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  • Day 192

    Einmal ist keinmal...

    June 3, 2019 in Thailand ⋅ 🌙 30 °C

    Ihr Lieben! Es ist schön, dass ihr uns auf unserer Reise ein Stück begleitet habt. Uns hat es viel Spaß gemacht ein paar Eindrücke und Erlebnisse unseres SabBIKEticals mit euch zu teilen.
    Vieles konnten wir natürlich nicht festhalten, weil wir es im Vorbeifahren gesehen haben oder es sich einfach nicht durch die Kamera einfangen ließ. Das sind oft die besonderen Momente, die man nicht festhalten kann und will. Das sind die Momente, für die man selbst auf Reisen geht anstatt sich eine Reisedoku anzugucken oder bei Google Earth abzutauchen. Es sind die Menschen! Die zahllosen Menschen, die uns angelächelt haben - mal strahlend, mal verschmitzt, mal schüchtern. Die vielen thumbs up, das Hupen, Lichthupen, Winken, "Where do you go?", "Where are you from?", "Welcome", ...
    Egal in welchem Land, wir wurden immer offen und freundlich empfangen und haben uns willkommen gefühlt und richtig negative Erfahrungen mussten wir zum Glück nie machen. Neben den Menschen hat uns auch die Natur eine Menge gegeben. Mit dem Fahrradfahren ist man einfach viel näher dran als vom Auto, Bus oder Zug aus. Man sieht die unterschiedlichsten Landschaften, hört die Vögel, das Meeresrauschen oder die raschelnden Blätter, spürt die Sonne, aber auch den Wind und Regen.
    Wir durften auf unserer Reise eine Menge lernen. Über die Länder, ihre Natur und ihre Kultur. Kuba, Vereinigte Arabische Emirate, Oman, Thailand, Taiwan und Malaysia. Diese Länder hätten unterschiedlicher kaum sein können.
    Kuba mit der katholischen Kirche, dem Sozialismus, den leeren Regalen im Einkaufsladen, den Oldtimern und Pferdewagen, den bewucherten Bergen und unendlichen Zuckerrohrplantagen. Die V.A.E. und der Oman mit dem Islam und ihren Monarchien, ihren prachtvollen Häusern, den Kamelen und typischen Toyota Jeeps und den weiten Wüsten und rauen Gebirgen. Thailand mit dem Buddhismus und seiner Militärregierung, mit den kleinen Häuschen, den vielen fahrbaren Straßenständen, dem versmogten Norden, den imposanten Karstformationen und einsamen Stränden im Süden. Taiwan mit dem Taoismus und seinem semipräsidentiellen System, mit den riesigen Großstädten, den Horden an Mopeds und Rollern und mit den grünen Reisfeldern zwischen den hohen Bergen. Malaysia mit dem Religionenmix aus Islam, Buddhismus und Hinduismus und seiner Wahlmonarchie, mit seinen prachtvollen Kolonialstädten, seinen zahllosen kleinen Fischerdörfern, alten Jeeps und LKWs und seinen grenzenlosen Palmölplantagen.
    Wir durften während der Reise aber auch viel über uns lernen. Zum Beispiel darüber, wie wir Europäer und Deutsche in anderen Ländern und Kulturen wahrgenommen werden. Stichworte waren hier immer wieder Bier, Autos und Fußball. Die Reise hat uns auch gezeigt, wie privilegiert wir eigentlich sind und wie häufig wir das im Alltag vergessen. Wir haben viele Menschen gesehen und getroffen, die beispielsweise Berufe haben, die keiner von uns machen wollen würde. Und man muss dazu sagen, dass wir bei weitem nicht in den ärmsten Ländern der Welt unterwegs waren. Man merkt auf so einer Reise also, was zu Hause gut läuft, aber auch was besser sein könnte. Wer hätte gedacht, dass wir in Bangkok und Taipei über die Berliner und Hamburger U-Bahn lästern werden? Auch über uns als Paar und Team haben wir viel erfahren. Meistens war das Radeln entspannt und schön, aber es gab auch Extremsituationen, in denen wir zusammenhielten. Und natürlich hat auch auf so einer Reise jeder mal eine guten und mal einen schlechten Tag. Dann haben wir uns gegenseitig motiviert, um jeden Tag ein Stückchen voran zu kommen. Denn das Ziel der Reise war der Weg.
    Und dieser Weg war wunderbar!
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