Argentina
Plaza del Congreso

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Travelers at this place
    • Day 1

      Letzte Busfahrt - nach Buenos Aires

      March 26, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ 24 °C

      Buenos Aires, Sonntag, 26. März 2023

      Mit der heutigen Fahrt treten wir definitiv die Rückreise an!
      Um 8 Uhr geht es mit dem Remis (argentinisches Uber) zum Busterminal von San Clemente. Wir treffen natürlich vor der Zeit ein - der Bus fährt erst um 09:15 Uhr los -, aber wir sind immer gern etwas früher da (für alle Fälle…, denn wenn das Taxi nicht kommt, dann haben wir noch die Möglichkeit, ein anderes zu bestellen) und zudem können wir im Busbahnhof noch gemütlich Kaffee und süsse Medialunas geniessen :-)
      Der Buskurs wird sogar doppelt geführt, offenbar, weil viele Leute aus dem langen Wochenende zurückkehren. (Am gestrigen Freitag war ein nationaler Feiertag.)
      Unser Bus ist jedenfalls bis auf den letzten Platz belegt und die Fahrgäste, die schon früher und weiter im Süden eingestiegen sind, schlafen meistens noch; die abgestandene Luft riecht entsprechend! Der Chauffeur hat wohl den Schalter für die Klimaanlage nicht gefunden:-)
      Mit unargentinischer Pünktlichkeit geht es los und schnell kommen wir aus der Bewölkung in Meeresnähe bei nur 16 Grad in sonnigere Gebiete und die Aussentemperatur steigt entsprechend an.
      Zuerst fahren wir durch das riesige Gewirr an Kanälen, Buchten und Lagunen, welche das Gebiet zwischen San Clemente und Magdalena im Süden von La Plata durchfurchen und wir sehen links und rechts nur Schilf, Wiese und Wasser.
      Später wechselt die Landschaft und sie wird trockener, was Landwirtschaft und Viehzucht auf riesigen Weideflächen ermöglicht. So grasen also links und rechts in Herden grosser Anzahl die zukünftigen Grill-Stücke der Argentinier, d.h. Rinder ohne Zahl.
      Als die ersten Siedlungen auftauchen, sehen wir tatsächlich ein wenig von dem, was der Argentinier vor allem an Feiertagen am liebsten macht: Parilladas! Grillen! Und selbstverständlich nur Fleisch, und davon eine grosse Menge!
      Dieser Anblick zieht sich weiter bis kurz vor La Plata (Universitätsstadt, 60 km südlich von Buenos Aires), wo Gewerbe und Industrie auftauchen und auch die Architektur ein Upgrade ins 21. Jahrhundert erfährt.
      Jetzt geht es schnell, denn schon erscheinen mit Hudson, Quilmes und Bernal die Vororte von Buenos Aires. Wir sind bereits im Grossraum der Hauptstadt angelangt, wo mit 15 Millionen Personen fast 35 % aller Einwohner Argentiniens leben.
      Über die Autobahn, die erst hoch über den Dächern und später unterirdisch verläuft, geht es vorbei am südlichen Hafengebiet „Dock Sur“, dann dem alten Puerto Madero entlang bis zum Retiro, wo der Busbahnhof liegt.
      Wir freuen uns über die Rückkehr in die Hauptstadt, die uns mit freundlichem Herbstwetter bei 21 Grad empfängt; angenehmer könnte es kaum sein!
      Bei Ankunft im Busbahnhof informieren wir unseren Airbnb-Gastgeber, dass wir in einer Stunde bei ihm an der Avenida Rivadavia 1377 sein werden und begeben uns mit der schnellen Metro (die hier SUBTE heisst - Subterraneo) auf den Weg.
      Wir sind etwas zu früh vor Ort und „müssen“ noch in einer Grido-Eisdiele verweilen und zwingend ein Eis (Capuccino granizado) essen. Gesagt, getan! Mit den Kalorien im Bauch schaffen wir auch noch die letzten 500 m zu Fuss zur Unterkunft, die sich im 15. Stock in luftiger Höhe und in Gehdistanz zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten befindet.
      Das Apartment ist hell, sauber und der Gastgeber Luis äusserst freundlich! Er lädt uns spontan zu einer kurzen Stadtrundfahrt in seinem Auto ein und zeigt uns unter anderem das bei den Touristen so angesagte Quartier La Boca. Es ist eines der bekanntesten 48 Viertel der Stadt und liegt an der Einmündung des Riachuelo-Flusses in den Rio de la Plata. Daher rührt dann auch sein Name: „Boca“ steht für „Mündung“.
      Das ursprüngliche Viertel italienischer Einwanderer, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts - überwiegend aus Genua stammend - hier als Industriearbeiter tätig waren, ist heute bei den Touristen wegen seiner bunten Häuser beliebt. Sie wurden damals aus dem Blech abgewrackter Schiffe gebaut und mit Schiffslack bunt bemalt.
      Heute preisen viele Künstler ihre Werke auf den Gehsteigen der Strasse El Caminito (Der kleine Weg) an und an einem Sonntag wie dem heutigen ist vor lauter Schaulustigen kaum ein Durchkommen mehr - ganz im Gegensatz zu Wochentagen, wie uns Luis erzählt.
      Von ihm erfahren wir auch, weshalb die Gehwege oft bis zu einem Meter oberhalb des Strassenniveaus liegen. Wir haben uns schon vor zwei Wochen - bei unserem kurzen Aufenthalt in Buenos Aires - darüber gewundert. In früheren Zeiten wurden die Strassen regelmässig vom Hochwasser des Flusses überflutet und es schwappte - ähnlich wie bei unserer gestrigen Unterkunft - in die Wohnungen hinein. Hohe Gehsteige lösen dieses Problem auf einfache Weise.
      Nach eineinhalb Stunden Rundfahrt mit Besichtigung und vielen Erklärungen, die ein offizieller Stadtführer nicht hätte besser machen können, lädt uns Luis vor dem Apartmenthaus ab. Wir haben richtig Glück, auf diese Weise von einem „echten“ Porteño in der Hauptstadt empfangen zu werden.
      Jetzt packen wir aus, richten uns ein und gehen noch etwas einkaufen: Irgendwann muss der Mensch ja auch einmal etwas essen!
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    • Day 3

      Bummel und Rummel

      March 28, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ 28 °C

      Buenos Aires, Dienstag, 28. März 2023

      Martin hat nach dem üppigen Mahl am gestrigen Abend heute Morgen bis um 10:30 Uhr geschlafen! Für Regine ist das unfassbar!!! Oder lag es an der Dose Bier, die wir uns spätabends noch genehmigt haben? Wir müssen ja vor dem Abflug noch alle Vorräte „vernichten“ :-)
      Auf jeden Fall starten wir heute spät in den Tag, auch weil Regine noch am Blog arbeitet und Martin wieder einmal organisatorischen Kleinkram erledigt: Unter anderem recherchiert er den Wechselkurs von Pesos Argentinos zu Reals in Brasilien.
      Wir schaffen es aber auch noch, für den morgigen Tag eine „kostenlose“ Tour (so wird sie beworben) für 4000 Pesos (18 Euro pro Person) durch das Palermo-Quartier zu organisieren. Wir kennen mittlerweile viele Ecken in Buenos Aires, aber dieses Viertel haben wir bis jetzt noch nicht besucht.
      Dann geht es los zum Nordende des Puerto Madero, weil wir nämlich im Internet erfolglos eine Bootsfahrt durch den Hafen gesucht haben. Also müssen wir das - wie ja meistens in Argentinien - vor Ort recherchieren.
      Mit der Subte (U-Bahn) sind wir schnell dort, wo die Schiffe nach Uruguay und ins Tigre-Delta ablegen und wir hatten damit einen guten Riecher: Hier werden wir bei der Agentur Sturla fündig und buchen für teure 4500 Pesos (20 Euro pro Person) eine halbstündige Rundfahrt.
      Aus einer „richtigen“ Hafenbesichtigung (wie wir sie uns vorgestellt haben und beispielsweise aus Hamburg kennen) wird dann aber nichts! Wir sind aber trotzdem beeindruckt, die Skyline von Buenos Aires einmal aus einer ganz anderen Perspektive betrachten zu können.
      Nach diesem Kurztrip schieben wir erst einmal eine Pause ein, weil wir beide uns nicht so schnell darauf einigen können, was wir mit dem angebrochenen Nachmittag noch anfangen sollen. Heraus kommt dann ein Besuch in der „Confitería La Idéal“, wo wir wiederum zu Fuss und teilweise mit der Subte hingelangen.
      Es ist eine Reise in die Vergangenheit in ein Café (im Erdgeschoss) und einem grossen Tango- und Milonga-Ballsaal (im zweiten Stock) aus dem Jahre 1912 im Stil der „Belle Epoque“.
      Kurz vor dem endgültigen Verfall hat sich 2016 eine Gruppe anonymer Investoren dieses ursprünglichen Juwels angenommen und es knappe 6 Jahre lang sehr aufwändig restauriert, bis es im November 2022 wiedereröffnet wurde und seither in neuem Glanz erstrahlt. Umgeben von wunderschönen Leuchtern und Möbeln aus vergangenen Zeiten, einem schmiedeeisernen Aufzug und Treppen aus Marmor fühlt man sich tatsächlich um ein Jahrhundert zurückversetzt. Natürlich ist anzumerken, dass sich auch vor hundert Jahren nur die gut Betuchten dort aufgehalten haben!!
      Angesichts des teuren Intérieurs, der erlauchten (meist weiblichen) Kundschaft im fortgeschrittenen Alter und der Tatsache, dass bei den Leckereien keine Preise angeschrieben sind, verzichten wir darauf, dort Kaffee zu trinken und Regine macht einfach ganz viele Fotos.
      Den Ballsaal kann man ohnehin nicht besichtigen und Martin ist unter keinen Umständen dazu zu bewegen, eine Tango-Stunde zu buchen (Wir hätten noch drei Tage!!), damit wir in den Genuss dieses Saales (oder dieser Säle??) kommen,
      Von hier aus (Suipacha 380/4) gehen wir zu Fuss (ohne Einsatz der Subte) bis nach „Hause“ und belohnen uns für die Strapazen erneut mit einem Eis bei Grido an der Ecke :-). Wir setzen uns nach draussen und beobachten die Vorbeiziehenden. Was Outfit, Haare und Tätowierungen angeht, so bekommen wir hier alles Mögliche zu Gesicht. Bei uns wäre dies vermutlich auch nur in den grossen Städten möglich. Aber wir kommen ja vom Lande:-) und staunen über manches.
      Jetzt wollen wir noch kurz Brot bei DIA (Ladenkette) kaufen, aber sie haben dort wieder einmal nur Industrieware. Als wir das Geschäft ohne Brot verlassen, stösst Martin direkt vor dem Laden auf eine fliegende Händlerin, die auf der Strasse alte Bücher verkauft, darunter eines zur italienischen Küche (auf Italienisch!), das ihm die Dame unbedingt aufschwätzen will, wo doch Martin auch Italienisch spricht! :-) Aber er möchte weder das Kochbuch noch irgendein anderes, zum Beispiel aus der esoterischen Ecke. Doch da entdeckt er eines mit dem Titel „Die Schule Satans“ und da es ein Roman auf Spanisch ist und sogar in ungelesenem Zustand, erwirbt er es für schlappe 500 Pesos (1,60 Euro) und alle sind zufrieden.
      Zu Hause wirft sich Regine in die Haarfarbe. Die argentinische Farbskala und Nummerierung ist vermutlich nicht mit der deutschen identisch (was jedoch auf der Verpackung nicht ersichtlich war) und welch böse“ Überraschung erfährt Regine beim Blick in den Spiegel: Heraus kommt jetzt ein Haselnussbraun. Regine ist schockiert!) Martin schreibt währenddessen in den Geruchsfahnen der Chemie-Keule diesen Blog hier.
      Später gibt es dann Nudeln mit Tomatensauce, Kichererbsen und grünen Erbsen, also eine Variante eines unserer Klassiker :-), dazu einen gemischten Salat und zum Nachtisch leckere süsse Stückchen - ebenfalls unsere Klassiker und Favoriten!
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    • Day 9

      La Bomba del Tiempo

      October 12, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 24 °C

      Am Montagmorgen versuchten wir erneut unser Glück mit dem japanischen Garten. Leider wieder erfolglos. Der Busfahrer meinte, das Anstehen dauere ca. 2h 😅😅. Nein, danke! Allerdings haben wir Menschen selten so diszipliniert in Schlangen stehen sehen wie hier.

      Also spazierten wir weiter, vorbei am Aeroparque Jorge Newbery - dem Stadtflughafen, bis ans Ufer des Río de la Plata. Nicht zu vergleichen mit dem Rhein oder anderen Flüssen in Europa - das andere Ufer ist nicht sichtbar, so breit ist der Fluss 🤯😅. Man könnte meinen, man steht am Meer. Es wird geangelt, Mittagspause gemacht, Fahrrad gefahren und die Sonne genossen. An einem Strassenstand haben wir uns mit Bondiola (Manuel) und Pommes (Lea) verköstigt. 😄 Unglaublich, was die an Essen aus diesem kleinen Stand auf Rädern raushauen. Allerdings besteht die argentinische Diät vor allem aus Fleisch, Pizza, Dulce de Leche & helado (Glacé), weshalb uns langsam die Lust nach Gemüse und etwas Gesünderem ergreift 😂🤷‍♀️.

      Für den Abend hatten wir den Besuch einer Perkussionsgruppe geplant. La Bomba del Tiempo (die Zeitbombe) bestehen aus mehreren Musikern aus der ganzen Welt, die gemeinsam Trommeln. Angeblich ist jede Show einzigartig und unwiederholbar, da der Dirigent (die Mitglieder wechselb sich ab) und die Musiker durch über 90 verschiedene Handzeichen miteinander kommunizieren und improvisieren. Zusätzlich ergänzt jedes Mal ein anderer Gast die Improvisation (bei uns eine junge Sängerin). Das Ciudad Cultural Konex - die Location, in welcher das Spektakel jeden Montag seit 12 Jahren stattfindet - ist ein altes Fabrikgelände voll mit Graffiti. Sogar Manuel konnte nicht stillstehen bei den mitreissenden Trommelrhythmen. Was ein Spektakel 😍!

      Mit viel Bier im Bauch machten wir uns im Anschluss (gegen 22:30 Uhr) auf die Suche nach etwas zu Essen. Nicht schwierig in einer Stadt, die scheinbar niemlas zu Ruhe kommt. In der Avenida Corrientes, auch als "Strasse die niemals schläft" oder "Broadway von Buenos Aires" bezeichnet, steht seit 1932 die Pizzería Güerrín. Auch um diese Uhrzeit war noch eine lange Schlange vor dem rappelvollen Lokal. Trotzdem entschieden wir uns, uns einzureihen. Es ging schnell voran und schon nach wenigen Minuten wurden wir in das (von Aussen) eher klein wirkende Restaurant gelassen. Im dritten Stock (WTF!? 😂) mussten wir nochmals kurz warten, ehe wir unseren Tisch bekamen. Kurz darauf stand unsere Bestellung schon auf dem Tisch. Typisch argentinische Pizza 🍕: relativ dicker Teig, wenig Belag und unmengen an Käse (und vino🍷🍷). ¡Buen provecho!
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    • Day 8

      Feria de San Pedro Telmo

      October 11, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 13 °C

      Nach dem Frühstück (medialunas = 🥐🥐) am Sonntag machten wir uns erneut auf den Weg. Hinter der Casa Rosada - dem ehemaligen Präsidentenpalast - liegt die Fragata ARA "Presidente Sarmiento" im Hafen. Früher ein Marine-Ausbildungsschiff, heute ein - bis ins kleinste Detail - restauriertes Museum. Die alten Lagerhäuser und Werke direkt am Fluss wurden renoviert und beherbergen nun Luxuswohnungen und hippe Bars.
      Weiter führte uns unser Weg vorbei an der Placa de Mayo, dem Herzen von Buenos Aires. Während der Militärdiktatur in Argentinien (1976-1983) verschwanden etliche Menschen spurlos. Neugeborene wurden ihren Müttern weggenommen und von Familien "adoptiert", welche der Diktatur treuer ergeben waren. Bis heute weiss man zum Teil nicht, was mit diesen Menschen passiert ist. Und bis heute demonstrieren die Angehörigen (v.a. Frauen) von den Verschwundenen jeden Donnerstag auf der Placa de Mayo, damit ihre Kinder, Ehemänner und Väter nicht in Vergessenheit geraten und vielleicht irgendwann Gewissheit darüber herrscht, was mit ihnen geschehen ist.

      Ein paar Strassen weiter tritt man in die charmante Atmosphäre des Altstadtviertels San Telmo ein. Zahlreichen Bauten aus dem 19. Jahrhundert prägen hier das Stadtbild. Grosse Teile stehen unter Denkmalschutz. Jeden Sonntag findet hier der Feria de San Pedro Telmo statt. Auf dem riesigen Markt mit ganz besonderem Flair wird so ziemlich alles angeboten: Schmuck, Kunst, alte Nummernschilder, handbearbeitete Matebecher, Kleidung bis hin zu Möbeln. Die Leute drängen sich durch die enge Marktgasse, an den Strassenecken wird gegrillt, Bier getrunken und Musik gemacht 🤗👌. Fühlt man sich in Buenos Aires doch oft mehr in Europa als Lateinamerika, bietet der Markt definitiv Gelegenheit die andere Kultur und den lateinamerikanischen Rhythmus zu spüren.

      🤓 Kleiner "geschichtlicher" Exkurs:

      Argentinien galt schon immer als Einwanderungsland. Bereits im 13. und 14. Jahrhundert eroberten die Inkas weite Teile des Nordens. Anfang 1500 erreichten Spanische Seefahrer das heutige Argentinien. Sie vermuteten irrtümlicherweise eine Menge Edelmetalle in der Region. Deshalb auch die Namen Argentinien (argentum = Silber) und Río de la Plata (Silberfluss).
      Das Land umfasst mit seiner Grösse sämtliche Klimazonen der Erde, was für die Produktion und den Abbau von unterschiedlichsten Rohstoffen natürlich ideal ist. Bis zur Weltwirtschaftskrise florierte Argentiniens Wirtschaft und verstärkte damit die Einwanderung aus Europa. Im Zweiten Weltkrieg galt Argentinien offiziell als neutral, sympathisierte, aufgrund der vielen Einwanderer aus Deutschland und Italien, aber mit den Achsenmächten. Argentinien erklärte als letztes Land der Welt Deutschland und Japan den Krieg. Aufgrund seiner geografischen Lage tangierte das Kriegsgeschehen in Europa das Land nur wenig. Während dieser Zeit galt der argentinische Peso gar als eine der wenigen stabilen Währungen. Während und nach dem Krieg wurde Argentinien zu einer grossen Auffangstation von Kriegsflüchtlingen, aber auch Kriegsverbrechern. Die Einflüsse Europa's sind aufgrund dessen im ganzen Land stark spürbar. Argentinien ist ein Land, welches sich vor allem in Bezug auf Bildung und Kultur an europäischen und nicht lateinamerikanischen Standards orientiert. 🤓

      Auf dem Rückweg schlenderten wir durch die berühmte Calle Florida. In der Einkaufsstrasse stehen die nicht ganz legalen Wechselkurs-Anbieter in kurzen Abständen und murmeln den Passanten stetig: "Cambio, cambio, cambio dolares!" (Wechselbüro / wechseln) zu 😂. Jede*r Anbieter*in hat einen bestimmten Strassenabschnitt zugeteilt und ALLE halten sich daran. Genau so wie an den festgelegten Wechselkurs (1 $ = 270 ARS, als wir vorbei liefen). Keiner bezahlt mehr als ein anderer. So bald wir wieder Dollar wechseln müssen, werden wir eine dieser Wechselstuben besuchen, da der offizielle Wechselkurs der Banken nur 150,86 ARS beträgt 🙈. Manuel freut sich schon darauf 😄.

      Nach einem leckeren Kaffee und Alfajores (Doppelkeks gefüllt mit Dulce de Leche, überzogen mit Schokolade 🤤) in drei verschiedenen Geschmacksrichtungen machten wir uns müde aber glücklich auf den Heimweg.
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    • Day 6

      Caminamos, caminamos y caminamos

      October 9, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 19 °C

      Am Freitagabend stand für Manuel das lang ersehnte Asado an: Choripán (eine Art Sandwich mit Chorizo), Lomo & Gemüse vom Grill. Mhhh 🤤. In der Bildstrecke könnt ihr sehen, wie ein Einheimischer Feuer auf der Dachterrasse macht 😜😂.

      Da wir noch gar Nichts bezüglich unserer Weiterreise mit dem Auto geplant haben, wollten wir uns am nächsten Morgen etwas schlau machen. Also spazierten wir zur Autovermietung Hertz. Es war kühl & der Wind blies uns ins Gesicht. Ein guter Test für unsere gekaufte Outdoor-Ausrüstung für Patagonien 🥶💨. Da Buenos Aires am Wasser liegt, ist das Wetter ziemlich unbeständig und kann schnell ändern. Bei Hertz angekommen erklärte uns ein Mitarbeiter unsere Möglichkeiten. Ein Auto für 4 Personen (3 Fahrer), welches auch für unbefestigte Strassen geeignet ist, kostet für knapp vier Monate 1'741'225 ARS (Argentinische Pesos). Umgerechnet etwa 5'800 CHF. (Die Inflationsrate in Argentinien betrug Ende August 78.5% 🤯). Zum Vergleich statteten wir Car One (Autogarage) auch noch einen Besuch ab. Kaufpreis für ein Auto der gleichen Grössenordnung: 5'200'000 ARS (17'000 CHF). Der Typ bot uns an, das Auto für MEHR (4%) oder mindestens zum gleichen Preis wieder abzukaufen, wenn die 100'000km-Marke nicht überschritten wird (ob das so wirklich stimmt, wer weiss... 😅). Allerdings würde es mit der Versicherung und dem Geldtransfer etwas kompliziert werden.
      Nun da wir so ziemlich alle Infos eingeholt haben, müssen wir uns nur noch entscheiden 🤷‍♀️.

      Da Entscheidungen bekanntlich schwer im Magen liegen mussten wir natürlich etwas Essen 🍝. Das Resraurant Nápoles ist nicht unbedingt aufgrund seiner leckeren Pasta, aber definitiv aufgrund seiner Einrichtung zu empfehlen. Direkt im Eingang wird der Pastateig geknetet, die Regale an den Wänden sind bis unter die Decke mit Weinflaschen gefüllt, alte Formel-1-Wagen, Fahrräder, Statuen und Spiegel zieren den Saal, riesige wachsbehangene Kerzenständer stehen auf den Tischen und Alles ist in schummriges Licht getaucht. Für die Einwanderer wohl eine Hommage an ein Italien, welches heute so gar nicht mehr existiert 🇮🇹.
      Nach dem Essen wollten wir dem japanischen Garten einen Besuch abstatten. Allerdings war die Schlange davor so lang, dass wir diesen Plan auf einen Wochentag verschoben haben (zum Glück sind wir noch eine ganze Woche hier). Deshalb musste der Rosengarten und der "Parque 3 de febreros" herhalten. Der Park wird von den porteños als Central Park von Buenos Aires bezeichnet. Es wird gejoggt, an öffentlichen Fitnessstunden teilgenommen, Pedalo gefahren, flaniert und gepicknickt. Aus sicherer Quelle wissen wir, dass man seine erste Freundin hierhin bringt, um zu knutschen 😁✌️.

      In den nächsten Tagen werden wir Verwandte besuchen und weiter die Stadt erkunden (wir dachten, wir hätten schon viel gesehen, aber nach einem Blick auf die Karte wurden wir schnell eines besseren belehrt). An die Dimensionen dieses Landes müssen wir uns wohl noch etwas gewöhnen 😅.
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    • Day 36

      Buenos Aires - City Centre Tour

      December 15, 2023 in Argentina ⋅ ☁️ 28 °C

      Heute Vormittag war Waschtag👕👚. Bevor wir morgen auf dem Kreuzfahrtschiff einziehen, haben wir heute nochmal alles waschen lassen und bis auf eine Socke auch alles duftend und sauber zurück erhalten. Zudem haben wir uns in einer Farmacity nochmal mit Drogerieartikeln für 3 Wochen eingedeckt. Zum Mittag gab es leckeres Eis 🍧 im Eiscafé Cadore - bewerben sich als eine der besten Eisdielen weltweit.

      Für den Nachmittag haben wir eine Freewalking Tour durch das Stadtzentrum gebucht. Unser Guide Martin 👍 hat uns bei über 30 Grad die Sehenswürdigkeiten der Stadt gezeigt und zu Stadtgeschichte, Politik, Kultur und Aktuellem erzählt. Am Abend sind wir in der Gegend unseres Hotels um die Av. Corrientes, vergleichbar mit dem Broadway in NYC mit vielen Theater und Straßenkünstlern, unterwegs gewesen.
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    • Day 4

      La Boca

      October 7, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 25 °C

      Am Freitag waren wir bereits früh wach und die Wolken von gestern waren verschwunden, weshalb wir uns kurzerhand dazu entschieden, eine Runde Joggen zu gehen. Nach 5.5km, einem leckeren Cold Brew und einem kleinen Frühstück machten wir uns mit dem Bus auf den Weg nach La Boca. Die Busse sind nummeriert, wodurch man weiss, in welche Richtung man fährt. Mit einem aufladbaren Ticket kann man einsteigen, dem Fahrer seinen Ausstiegsort nennen, der Betrag (0.10 Rappen für etwa 30min. Fahrt) wird von der Karte abgebucht und los gehts. Ohne einen "porteño" (Einheimischer aus Buenos Aires) scheint es aber fast unmöglich, am gewünschten Ort auszusteigen. Die Busse rasen durch die Strassen, es gibt keine Fahrtanzeige und die Stopps sind so kurz, dass man sich richtiggehend beeilen muss, um nicht zwischen den Türen eingeklemmt zu werden.

      Somit stiegen wir nicht ganz am richtigen Ort aus und mussten ein Stück zu Fuss gehen, was uns aber nicht weiter störte, da es mittlerweile schön warm geworden war. Obwohl es früher Frühling ist hier, steigen die Temperaturen am Nachmittag bereits auf über 25 Grad.
      Allerdings beschlich uns nach einer Weile ein etwas mulmiges Gefühl. Die Anwohner auf der Strassen wiesen immer wieder darauf hin, seine Wertsachen im Auge zu behalten oder erzählten Geschichten von Überfällen. Zum Glück kamen wir mit all unseren Sachen in La Boca an.

      Das Arbeiterviertel besticht mit seinen farbigen Wellblechhäusern, den engen Gassen, den Strassenverkäufern und den Tangotänzern💃🕺. Natürlich alles auf Massentourismus ausgerichtet. Dennoch versprüht das Viertel einen ganz besonderen Charme. Man kann sich lebhaft vorstellen, wie das Leben im Einwandererviertel früher zu und her ging. Wir liessen uns von den Menschenmassen durch die engen Gassen treiben und bestaunten die farbigen Häuser, in welchen heute niemand mehr wohnt, und die Handwerkskunst der Strassenverkäufer. Nach einer kleinen Stärkung (Empanadas & Provoletta plus Trinkgeld für "Restaurant-Security") gings weiter Richtung La Bombonera. Im Fussballstadion von Argentiniens beliebtester Fussballmannschaft nahm die Karriere von Diego Maradonna seinen Anfang.

      Auf dem Rückweg stiegen wir noch für einen kleinen Rundgang in San Telmo aus. Der älteste Teil der Stadt mit seinen gepflasterten Strassen, den blumenbehangenen Häusern und vielen Cafés erinnert - wie viele andere Teile dieser vielfältigen Stadt - an Paris. Unsere müden Füsse und das bevorstehende Asado "zwangen" uns früher als uns lieb war zum Rückweg. Nach San Telmo werden wir definitiv zurückkommen, um den Rest des Viertels, und vor allem die grosse Markthalle (El Mercado de San Telmo) noch weiter zu erleben.
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    • Day 4

      Buenos Aires

      October 7, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 20 °C

      Nach einer fast 24-stündigen Reise (St. Gallen - Zürich - Buenos Aires) mit Tankstopp in Saõ Paulo sind wir im Land der Gauchos angekommen. Die Formalitäten waren schnell erledigt und schon sassen wir im Auto und fuhren Richtung Zentrum. Das Haus meines Onkels, wo wir die nächsten Tage wohnen dürfen ist uralt, mit hohen Decken und im Vintage-Stil eingerichtet. Man kommt sich vor wie in einer Brocki. Bei jedem Durchlaufen entdeckt man etwas neues Spannendes. Der übergewichtige, schielende Kater Oliver gehört zum Inventar 🤪 (angeblich hat er gerade eine leichte Depression, da die zweite Katze - Insomnia - leider gestorben ist) und die Dachterrasse ist eine kleine Oase im Grossstadtjungel.

      In den ersten zwei Tagen haben wir natürlich die nähere Umgebung erkundet und uns an unsere neue Situation gewöhnt. Buenos Aires ist so vielfältig wie man es sich kaum vorstellen kann. Riesige Strassen (16-spurig im Zentrum 🤯), süsse Cafés, Restaurants, architektonische Meisterwerke, der Río de la Plata (fast 30km breit) und wahnsinnig viel Geschichte, die es natürlich zu entdecken und zu erfahren gilt.

      Wir sind bereits etliche Kilometer gelaufen, haben im berühmten Cafe Tortoni gesessen (das Cafe, in welchem sämtliche Tangotänzer und -musiker seit 1858 ihre Abende ausklingen lassen) und haben die Mausoleen im Friedhof von Recoleta bestaunt, wo Argentiniens Berühmtheiten bestattet sind.

      Morgen Abend steht ein echtes argentinisches Asado an, worauf Manuel sich besonders freut 😄.
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    • Day 4

      Hippe Graffiti in Palermo

      March 29, 2023 in Argentina ⋅ 🌧 27 °C

      Buenos Aires, Mittwoch, 29. März 2023

      Noch etwas Kulturelles sollte zum Abschluss schon sein. Und das Viertel Palermo haben wir auch noch nicht „richtig“ besucht - lediglich den Jardín Japones, der an dessen Rand liegt. Palermo gilt als das angesagteste Quartier in der Hauptstadt, in dem viele Künstler wohnen, wo es unzählige trendige Geschäfte und Bars gibt und wo alle Touristen hin wollen: Wir also auch!
      Dazu haben wir etwas Spezielles gebucht: eine „kostenlose“ Graffiti-Tour für 10 Euro (!) pro Nase durch die Teile Palermo Soho (Der Name ist Programm!) und Palermo Viejo (Alt-Palermo). Dort sollen die meisten Graffiti hängen.
      Auf der Hinfahrt verfahren wir uns erst einmal! Wir haben die falsche Richtung eingeschlagen! Nach einer Station merken wir unseren Irrtum und müssen wieder aus der Subte aussteigen. Aber um auf den gegenüberliegenden Bahnsteig zu gelangen, muss man durch den Ausgang hinaus, hoch auf die Strasse, diese überqueren und auf der anderen Strassenseite wieder in den Untergrund - und erneut bezahlen. Aus anderen Metropolen kennen wir dies nicht!

      Nach dieser Aktion stellen wir dann fest, dass die Zeit für den restlichen Fussweg nicht mehr reicht, so dass wir in ein - hier zum Glück billiges - Taxi einsteigen und uns zur Plazoleta Julio Cortázar (im Volksmund: Plaza Serrano) bringen lassen.
      Dort entsteht das nächste Problem: Die Organisation hat uns als Treffpunkt einen Ort angegeben, den wir auf Anhieb nicht finden. Es folgt ein WhatsApp-Chat mit den freundlichen (und schnellen) Guides: Ja. wir sind am richtigen Ort, der Graffiti-Führer namens Luke ist einfach noch nicht da - „kommt aber sicher jeden Moment“, wie sie uns schreiben…
      Und tatsächlich: Einige Minuten später sichten wir ihn im orangefarbenen T-Shirt der Organisation. Er ist waschechter Amerikaner, hat Geschichte studiert und lebt seit über 11 Jahren in Buenos Aires. Seinen Yankee-Akzent hat er aber trotzdem noch nicht abgelegt!! :-)
      Martin bequatscht ihn noch wegen des Widerspruchs der „Gratis-Führung“ mit fixem Preis und Luke erklärt ihm, dass früher alles kostenlos war, die Organisation jetzt aber auch kostenpflichtige Führungen im Programm hat. Aha!
      Dann geht es los; die Gruppe der Interessierten ist mit etwa 20 Personen überschaubar: Die Mehrzahl sind junge Amerikaner, ansonsten drei Österreicher*innen, zwei Holländerinnen, ein Engländer und eine Porteño, die fleissig mitschreibt.
      Die Führung ist auf Englisch und Luke weiss tatsächlich viel zu erzählen: So erfahren wir, dass schon die alten Römer Graffiti hatten (Der Name ist Lateinisch: grafito) und dass man unterscheiden muss zwischen Wandmalereien à la Diego Rivera (der Mann von Frida Kahlo), Graffiti und sogenanntem Tagging. Bei letzterem, das seinen Ursprung in den Kämpfen der Gangs von New York hat, geht es vor allem darum, mit Tags (Buchstabenfolge als „künstlerisches“ Markenzeichen) das Revier einer Gang gegen eine andere abzustecken.
      Das Ganze hat sich später vermischt und heute gibt es natürlich schon zig Unterformen von Graffiti: nur gemalte, gesprayte, mit Schablonen gesprayte und/oder gemalte, dazu die verschiedenen Stilrichtungen wie hyperrealistisch, politisch, im japanischen Manga-Stil oder modern-kubistisch usw.
      Interessant in Buenos Aires ist, dass hier im Gegensatz zu den meisten anderen Metropolen die Graffiti legal angebracht wurden und werden - entweder durch Hausbesitzer genehmigt oder sogar durch die Stadt beauftragt. Das Hauptmotiv der Eigentümer scheint zu sein, dass Graffiti nicht von Taggern übermalt, die Fassaden also nicht beschmiert werden. Zudem kann ein Gebäude vielleicht sogar eine Wertsteigerung erfahren, wenn das Graffito entsprechend berühmt wird.
      Ein Beispiel hierfür ist das jüngste Graffito m Quartier: ein realistisches Porträt von Lionel Messi, der am 18. Dezember 2022 den WM-Pokal küsst.
      Wir sind beeindruckt und entrichten am Schluss unseren Obolus - so wie die anderen Teilnehmer auch. Für Luke ist es heute ein gutes Geschäft: Er kommt auf einen Stundenlohn von 100 Dollar!
      Auf dem Heimweg entdeckt Regine ein Geschäft mit vegetarischen Take-Away-Gerichten und da wir wohl schon ziemlich hungrig sind, kaufen wir das Abendessen für morgen ein (Für heute haben wir schon vorgesorgt.) - und stellen erst später fest, dass wir das Gekaufte zu Hause wegen einer fehlenden Mikrowelle gar nicht aufwärmen können! Wir werden schon eine Lösung finden - wie immer:-)
      Dann spazieren wir zur nächstgelegenen SUBTE-Station „Angél Gallardo“ und fahren mit einmal Umsteigen zu unserer Unterkunft.
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    • Day 5

      Letzter Tag in BA. CCK und José Luis

      March 30, 2023 in Argentina ⋅ ☁️ 21 °C

      Buenos Aires, Donnerstag, 30. März 2023

      „Alles hat ein Ende - nur die Wurst hat zwei!“ ist einer von Martins Lieblingssprüchen. Hier passt er aber gut, denn unser Aufenthalt in Argentinien geht zu Ende! Fast fünf Monate haben wir hier und in Chile verbracht.
      Morgen früh werden wir packen und zum „kleinen“ Stadtflughafen „Aeroparque Jorge Newbery“ fahren, wo unser Flug nach Rio de Janeiro am frühen Nachmittag startet.
      Aber heute ist nochmals Stadt angesagt. Wir machen einen „Ausflug“ zum (Bus)Bahnhof Retiro, in der Hoffnung, dort noch ein geeignetes und finanziell tragbares Souvenir zu finden. Wir verirren uns zwar in verschiedene, eher düstere Gassen, werden aber nicht fündig.
      Darum machen wir uns jetzt per Colectivo (Stadtbus) auf zum Centro Cultural Kirchner (CCK), das 2017 nach langer Restauration eröffnet wurde und den Namen des (verstorbenen) ehemaligen Staatspräsidenten Ernesto Kirchner trägt.
      Früher war es der Sitz der Postzentrale und ist mit 110‘000 Quadratmetern Fläche und unzähligen Veranstaltungen, Darbietungen und Ausstellungen nicht nur das grösste Kulturzentrum Lateinamerikas, sondern das einzige weltweit, in dem alles kostenlos ist. Der Hauptgrund für unseren Besuch ist jedoch, dass José Luis, der Künstler, von welchem wir zwei Bilder gekauft haben, dort als eine Art „technischer Koordinator“ arbeitet und wir uns mit ihm treffen wollen. Zudem haben wir die Absicht, an einer Führung durch das gesamte Gebäude teilzunehmen, die um 14:30 Uhr beginnt. Hierfür soll man sich um 14:15 Uhr an der Info-Theke einfinden.
      Wir sind gut in der Zeit, warten dann allerdings am Busbahnhof 40 Minuten auf die Linie 56, die uns direkt ans CCK hinbringen soll. Die Zeit schreitet voran… Wir merken erst im letzten Moment, dass die Linie 28 auch dorthin fährt! Um 14:10 Uhr steigen wir dann in den 28-er Bus ein und haben die Führung innerlich schon abgehakt, aber José Luis informiert den Guide, dass noch zwei wichtige Touristen im Anmarsch seien:-).
      Wir kommen um 14:28 Uhr am richtigen Eingang des riesigen Gebäudes an und werden von José Luis persönlich in Empfang genommen!
      Die Führung beginnt dann - typisch argentinisch - erst gegen 14:45 Uhr (!!!), ist dafür aber umso spannender, was auch am Guide liegt, der nicht nur eine gewaltige Stimme, sondern auch viel didaktisches Gespür hat und das Publikum immer bei Laune hält.
      Wir verzichten hier auf weitere Details des CCK und verweisen die geneigten Leser*innen auf die entsprechende Website (unter anderem mit packenden Videos zur architektonischen Restauration) bzw. auf Wikipedia.
      Sehr beeindruckt sind wir vom Konzertsaal für 1700 Personen, der sich in einer ballonartigen Hülle im (ehemaligen) Innenhof des CCK befindet und im Volksmund nur „La Ballena“ (der Walfisch) genannt wird.
      Auch die Orgel in diesem Saal ist gigantisch; zudem kann sie von unten am Orgeltisch bespielt werden, so dass der Organist mit dem Orchester Sichtkontakt hat. Diese technische Neuheit stammt aus Deutschland und Regine kennt sie sogar aus der Schlosskirche Friedrichshafen, in der sich seit 2022 ebenfalls ein solcher Orgeltisch befindet.
      Im Anschluss besuchen wir eher zufällig noch einige Räume mit Ausstellungen und warten dann (geduldig wie alle anderen und wie in Argentinien üblich in einer geordneten Reihe) auf den Beginn der Milonga (öffentlicher Tango-Tanz), wo vor allem ältere Semester (wie wir :-) unter kundiger Anleitung eines Lehrerpaares das Tangobein schwingen. Was wir sehen, erheitert unsere Gemüter: Angefangen vom Alter, über die Schuhe und Kleidung bis hin zum Können ist eine grosse Bandbreite vorhanden. Aber eines ist klar: Sie tanzen nicht zum ersten Mal. Jeden Donnerstag haben sie hier Gelegenheit, sich drei Stunden lang dem Tango-Vergnügen hinzugeben, 45 Minuten mit
      einer Lehrstunde, den Rest mit freiem Tango-Tanz.
      Etwa 30 Paare finden sich auf der Tanzfläche ein und wir haben in erster Reihe die Möglichkeit, sie zu beobachten und zu kommentieren.
      José Luis arbeitet noch bis 19:30 Uhr in seinem Büro; dann gehen wir zusammen ins „Güerrín“, der angeblich „weltweit besten Pizzeria“ (migliore pizza del mondo), wie die Reklame vorgibt. José Luis lädt uns zu Muzzarella, Cebolla y Jamón, Faena (eine Art gebratener Fladen aus Kicherebsen) und Bier ein und wir plaudern noch eine Weile, bevor wir uns herzlich verabschieden und nach Hause flanieren - mit kleinem Umweg über „Grido“ mit einem Cucurucho con una bocha de Capuccino granizado :-). Unser letztes Eis in Argentinien:
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    You might also know this place by the following names:

    Plaza del Congreso

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