Argentina
Cobo

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Travelers at this place
    • Day 50

      Quarantäne?

      March 20, 2020 in Argentina ⋅ 🌙 13 °C

      Ja, den heutigen Tag verbrachten wir auch wieder hier. Ausgangssperre, wer zum Einkaufen muss, darf sich nicht ohne Mundschutz erwischen lassen. Und ich habe das Gefühl, ich langweile etwas, weil die Tage alle immer ähnlich ausschauen. Ein kleiner Rest Gespür für Wochentage ist noch übrig - damit konnte ich feststellen, dass wir schon fast zwei Wochen hier sind. Zwei Wochen voller nichts mit ganz viel etwas. Vor allem viel Spontanität, denn planen lässt sich einfach überhaupt nichts.
      So wie heute Morgen, als ich nachdem Klavier spielen eigentlich Spanisch lernen wollte, Oscar dann aber um die Ecke kam, ich solle ihm doch bitte helfen, ein Schloß an einen Schrank in der Cochera zu bohren. Mit dem schlechten Bohrer brannten wir eher ein Loch in die Türen, als dass wir es bohrten... Dann noch Innereien sortieren - von Saitenhaltern über Wirbelseife bis zu Gummis für nagelneue Kinnhalter war alles dabei - und alles in einem anderen Raum wieder aufbauen. Um 12.45h stieg Suky völlig bestürzt aus ihrem Auto und war heilfroh, uns am Leben zu sehen. Denn zehn Minuten vorher hatte sie sich folgendes ausgemalt: Der Schrank, der verlassen draußen stand, habe einen unserer Finger unter sich begraben. Mit dem geöffneten Erste-Hilfe-Kasten hätten wir den Verletzten nicht retten können. Und nebenbei sei einer wahrscheinlich auch noch von Moskitos überfallen worden. Deswegen müsse sie sofort ins Krankenhaus... Viel Fantasie! Der Schrank stand draußen, da wir ihn geputzt hatten und nicht nass wieder einräumen wollten. Der Erste-Hilfe-Kasten lag verloren in der Gegend rum, weil wir letzte Woche Alkohol zum Instrumenteputzen gesucht hatten. Und meine Mückenstiche sehen zwar echt gefährlich aus, sind aber auch nicht weiter schlimm ;).
      Naja, heute saßen wir also pünktlicher beim Essen, um - wie zu erwarten - zu warten. Und diese Gemütlichkeit setzte sich weiter fort. Irgendwann bekamen wir den Auftrag, das Campanario aufzuräumen. Also fegten und schrubten Oscar und ich im Campanario. Später schossen wir noch ein paar Bilder und probten. Aber wenn man Cello spielt ist das ja bekanntlich nicht so interessant ;)... Bueno, ein Mitternachtsspaziergang mit Sternenhimmel - das einzige Sternbild, das ich hier erkenne, ist das Kreuz des Südens - durfte auch nicht fehlen.
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    • Day 61

      Schmeckts?

      March 31, 2020 in Argentina ⋅ ⛅ 16 °C

      Nachdem Caro gestern Abend noch an ihrer bis 1h währenden Schachpartie gegen Oscar verzweifelte, hatten wir noch ein bisschen Aufarbeitung zu leisten - bis 4h morgens. Wobei, wir vergaßen die Zeit eher. Also war vor dem Mittagessen nur noch Zeit für ein Telefonat nach Hause und natürlich mein in Fledermauskacke ertrinkendes Klavier in der Cochera.
      Nachmittags schrieb ich erst die Geigenstimme für die Himne (ja, das ist kein Rechtschreibfehler!) der Servidoras um, da wir bemerkten, dass eine Geige eben doch kein Klavier ist. Danach brauchte ich ein bisschen Auszeit von allem und allen und so lief ich hinter dem Campanario in die Felder hinein. Es gibt viele Zäune, aber man findet immer einen Weg, um voran zu kommen: Über die Pfosten klettern, durch zwei Seile durchtauchen oder unter dem Stacheldraht robben. Die letzten Sonnenstrahlen nutzte ich, um ein bisschen Spanisch zu lernen und gegen 19h fingen wir an zu proben. Das Ritual beim Proben ist unser heiliger Mate. Zunächst verbrennt man sich den Mund, sobald wir unsere Intonationsprobleme halbwegs behoben haben, ist er aber kalt und ich "ziehe" ihn auf einen "Zug" weg ;). Heute widmeten wir uns der Himne. Sie ist nicht schwer zu beschreiben: Dudel dudel dei. Caro verwirklicht sich mit sechs Tönen in der selben Tonlage - fast schon Hexaphonie. Ich habe dagegen entsetzliche Strichprobleme und die Bogenführung mag einfach nicht aufgehen.
      Wegen der ganzen kleinen Schwierigkeiten kamen wir wieder ein bisschen zu spät zum Essen. Es wird sehr unklar kommuniziert, wann wir genau kommen sollen. Und wenn wir mal überpünktlich da sind, dürfen wir uns noch eine Stunde gedulden. Aber so ist das in Argentinien eben - Zeit spielt keine wichtige Rolle - und das ist meiner Meinung nach sehr lehrreich und befreiend. Trotzdem wird Suky nervös, wenn unser Essen etwas abkühlt, aber sie ist auch oft zu nervös oder hat zu viel Angst, um mit uns zu essen - wie sie selber sagt. Als wir in der Armonía ankamen, gab es noch eine Küchenfrau, die sich super viel Mühe gab und sehr nett war. Sie fuhr inzwischen wegen Corona nach Hause. Nun herrschen hier Zweifel, ob Vegetarier Kartoffeln essen :). Oft kümmert sich Miga, die aus Buenos Aires gekommen ist, um das Essen, manchmal aber auch Christina. So wie heute - kaum zu übersehen, denn sie demonstrierte es stolz, indem sie den ganzen Abend mit ihrer Kochschürze herumspazierte. Dann gibt es so etwas wie versalzenen Reis oder künstliche Würstchen. Deswegen ist unser Käse, der erst wenige Tage alt ist, auch schon fast weg. Nicht so wie das viele Rind, das man hier in Stückzahl zu kaufen scheint. Aber für schlechte Zeiten sammelten wir ja bereits genügend Walnüsse, die man in Kombination mit der zahlreichen eingefrorenen Erdbeermarmelade genießen kann.
      Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin sehr zufrieden und vor allem dankbar, dass wir hier so gut versorgt werden - da darf man sich wirklich nicht beschweren! Manches bringt einen aber eben doch zum Schmunzeln ;).
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    • Day 63

      ¡Que lástima!

      April 2, 2020 in Argentina ⋅ 🌙 14 °C

      Ich bin müde, aber trotzdem ist einiges passiert :)
      Morgens Frühstück mit zwei Servidoras und dann ging ich gleich zum üben ins Campanario. Eigentlich wollte ich auch mal Haare waschen, weil es im Campanario ja immer warmes Wasser geben soll. Aber heute leider nicht...
      Nachmittags wurden wir alle drei bei der Gartenarbeit eingespannt. Früher gab es hier mal einen Park, aber der ist mit viel Efeu zugewachsen. Also hieß es, alle Pflanzen vom Efeu zu befreien! Da gab es auch spannende Lilianen, an denen man hochklettern und durch die Bäume schwingen konnte. Als Abschluss ging es im Traktor über die Felder, um noch das abgehackte Holz wegzubringen. Danach war der Plan, Trio zu proben. Aber zehn Minuten später machte das schon keinen Sinn mehr... Caro und ich erhielten eine E-Mail, einen Flugplatz für diesen Samstag um 20.30h aus Buenos Aires zu haben. Das war ein Schock, als wir realisierten, dass uns bis dahin nur noch ein Tag bleibt, um uns von diesem wundervollen Ort zu verabschieden. Kurz verräumten wir noch die Celli und Kontrabässe in der Cochera und nahmen alles "Werkzeug" mit. Die gröbste Fledermauskacke machten wir auch noch weg - auch wenn das wahrscheinlich nicht lange anhält. Später hatten wir noch eine nette Unterhaltung mot Nora, die alt aber noch sehr witzig ist, und Maria. Und schließlich ging es daran, zu überlegen, wie wir nach Buenos Aires kommen könnten - wir werden sehen... Auf jeden Fall stehen mir jetzt schon die Tränen in den Augen.
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    • Day 62

      Die wahre Freiheit ist die Rebellion

      April 1, 2020 in Argentina ⋅ ⛅ 16 °C

      Mal wieder erst am nächsten Tag, weil gestern zu müde ;)...
      Der Start in den Tag war erst sehr langsam und dann sehr schnell, als Caro und ich zur Tranquera liefen. Vormittags stand dann nur noch ausgiebiges, sinnvolles und äußerst konstruktives Spanischlernen an. Nach dem Mittagessen zogen wir in die Wiese hinger dem Wasserturm, um ein altes Auto, das im Graben liegt, genauer zu besichtigen. Aber der Wasserturm durfte natürlich auch nicht fehlen, wo wir unserer Kreativität freien Lauf ließen. Aber das muss ich euch hier leider aus Jugendschutzgründen verheimlichen ;)... Auf den Wasserturm darf man nicht mal hoch und dann auch noch das - in einem Haus, in dem ein Haufen konservativer Nonnen lebt.
      Nach einer ausgiebigen Merienda, bei der Anna einen Anfall bekam, da wir alle aus einem Strohalm tranken (por el virus...), packte uns der Übedrang. Aber zu früh gefreut! Denn während der ersten Takte merkten wir, dass wir unseren Mate wohl doch zu früh getrunken hatten und deswegen jetzt alles andere als wach waren. Also gaben wir nach dem etwas leichteren Menuett auf. Beim Abendessen noch das Highlight: Ich klaute Oscars Knoblauch, der war aber leider entgegen meines Wissensstandes noch roh und ziemlich scharf, deswegen biss ich in ein Weißbrot. Pech, denn meine Klebebrücke brach (mal wieder...) und der Abend war gegessen... Ich versuchte noch, die neue, für solche Notfälle vorgesehene Zahnspange entsprechend zurechtzufeilen, traute mich aber nicht wirklich, aus Angst, alles kaputt zu machen...
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    • Day 56

      Im Westen nichts Neues

      March 26, 2020 in Argentina ⋅ ⛅ 18 °C

      Gestern bleib es nicht bei ein bisschen sitzen bleiben... Bis nach 2h morgens hatten wir eifrige Diskussionen, wobei ich mich nur bei manchen Themen beteiligte und sonst den kontrovers verschiedenen Meinungen von Caro und Oscar zuhörte. Um 2.11h schrieb Suky eine Nachricht, es sei etwas passiert. Eigentlich wollte sie wohl eine Frage und kein Ausrufezeichen schicken, weswegen ich erstmal etwas verwirrt antwortete. Im Haus störten wir niemanden, aber die anderen beiden diskutierten noch 15min draußen weiter und das weckte anscheinend die alten Servidoras aus ihrem Schlaf...
      Auf jeden Fall klingelte morgens zum Glück kein Wecker (auch sonst wache ich fast immer davor auf) und so schlief ich bis um 11h. Kurze Zeit später trafen wir uns schon im Campanario zum proben. Aber erst wollte ich noch die Gelegenheit nutzen und mit heißen Wasser duschen, was ja ein Geheimnis zwischen Suky und uns ist. Blöderweise kamen genau als ich mit nassen Haaren rumspazierte Suky und Christina, die regelmäßig Auseinadersetzungen haben. Inzwischen ist es unmöglich, das Christina nicht geschnallt hat, dass wir gegen ihren Willen das Campanario nutzen... Oscar sollte mit Suky etwas außerhalb der Armonía erledigen. Also war der kurze Vormittag nicht konstruktiv.
      Nach dem Essen putzte ich unser Zimmer. Wie der Virus hier ankommen und warum er sich verbreiten soll, wenn wir in unserem Zimmer nicht putzen? Das ist mir schleierhaft, aber auch so war es mal wieder Zeit. Danach ging ich nochmal im Feld hinter dem Wasserturm spazieren - bei jedem der vielen Zäune denkt man erneut nach, ob Strom fließen könnte, aber wenn man die vielen Spinnweben daran sieht, erübrigt sich das Grübeln! Um 17h trafen wir uns wieder zum Proben und probierten endlich die Hymne, die uns eine Servidora zugesteckt hatte, wir sollten sie doch ohne Ankündigung als Überraschung spielen. Anschließend probierten wir, aus den restlichen Lebensmitten, die sich noch im Campanario finden ließen, Fladenbrot zu backen. Beim Mozarttrio gab es dann einige Diskussionspunkte, sodass ich als kleine Auszeit erst mal zur Cochera lief, um zwei neue Bögen zum Ausprobieren und endlich Kolophonium zu holen. Bis zum Abendessen buken wir reihenweise Fladen in der Pfanne aus, währenddessen lernte ich Spanisch: endlich war das Indefinido dran, das ich schon länger versuche zu verwenden, aber eigentlich nicht kann ;). Und später ging es auch nochmal in unseren Bunker, um das restliche Brot auszubacken und aufzuräumen.
      Ach ja, heute Mittag erreichte Oscar und mich eine neue E-Mail: 700 (exakt?!) Personen hätten sich für den Heimflug aus Argentinien gemeldet...
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    • Day 54

      ¡Feliz Cumpleaños!

      March 24, 2020 in Argentina ⋅ 🌙 19 °C

      Heute ist der sechste Geburtstag von Thiago, der zur Zeit das einzige Kind in der Armonía ist. Und das war eine riesige Aufregung! Alles ging drunter und drüber, gleichzeitig waren alle super glücklich! Morgens konnte ich aber noch ein bisschen Ruhe genießen, intensiv Spanisch lernen und alleine in der Cochera Klavier spielen. Am frühen Nachmittag probten wir noch ein Geburtstagsständchen: Happy Birthday mit Variationen. Ich freute mich, weil ich teilweise auch was zu spielen hatte, aber die letzte Variation, die Swing imitieren sollte, war wirklich ulkig ;). Um 17.30h kamen wir dann wieder in der Casa Grande an, nachdem ich mit dem Cello durch den Park spaziert war. Dort war de facto noch niemand außer drei Servidoras, die einen argentinischen Marsch für General San Martín umgeschrieben hatten und nun probten. Als dann alle eintrafen, durften wir unser Ständchen vortragen. Danach gab es ordentlich Geschenke - Geburtstag haben ist hier also auch nicht viel anders als Deutschland. Und es gab Kuchen, der wirklich fast nur aus Zucker bestand. Sogar die Smarties sind hier noch süßer als in Deutschland. Bueno, gegen 18h brachen wir wieder auf, Caro ging noch slacklinen, Oscar und ich wollten aber doch mal unser Glück versuchen, eine Abkürzung für den Feldweg zur Tranquera zu finden. Und es war wirklich viel schneller! Nach ein paar Zäunen sah man schon den Wasserturm, auf den wir dann wieder kletterten. Das ist der beste Ort, um hier den Sonnenuntergang über Feld und Wald zu beobachten. Abendessen gab es dann mit zwei Servidoras, wobei ich einfach zu müde war und mich deswegen ziemlich blamierte, indem ich irgendwie alles durch die Gegend schmiss...Read more

    • Day 55

      Die Entdeckung der Langsamkeit

      March 25, 2020 in Argentina ⋅ ☁️ 21 °C

      Ich kenne zwar das Buch nicht, aber der Titel passt! Denn Langsamkeit zog sich heute durch den Tag...
      Morgens wachte Caro ein erstes Mal vor mir auf! Der Tag ging (erst) gleichzeitig mit den Servidoras los. Aber zumindest schaffte ich es gleich vormittags, endlich wieder Cello zu üben und mir dafür richtig Zeit zu nehmen. Danach bekam ich eine neue E-Mail vom Auswärtigen Amt: es wird einen zweiten Flug nach Deutschland geben und ich wurde eingeladen! Am 01. April von Burnos Aires aus. Oscar bekam die Mail auch, Caro aus unklaren Gründen nicht... Sicher, dass wir mitkommen, ist gar nichts. Wir gehen eher davon aus - wenn überhaupt - als letztes heimgeflogen zu werden. Denn wir sind weder alt, noch krank, noch schlecht vor Ort versorgt oder nur im Urlaub hier. Und die Frage, wie wir ohne Züge, Busse oder Benzin nach Buenos Aires kommen sollen, schwebt auch noch in der Luft. Bleibt nur, zu Fuß zu gehen: in etwa 366Km...
      Nach dem Mittagessen war erst einmal Pause angesagt, in der ich nach Hause telefonierte. Gegen 16h zogen Oscar und ich zum Campanario, wo wir das Trio als Duett probten. Und Suky wollte kommen und uns sehen ("nos vemos"): Erst hieß es um 15h, dann 16h, 17h und schließlich kam sie gegen 17.20h. Aber gut, das wissen wir ja inzwischen :). Nach Allegro und Rondo waren wir nicht mehr motiviert und tranken lieber Mate auf der Terasse, während Anna Maria nebenan die Hunde unterhielt, was sehr lustig anzuschauen war. Da Christina uns ja vorgeschlagen hatte, Tennis zu spielen, wollten wir das endlich mal ausprobieren. Als wir die Schläger ausleihen wollten, durften wir das plötzlich nicht mehr. Naja, so ist es hier halt - man muss eben den richtigen Moment erwischen, wenn man etwas will :)... Also gabelten wir Caro auf und gingen noch durch die Wiesen spazieren bis es dunkel wurde. Wo die Grenze der Armonía liegt, konnten wir noch nicht herausfinden, aber wir wollen auch nicht fragen, aus Angst, dann ein Limit gesetzt zu bekommen, bis wohin wir gehen dürfen...
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    • Day 52

      Probentag

      March 22, 2020 in Argentina ⋅ 🌙 18 °C

      Heute war einer der glücklichen Tage: Der Schlüssel vom Haupthaus steckte nämlich nicht drinnen, wie es des Öfteren der Fall ist, sondern lag an seinem Platz, sodass wir auch vor 10h eintreten konnten. Danach war wieder Barfuß laufen und Klavier üben angesagt. Um 11.30h trafen wir uns, um endlich einmal vormittags - also konzentrierter - das Trio proben zu können. Nach dem Mittagessen lernte ich eine ganze Weile Spanisch, dabei kam Suky vorbei. Aber die Kommunikation scheiterte ein bisschen, da ich das Wort arbol (Baum) einfach kompmett falsch aussprach :D. Nachher erzählte mir Oscar, alles mitgehört zu haben ;)... Später stiegen wir nochmal auf den Wasserturm und suchten anschließend einen Quittenbaum, von dem Miga, auch eine Servidora, uns erzählt hatte. Zwei Minuten und zwanzig Mückenstiche später hatten wir genügend Früchte, um einen Kuchen für den morgigen Geburtstag eines Jungens, der auch gerade in der Armonía verweilt, backen zu können. Danach ging es also zum Campanario, um Geburtstagsständchen zu üben. Die Flötenstimme musste ich für mich erstmal oktavieren - auch wenn wir gestern rausfanden, dass ein Cello tatsächlich höhere Töne spielen kann, als eine Querflöte. Aber das ist nun mal nicht sehr angenehm. Das Ständchen klappte mehr oder minder; irgendwann kam Suky, um zu erklären, dass wir keinen Kuchen backen dürfen werden. Denn wir müssen sparen... Sie wollte auch noch ein bisschen zuhören, und so wechselten wir vom doch etwas wehleidig klingenden Geburtstagsständchen (schade, dass ich keine Audios hochladen kann ;), zurück zu Mozart, der zunächst ebenfalls ordentlich schief ging. Um 19h entschlossen wir uns, ausgehend von der Allee nahe der Tranquera eine Abkürzung zur Armonía zu finden. Aber als wir vorne ankamen war es schon dunkel und irgendwann zwang uns ein Zaun zum Umkehren. Naja, das werden wir morgen noch einmal versuchen müssen...
      Später unterhizlten wir uns mit Suky und Christina, der Servidora-Chefin, bezüglich unserer möglichen Heimreise. Das Signal war klar: Alles ist unklar. Doch das Projekt wird es vermutlich nicht so bald anfangen, dass es sich lohnen würde, hier zu warten...
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    • Day 52

      Knoten im Kopf

      March 22, 2020 in Argentina ⋅ 🌙 18 °C

      Jeder empfiehlt uns: "Kommt möglichst schnell heim, die Situation verschlimmert sich massiv." Aber bis jetzt erhielten wir eben noch keine Informationen von den drei Rückholaktionen, bei denen wir uns registrierten. Und ein Heimflug, den man mit viel Glück vielleicht noch bekommt, der aber 4000€ kostet? Darauf verzichte ich gerne. Da bleibt nur, abzuwarten. Ich meine, uns geht es hier ja wirklich nicht schlecht... Bueno.
      Heute wollten wir endlich die Cochera fertig machen. Um alles gut zu hinterlassen, falls wir plötzlich nach Hause mitgenommen werden sollten. Also war das die heutige Hauptbeschäftigung. Erst fanden wir noch ein paar Instrumente, die geputzt werden mussten. Darunter einige seltsame Flöten sowie Mischungen aus Flöte und Klarinette (Chalmei) - die mussten natürlich alle ausprobiert werden. Nachmittags widmete ich mich - nach fünf Tassen Mate als Doping - ein paar Noten, die noch so herumlagen, während Caro und Oscar die anderen Räume aufräumten. Dabei musste ich feststellen, dass sie alle zu den Orchesterwerken gehören. Und diese hatte ich noch nicht sortiert, weil ich nicht wusste, wo anfangen. Erst die herumfliegenden Noten sortieren (gut die Hälfte sind zu keinem Stück oder Komponisten zuordbar), dann die 19 Ordner, die es für die Avancados gibt, ordnen und schließlich die Noten einsortieren. Das war eine ganz schön hartnäckige Arbeit, die bisher wahrscheinlich noch nie gemacht worden war! Nach dreieinhalb Stunden konnte ich nicht mehr klar denken und zum Glück gab es sowieso Abendessen. Aber die nächsten Tage wird mich da noch so einiges erwarten!
      Nach dem Abspülen (in ganz Argentinien konnte ich keine einzige Spülmaschine entdecken) zogen wir zum eingezäunten Tennisplatz (da ist man die Hunde los), um uns gegenseitig zu massieren, während wir den Sternenhimmel beobachteten. Da hier fast immer gutes Wetter ist, bleibt der Himmel meist wolkenlos!
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    • Day 51

      Arbeit!

      March 21, 2020 in Argentina ⋅ ⛅ 19 °C

      Oscar fand irgendwo heraus, dass die Rücktransporte für Argentinien frühestens am 31. März anlaufen werden. Zwar konnten wir diese Information danach nicht mehr erneut auffinden, aber darauf stellen wir uns jetzt mal ein.
      Deswegen begann ich heute mit einem neuen Klavierstück, putzte unser Zimmer sehr gründlich. Das war auch dringend nötig, denn hier leben wahnsinnig viele Insekten, die nichts besseres zu tun haben, als unser Zimmer zu bevölkern, sobald wir das Badfenster öffnen. Und es war gut so, weil Suky uns nach dem Mittagessen bestürzt mitteilte, unser Zimmer völlig verdreckt und unordentlich aufgefunden zu haben... Außerdem sollen wir unsere Fenster und Vorhänge schließen. Zunächst hieß es, wegen der Mücken. Als Oscar weg war, klärte Suky uns auf, es gehe nicht um die Mücken, sondern um Oscars Blicke :D. Er könne uns ja immer beobachten, wenn er im Park sei... Und das ist nun mal nicht zu dulden - auch wenn wir eine zum Hof blickende Dusche mit geriffeltem Fensterglas haben...
      Am Nachmittag, der hier frühestens um 15h beginnt, lernte ich etwas Spanisch und ging dann mit Oscars fast bis zur Tranquera vor. Deniger als fünf Minuten davor stellten wir fest, dass es schon 16.43h war - um 17h mussten wir noch hinter dem Campanario sein... Also eilten wir zurück und zu spät, aber gleichzeitig mit Anna Maria, Caro und Suky an. Wir sollten endlich arbeiten und einer Reihe Pflanzen Platz zum Wachsen schaffen. Nach knapp zwei Stunden waren wir verdreckt und fertig. Jetzt stand aber noch Trio proben an - schließlich müssen wir bald mal vorspielen.
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    Cobo

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