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  • Day 14

    Nevertheless not giving up hope

    November 1, 2018 in South Africa ⋅ ☀️ 18 °C

    Südafrika zu besuchen, ohne sich mit der jüngeren Geschichten der letzten 100 Jahre auseinander zu setzen, erscheint uns als unvollständig, ja, sogar oberflächlich und falsch. Der Einfluss der britischen und holländischen Kolonialmächte, dessen unsäglicher Gipfel in der Apartheid mündete, hat Südafrika maßgeblich geprägt.

    28 Jahre ist es her, dass die Segregationsgesetze, die die strikte Einteilung der Rassen in White, Coloureds und Black People und damit die Gräben reißende Ungleichbehandlung zur Wahrung wirtschaftlicher Interessen und Sicherstellung der politischen Vormachtstellung der der weißen Bevölkerung legalisierten, abgeschafft und damit das Ende der Apartheid eingeleitet wurde. Doch noch immer ist die Apartheid allgegenwärtig. Townships zum einen historischen durch Landflucht, zum Großteil aber durch Zwnagsumsiedlungen entstanden gehören zu jeder größeren Stadt Südafrikas.

    Wir beginnen den Tag im District Six Museum. Gewidmet ist es den über 60.000 Vertriebenen und zwangsumgesiedelten Bewohnern des Viertel District six, der 1964 dem Erdboden gleichgemacht wurde. Zahlreiche Objekte und Fotografienzeugen von der barbarischen Grausamkeit der Apartheidregierung und ihrer Rassengesetze. Paare entzweit, Familien auseinandeinander gerissen, Heimat verloren... Wir sind fassunglsos... Wir besuchen anschließend das älteste Township Kapstadt , das für viele Zwangsumsiedler zur aufgezwungenen Heimat werden musste, insbesondere für die Bewohner des zwangsgeräumten District Six. In Langa, besuchen das Community Center, sehen verschiedene Werkstätten, lassen uns die Projekte erklären, in denen junge Menschen sich künstlerisch und handwerklich ausbilden lassen können. Wir werden herumgeführt. Unser Guide übergibt an einen anderen Guide, der scheinbar eine Resepktperson in Langa ,aber leider sehr schwer für uns verständlich ist. Er führt uns herum, zeigt uns verschiedenen Wohnsituationen. Wir fühlen uns wie Eindringlinge. Wir bekommen zu sehen, was gezeigt werden kann und es wir haben das Gefühl, dass bei uns der Eindruck stehen soll, es werde etwas regierungsseitig für die schwarze Bevölkerung getan. Am Ende erhalten wir von den Kindern im Kindergarten noch ein kleines "Programm" gezeigt. Alles wirkt inszeniert... Fakt ist, dass die Lebensbedingungen für die schwarzen Bevölkerung katastrophal und menschenunwürdig sind. Die Armut, Hoffnungslosigkeit, Tristesse kann nur ein Nährboden für Gewalt, Drogen und Kriminalität sein. Keine noch so angestrengte Bemühung eines geführten Besuchs kann das überdecken... Und trotzdem haben wir gelernt, dass es viele Südafrikaner weder Schande noch Unglück bedeutet aus dem Township zu kommen, denn zu Hause ist, da wo die Lieben sind.
    Aus Respekt haben wir keine Menschen oder Wohnsituationen fotografiert.
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