Steffi und die anderen waren jedoch noch weiterhin Feuer und Flamme, sodass dann auch der Souvenirladen geplündert wurde und Steffi einen Panda-Ring ergatterte (andere kauften sich Panda-Rucksäcke und Panda-Haarreifen). Gegen 11 Uhr waren wir dann auch (Chris: „endlich!“) durch. Anschließend ging es nach Leshan, wo sich die größte sitzende Buddha-Statue der Welt befindet. Dafür müssten wir drei Stunden auf der Autobahn verbringen und eine chinesische Tankstelle besuchen, an der Steffi eine Entenkeule to go mitnahm. Die Fahrt mit dem Bus war gewohnt rasant und bestand hauptsächlich aus Spurenwechseln, Überholmanövern und Gehupe. In Leeshan angekommen, mussten wir nur eine kurze Wanderung unternehmen und waren dann schon beim Buddha, der bereits im Jahre 713 nach ca. 90 Jahren Bauzeit fertiggestellt wurde, angekommen. Die umliegende Umgebung enthielt früher ebenfalls eine Vielzahl von in Stein gehauenen Statuen und Symbolen, die jedoch Opfer der Kulturrevolution waren (den der Buddha aber soweit überstanden hatte). Da die Wanderung am Kopf endete, mussten wir anschließend die 71 Meter hinuntergehen und dann den sitzenden Buddha in ganzer Pracht bewundern. Auch hier waren wir wieder Ziel eifriger chinesischer Fotografen, die ungefragt von uns Bilder schossen (irgendwie tun ein die Promis bisschen Leid). Der Buddha selbst war total beeindruckend und wirklich gigantisch. Hier sind Worte wirklich kaum zu finden. Wir waren uns sofort einig, dass die 3 Stunden Fahrt sich in jedem Fall gelohnt haben, da es wirklich einmalig ist (eines der 7 chinesischen Wunder wie uns Xiao erklärte). Zudem war Xiao so nett und hat uns vieles über das Alltagsleben der Buddhisten und der Bedeutung der Symbole erklärt. Nachdem wir eine andere Treppe hochgingen, kamen wir dann an einen Tempel, der mit wunderschönen Skulpturen ausgestattet waren. Dazwischen wanderten eifrige Mönche umher, die den Tempel in Schuss halten. Uns wurden Räucherstäbchen angeboten, die wir anzünden konnten und uns etwas Glück bringen sollten. Zudem durften wir einen Wunsch beten, wenn wir sie angezündet haben. Der Rauch der Stäbchen soll dann diese Gebete und Wünsche hinaustragen, sodass das Universum uns diesen erfüllt (wir fragten vorher auch noch einmal, ob es die Leute stört und uns wurde gesagt, dass genau das Gegenteil der Fall ist, da die hiesige buddhistische Strömung alles (auch nicht-Buddhisten) als kosmische Einheit sieht. Trotz der Räucherstäbchen werden wir wohl aber den Lebenszyklus nicht durchbrechen können, da hierfür nach Xiao erforderlich ist, dass man seinen Geist nicht mehr wundern lässt, jeglichen Wünschen entsagt werden muss und ein geistiger Zustand der Ruhe und Zufriedenheit zu erreichen ist. Anschliessend gingen wir noch an eine taoistischen Stätte entlang, die sich unmittelbar daneben befindet. Der Taoismus kennzeichnet sich dabei durch den Glauben an das Gleichgewicht der Kräfte (dem Ying und Yang). Anschließend ging es dann zum Bus und zurück ins Hostel, wo wir uns dann später trafen um Hot Pot Essen zu gehen, welches in Sichuan eine Spezialität ist. Dabei handelt es sich um einen großen Topf, der eine Brühe enthält, die zum kochen gebracht wird. Anschliessend bereitet man dort Fleisch und Gemüse vor. Am ehesten ist diese Speise daher mit einem Fondue vergleichbar, nur wesentlich besser. Chris wagte sich an die scharfe Variante und Steffi an den unscharfen Pot. Das Essen war sehr scharf aber vor allem auch sehr interessant, sodass wir auch das extra scharfe Fleisch (Chris), welches in den scharfen Hot Pot getaucht wird, und Kuhmagen (Steffi) probierten. Im Übrigen gab es frisches Gemüse, Fleisch und ein echtes Highlight. Zur Belohnung gab es am Ende ein Eis! Nach dem langen Tag ging es dann für einige früher und für andere später ins Bett.
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