Tangalooma

Nach zwei Nächten in der Super Unterkunft wurde es Zeit die Reise fortzusetzen. Das Ende unseres Roadtrips rückt in greifbare Nähe und es gibt noch ein paar Dinge, die wir sehen wollen. Wir waren nur ca. 50 KM von Brisbane entfernt, jedoch brauchten wir für den Weg zu einem der Häfen am Stadtrand aufgrund des morgendlichen Verkehrs über eine Stunde. Zum Glück gibt es eine große Stadtautobahn, sodass wir nicht direkt in die Stadt hineinfahren mussten. Wir hatten uns für einen weiteren Tagesausflug zu einer Insel entschieden, Moreton Island. Die Moretoninsel ist eine Sandinsel an der Südostküste des australischen Bundesstaates Queensland. Sie liegt ca. 40 km nordöstlich von Brisbane und hat bei einer Größe von 186km2 eine Nord-Süd-Ausdehnung von 37 km und eine Breite von bis zu 10 km. Etwa 98 % der Insel sind als Moreton-Island-Nationalpark unter Schutz gestellt, der 1966 gegründet wurde.

Die Aborigines der Ngugi nannten die Insel Moorgumpin. Sie wurde vor etwa 2000 Jahren von ihnen in Besitz genommen. Mehr als 330 nachgewiesene Muschelhaufen belegen ihre Existenz auf der Insel.
Die Insel wurde im Mai 1770 von James Cook entdeckt, der die Nordspitze des Eilands Kap Moreton nannte. Allerdings dachte Cook, dass es sich bei dem Kap um einen Teil des Festlands handle.
Im Zweiten Weltkrieg errichteten die Royal Australian Navy sowie die Australian Army eine Reihe von Verteidigungsanlagen auf Moreton. Ziel war es, den Hafen von Brisbane vor Flugzeugangriffen der japanischen Streitkräfte zu schützen.
Zwischen 1952 und 1962 befand sich in Tangalooma, auf der Westseite der Insel, Australiens einzige Walfangstation. Heute befindet sich in den alten Gebäuden der Station das Tangalooma Wild Dolphin Resort.
Moreton Island zeigte sich für uns mit kristallklaren Lagunen, felsigen Landzungen, großen Dünen und kilometerlange Sandstränden. Auf der Hinfahrt von gut 1:14 Stunden sahen wir mehrere Delphinschwärme, sogar mit Babys sowie Meeresschildkröten und Seekühe. Die Zeit für Wale war für dieses Jahr im Oktober vorbei gegangen. Immer noch erstaunlich, dass sie hier vor einem Boot so auftauchen. Wie nicht das erste Mal trafen wir auch Leute wieder,die wir bereits auf einer anderen Tour kennen gelernt hatten, diesmal ein deutsches Pärchen, die ebenfalls bei der Glühwürmchentour in Byron Bay gewesen waren. Es war heiß und keine Wolke am Himmel. Als wir schließlich vor der Insel ankamen, war Schnorcheln für uns die erste Aktivität. Vor der Insel liegen die sogenannten Tangaloomera Wracks, eine Ansammlung von Schiffen, die zwischen 1963 und 1984 von der Regierung von Queensland versenkt wurden, um Freizeitbootbesitzern auf der Ostseite der Moreton Bay einen sicheren Ankerplatz zu bieten. Mittlerweile beginnen sich in und um die Wracks Korallen zu bilden, die einen Zufluchtsort für über 100 Fischarten und manchmal sogar für Delfine, Wobbegongs und Dugongs bieten. Das Schnorcheln da war (neben der Tatsache, dass es wirklich Irrsinn war diese nun rostigen, wenn man sie berührt gefährlichen und asbest-durchtränkten Schiffe zu versenken) auf der einen Seite wirklich etwas Besonderes und es gab viele Fische zu sehen, jedoch zum einen auch ziemlich gefährlich, da eine starke Strömung herrschte und man sehr aufpassen musste nicht abgetrieben zu werden und zum anderen die Wracks selber sehr spitz und rostig waren. An einigen Stellen kam man nicht umhin die Wracks zu berühren, dafür gab es vorab extra Handschuhe an, dennoch musste man sehr aufpassen sich nicht zu ratschern. Der Hauptstörfaktor waren aber die anderen Gäste. Bei allen Schnorchelausflügen vorher hatten wir das Gefühl es ist alles gut organisiert und durchdacht. Meistens wareun es Familienbetriebe die solche Touren anbieten und sie nahmen auch nie so viele Leute mit. Dies war hier nicht so. Das führte dazu, dass es im Wasser sehr voll war und man einfach keine Ruhe hatte, entspannt zu schnorcheln, aufzupassen und nicht mit anderen zu kollidieren. Da wir ja getrennt ins Wasser gehen mussten, hatte ich bei meinem Turn einen anderen Buddy im Wasser, dem man im Notfall helfen soll und mit dem man zusammen bleibt. Mein Buddy scheiterte schon an der ersten Kurve bei der Strömung und machte kehrt zurück zum Pontoon…
Ich war froh, als ich wieder auf dem Boot war. Jana ging es nicht anders. Dann gab es etwas Mittagessen (Salat, Meerestiere und Hähnchen) und anschließend hatte man Freizeit am Strand, mit Edda nicht die erste Wahl, aber die Zeit ging gut rum, da sie lange im Wasser bleiben wollte. Wir hatten auch Zeit dort nochmal zu schnorcheln, diesmal sahen wir Fische und einen Rochen sowie SUP zu fahren. Dann gings zurück aufs große Boot, es gab noch etwas Obst, und gegen 17 Uhr waren wir zurück am Pier.
Nun hieß es noch nach Brisbane reinfahren, in die Unterkunft für die kommenden drei Nächte. Brisbane mit ca.3 Millionen Einwohnern war ein krasser Kontrast zu den kleinen Städten vorher, in denen wir die letzten Wochen gewesen waren, was auch verkehrstechnisch deutlich spürbar war. Als wir die Unterkunft erreichten, waren wir froh hier das Auto eher stehen zu lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen zu können. Außerhalb des Hotels, wo parken inbegriffen war, waren die Parkgebühren sowieso viel zu hoch. Das Hotel, ein großer Hochhauskomplex war von innen nobler eingerichtet als wir es für Airbnb-Apartments erwartet hatten und unser Zimmer inkl Kühlschrank, Mikrowelle, Wasserkocher und Toaster war schön groß, was gut war, da wir mal alles aus dem Auto ausladen wollten um es dann sauber zu machen. Das Zimmer lag direkt über dem Pool inkl. Whirlpool! Es gab auch eine Sauna, wer auch immer dies bei dieser Hitze tun mag ;-)
Nachdem Edda im Bett war, luden wir sie in den Kinderwagen und ließen den Abend im Whirlpool ausklingen.Read more