Librazhd District

Nachdem ich gestern schon fast alles weggepackt habe, war ich gut in der Zeit. Jedoch musste ich noch einmal waschen, da Mali ein kleines Malheur passiert ist. Halb so wild. Ich habe mich zu Markus gesetzt, dem es immer noch nicht so gute geht, dass er weiterfahren kann. Er bleibt also noch. Ich bin nochmal hoch in den Ort, um einige Besorgungen zu machen und um Geld zu tauschen. Saskia und ich trennen heute. Ich habe mir ein schönes Ziel rausgesucht. Ein Platz direkt am Shkumbini Fluss. Bis dahin sind es aber fast 2,5 Stunden Fahrt und erstmal viel bergab.
Die Fahrt war ok, das Wetter bewölkt und angenehm. Die Fahrt quer durch Tirana war ein Abenteuer. Ich habe schon viele Geschichten gehört und konnte mir nun ein Bild machen. Alle Geschichen entsprechen der Wahrheit, aber mir hat es irre Spaß gemacht. Wenn man im Fluss bleibt, dann läuft es fast von alleine. Bloß nicht stehen bleiben. Ich war ein Teil von Tirana und habe mich gut integrieren können. Verkehrsregeln ja aber frei ausgelegt. Spuren ja, aber warum nicht einfach eine zusätzliche Spur öffnen. Kreisverkehr ganz spannend, hier und da steht auch einfach mal jemand, um im Handy was zu checken. Immer fahren, nicht stehen bleiben. Leute, die plötzlich quer über die Straße gehen oder fahren. Viele Zebrastreifen und es wird immer volle Konzentration benötigt ,es kann von überall her was kommen.
Ich bin sogar ein Stück Autobahn gefahren, auf dem Standstreifen stehen immer mal wieder Bauern, die ihr Obst und Gemüse verkaufen.
An einem Stand an der Straße, der Flechtwerk verkauft hat, habe ich Mali erstmal einen schönen Korb gekauft, der dann gegen den Karton vom Tierarzt ausgetauscht wird.
Ich habe den Platz schnell gefunden und mir das beste Plätzchen ausgesucht.
Dann bin ich erstmal mit Mali die Gegend erkunden gegangen und es war schnell klar, dies ist der beste Ort, um ein Feuer zu machen. Aber das heißt natürlich Feuerholz sammeln. Der nette Streuner, der uns kurz besucht hat, ist wieder verschwunden.
Holz zum verfeuern ist einiges da, jedoch eher dünne Äste. Egal. Als ich im Gestrüpp dann die 2m lange Schlangenhaut gefunden habe, war ich dann etwas aufmerksamer, besser is...
Nachdem ich alles in entsprechend große Stücke gebrochen hatte und mein Feuernetz aufgebaut habe, bekam ich Besuch von Ami, ein toller 11jähriger Junge, mit dem ich dann das Feuer gemeinsam gemacht habe. Er ist der Profi. Leider war das Feuer nach kurzer Zeit abgebrannt. Ami konnte gut englisch sprechen, es ist sein Lieblingsfach. Und irgendwann möchte er mal nach Amerika. Er hat sogar einen Cousin in Hamburg. Mein Müll hängt draußen und ist sofort von etlichen Fliegen besiedelt. Wir haben gemeinsam beobachtet, wie die Wespen in den Müllbeutel fliegen, sich die Fliegen fangen und mit ihnen wegfliegen. Am Ende waren keine Fliegen mehr am Müll. Erstaunlich und interessant.
Inzwischen hat der nette Streuner seine Freundin hierher gebracht., eine ebenso entzückende Hündin. Beidesind die ganze Zeit dabei, ohne aufdringlich zu sein.
Nachdem Ami auf seinem zu kleinen Fahrrad wieder nach Hause gefahren ist, habe ich noch ein bisschen die letzten Feuerreste beobachtet. Der Rüde war mittlerweile verschwunden, aber die Hündin blieb und wird mich die Nacht über bewachen. Dafür hst sie natürlich eine ganze Dose Katzenfutter bekommen, was sie mit Wonne gefuttert hat.
Ich habe mir mein Essen gemacht, mein Bett neu bezogen und so schnell es ging, die Fenster zugemacht. Hier wimmelt es von Insekten, die nur darauf warten, dass hier jemand herkommt.
Nun liege ich im frisch bezogenen Bett, höre dem Rauschdes Flusses zu und gehe gleich schlafen.
Ich schaffe es leider nicht mehr, den Footprint heute hochzuladen.Read more