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May 11, 2022 · ☁️ 13 °C Altitude: 714 m
San Rafael: Bei Lucas und seiner Familie

Lucas lernten wir in El Bolsón auf dem Weg zum ersten Refugio kennen und waren direkt auf einer Wellenlänge :) Als sich am nächsten Tag unsere Wege wieder trennten, vereinbarten wir, dass wir beide auf dem Weg nach Mendoza noch einen Abstecher bei ihm und seiner Familie machen würden.
In der Nacht von Sonntag auf Montag kamen wir dann in San Rafael an und Lucas holte uns am Busbahnhof ab. Seine Familie hatte schon ganz liebevoll das Gästezimmer für uns vorbereitet und wir wurden aufgeregt von Pampa, dem großen Bernasén der Familie, begrüßt.
Wir wurden an den drei Tagen total herzlich aufgenommen und Lucas Mama Anna lud uns jeden Tag zum Mittag- und Abendessen (beides warme Mahlzeiten in Argentinien) ein. Lucas konnte jeden Tag das in der Familie geteilte Auto nehmen, um mit uns Ausflüge zum Wasserelektrizitätswerk oder zur Schlucht zu machen.
Die Vegetation hat sich zwischen den 1.000km zwischen Bariloche und San Rafael total verändert. Wo in Bariloche noch hohe Berge und Bäumen waren, sind in San Rafael trockene Böden, große Felsen und Kakteen. Wir wanderten durch eine Schlucht und waren beeindruckt von den 30-40m hohen Felswänden neben uns. Gemeinsam mit uns dreien war Facu, ein Freund von Lucas unterwegs, der seine Gitarre dabei hatte. Generell sind die Leute, die wir in San Rafael kennengelernt haben, sehr musik-verliebt, mit einem sehr guten Musikgeschmack, wie ich finde! 😍 Am ersten Abend sprachen wir mit Lucas Papa über seine ehemalige Band, mit der er klassische argentinische Folklore-Lieder sang. Er zeigte uns ein paar Lieder auf YouTube und sang dazu, woraus sich ein langer Karaoke-Abend mit Liedern von Frank Sinatra bis Lady Gaga entwickelte. Auch Lucas spielt autodidaktisch Gitarre und so auch seine Freunde. Überall wo wir hingegangen sind, hatte irgendjemand eine Gitarre dabei. Was mir auch total gefällt: Über die Generationen hinweg kennen alle die gleichen argentinischen traditionellen Lieder und singen sie gemeinsam😍
Die Generationen verbindet auch die Liebe zum Mate-Trinken. Unabhängig vom Alter, haben die meisten eine kleine Tasche dabei, in der der typische Holzbecher mit dem Metalstrohhalm, die Matekräuter und eine Thermoskanne mit heißem Wasser verstaut sind. Bei unserer kleinen Wanderung durch die Schlucht durfte Dominik diese heilige Tasche tragen, aber als Lucas seine Mate vorbereiten wollte, war der Metalstrohhalm plötzlich unauffindbar verschwunden! Da Dominik wusste, wie wichtig ihm seine Mate ist, war der Ehrgeiz geweckt und er versuchte Lucas aus einem Pampas-Grashalm einen provisorischen Strohhalm zu basteln :D Ich fand das Ergebnis gut, aber Lucas und Facu waren anscheinend Besseres gewohnt.
Was mir auch aufgefallen ist: Der generelle Standard der klassischen Mittelschicht ist schon anders, verglichen mit dem in Deutschland. Das ist erstmal keine überraschende Feststellung, nichtsdestotrotz fällt es mehr auf, wenn man erstmal vor Ort ist. Die Häuser generell sind viel kleiner und auch spartanischer und zusammengewürfelter eingerichtet. Der Gasherd sah aus wie aus Nachkriegszeiten und auch eine Spülmaschine besaß die 5-köpfige Familie nicht. Generell war das Haus viel leerer und ich hatte den Eindruck es gab nur Dinge, die tatsächlich im Alltag gebracht werden. Ein großer Gegensatz im Vergleich zu vielen deutschen Haushalten, die ich kenne...
Um in Dominiks Geburtstag reinzufeiern, wollten wir am Mittwoch, dem 11.5., weiter nach Mendoza aufbrechen. Lucas brachte uns wieder zum Busbahnhof und wirverabschiedeten uns mit dem Versprechen, dass er uns nächstes Jahr im Oktober in Hamburg besuchen würde.Read more
Traveler
verständlich
Traveler Coole Stories, superschöne Bilder. Schön zu sehen das es euch gut geht 😘😘
Traveler
Kennen Sie dort evtl. auch Wolle Petry ? 😂
Traveler Ne aber AnnenMayKantereit und Rammstein :D