Katalonien

September - October 2022
A 20-day adventure by Auf das Leben
  • 23footprints
  • 1countries
  • 20days
  • 193photos
  • 2videos
  • 861kilometers
  • Day 1

    Jetzt geht's endlich los!

    September 18, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 20 °C

    Was für eine schon sehnsüchtige Vorfreude! Seit fast drei Jahren war ich auf keiner richtigen Reise mehr. Entsprechend habe ich mich die letzten vier Wochen kaum beherrschen können, bis es heute endlich losgeht: Von Nürnberg aus fliegen Max und ich nach Barcelona. Fliegen an sich ist ja für einige momentan schon ein Abenteuer, bei uns läuft es ganz reibungslos. 👍

    Es ist doch noch nicht alle Reiseroutine verloren, wie erfreulich! 💪 Mit dem üblichen "Aerobus" fahren wir routiniert vom Flughafen in die Innenstadt, um dann mit der U-Bahn in Richtung unseres Hotels zu gelangen. Zu Fuß sind wir nicht recht zielstrebig und legen gleich eine spontane kleine Rundwanderung ein bis wir letztlich ankommen. Sehr nettes Zimmer, das Hotel liegt etwas abseits der Hauptstraßen - passt.

    Es ist dann doch nach 18 Uhr, als wir nach dem Beziehen des Zimmers in die Umgebung aufbrechen zum "Nachtanken" (Wasser). Das deponieren wir "daheim" und ziehen gleich wieder los zum Abendessen; um 20 Uhr. Das ist ganz üblich für die Gegend hier, wir sind also schon aklimatisiert. 😇 Danach ist dringend ein Verdauungsspaziergang nötig, der uns an den Eingangsbereich des Park Güell führt, weit kommen wir dort nicht, also laufen wir einfach noch ein wenig durchs nächtliche Stadtviertel.

    Während ich nun, dank Max' Bluetooth-Tastatur sehr komfortabel, diese Zeilen schreibe, freue ich mich nicht nur wahnsinnig über und auf diesen Urlaub, sondern auch, dass ich das gestrige - wunderschöne - Weinfest in Gustenfelden so gut weggesteckt habe. Dort bin ich erst um halb Vier Richtung Schwabach losmarschiert. Es war ein herrlicher, wunderschöner, fröhlicher Abend mit meinen beiden Chören und vielen Freunden und netten Menschen. 🤩
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  • Day 2

    Barcelona total

    September 19, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 25 °C

    Die Nacht war ruhig und einigermaßen erholsam. Also geht es frisch geduscht und nach einer Stärkung im SandwiChez munter auf zur Erkundung der Stadt. Gestern Abend hatten wir schon herausgefunden, dass der Park Güell nicht weit von unserem Hotel ist. Also laufen wir beschwingt dorthin in der naiven Annahme, einfach Karten zu kaufen und einzutreten. Doch auch dort gibt es inzwischen Zugang nur zu festgelegten Zeiten, und obwohl wir um Neun dort sind, ist bis halb Zwölf schon alles voll. In der Hauptsaison hätten wir am selben Tag wohl gar keine Chance mehr. Lieber sind wir aber mit den ersten im Park, daher kaufen wir Karten für morgen Früh, und entscheiden uns, nicht mit der U-Bahn an den Strand zu fahren, sondern stattdessen zu laufen.

    Eine Entscheidung mit Konsequenzen; abends zurück im Hotel werden wir weit über 20 Kilometer gelaufen haben. 🚶 Es hat sich sehr gelohnt! Der Park liegt einigermaßen nördlich von der Küste, und so laufen wir durch verschiedene Stadtteile Barcelonas, die sich teils deutlich unterscheiden; durch kleine verwinkelte Gassen, entlang breiter Prachtstraßen, über schöne Plätze und durch Passagen, die wie Wohnungseingänge aussehen. Eine sehr schöne Markthalle kreuzt unseren Weg, wie schade, dass wir nichts von den angebotenen Köstlichkeiten brauchen!

    Da wir uns treiben lassen mit nur grobem Gefühl für die Richtung, kommen wir nicht am Strand an, sondern am alten Hafen. Inzwischen ist das ein moderner Yachthafen, und was für riesige Teile da liegen! Nach einer kleinen Entspannungspause gehen wir in Richtung des Hotels W, das mit seiner auffälligen Segelform an Dubai erinnert. Langsam ist es weit nach Mittag, wir wollen was essen, aber nicht an diesem edlen Hafen. Weit laufen wollen wir auch nicht mehr. Da riskieren wir eine Fahrt mit der Teleférico, einer Seilbahn über den kleinen Hafen auf einen gegenüberliegenden Hügel mit Aussicht. Dauert nur etwas mehr als fünf Minuten, aber ist nett.

    Aussicht recht und schön, die Restaurants dort droben sind auch nicht günstiger, also steigen wir durch eine Parkanlage den Hügel hinunter und essen in einem chinesisch angehauchten Straßenlokal. Mit neuen Kräften werden wir übermütig und ziehen wieder los nach Norden, entlang die nahen "Les Rambles", eine breite Fußgängerstraße mit gaaaanz viel tollen Angeboten für die turistas. 💸💸💸 Hat uns nicht ganz so beeindruckt, entlang des Wegs gibt es aber auch viel zu sehen. Endstation ist die Placa Catalanya, eines der zentralen Drehkreuze der Stadt.

    Und auch wir haben gedreht - wieder nach Süden und wieder mit dem Ziel: Strand. 🏝️ Genauer wollen wir in den Olympischen Hafen, da gibt es a weng was zu sehen, und im Anschluss den größeren Teil des Stadtstrandes. Ja ... das Ziel war es ... wir kommen auch hin, und eigentlich sogar relativ direkt, aber es zieht sich, und langsam werden die Beine müde. Badesachen sind keine dabei, also setzen wir uns auf eine Bank, schauen den Beachvolleyballern zu und schmökern, Max im Tablet, ich im Reiseführer. Und weil so eine ausgiebige Pause hungrig macht, und es inzwischen reichlich Abend ist, setzen wir uns in so ein Touristen-Lokal entlang der Strandpromenade. Nun gut, satt werden wir... 🍟

    Jetzt ist unsere Motivation zu laufen aufgebraucht. Nur bis zur nächsten Metro-Station wollen wir noch, leicht gehindert durch einen nachts geschlossenen Park, den wir herwärts problemlos durchquert hatten. Das Ticket-System hier ist einfach, wie in New York, man betritt den Fahrbereich durch eine Schranke mit einem Ticket, und kann dann fahren, bis man wieder durch eine Schranke austritt. Da kommen wir gut zurecht und zu unserer Haltestelle beim Hotel. Ein paar Schritte noch, und wir sind erschöpft und sehr zufrieden von unseren Entdeckungen auf dem Bett. 😴
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  • Day 3

    Park Güell

    September 20, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 24 °C

    Treppen ... sehr viele Treppen ... ich liebe Treppen ... 🤪 also tatsächlich erklimmen wir die beachtlich hohen Treppen zum Eingang des Park Güell heute den dritten Tag in Folge. Das war mir nicht bekannt, dass Barcelona auch auf so hügeligem Grund errichtet ist.

    Bewaffnet mit den gestern gebuchten Karten stehen wir pünktlich wie die Maurer um halb Zehn am westlichen Eingang zum Park Güell. Mit sehr wenig anderen Gästen, die Mehrzahl bevorzugt den östlichen Eingang, weil man dort mutmaßlich näher an der Hauptattraktion ist. Wir aber wollen gegen den Strom schwimmen, eine oft bewährte Taktik.

    Unsere ersten Schritte führen uns auf die Placa natural, im Grunde eine große Dachterrasse oberhalt der Säulenhalle und Mosaiktreppe. Von dort haben wir den ersten schönen Blick über die Stadt bis hinunter zum Meer, viele weitere sollen folgen, der Park ist schließlich auf einem Hügel angelegt. Nach der Terrasse gehen wir dann runter und schauen uns die Säulenhalle und die berühmte Mosaiktreppe mit den Figuren an. Die Zahl der anderen Beucher hält sich noch gut in Grenzen, obwohl das Zeitfenster vermutlich ausgebucht war. Doch kein Vergleich zu zwei Stunden später.

    Die Anlage ist faszinierend. Ich tue mich schwer, in Worte zu fassen, woran genau das liegt. Die Anlehnung an natürliche Formen, das Einbeziehen von pflanzlichem Grün, beides spricht mich positiv an, allein genügt es als Erklärung nicht.Vermutlich spielt die Anordnung eine Rolle, und kleine Einzelheiten, die mein ungeschultes Auge nicht erkennt. 🧐 Wie auch immer, anschleßend spazieren wir gemütlich durch die weiteren Teile des Parks, über die ebenfalls sehr interessant gestalteten Viadukte zum Wohnhaus der Familie Gaudi und viel weiter. Eigentlich sollte der Park eine Wohnanlage mit 60 Häusern werden, erfolgreich verkauft wurden nur zwei, und eines davon an Gaudis Vater. 😉

    Mit etwas Picknick-Verpflegung und Getränken könnte man sich entspannt den ganzen Tag im Park aufhalten. So begnügen wir uns mit einem wirklich entspannten Rundgang und verlassen den Park am frühen Nachmittag auf der Suche nach einem kleinen Imbiß. Ein Straßenlokal gefällt uns schließlich ganz gut, und es gibt Burger und fischfreie Paella. Und dann gibt es, zur Freude meiner Füße, ein Stündchen Pause auf dem Zimmer. Nachmittags folgt der zweite Teil des heutigen Abenteuers. 🤩
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  • Day 3

    Palau Güell und Exposición

    September 20, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 26 °C

    Nach einem erfrischenden Nickerchen für mich und etwas Lektüre für Max ziehen wir wieder los. Das Laufen wird nun etwas minimiert - uns tun langsam die Füße weh - wir fahren mit der U-Bahn zum Palau Güell, dem ehemaligen Stadtpalais des Gaudi-Mäzens. Das Gebäude kann von innen besichtigt werden. Eine sehr interessante und faszinierende Erfahrung. Vielleicht kommt es auf den Bildern raus, es wirkt alles irgendwie zugleich beeindruckend und leicht verstörend.

    Das beginnt mit dem dunkelgrauen Stein, der Wände und Säulen im Erdgeschoss und Hochparterre dominiert und alles etwas düster wirken lässt. Weiter oben wird es immer heller, doch nur bedingt freundlicher. Die "Kapelle im Schrank" im zentralen Hauptraum ist mehr als ungewöhnlich für mein Empfinden, die gelegentlich eingespielte Orgelmusik (es ist tatsächlich eine Orgel vorhanden) tut ein übriges für die Stimmung.

    Der Audioführer ist nur eingeschränkt befriedigend, ich bin überzeugt, ganz viele Einzelheiten und Aspekte zu verpassen; andererseits will ich weder ein Gaudi- noch ein Architekturstudium nachholen. Vieles ist beeindruckend in seiner Detailverliebtheit und Kreativität, oft aber auch wegen seiner Nützlichkeit und eleganten Lösung praktischer Anforderungen. Mehr Beschreibung will ich gar nicht versuchen, das muss man sich selbst anschauen und beurteilen.

    Anschließend fahren wir noch ein paar Stationen U-Bahn zum Gelände der Weltaussstellung von 1929. Die Bauwerke hier beeindrucken durch ihre pure Größe. Zwei venzianische Türme eröffnen eine Prachtmeile hin zu einem Platz auf einem Hügel, der heute als nationales Kunstmuseum dient. Davor befindet sich ein gigantischer Brunnen mit Wasserkaskaden drüber und drunter, der abends in buntem Licht erstrahlen soll.; allerdings nicht dienstags, wie wir auf der info-Tafel erfahren. 🤪 Also werden wir morgen nochmal herkommen.

    Da genehmigen wir uns erst einmal jeder einen Mojito, bevor wir uns das Gelände der Weltausstellung bzw. die verbleibenden Bauwerke näher anschauen. Besonders zieht uns eine riesige, futuristisch gestaltete Antenne an. Die befindet sich auf einem nicht mnder futuristisch wirkenden riesigen Platz, den wir pünktlich zu Sonnenuntergang erreichen. Tolle Atmosphäre, tolle Farben, tolles Panorama!

    Heim geht es wieder mit der U-Bahn, und trotzdem sind wir heute erneut viele Meilen gelaufen. Daher gönnen wir uns zum Abendessen eine Belohnung - Cocteles. 😇 Da können wir nun gut schlafen. 😴
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  • Day 4

    La Torre de Pasión - Sagrada Familia

    September 21, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 20 °C

    Anderer Rhythmus in Spanien hin oder her - es ist meist lohnend, bei den ersten Besuchern am frühen Morgen dabei zu sein. Einfach weil dann noch nicht so viel los ist. Das zeigt sich heute beim Besuch der "Sagrada Familia" erneut ganz deutlich: obwohl wir nach dem Eintritt gleich auf den Turm der Passions-Fassade fahren (ja, da geht's nur mit dem Aufzug rauf 😇), sind es nach unserem Abstieg deutlich weniger Besucher im Kirchenschiff als im späteren Verlauf des Vormittags.

    Doch der Reihe nach. Pünktlich auf die Minute betreten wir zur vorab reservierten Zeit die "Basilika de la Sagrada Familia" über den Eingang auf der ältesten Seite, der "Geburtsfassade". Diese Seite mit ihren vier zugehörigen Türmen konnte noch zu Gaudís Lebzeiten fertiggestellt werden. Außerdem gibt es noch die "Hoffnungs- oder Gloriafassade" und die "Passionsfassade", auf der vierten Seite ist die Aspis.

    Wir wollen also auf den Turm auf der gegenüberliegenden Passions-Seite. Nur ein flüchtiger Blick ist beim Queren des Kirchenschiffs möglich, und der ist schon sehr atemberaubend. Nach einem kurzen Kampf mit dem Schloß des Schließfachs für Max' Rucksack fahren wir mit dem Aufzug nach oben. Naja, was soll man sagen? Natürlich ist der Ausblick über die ganze Stadt hervorragend! Das ist empfehlenswert schon für sich, wenn man den sonst nirgends mitnehmen konnte. Es gibt dafür in Barcelona allerdings relativ viele Möglichkeiten, wir haben schon viel gesehen in dieser Art.

    Die Besonderheit ist, dass wir hier ganz nahe an den Türmen der Basilika ist. Und das ist faszinierend, weil wirklich in jedem Winkel und an jeder Ecke eine Besonderheit, ein witziges Detail oder sonst eine Achtsamkeit zu entdecken ist. Für mich wirkt es, als wäre jeder Stein mit Bedacht und Plan an seine Stelle gesetzt. Beispielsweise gibt es an vielen Stellen der Turmaußenseiten Worte, die nur von hier oben gesehen werden können, auch vieles von der Symbolik wird vom Boden aus nicht gut zu erkennen sein.

    Persönlich genügen mir das Bewusstsein und der gelegentliche Blick in den Abgrund, um einigermaßen verkrampft mein Handy festzuhalten. Das wird erst mit jedem Schritt zum Boden besser, wobei gemeinerweise - wie ich finde - das letzte Stück der Wendetreppe "ohne Seele", also mit einem offenen Abgrund in der Mitte, ist. 😱 Danach nehmen wir uns richtig viel Zeit für das Innere und Äußere der Kirche - von Boden aus.
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  • Day 4

    La Basílica de la Sagrada Família

    September 21, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 21 °C

    Wieder gut am Boden angelangt, wollen wir uns möglichst viel und ausführlich umschauen, und auch mit dem Audio-Führer ein wenig Hintergrundinformationen erhalten. Eine richtige Führung kann das freilich nicht ersetzen, und es bleiben an vielen Stellen Fragen offen, ist aber besser als nichts.

    Beeindruckend ist die augenscheinliche Leichtigkeit, die das Innere ausstrahlt. Alle Säulen sind schlank im Verhältnis zu ihrer Höhe. Laut Audio sollen sie das Gefühl von Bäumen in einem kleinen Wald vermitteln. Stellenweise ist das gut vorstellbar, insbesondere mit dem zweiten auffälligen Stilmittel zusammen, den Buntglasfenstern. Diese sorgen nicht nur für eine fantastische Illumination der ansonsten im unteren Bereich recht schlicht anmutenden Kirche, sie verändern ihren Charakter und den des ganzen Kirchenschiffs mit dem Lauf der Sonne.

    An den Kapiteln der Säulen sind immer wieder große ovale "Lampen" angebracht. Um den Altar herum sind auf denjenigen der angrenzenden vier Säulen die Namen der vier Apostel angebracht. Zunächst leuchten nur zwei, gegen Mittag dann alle vier. Möglicherweise gibt es Lichtschächte, spekulieren wir, das wird im Audio nicht angesprochen. Allerdings ruht auf diesen vier schlanken Säulen am Ende einmal der fertige "Jesus-Turm", der größte und höchste Turm der ganzen Basilika - kaum begreiflich!

    Insgesamt ist das Kirchenschiff eine Meisterleistung, die den Besucher wirklich zum Innehalten und Kontemplieren anregen kann. Im Rahmen so eines Besuchs ist das leider wegen der vielen anderen Besucher kaum möglich. Doch ein Gottesdienst darin, am besten mit einem großen Chor auf den Emporen, das muss ein absolut einmaliges Erlebnis sein!

    Außen sind derzeit zwei Fassaden zu besichtigen: die Geburtsfassade, durch die wir die Kirche betreten hatten, und die Passionsfassade auf der gegenüberliegenden Seite. Ganz den Namen entsprechend zeigen sie die Geburt und den Tod Jesu. Zahlreiche Szenen zu beiden Themen sind auf den Fassaden dargestellt, ergänzt um zahllose Details und bildhauerische "Anmerkungen". Audio bezeichnet die Kirche als "Stein gewordene Bibel", das erscheint sehr passend.

    Insgesamt fehlen mir die Worte, alles auszudrücken, was ich gesehen und empfunden habe. Obwohl wir etliche Stunden in der Sagrada Familie verbracht haben, möchte ich nochmal hin, mit jemand, der sich richtig auskennt in der Bild- und Symbolsprache und auch der Architektur, um mehr zu lernen. Sehr, sehr faszinierend!
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  • Day 4

    Grácia y mágica

    September 21, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 24 °C

    Was macht man nun nach einem Erlebnis wie der Sagrada Familia? Wir versuchen gar nicht, eine Steigerung hinzukriegen - wir gehen Mittagessen. 😇 Sprich: Wir laufen einfach etwas in der Gegend rum in Richtung Küste und lassen uns im nächsten Lokal nieder, das uns gut gefällt. Bisher, und auch heute wieder, fahren wir damit sehr gut. 😋

    Neben den Rambles als "großer" Einkaufs- und Fußgängerstraße gilt vor allem der "Passeig del Grácia". Den suchen wir als nächstes auf. Entlang dieser Straße sind, anders als bei den Rambles, weniger die typischen Touristenbuden, als vielmehr die internationalen Top-Marken vertreten. Hier kann man richtig Geld ausgeben! Was wir natürlich nicht vorhaben, aber schauen darf man ja mal... 🧐🤭

    Ebenfalls entlang dieser Straße gibt es etliche Gebäude mit sehr schönen Fassaden. Zwei davon hat seinerzeit, wie könnte es anders sein, Meister Gaudí gestaltet. Ist auf den Bildern nicht zu übersehen. Aber auch andere, sehr schöne Baustile, finden sich hier.

    Dann ist ein Abstecher ins Hotel nötig, ein bißchen die Ausrüstung wechseln und ausspannen; für den Abend haben wir noch Programm! Neben Essen auf dem Dach der "Arenas" am Placa de Espanya wollen wir zur "Font mágica", die ab halb Zehn abends herrlich belauchtete Wasserspiele, sogar mit Musikbegleitung, bietet. Die ist unterhalb des Nationalen Kulturmuseums am Eingang des Weltausstellungsgeländes. Dort waren wir schon am Tag zuvor, doch der Brunnen läuft erst ab Mittwoch...

    Einen Geheimtipp kann man es nicht nennen, wahre Menschenmassen versammeln sich auf den Zugangswegen und den Treppen rechts und links des Brunnens. Obwohl wir nicht sehr frühzeitig dort sind, finden wir ein schönes Plätzchen und können sitzen. Das ganze erinnert ein wenig an ähnliche Darbietungen zum Beispiel in Freizeitparks, ist angesichts der enormen Dimensionen (der Brunnen fasst angeblich über drei Millionen Liter Wasser!) dennoch was ganz Besonderes. Auch wenn die Menschenmengen viel Hintergrundgeräusch verursachen und die Musik leise ist, kommt doch eine sehr schöne Stimmung auf. Ähnlich wie Classic Open Air, nur dass es hier die Optik ist, die dominiert. Eine Stunde geht das Ganze, damit kommen wir ziemlich spät ins Bett. Doch morgen wird ja nur kurz gepackt, das Mietauto geholt, und es geht raus aus der Stadt und entlang der Costa Brava nach Norden. Adiós, Barcelona! 😘
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  • Day 5

    Entlang der Costa Brava

    September 22, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 23 °C

    Spät war's gestern, heute starten wir früh - und zwar mit Kofferpacken. Ganz routiniert verlassen wir unser Hotel zur rechten Zeit, navigieren mit U-Bahn und Aerobus wieder zum Flughafen und nehmen nach kurzer Aufregung (hatte die PIN zu meiner Kreditkarte nicht - danke, liebe Annette! 😘) unseren kleinen Mietwagen in Empfang.

    Dank Navi ist ja nichts mehr schwer, also kein Wunder, dass wir auf Anhieb in richtiger Richtung auf der Autobahn unterwegs sind zu unserem nächsten Ziel. Und zwar geht es an die Costa Brava, doch wer uns kennt, weiß, dass die Touristenhochburgen möglichst gemieden werden müssen. Dadurch kommen wir schon ziemlich weit in den nördlichen Bereich, fast bis zur französischen Grenze. Doch noch eine wir nicht dort...

    Zum Mittagessen fahren wir einem Bauchgefühl folgend von der Autopista ab in einen kleinen Ort, der vor einem Nationalpark liegt. Touristen sind da keine. Wir landen in einer Bar, wo wir bestens mit Tapas bedient werden. Der Bartender ist total freundlich, spricht jedoch kein Wort englisch. Da lachen wir freilich, als ich den angebotenen "chubito lemón" (einen Kurzen) verstehe als "sorbeto lemón" (Zitronensorbet). Natürlich nehmen wir die chubitos. 😇

    An unserem Ziel angekommen, amüsiert der Zugang zu unserer Ferienwohnung, weil das Vorgehen regelrecht an ein Exit-Game erinnert: Außen ein Zahlenfeld für die Haustür, innen ein Tresor für die Zimmerschlüssel. Die Codes sind nicht unmittelbar eingängig bzw. habe ich die E-Mails auch nicht gründlich gelesen. 🙄 Die Wohnung ist klasse, für bis zu sechs Personen, also hat jeder von uns sein eigenes Schlafzimmer.

    Das Örtchen war im Mittelalter ganz groß, und davon zehrt es heute noch ein wenig; ein Mittelaltermuseum, viele Schautafeln an Häusern und Straßenecken. Richtig viel los ist aber erfreulicherweise nicht. Gleich ums Eck ist ein ansprechendes Lokal, das uns ein leckeres Abendessen (bei mir zum dritten Mal in Spanien Tintenfische) serviert. Kein chubito, aber dafür gab's diesmal ein Fläschchen Wein und einen Nachtisch. 😋
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  • Day 6

    Auf Schusters Rappen

    September 23, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 23 °C

    Die Nacht war suboptimal erholsam für mich, aus unvermutetem Grund: dem Geruch. In der ganzen Wohnung bilde ich mir leichten Rauchgeruch ein, die Vorhänge sind parfümiert und in den Steckdosen sind Duft-Verdunster. Ich vermute, da waren rauchende Gäste, und das soll übertüncht werden. Und unten an der Straße sind die öffentlichen Mülltonnen - irgendwann nachts kam da ein sehr unangenehmer Duftschwall durch mein offenes Fenster. 🫢 Naja ... man kann nicht alles haben ...

    Tagesprogramm hat Max ausgewählt: Eine Wanderung entlang einem Küstenweg, beginnend im Touristenort Roses. Erst einmal gibt es dort ein Frühstück in der Bäckerei, serviert von einer temperamentvollen und schnellen Verkäuferin (auch schnellsprechend). Wie oft interpretiere ich mehr als ich verstehe, doch wir kommen zurecht. 😉

    Küstenweg klingt toll, und das war es auch. Ganz viele herrliche Blicke auf das kristallklare Meer und die kleinen Buchten. Jede Bucht allerdings bedeutet einen Strand (oft Kies), und das bedeutet für den Weg: Es geht hinunter und dann wieder hinauf. Es ist eine gute Vorbereitung für das, was uns in den Pyrenäen bevorstehen dürfte, aber als wir nach etwa 20 Kilometern wieder an unserem Ausgangspunkt zurück sind, bin ich mehr als heilfroh! Und erwarte den Muskelkater als Gast für morgen, mal sehen. Es war trotzdem wunderschön, und ich möchte es nicht missen.
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  • Day 7

    Cap de Creus

    September 24, 2022 in Spain ⋅ ☁️ 21 °C

    Rotwein sollte als isotonisches Getränk durchgehen. Zumindest hat die geteilte Flasche gestern Abend positive Ergebnisse: Überraschender- und erfreulicherweise ist der Muskelkater ausgeblieben! Juhu! 😃

    Für heute ist reichlich Regen angekündigt. Nachts hat es auch schon ordentlich geschüttet. Doch als wir zum Dalí-Museum in Figuéres aufbrechen wollen, schaut der Himmel prima aus. Da werfen wir kurzfristig alles über den Haufen und planen das Museum für den morgigen Reisetag ein, da geht es nämlich zu einem neuen Standort.

    Stattdessen wollen wir heute unsere Halbinsel Cap de Creus weiter erkunden. Erster Stopp ist das kleine Örtchen Cadaqués an der Ostküste, das trotz zahlreicher Besucher zumindest optisch noch recht nach idyllischem Fischerdorf aussieht. Dort nehmen wir ein prächtiges Frühstück in einem sehr entspannten kleinen Café ein. Da hätte ich es auch etwas länger aushalten können. 😇

    Ein wenig erkunden wir die Altstadt, bevor wir weiterfahren nach Portllegat, Dalś Wohnort, einem noch kleineren Hafendorf gleich ums Eck. Mehr als einen Fotostopp legen wir hier nicht ein. Danach darf Max mich dösend zu unserem nächsten Ziel, einem überraschenden Höhepunkt in verlassener Gegend:

    Das verlassene Kloster Sant Pere de Rodes hat heuer zufälligerweise Eintausend-Jahr-Feier seiner Weihe, und war im Mittelalter ein sehr bedeutender Ort. Unter anderem wurden hier Reliquien des heiligen Petrus aufbewahrt. Auf der Bergspitze oberhalb befindet sich heute die Ruine eines Kastells, ein Stückchen weiter eine verlassene Siedlung mit Kirche. Das ergibt eine schöne Dreiergruppe.

    Die Besichtigung des Klosters beeindruckt uns unerwartet. Die Lage ist natürlich einmalig, fantastische Blicke zur Küste und aufs Meer hinab. Von der Burg aus ist die Sicht noch besser, man kann die gesamte Ebene bis hin zu den Pyrenäen überblicken, und auch über das Kloster bis an die Küste. Toll!

    Gerade rechtzeitig reißen wir uns los und kommen zum Auto, bevor es für eine Weile ordentlich zu schütten anfängt. Abendessen zum dritten Mal in Folge in unserem Stammlokal, bevor es morgen zur nächsten Station geht - die wir jetzt noch festlegen werden.
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