Eine kleine Welt-Reise

Februari 2023 - Juli 2025
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Mit Radlust unterwegs Richtung Osten. Baca selengkapnya
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  • Tag 157: Andijan bis Osh

    14 Agustus 2023, Kirgistan ⋅ ☀️ 27 °C

    Das Hotel ist ganz ok, allerdings ist das Frühstück, das es hier ja immer mit dazu gibt, recht eintönig. Es gibt Weißbrot, Spiegeleier und Würste, dazu Tee. Wir essen und machen uns dann auf den Weg.
    Aus der Stadt heraus schauen wir uns noch eine Festung an, von der allerdings nur noch die Mauer wirklich steht. Lukas darf sich sogar noch das Museum anschauen, in dem es um den 2. Weltkrieg geht.
    Von Andijan geht es Richtung Osh mit leichter Steigung aufwärts. Am Horizont werden die Berge immer deutlicher und ragen imposant in die Höhe. Normalerweise würden wir die Erhöhungen eher als Hügel bezeichnen, aber nach der endlosen Ebene zwischen Aktau und Tashkent gleichen sie eher Bergen.
    Statt dem Paprika, sehen wir heute Maiskolben, die auf dem Seitenstreifen der Straße getrocknet werden. Wieder denke ich an die A5 und muss grinsen.
    An einem kleinen Laden halten wir an, um Wasser einzukaufen. Dort gönnen wir uns auch ein Eis, welches wir direkt vor Ort essen. Dabei wird eine Gruppe Jungs auf uns aufmerksam und setzt sich mit ihren Fahrrädern ein paar Meter weiter in den Schatten einer Hecke. Als wir mit dem Eisessen und Wasserumfüllen fertig sind, merken wir, dass sie sich auch für die Weiterfahrt bereit machen. Und tatsächlich!
    Sobald wir auf die Räder steigen und losfahren, folgen sie uns zunächst mit leichtem Abstand und holen dann aber gleich auf. Obwohl sie doch so offen und entgegenkommend sind, sobald wir versuchen ein Foto zu machen, drehen sie sich weg.
    Kurz bevor wir dann die Grenze ins Land Nummer 12 erreichen, lassen sie von uns ab und wir fahren wieder alleine weiter.
    Die Landschaft ist in unseren Augen hier sehr schön. Endlich bekommen wir mal etwas anderes zu sehen und endlich kommen die Berge näher, die mit kühleren Temperaturen locken.
    Wir erreichen die Grenze und bekommen sofort ein Tor geöffnet, während die Autos in der Schlange warten müssen. Dann kommt die Durchsage, dass wir doch durch die Personenkontrolle schieben sollen.
    Also fahren wir ein kurzes Stück zurück und schieben die Räder zum ersten Tor. Die Pässe werden kontrolliert und wir dürfen durch. Im ersten Gebäude stellen wir uns an einem Schalter an. Dort wird der Pass nochmal eingehend kontrolliert und wir werden "ausgestempelt". Dann dürfen wir die Räder umständlich durch die sehr engen Gänge schieben. Aus dem Gebäude heraus geht es dann über einen Parkplatz zum Tor nach Kirgisistan. Dort geht es schnell. Nachdem der Pass angeschaut wurde, geht es über einen langen Steg in Richtung nächstes Gebäude. Bevor wir dieses erreichen werden wir schon zur Seite gewunken. An einem kleinen Häuschen werden wir lächelnd empfangen, wir bekommen den kirgisischen Stempel und sind im Land. Ohne Gepäckkontrolle oder lange Fragen!
    In Osh fahren wir zunächst ein ATM an und heben Geld ab. Dann fahren wir zu einem Guest House, das wir auf Booking gefunden haben. Es ist erstmal ein bisschen schwer zu zu finden. Mithilfe eines Einheimischen wurden wir dann alerdings auf die richtige Tür hingewiesen.
    Die Besitzerin kommt uns schon freudestrahlend entgegen. Nach kurzem Austausch mit dem Handy, bestätigt sie uns, dass noch ein Zimmer frei ist. Lukas wirft einen Blick darauf und letztendlich entscheiden wir uns für die 15€ (für beide zusammen) zu bleiben. Wir haben ein kleines Doppelzimmer mit Bad und eine öffentliche Küche können wir ebenfalls mit benutzen.
    Also machen wir uns gleich auf den Weg, kaufen Kartoffeln und Gemüse und machen uns seit langer Zeit mal wieder eine leckere Gemüsepfanne.
    Eigentlich war der Plan, die Reste für den nächsten Tag mitzunehmen, jetzt, da es dank zunehmender Höhe wieder kühler ist und das Essen nicht mehr so schnell schlecht wird, aber weil es so lecker war ist nichts übrig geblieben.
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  • Tag 158: Osh bis Langar

    15 Agustus 2023, Kirgistan ⋅ ☀️ 20 °C

    Wie schon gestern gedacht, hat sich das Guest House als wirklich schön herausgestellt. Wir frühstücken gemütlich in der Küche und machen uns dann auf den Weg.
    Vorbei an verschiedenen Parks, der Lenin Statue, der Staatlichen Universität und einigen Mosaiken geht es in die Berge. Rechts und links der Straße befindet sich ein Supermarkt und eine Apotheke nach der anderen, in Größen, wie wir sie aus Usbekistan nur vereinzelt kennen.
    Wir machen Mittagspause unter einem großen Baum im Schatten, bisher auch eine Seltenheit. Als wir so unsere Nudeln kochen und essen, kommt von oben Noel angefahren. Wir standen schon vorher in Kontakt und wussten, dass wir ihn heute auf der Strecke sehen würden.
    Wie schön doch das Wiedersehen ist! Hastig verabschiedet am Grunde des Aralsees, sehen wir ihn jetzt nach vielen Wochen wieder. So viel haben wir bisher unabhängig voneinander erlebt! Wir erfahren, dass er den Pamirhighway in Tadjikistan gefahren ist und natürlich auch einmal krank wurde. Unter den Fahrradfahrern besteht ein stilles Einvernehmen, dass man nicht wirklich auf dem Pamirhighway war, wenn man nicht mindestens einmal Magen-Darm hatte. Außerdem macht er uns die weiteren Kilometer in den Bergen Kirgisistans sehr schmackhaft.
    Nach bestimmt einer Stunde gehen wir wieder getrennte Wege. Wer weiß, ob wir uns nicht doch nochmal wieder sehen werden.
    Beim nächsten Supermarkt machen wir halt und kaufen Wasser ein. Der Ladenbesitzer ist so glücklich uns zu sehen, dass er uns kurzerhand den 5-Literkanister Wasser schenkt. Als wir diesen gerade in unsere handlicheren Flaschen umfüllen, kommt er mit zwei weiteren 500 ml Flaschen und zwei in Plastik verpackten Stücken Pizza heraus, drückt sie uns in die Hand und lächelt.
    Der Wahnsinn! Es geht gerade so weiter mit der Gastfreundschaft!
    Auf dem Weg weiter nach oben (das Tal steigt nur unmerklich an) werden wir noch von ein paar Jungs angehalten, die begeistert mit uns reden. Verstehen tun wir zwar nichts, aber ihnen reicht auch schon ein Handschlag von uns aus, um uns strahlend hinterher zu winken.
    Entlang der Straße sehen wir immer wieder Pferde vorbei streifen oder cowboyartige Hirten ihre Herden treiben.
    Wir finden oberhalb eines Flusses einen für uns passenden Zeltplatz, waschen uns grob im Fluss und genießen dann die Aussicht auf das Tal und das Treiben um uns herum.
    Zu Essen gibt es dann Reistopf und die Pizzastücke, die allerdings natürlich mal wieder mit Fleisch sind.
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  • Auch Kühen schmeckt scheinbar Wassermelone :)Lukas trinkt Kymys (Stutenmilch)Eine hier typische Yurte

    Tag 159: Langar bis Kyzyl-Korgon

    16 Agustus 2023, Kirgistan ⋅ ⛅ 20 °C

    Wir frühstücken und fahren dann zurück zur Straße. Direkt treffen wir einen Fahrradfahrer aus Russland, mit dem wir uns kurz unterhalten. Dann geht es weiter bergauf.
    Heute haben wir einige Höhenmeter vor uns. Es ist herrlich, wie sich der Fluss im Tal entlang schlängelt, wie die Berge um uns liegen und ganz in der Ferne die wirklich hohen Gipfel aufragen.
    Immer wieder kommen kleine Kinder aus ihren Häusern angerannt, winken uns begeistert nach, liefern sich mit uns ein kleines Wettrennen auf ihren Fahrrädern oder strahlen einfach nur vor Freude.
    Für mich ist Kirgisistan seither das Land der unfassbar schönen Täler und der strahlenden Kinder! Ein sehr schönes Fleckchen, zu dem wir gerne wieder zurück kehren.
    Vor uns liegt nun ein steilerer Anstieg. Aber auch hier kommen wir nicht um ein Gastgeschenk herum. Beim Vorbeifahren an einem Stand bekommen wir eine große Schale der berüchtigten Kymys zu trinken. Kymys ist die Stutenmilch, die hier viel und gerne getrunken wird. Sie soll sehr reichhaltig sein und sehr gesund. Trotz der guten Eigenschaften haben wir schwer dit zu kämpfen auch nur den kleinsten Schluck herunter zu bekommen. Ähnlich des gegorenen Kamelkäses aus Kasachstan, schmeckt auch die Stutenmilch sehr bitter und sehr streng. Nach wenigen Schlucken müssen wir den Rest zurück geben, denn Magen-Darm wäre jetzt eher ungünstig.
    Also geht es noch die letzten Meter auf den Pass und danach in einer langen Abfahrt ins Tal. In Gulcha kaufen wir nochmal ein, essen wieder ein Eis und machen uns dann auf den Weg durch die imposantem Bergformationen. Um uns herum ragen Berge auf, die nochmal rund 2000m höher sind als die Straße, auf der wir uns befinden.
    Neben einem Fluss, der durch dieses Tal verläuft, schlagen wir etwas versteckt das Zelt auf. Dann wagen wir es und baden im Wasser. Baden ist eigentlich zu viel gesagt, dann das Wasser, das mehr oder weniger direkt von den Gletschern hier hinunter ins Tals fließt, ist eiskalt. Also stehen wir nur bis zu den Knien drin, werfen uns das Wasser an den Körper und Lukas wagt sogar, sich kurz hinein zu setzen.
    Dann siehen wir uns schnell warm an, denn hier auf knapp 1600 m Höhe wird es schon recht kalt am Abend. Immerhin um die 12 Grad wird es hier schon nachts, verglichen mit den knapp 28 Grad im Tal also ein ziemlicher Temperatursturz für uns.
    Müde legen wir uns in unsere Schlafsäcke und können sie endlich mal wieder wirklich benutzen. Es ist ein gutes Gefühl, nicht im Zelt schwitzen zu müssen!
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  • Ein Tausch gefällig?
    Kühe mögen scheinbar auch noch Mirabellen :)Lukas mit neuem T-Shirt

    Tag 160: Kyzyl-Korgon bis Archat

    17 Agustus 2023, Kirgistan ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach unserem Frückstück neben dem Fluss geht es stetig bergauf. Wir können gar nicht davon ablassen Bilder zu machen, so begeistert sind wir. In einer Kurve stößt ein Reiter zu uns auf die Straße. Zunächst überholen wir ihn bei einer kurzen Abfahrt. Als es dann allerdings wieder berauf geht, holt er uns doch wieder ein. Wir fahren/reiten ein wenig zusammen und tauschen ein paar Worte aus. Zum Spaß deute ich ihm an, dass wir ja gerne mal tauschen könnten - sein Pferd gegen mein Fahrrad. Was ich als Scherz gemeint hatte, wird von unserem Reiter allerdings Ernst genommen. Direkt bringt er sein Pferd zum stehen und lässt mich aufsitzen. Es ist völlig absurd im ersten Moment. Da sitze ich auf einem Pferd in Kirgisistan und reite entlang der Straße zwischen den Bergen. Als ich mich umschaue, sehe ich, dass der Reiter mein Fahrrad genommen hat und mit Lukas mit hinterher fährt. So ungefähr 50 m reite ich und werde von dem Kirgisen und Lukas auf dem Fahrrad begleitet. Dann steige ich ab, tausche mein Rad wieder gegen das Pferd ein und bedanke mich. Schade eigentlich. Komfortabler war es auf jeden Fall :D
    Wieder streifen Pferdeherden an uns vorbei und beäugen uns misstrauisch.
    Wir kommen immer mal wieder in sehr kleine Orte, in denen oft frisch geerntete Mirabellen in Eimern verkauft werden.
    An einem Stand entscheiden wir und dazu, eine kleine Tüte mitzunehmen. Klein ist allerdings relativ, dann der Junge, der sie uns füllt, macht sie erst randvoll und nimmt dann nur zögerlich ein paar wieder raus. Als wir bezahlen wollen, schüttelt er nur den Kopf, drückt uns die Tüte in die Hand, lächelt freundlich und geht wieder ins Haus.
    Am nächsten Supermarkt holen wir noch ein bisschen Wasser und etwas Brot. Kurzerhand bekommen wir eine weitere Tüte Mirabellen in die Hand gedrückt. Dann läuft der Ladenmitbesitzer weg, deutet uns an kurz zu warten und kommt anschließend wieder mit einem T-Shirt, das er Lukas hin hält. Das T-Shirt ist ein kirgisisches Fahrradtrikot, zwar etwas zu eng, aber es reicht für ein weiteres strahlendes Gesicht.
    Wir bedanken uns herzlich und fahren weiter, wieder einmal einige Meter begleitet von ein paar Kindern.
    Die Landschaft begeistert uns immer wieder, während wir stetig auf die immer höher werdenden Berge zufahren.
    Am Abend kommt uns wieder einmal ein Fahrradfahrer entgegen (zwischendurch waren es nochmal zwei, also nach unserer Gewohnheit ist es hier völlig überlaufen). Diesmal ist es tatsächlich ein Deutscher. David, der mitlerweile in Australien wohnt, kommt ebenfalls vom Pamirhighway, ist vielleicht um die 50 und war mit dem Fahrrad gefühlt schon überall. Da es nicht viele Optionen gibt und es auch mal wieder nett ist, sich mit einem Landsmann auszutauschen, zelten wir gemeinsam in einem Nebental.
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  • Unser kleines Nebental
    Getrockneter Tierdung zum Befeuern der ÖfenMayramkan unterstützt ihre MutterVolleyballspiel mit Mayramkan...und ihre kleine SchwesterBlick zurück auf den eben zurückgelegten Pass

    Tag 161: Archat bis Sary-Tash

    18 Agustus 2023, Kirgistan ⋅ ☀️ 18 °C

    Am Morgen lassen wir es etwas entspannter angehen und tauschen uns noch etwas mit David aus, bevor dieser dann nach Osh aufbricht.
    Vereinzelt kommen wir jetzt nur noch in Orte. Was uns häufig auffällt, sind die aufgestapelten Türme aus getrocknetem Tierdung. Da es abends hier schon sehr kalt wird und nur gering Holz zur Verfügung steht, dient der Dung als Wärmequelle in den Öfen und auch zum Kochen.Je weiter wir kommen, desto eher stehen einzelne Yurten oder Bauwägen verteilt auf den wenigen ebenen Flächen. Teilweise spielen Kinder dazwischen oder Erwachsene erledigen Kleinigkeiten, wie das Melken der Tiere.
    Nun liegt der vorerst höchste Pass vor uns. Die letzten Höhenmeter des 3615 m hohen Passes müssen in Serpentinen erklommen werden. Als wir gerade an einem Bauwagen vorbeifahren, der am Rand der Straße liegt, kommt eine etwa 14 Jährige heraus und bringt und eine Tasse Wasser. Dankend nehmen wir einen Schluck, allerdings auch nicht zu viel, da das Wasser ungefiltert aus dem vorbeifließenden Bach kommt und es hier nicht unbedingt immer ganz sauber ist. Interessiert kommt direkt ein anderes Mädchen heraus, das ähnlich alt aussieht. Sie bitten uns in ihren Bauwagen, den wir liebend gerne mal genauer anschauen wollen. Also schieben wir die Räder über die Straße und betreten dann den Bauwagen. Direkt gegenüber der Türe steht ein alter Ofen, auf dem in einer großen Schale (wir würden sie Vok nennen) etwas brät. Daneben liegt ein Teppich auf dem Boden. Durch eine dünne Wand getrennt, befindet sich daneben noch ein weiterer Raum, der ebenfalls mit Teppichen ausgelegt ist.
    Direkt werden wir eingeladen uns zu setzen. Wir bekommen Tee, Brot und eine riesige Schale mit Nudeln hingestellt. Diese sind mit Kernen und Zwiebeln angebraten. Der Geschmack ist zwar kein neuer, aber vielleicht gerade durch das Bekannte schmeckt es mir recht gut.
    Dann bringt eine der Mädchen einen Eimer des getrockneten Dungs herein, greift die Fladen mit bloßen Händen an befeuert den Ofen und greift kurze Zeit später an das vor uns liegende Brot.
    Was hier keine ungewöhnliche Handlung ist, verleiht mir doch ein bisschen Unbehagen und so lecker das Essen auch ist, aber für eine solche Vielzahl an Bakterien sind unsere Mägen dann doch nicht ausgestattet. Also halte ich mich ab jetzt eher zurück. Da wir kurz zuvor zu Mittag gegessen hatten, ist das auch nicht so schwer.
    Während wir so da sitzen, unterhalten wir uns mithilfe mehrerer Handys, was ganz gut funktioniert. Die beiden älteren Mädels, die kleine Schwester und die Mutter sind so interessiert an uns, dass die Fragen schier kein Ende mehr nehmen.
    Natürlich bekomme ich auch direkt den kleinen Bruder auf den Arm, der vielleicht gerade 7 Monate alt sein mag. Als er in einer hölzernen Wiege schlafen gelegt wird sehe ich, dass über seinem Kopf ein Wirbel eines Schafes oder eventuell eines Kalbes baumelt. Wie bei uns über den Kinderbetten irgendwelche flauschigen Kuscheltiere herabhängen, wird hier einfach das genutzt, was am Ende des Tages als Abfall übrig bleibt.
    Auch von dieser Familie werden wir wieder zu einer Übernachtung eingeladen. So wohl wir uns hier auch fühlen (da wir allerdings mit dem Essen lieber vorsichtiger sein wollen, um hier in den Bergen kein Magen-Darm zu riskieren), lehnen wir dann doch ab.
    Nach dem Essen zeigen uns die Mädels noch ihren Esel und beginnen dann ein kurzes Volleyballspiel. Wie uns scheint, ist Volleyball hier in Kirgisistan ein Nationalsport. Bevor wir weiter fahren, zeigen sie uns noch ihre Schlafyurte, die etwas oberhalb der Straße liegt. Weil ich hier in 3200 m Höhe bei dem kleinen Spaziergang doch recht ordentlich schnaufe, schiebt mich Mayramkan bis auf den Berg hinauf :).
    Wir tauschen die Nummern aus und verabschieden uns dann von ihnen. Dann geht es weiter hinauf. Jede Serpentine bringt uns ein gutes Stück höher und eröffnet uns einen immer beeindruckenderen Blick hinunter ins Tal. Oben müssen wir erstmal einen Pulli anziehen, weil es gegen Abend doch schon sehr kalt wird. Es geht ein kurzes Stück ins Tal und danach nochmal über einen Pass von 3550 m Höhe. Als wir von diesem wieder bergab rollen, muss ich mir sogar noch die Daunenjacke drüber ziehen.
    Was uns auf dieser Seite des Tals allerdings erwartet, übersteigt all unsere Erwartungen. Dass wir vereiste Berge sehen würden, darauf sind wir vorbereitet aber wie gewaltig diese vor uns liegen, das haut uns dann doch um.
    Leicht bergab führt die Straße in den kleinen Ort Sary-Tash. Dieser liegt am Rande einer schier endlosen Hochebene auf 3000m Höhe. Am Rande dieser Hochebene, an der Grenze zu Tadjikistan, ragen die vergletscherten Gipfel, unter anderem der Peak Lenin mit über 7000 m Höhe auf. Bisher habe ich noch nie solch hohe Berge gesehen. Wir können unsere Augen gar nicht davon losreisen, so sehr fasziniert uns diese Bergkette.
    Wir kaufen im Supermarkt seit langem mal wieder Joghurts und einiges anderes ein und fahren dann noch auf die Hochebene hinaus. Um uns herum stehen vereinzelt Yurten und Pferdeherden ziehen an unserem Zelt vorbei. Der Blick von diesem bisher beeindruckendsten Zeltplatz ist unfassbar und nur die Kälte treibt uns nach und nach ins Zelt.
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  • Tag 162: Sary-Tash bis Yurte

    19 Agustus 2023, Kirgistan ⋅ ☀️ 17 °C

    Am Morgen ist es leider etwas nebelig, aber dennoch sind die Berge beeindruckend. Wir frühstücken, machen Bilder und fahren dann noch ein wenig weiter Richtung tadjikische Grenze, um einen noch besseren Blick auf die Berge zu bekommen.
    Autos sind hier nicht viele unterwegs, dafür jedoch kleinere Jungen mit ihrem Reittier und ihrer Schafherde.
    Die Landschaft ist wirklich unbeschreiblich und wirkt wie aus einem Bilderbuch!
    Nachdem wir uns doch irgendwann loseisen können, fahren wir wieder Richtung Sary-Tash, kaufen noch etwas Wasser nach und brechen dann endgültig auf die letzten Etappe Richtung chinesischer Grenze auf.
    Wir sind gerade auf der Suche nach einem guten, vielleicht schattigen Platz (es ist zwar nicht so heiß, aber dafür brennt die Sonne auf der Haut) für das Mittagessen, als wir von einem Mann auf einem Esel angesprochen werden. Direkt lädt er uns zu sich ein, muss allerdings noch seine Tiere vom der Hochebene wieder nach Hause holen.
    Da wir (vor allem Lukas) die abgelehnte Einladung bei den Mädels im Bauwagen doch bereut haben, sagen wir hier zu. Allerdings nutzen wir noch die Zeit, um unsere Nudeln und Brot zu essen, damit wir möglichst wenig dort essen müssen, falls die Hygiene nicht so gut sein sollte.
    Wir kochen schnell unseren Nudeln, werden dann von unserem Hirten eingeholt (er sieht im ersten Moment etwas enttäuscht aus, dass wir unser eigenes Essen essen) und fahren ihm dann bald hinterher. Zunächst ist es etwas schwierig die richtige Yurte zu finden. Als er uns dann allerdings herbei winkt, sind wir direkt da.
    Seine vielleicht 7-jährige Tochter fällt uns direkt auf, da sie, auf einem Esel reitend ein paar Pferde nach Hause zur Yurte bringt.
    Direkt werden wir hinein gebeten, bekommen Tee und Brot, Butter und Honig. Wir essen ein wenig, wollen es aber nicht direkt übertreiben.
    Wir freunden uns mehr und mehr mit dem Mädchen und der kleineren Schwester (Fatima, 5 Monate) an.
    Am späteren Abend bekommen wir gezeigt, wie die Stuten gemolken werden (ein Bein wird hoch gebunden, damit sie nicht austreten kann), wie die Kuhe gemolken werden (beide beine werden zusammen gebunden) und wie danach die Milch in einem Beutel aus Tierhaut gestampft wird. Lukas kommt natürlich auch mal zum Einsatz. Melken dürfen wir allerdings nicht, da das für uns zu gefährlich wäre.
    Zum Essen gibt es abends dann leckeren Plov, also das Reis-Gemüse-Fleisch-Gericht, das es schon seit Usbekistan gibt.
    Danach darf Lukas dann noch auf dem für ihn viel zu kleinen Esel reiten und auch ich darf wieder einmal aufsitzen.
    Geschlafen wir dann nebeneinander in der Yurte auf ein paar Matten. Innen ist es nachts vollkommen dunkel, so abgedichtet ist sie. Das Baby wird entgegen unserer Erwartungen nicht mit einer Windel ausgestattet und dann schlafen gelegt. Wieder einmal kommt eine Wiege zum Einsatz. In dieser ist am Boden ein Loch mit einem Eimer befestigt, der als Windelersatz dient. Das Kind wird dann unterkörperfrei ausgestreckt auf die Wiege gebunden (tatsächlich mit mehreren Riemen), zugedeckt und das ganze mit Decken abgedunkelt. Danach wird es so geschaukelt, dass Lukas und mir alleine vom Hinsehen beinahe schon schlecht wird.
    Verrückt, wie das in verschiedenen Kulturen unterschiedlich gehandhabt wird.
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  • Tag 163: Yurte bis Irkeschtam

    20 Agustus 2023, Cina ⋅ ☀️ 22 °C

    Morgens, als es noch dunkel ist, werde ich wach. Mein Bauch ist aufgebläht und mir ist schlecht. Ein paar Mal rolle ich mich von einer auf die andere Seite. Dann stehe ich doch irgendwann auf und trete ins Freie. Draußen ist es noch sehr kalt. Ich suche die Toilette auf. Wobei, Toilette ist eigentlich nicht das richtige Wort. Es ist eher ein viel zu niedriges Loch im Boden mit vier Pfählen außenrum, die von einer zu niedrigen LKW-Plane als Sichtschutz umgeben sind. Diese Plane deckt gerade mal den Bereich bis zu meinen Schultern ab, wenn ich daneben stehe. Jeder LKW Fahrer oder Bewohner einer anderen Yurte sieht also definitiv, wer gerade die Toilette benutzt.
    Leider geht es mir auch nicht besser, als ich wieder in die Yurte gehe. Beim Frühstück lehne ich alles ab, nur an einer Tasse Tee trinke ich ein bisschen. Allerdings nicht sehr viel, denn schon muss ich mich übergeben.
    So gut der Reis am Vorabend auch war, scheinbar ist mein Magen dafür nicht gemacht. Aber wie heißt es unter den Fahrradfahrern: "Wer auf dem Pamirhighway nicht krank wird, ist nicht tief genug eingetaucht." Und da der Weg ein Teil des Pamirhighways ist, würde das ja zutreffen.
    Nach und nach machen wir uns startklar, da ich nicht den Tag krank zwischen Yurte und LKW-Planen-Toilette verbingen will.
    Wir verabschieden uns, fahren los und kommen durch weitere schöne Landschaften durch. Wieder geht es bergauf und, was wir vorher nicht wussten, auf den nun tatsächlich höchten Punkt der Reise, auf über 3700 m Höhe. Es ist wieder einmal unglaublich!
    Danach fahren wir zunächst über eine lange Abfahrt ins Tal und müssen dann nochmal einige Höhenmeter über einen kleinen Berg, bevor es dann endgültig ins Tal geht.
    Wir kommen zunächst in einen kleineren Ort und dann nach Irkeschtam. Dort, so haben wir gehört, soll es eine Unterkunft geben. Da es davor mit dem Zelten wegen der Nähe zur Grenze nicht möglich ist, ist diese unser Ziel.
    Dort angekommen merken wir, dass die Unterkunft eher schlechter ist, nehmen sie allerdings wegen fehlender Alternativen trotzdem.
    Wir bekommen ein Zimmer mit vier Betten (für 5 € zusammen!), das wir aber alleine haben dürfen, da es mir nicht so gut geht. Eine Dusche gibt es nicht, was aber auch nicht weiter tragisch ist, da es auch nicht sehr heiß ist.
    Ich legen mich direkt um 17 Uhr hin, döse ein bisschen und schlafe dann auch bis zum nächsten Morgen, ohne den Tag über etwas gegessen zu haben.
    Lukas geht noch im Restaurant unten etwas essen und legt sich dann auch bald hin.
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  • Tag 164: Irkeschtam bis Uluqat

    21 Agustus 2023, Cina ⋅ ☀️ 27 °C

    [-> Ich lade bewusst nur Blogbeiträge mit Text und ohne Bilder von Westchina hoch. Dies hat den Grund, dass die kleine Auswahl der Bilder China in einem zu positiven Licht darstellt und dadurch in keinem Fall unsere Sicht, Erlebnisse und vor allem Emotionen widerspiegeln können.]

    Ich kann schon wieder ein bisschen frühstücken, Lukas isst wie gewohnt. Dann fahren wir zur Grenzkontrolle, aber nicht, bevor wir nicht noch ein paar Trauben von der Vermieterin geschenkt bekommen haben.
    An der Kontrolle werden wir direkt an den LKWs vorbei gewunken. Der Pass wird kontrolliert, dann sollen wir zu einem Gebäude fahren. Wir stellen die Fahrräder außen ab und betreten die Kontrollstelle. Als wir uns in die Reihe stellen wollen, wird einer der Beamten direkt auf uns aufmerksam, fragt interessiert, woher wir kommen und winkt uns an den Wartenden vorbei. Etwas widerwillig (wir wollen ja nicht drängeln) gehen wir nach vorne. Interessiert begutachtet er unsere Namen, lächelt freundlich, gibt uns den nötigen Stempel und wir gehen wieder nach draußen.
    Dann fahren wir ins Niemandsland, nicht mehr Kirgisistan, aber auch noch nicht China. An einer weiteren kleinen Kontrolle werden wir wieder freudig empfangen, zeigen unseren Pass und werden weitergewunken.
    Dann fahren wir auch schon unter einer sich gerade im Bau befindenden Brücke hindurch, auf der einige Chinesen herum turnen. Oben am Berg die prachtvoll wehenden Flaggen des Landes.
    Nach einem kurzen Anstieg kommen wir an eine Kontrollstelle. Der Soldat trägt eine FFP2-Maske und ein Visier und läuft uns entgegen. Er lächelt, nimmt die Pässe, geht kurz weg und gibt sie uns nach kurzer Zeit wieder.
    Dann kommen wir nach kurzer Fahrt entlang mehrerer Stacheldrahtzäune zu einer Halle. Dort werden wir zunächst vorbei gewunken. Da wir allerdings über einen erlaubten Punkt heraus gefahren sind, müssen sie uns zurück rufen. Dort begutachten sie unsere Pässe und fragen uns, woher wir kommen. Einer der Beamten ist recht interessiert und freundlich, die anderen eher streng.
    Wir erfahren, dass wir von hier aus ein Taxi nehmen müssen, worauf wir bereits vorbereitet sind.
    Ehe wir uns versehen steht schon ein Taxi wartend da. Wir bringen unsere Fahrräder hin, laden sie und das Gepäck ein und dann geht es etwa 5 km zu einer weiteren, noch größeren Halle. Dort laden wir alles wieder aus und bringen es hinein. Wir werden direkt von zwei Polizisten empfangen und sollen uns zunächst in einen Warteraum setzen. An dessen Wand hängt ein großes Plakat, das auf Chinesisch und Englisch informiert. Dort heißt es unter anderem, dass Fahrräder in ein Taxi geladen werden müssen, um zur nächsten Stadt zu kommen. Ihr Grund hierfür ist, dass die Straße zu kompliziert ist und wir uns ansonsten natürlich verfahren würden.
    Als nächstes sollen wir eine Ankunftskarte ausfüllen, unsere Passdaten, welche Länder wir bereist haben und wo es für uns hin geht. Dann setzen wir uns wieder in den Raum. Kurze Zeit später bekommen wir noch Fragen von einem höheren Beamten gestellt. Wohin wir genau gehen? Ob Aksu unser Ziel ist? Wie wir genau wieder von der Mongolei zurück kommen? Wir antworten darauf, dann warten wir wieder eine Weile.
    Dann dürfen wir irgendwann unsere Taschen auf einen Tisch stellen. Nach und nach sollen wir eine Tasche nach der anderen öffnen. Einer von uns bleibt dabei und öffnet die Taschen für die Beamten, der andere geht derweil schonmal zur direkten "Anmeldung". Dort werden alle Fingerabdrücke genommen, ein Bild gemacht und anschließend wieder genaue Fragen gestellt.
    Nach diesem Prozedere dürfen wir die Räder vorbei schieben und alle Taschen an uns nehmen. Entgegen unserer Erwartungen wimmelt es draußen nicht von Taxifahrern, die darauf warten Reisende mitzunehmen. Vor uns liegt ein riesiger Platz, auf dem ein Kamerateam steht und irgendein Image-Video mit einem Backpacking-Amerikaner dreht, der völlig überfordert mitmacht. Vermutlich ist einer der Teilnehmer so etwas wie ein Bürgermeister, der durch das Begrüßen von Reisenden vor der Kamera und das Tragen des Gepäcks des Amerikaners sein Image aufbessern will.
    Wir bauen gemütlich im Hintergrund unsere Räder zusammen und versuchen dann ein Taxi zu finden. Allerdings finden wir zunächst keines. Erst als nach einer guten Weile unser Taxifahrer von vorher kommt, haben wir unsere Mitfahrgelegenheit. Fiese müssen wir aber mit allen Mitteln verteidigen, denn sobald eine Gruppe Reisender aus China erkennt, dass dies ein Taxi ist, stürmen sie mit ihren Koffern herbei. Wir werden gar nicht beachtet und halb zur Seite geschoben. Durch unsere Platzverteidigung und die Ehrlichkeit unseres Taxifahrers bekommen wir die Fahrt.
    Es geht auf einer gut ausgebauten Straße immer weiter abwärts. Wir fahren an ein paar kleinen Orten vorbei, die wie abgeschieden wirken. Teilweise gibt es nur eine Straße in den Ort und diese ist mit einer Unmenge an Kameras überwacht. Alle alten Seitenstraßen sind verschanzt, sodass jede Person, die den Ort betritt, genau überwacht werden kann.
    Zwei Mal kommen wir in eine Kontrolle, bei der unser Taxifahrer einen Zettel bekommt mit der Uhrzeit, wann er dort angekommen ist und welche durchschnittliche Geschwindigkeit er hatte. So besteht erst gar nicht die Möglichkeit zwischendurch mit den hier Wohnenden zu lange in Kontakt zu kommen.
    Wir kommen auch einmal in eine Kontrolle, bei der wir aussteigen müssen und in einem Gebäude bestimmt 10 Minuten unser Pass inspiziert wird. Dann geht es weiter.
    In Uluqat angekommen geht es direkt wieder in eine Kontrolle. Allerdings müssen wir nun wieder alles Gepäck und die Räder ausladen. Da wir nicht die Einzigen sind, gibt es ein Gedränge. Unsere Reisegruppe, die uns das Taxi streitig machen wollte, ist auch wieder mit dabei. Es gilt nicht "Wer zuerst ankommt, darf zuerst durch.", sondern "Wer zuerst ankommt hat Pech gehabt, außer er kämpft unerbitterlich um seinen Platz."
    Wir lernen dort einen Engländer mit indischen Wurzeln kennen, der mit dem eigenen Auto in 55 Tagen von England nach Indien fährt, um Geld für Kinder mit Krebs zu sammeln. Er wird begleitet von einem Chinesen, da er alleine nicht mit dem Auto durchs Land reisen darf. Zu unserem Glück haben wir ihn getroffen, denn hier an dieser Kontrolle müssen wir online ein Formular ausfüllen, in dem wir bestätigen, dass wir kein Corona haben. Niemand will den Impfpass sehen, doch das Ausfüllen ist schon Schikane genug. Das Formular muss über einen QR-Code abgerufen werden, welchen unsere Handys allerdings nicht laden. Also dürfen wir es an seinem Handy ausfüllen. Zusätzlich muss er uns auch das Formular übersetzen, denn alles ist in chinesischen Schriftzeichen. Bis das geschafft ist, dauert es eine Weile, in der unser armer Taxifahrer nervös wartet.
    Dann dürfen wir unsere Fahrräder zu X-Ray Scanner schieben. Warum sie unser Gepäck nicht gleich beim ersten Mal schon scannen könnten, fragen wir uns in diesem Moment. Vermutlich dient es der Kontrolle. Es ware ja möglich, dass wir die beiden Beamten, die per Hand unsere Taschen durchsucht haben, bezahlt haben und sie uns deshalb einiges haben durchgehen lassen.
    Nach dem Scanner laden wir unsere Fahrräder und die Taschen dann ein weiteres Mal in das Taxi und er fährt uns zuerst du einer Bank, in der wir Yuan abheben und dann zu einem Hotel.
    Während wir dort alles wieder ausladen, meldet er uns im Hotel an. Dann bezahlen wir ihn und Lukas führt die eigentliche Anmeldung mit dem Pass durch, während ich unten beim Gepäck warte. Direkt werden einige Vorbeilaufende auf uns aufmerksam. Besonders Kinder bleiben stehen. Und so bin ich kurze Zeit später von einer Scharr an Kindern umzingelt, die mich auf Chinesisch zuquasseln. Einer der Jungen kann ein paar Worte Englisch und so versuche ich mich mit ihnen mit Händen und Füßen ein bisschen zu unterhalten. Sie sind so begeistert, dass sie uns auch gerne helfen wollen, die Taschen die Treppe hoch zu tragen.
    Im Zimmer angekommen, stellen wir alles ab und fragen dann im Hotel nach, wie viel eine Wäsche kostet, weil wir es dringend mal wieder nötig haben.
    Dann ziehen wir los, um eine SIM-Karte zu kaufen. Der Laden ist direkt mit einem Bodyscanner und zwei Sicherheitskräften gesichert. Die Anmeldung der SIM-Karte verläuft problemlos und bietet uns für 6,50€ einen Monat 40 GB Internet und ein paar Anrufe, die uns allerdings wegen der Sprachprobleme hier nichts bringen.
    Nachdem wir in einem Laden und einem kleineren Shop ein bisschen Gemüse und Obst eingekauft haben, machen wir uns im Zimmer daran uns durch die teils unbekannten Früchte durch zu probieren.
    Das Internet funktioniert gut, allerdings werden bei Lukas alles Google-Dienste geblockt, unter anderem auch Whatsapp, Instagram und seine Mails. Bei mir funktioniert es zunächst schleppend, dann kann ich allerdings auch Anrufe tätigen. Bilder und Sprachnachrichten werden generell geblockt.
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  • Tag 165: Uluqat bis Kashgar

    23 Agustus 2023, Cina ⋅ ⛅ 34 °C

    [-> Ich lade bewusst nur Blogbeiträge mit Text und ohne Bilder von Westchina hoch. Dies hat den Grund, dass die kleine Auswahl der Bilder China in einem zu positiven Licht darstellt und dadurch in keinem Fall unsere Sicht, Erlebnisse und vor allem Emotionen widerspiegeln können.]

    Nach einem Frühstück auf unserem Zimmer fahren wir die ersten wirklichen Meter in China. Es ist ein ganz neues Gefühl durch die riesigen Prachtstraßen zu fahren, die von Laternen und Reihen an Blumen umgeben sind. Alles wirkt groß und extravagant.
    Jetzt sind wir gespannt, ob unsere Erwartungen an China erfüllt werden. Wir hoffen, dass die Straßen gut sind, weniger gehupt wird und es besseres Essen gibt. Mal schauen, was wir nach ein paar Tagen empfinden werden.
    Die Straßen innerorts und aus der Stadt heraus sind schonmal vielversprechend. Bevor wir uns versehen, werden wir von einem Polizeiauto mit einiger Entfernung verfolgt. Wir wissen schon, dass das passieren kann, aber ein komisches Gefühl ist es doch schon. Nach einer Weile lassen sie dann ab. Vermutlich haben sie erkannt, in welche Richtung wir fahren. Nicht weit und wir werden von einem Mann an einer sonst verlassenen Polizeistation angehalten. Er will unsere Pässe sehen. Dann dürfen wir weiter. Kurze Zeit später kommen wir in eine genaue Kontrolle. Dort werden wir auf die Seite gewunken und sollen ein Gebäude betreten. Die Beamten wollen wissen, woher wir kommen, wann wir eingereist sind und wohin wir heute fahren. Wir müssen unsere Telefonnummern angeben und dann noch einige Zeit warten, bis alles händisch in den Computer getippt ist. Im Pass stehende Infos müssen wir ihnen auch liefern, denn mit der lateinischen Schrift können sie nichts anfangen.
    Nach der Kontrolle, die mehr als 20 Minuten gedauert hat, fahren wir weiter.
    Kurz darauf biegen wir von der Straße ab und folgen dem Weg, der uns auf Komoot angezeigt wird. Der Weg wird immer schmaler, weshalb wir sicherheitshalber eine Frau fragen die uns etwas misstrauisch anschaut. Sie bestätigt uns, dass der Weg der richtige ist. Also folgen wir ihm weiter und kommen durch fast vegetationslose Landschaften. Die Berge um uns herum sehen mit ihren Gesteinsschichten sehr interessant aus. Wir fahren immer weiter und fahren schließlich auch durch ein offenes Tor durch, das mit Stacheldraht geschmückt ist.
    Wir begegnen ab und an LKW Fahrern, die uns teils nett, teils mürrisch begegnen.
    Wir kommen in einen kleinen Ort. Teilweise werden wir dort von den Einheimischen begrüßt, zum Großteil aber misstrauisch beäugt. Später denken wir an diese Situation zurück und gehen davon aus, dass hier vermutlich nie Ausländer herkommen und durch die starken Einschränkungen der hier uigurischen Bevölkerung sie auch von uns nichrs positives erwarten.
    Bald kommen wir wieder auf eine feste Straße, auf der allerdings nicjt kontrolliert wird. Dafür kommen wir an Gebäuden vorbei, die auf eine Weise verschanzt und gesicherr sind, wie ich es noch nie gesehen habe. Trotz der kleinen Straße sind teils Panzerabwehrvorrichtungen an den Einfahrten angebracht und alles ist strengstens mit Kameras bewacht.
    In Kashgar, unserem Ziel des Tages, angekommen, werden wir auch wieder Zeuge extremsten Polizeiaufkommens. An jeder Straßenecke stehen Polizisten und überwachen die Kreuzung. Bei Rot über die Ampel fahren ist allerdings nicht im Fokus der Uniformierten. Nach was genau Ausschsu gehalten wird, können wir nicht erkennen.
    Wir fahren einen Outdoorladen an, da wir uns für die Mongolei und die kommende Kälte noch etwas ausrüsten wollen. Der Laden bietet allerdings nichts für uns passendes, weshalb wir noch ein paar Sehenswürdigkeiten anfahren, wie eine alte uigurische Moschee. Wie wir schon zuvor gelesen haben, wurde diese (eine der bedeutendsten Moscheen der Region) vor ein paar Jahren von der Regierung abgerissen. Tatsächlich ist noch ein Teil einer Moschee zu sehen, allerdings ist gleich zu erkennen, dass diese neu errichtet wurde. Etwas verwirrt sind wir deshalb. Wurde die Moschee nicht abgerissen, um die Uiguren zu verleumden? Als Lukas die Moschee allerdings betreten will, um sich ein genaueres Bild deren zu machen, wird ihm der Eingang verweigert. Es seien gerade Gebetszeiten. Interessant finden wir, dass dies für die 20 anderen (definitiv nicht Muslime), die zuvor die Moschee betreten haben, nicht gilt.
    Wir machen uns also auf und suchen das erste Hotel. Nach einer Weile der Hin- und Herübersetzung erfahren wir, dass dieses schon voll ist. Also fahren wir das nächste an. Ausländer sind hier nicht erlaubt, wir müssten weiter fahren. Wir fahren zum nächsten. Auch hier haben wir kein Glück. So langsam werden wir genervt. Hotel für Hotel klappern wir ab, aber keine Chance. Ausländer dürfen nicht aufgenommen werden. So etwas wäre in Europa undenkbar!
    Es wird bald schon dunkel und wir werden immer unruhiger. Glücklicherweise haben wir zu Hause einen Kontakt mit dem wir hier telefonieren, über den wir die Sprachbarrieren umgehen können. Leider ändert das an der Situation auch nichts.
    In einem Hotel bekommen wir Hilfe von ein paar Chinesen, die für uns in einem Hotel anrufen und fragen, ob sie Ausländer aufnehmen. Tatsächlich stellen wir aber fest, dass der Preis pro Nacht von über 160€ unser Budget weit überschreitet.
    Am gleichen Ort werden wir kurz danach auf Englisch angesprochen. Ob wir auch Probleme hätten ein Hotel zu finden? Vor uns steht ein Mann, der für uns zunächst wie ein Chinese aussieht, sich allerdings als ein Kanadier mit chinesischen Wurzeln herausstellt. Er ist mit Freunden unterwegs, die alle außer er selbst in dem Hotel einchecken dürfen, vor dem wir stehen. Mit deren Hilfe finden wir ein für uns noch immer recht teures Hotel, was allerdings deutlich annehmbarer ist, als das zuvor Vorgeschlagene.
    Wir fahren also durch die nun bereits dunkle Stadt und werden tatsächlich ohne Weiteres im Hotel aufgenommen. Wir beziehen das Zimmer und entscheiden und dann, uns von der 5-stündigen Hotelsuche und Schikane nicht unterkriegen zu lassen und in der interessanten Altstadt noch etwas Essen zu gehen. Um Halb 3 Uhr nachts fallen wir dann müde ins Bett.
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