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  • Day 27

    Die Mystik Xi'ans

    October 26, 2017 in China ⋅ ☀️ 19 °C

    Nach einer Menge rumgammeln im Zug kamen wir dann endlich gegen Mittag in Xi‘an an, die im historischen China Hauptstadt war und übersetzt ungefähr „westlicher Frieden“ bedeutet. Bereits vom Zug aus konnte man die imposante Stadtmauer sehen, die 12 Meter in die Höhe ragt und vier Tore, eines für jede Himmelsrichtung, enthält. Am Bahnhof der Stadt angekommen, wurden wir anschließend von unserem nächsten Guide Weiwei abgeholt. Nach einer kurzen Busfahrt zum Hostel hatten wir anschließend die Möglichkeit uns frisch zu machen, was wir selbstverständlich genutzt haben (die bisherige Reise hat zwei Erfahrungen hervorgebracht: Nutze jede sich gebende Möglichkeit zum Essen und zum Waschen!). Dann trafen wir uns mit Weiwei und es ging durch die Stadt am Bell Tower vorbei zum Südtor, welches seinerzeit nur der kaiserlichen Familie vorenthalten war. Der Bell Tower selbst war ein Turm im Pagodenstil, der auch von weitem ins Auge gesprungen ist. Dabei diente er auch im modernen Xi‘an als Wahrzeichen und Knotenpunkt. Angenehm war dabei vor allem, dass man in Xi‘an keine Straße überqueren musste, sondern hier entsprechende Fußgängertunnel vorhanden waren. Auch die Stadt selbst war sehr sauber und bestach mit seiner Bevölkerung, die oftmals wirklich etwas mit der englischen Sprache anfangen konnte. Am wirklich schönen Bell Tower konnte man auch seinen Zwilling, den Drum Tower, bereits in naher Entfernung sehen. Unser Weg führt weiter vorbei an zahlreichen Geschäften bis zum Südtor. Hier gingen wir die Treppen hinauf auf die alte und gut erhaltende Stadtmauer. Dort angekommen, liehen wir uns Fahrräder und hatten die Möglichkeit einmal die komplette Stadtmauer, die knapp 14 Km umfasst, entlangzufahren. Wie bereits erwähnt, haben wir bereits früh die Ausmaße und die Höhe der Mauer erkannt. Oben angekommen, sahen wir auch schnell, dass die Mauer auch mindestens 12 Meter breit war und die Tore gigantische Ausmaße Annahmen. An jeder Seite ragte zudem eine Aussichtsplattform in die Höhe und die gesamte Mauer war mit roten Lampions geschmückt. Die Fahrt mit dem Fahrrad war daher sehr schön und zeigte uns die ganze Majestät des Bauwerks. Da die Fahrt ein wenig Zeit in Anspruch nahm, wurde es irgendwann dunkel und die Fahrt wurde noch beeindruckender, da nicht nur die roten Lampions nunmehr wunderschön strahlten, sondern auch die Wachtürme und Tore nunmehr vollständig leuchteten. Wir hatten die richtige Zeit für den Fahrradausflug gewählt, da wir so zum Glück Tag und Abend erleben konnten. Nach dieser Fahrt ging es weiter zum muslimischen Viertel, bei der wir auch die modernen und hippen Bars und Restaurants Xi‘ans passierten. Die auch mit Berliner Designern warben. Im muslimischen Viertel angekommen, welches direkt hinter dem Drum Tower lag, hatten wir ein wenig Zeit über die Basare und an den Essensständen vorbeizuziehen. Das muslimische Viertel selbst entstand, als sich ein chinesischer Kaiser türkischen Truppen bediente und diese dann in seinem Reich integrieren wollte. Dementsprechend gibt es hier bis heute große muslimische Gemeinde, die sich anders kleidet und andere kulinarische und kulturelle Regeln enthält. An den Menschen selbst erkannte man die türkische Herkunft jedoch nicht mehr wirklich, nur anhand der Kleidung war sie aber deutlich auszumachen. Dementsprechend ähnelte der Basar sehr den wohl auch meisten Europäern bekannten Märkten aus Istanbul oder Side. Das Essen ähnelte ebenfalls entfernt der uns bekannten türkischen Küche, die regional jedoch stark abgewandelt wurde. So hatten die Fladenbrote und türkischen Süssigkeiten wohl nicht mehr viel mit der türkischen Küche gemein. Im Übrigen wurden überall jedoch Kebaps, die vom geschlachteten am Messer gongenden Lamm geschnitten wurden, und Teigtaschen mit Lammfleisch angeboten, die sehr entfernt an Döner erinnerten. Nach einem Spaziergang über den Basar, bei dem sich einige unserer Begleiter Souvenirs, wie Schachspiele aus Terrakotta-Kriegern und Mahjong-Spielen, runterhandelten, war es bereits schon spät und wir hatten Freizeit. Da Chris bereits zwei Böreks und einen Reiskuchen auf den Ständen verdrückte, hatte Steffi den Drang nach McDonalds. Nach einem kurzen Besuch dort suchten wir die nahegelegene Einkaufsstrasse auf, um ein paar Erledigungen vornehmen zu können (wir brauchten mehr Unterwäsche). Schon sehr spät im Hostel angekommen, gingen wir auch schnell zu Bett... morgen erwartete uns die Terrakotta-Armee...Read more