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  • Day 56

    Warum nicht einfach hier bleiben?

    November 24, 2017 in New Zealand ⋅ ⛅ 14 °C

    Aufwachen am Lake Taupo, um gleich morgens ein Bad im warmen Wasser zu nehmen. Der Lake Taupo ist Neuseelands größter See und einer der größten Kraterseen der Welt. Es finden sich am See und um den See herum viele Warmwasserquellen mit 45 Grad warmen Wasser. Zwar hatten wir eine solche Quelle nicht gleich am See, aber das Wasser war trotzdem sehr angenehm. Die Sonne schien und wir schauten auf den See und aßen unser Müsli. Wir hatten heute nicht viel geplant und wollten den Tag ein wenig auf uns zukommen lassen, da die nächsten Tage viel Programm erwarten ließen. Nach einer Weile trieb es uns doch hoch und wir fuhren nach Turangi, um ein wenig einzukaufen. Da wir einen Riesenhunger hatten (der Körper wollte scheinbar nach der Wanderung wieder Energiereserven haben), kauften wir uns ein gebackenes Hähnchen und machten es uns in einem Park gemütlich. Von dort wollten wir dann weiter bis nach Taupo (die Stadt) fahren, wo es verschiedene dieser Quellen geben soll. Unterwegs hielten wir jedoch immer einfach da an, wo es uns gefällt und entspannten uns in dem Campervan mit dem Blick auf den riesigen See. In Taupo angekommen, gingen wir zu dem Strand, da hier solche Quellen sein sollen und man sich in dem Sand entsprechende kleine Heisswasserpools bauen kann. Und so war es dann auch so, dass einige Stellen im Wasser deutlich wärmer waren als andere. Da uns dies aber noch nicht genügte, fuhren wir weiter zu dem Thermal Spa. Dies ist ein Ort in Taupo, der neben einer grossen Parkanlage auch für seine Thermalquellen im Fluss bekannt ist. Taupo ist die größte Stadt im Umkreis von mehreren Autostunden und hier finden regelmäßig größere Sportevents statt (z. B. der neuseeländische Triathlon). Auch am heutigen Tage fand hier ein großes Radrennen um den See statt und es war dementsprechend ziemlich voll. Wir hatten uns auch schon auf der Strecke gewundert, warum so viele Radfahrer unterwegs waren. Nun wussten wir es besser. Nach einem kleinen Fußmarsch im Thermal Spa kamen wir dann an eine Brücke, wo sich schon einige Menschen im Wasser fanden. Wir gingen dort auch ins Wasser und gingen zunächst in einen der natürlich geformten Pools, die sehr heiss waren. Das Wasser dampfte und war mindestens 40 Grad heiß. Danach kletterten wir die Felsen hinab in das Wasser, wo sich der kalte Fluss mit der Warmwasserquelle vermischt und genossen ein wenig das natürliche Spa. Das Tolle war: Es ist absolut umsonst. In Neuseeland sind beinahe alle Parks und viele Naturwunder öffentlich für jedermann zugänglich und man verlangt nur, dass die Plätze sauber hinterlassen werden und keine Souvenirs mitgenommen werden („take nothing but pictures and leave nothing but footprints“). Das gilt ebenso für die vielen freien Camping- und Zeltplätze, die jedenfalls eine Grundausstattung haben. Wer aber ein wenig mehr Luxus möchte und Zugang zu Duschen, Küchen oder fließenden Wasser haben möchte, muss für einen privaten Campingground auch etwas zahlen. Wir machen eine Mischung aus beiden, da zwar im See oder Fluss waschen nett ist, aber ab und zu eine Dusche her muss. Zudem haben wir für Neuseeland ein sehr üppiges Budget eingeplant. Auf den freien Campinggrounds, die auch für Zelte zugelassen sind, sieht man vor allem sehr viele junge Leute (viele aus Deutschland), die mit Kleinwagen und Zelten unterwegs sind. Und so kam es dann auch heute bei uns, dass wir einen Campingground ansteuerten, der für alle offen ist (Campingvans und Zelte) und wirklich sehr gut besucht war (bislang waren nie mehr als 4-5 andere Campingvans auf den großen freien Flächen). Hintergrund war aber auch, dass aufgrund des Radrennens zwei Plätze an der Marina der Stadt geschlossen waren, die nur für Campingvans zugelassen sind. Heute war es ziemlich entspannt und wir gingen zufrieden ins Bett. Ab morgen ist wieder Wandern, noch mehr Thermalquellen und eine weitere wunderschöne Landschaft angesagt.Read more