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  • Day 76

    Im Inneren eines Aquariums

    December 14, 2017 in Brazil ⋅ 🌙 15 °C

    Wir kamen mit unserem Nachtbus gegen 7:30 Uhr in Bonito an. Hierbei handelt es sich um einen kleinen Ort mit knapp 20.000 Leuten, der sich quasi dem Öko-Tourismus verschrieben hat und nur eine bestimmte Anzahl an Besuchern überhaupt zulässt. Hier ist es vor allem sehr heiss und wir hatten schon am frühen Morgen um die 30 Grad, wobei die Temperatur bis auf37 Grad ansteigen sollte. Der Ausflug galt als erstes einem Supermarkt, da wir bei der Hitze viel Wasser brauchten und Steffi nicht ohne ihre Snacks leben kann. Für M&Ms ist sie auch bereit ein halbes Vermögen in brasilianische Real zu bezahlen. Chris gab sich mit einem Liter Kokoswasser zufrieden, welches nicht nur unglaublich erfrischend ist, sondern uns auch wiederbelebte (an dieser Stelle möchten wir auch noch kurz die hier überall erhältliche Guarani- Limonade erwähnen, die unglaublich lecker ist). Wir buchten bereits vorab einen Schnorchelausflug und wurden hierfür bereits um 11 Uhr vom Hotel abgeholt. Unser Fahrer war Argentinier hieß mit Nachnamen Baumann und seine Familie väterlicherseits kommt aus Deutschland. Wir fragten jedoch nicht nach dem Grund der damaligen Auswanderung. Er mag Rockmusik, was ihn aber gleich sympathisch machte. Und so ging es mit Guns‘ N Roses und System of a Down die abenteuerlichen rotgefärbte Straßen zu der Farm. Wir fuhren dabei vor allem durch landwirtschaftliche Flächen, wo sich Ochsen, Kühe und andere Nutztiere fanden und überall fanden sich kleine rote Hügel, die von Termiten oder Ameisen stammen. Die Farm war wirklich eine schöne und schattige Oase in der sonnengetränkten Landschaft. Nachdem wir ein kleines Sandwich verdrückten und uns für die nächsten Stunden stärkten, ging es auch schon los. Wir zogen die Wetsuits an und mussten uns kalt abduschen und jeglichen Rest von Sonnencreme und Mückenspray entfernen. Dann gab es eine Einführung in die Flüsse, in denen wir Schnorcheln sollten und ein paar Warnungen (Bisse und giftige Tiere, Schlangen etc.) sowie den Hinweis, dass die Umwelt hier besonders zu respektieren sei. Nach einer kurzen Fahrt mit dem Jeep mussten wir dann noch knapp 40 Minuten durch den Dschungel laufen und wurden hier von Mücken ohne Ende attackiert. Wir wurden aber relativ verschont, was an den Wetsuits und unseren UV-Shirts lag. Daneben gab es verschiedene Vögel und Bäume zu bestaunen. Der Dschungel barg ein wenig kühle an dem heißen Tag. Dabei kamen wir auch an einem glasklaren Fluss vorbei, der Sichtweiten von weit über 40 Metern bietet. Am Ende der Wanderung sollte es auch genau in diesen Fluss gehen. Diese Klarheit hat der Fluss aufgrund des Limestones, der das Wasser unglaublich genau filtert. Das Wasser ist grundsätzlich auch trinkbar, aber die Mineralienkonzentration ist so hoch, dass einige Leute davon Magenprobleme bekommen. Wir durften dann den Fluss besteigen. Die Regeln waren einfach: nicht planschen, leichte Schwimmbewegungen, nichts anfassen und nicht auf den Boden stellen. Im Prinzip mussten wir uns daher nur treiben lassen und mit leichten Schwimmbewegungen nachhelfen. Die Aussicht war atemberaubend und die Fische kamen auch interessiert auf uns zu. Teilweise mussten wir sie mit leichten Schwimmbewegungen auch verjagen. Der Boden wechselte von Steinen, zu Sand und zu Unterwasserpflanzen. Dazwischen fanden sich auch Überreste von Bäumen. Dazwischen dann immer wieder Fische in jeder Form und Größe. Wir hatten leider nicht genug Glück, dass wir neben Fischen auch andere Tiere wie Schlangen oder Schildkröten sehen konnten, hatten aber auch so unseren Spaß. Nach knapp der Hälfte der Zeit (insgesamt gute 3,5 Stunden) kamen wir an das Teufelsloch, welches eine Quelle in 4 Metern Tiefe ist, bei der das Wasser mit soviel Druck herauskommt, dass der umliegende Sand dauerhaft wirbelt und wohl auch schon die ein oder andere GoPro verschluckt hat. Hier durften wir dann auch einmal Tauchen und die Quelle mir eigenen Händen berühren. Geschafft haben es jedoch bislang noch nicht viele, da der Gegendruck enorm ist. Steffi versuchte es mehrmals und scheiterte leider. Chris benötigte zwei Versuche und schaffte es dann auch tatsächlich dem Strom zu trotzen und den Boden zu erreichen. Von dort ging es noch weiter durch das Aquarium bis wir an eine Stelle kamen, bei der unser klarer Fluss in einem nicht so klären Fluss mündete. Plötzlich war die Sichtweite auf unter zwei Metern gesunken und das Gefühl änderte sich Rasch, da man nicht mehr wusste, was da so im Wasser ist (und hier gibt es immerhin sich Anacondas). Dafür war das Leben oberhalb des Wassers von besonderem Interesse, da wir hier Tukane - mit ihren großen Schnäbeln - sehen und den „Stimmen“ des Dschungels lauschen konnten. Nach gut einer halben Stunde ging es dann aus dem Wasser und wir fuhren mit dem Jeep dann zurück zur Farm. In Bonito zurück hieß es dann Essen (hier tranken wir eine sog. „Schweizer Limonade“, von der unsere Schweizerin in der Gruppe jedoch noch nie hörte; die Limonade gibt’s in fast allen Restaurants und ist echt super lecker) und Schlafen.Read more