Heiligenblut

Nach einer geruhsamen Nacht, die nur gelegentlich von Frodo dem Knatterdrachen unterbrochen wurde, geht es heute vom Glocknerhaus hoch auf die Franz-Josefs-Höhe, wo der Alpe Adria Trail offiziell startet. Von dort aus laufen wir dann bis Heiligenblut. Soweit der Plan.

Wir frühstücken aber erstmal im Panoramawintergarten. Etwas mau, jeder bekommt eine Semmel und ein Brot (abgezählt!) und für die nicht lactoseintoleranten Wanderer gibt’s noch Müsli.

Schon auf den ersten paar hundert Metern sehen wir wieder etliche Murmeltiere. Da wir fantastisches Wetter haben, ist es trotz der 2300m Höhe gut auszuhalten. Wir entscheiden uns, erstmal Richtung Gletscher zu laufen, das liegt zwar nicht auf dem Weg, aber wir sind auf der Suche nach dem Gletschertunnel. Den finden wir nicht, dafür laufen wir aber am sehr schönen Gletschersee entlang, in dem Frodo wahnsinnig gerne baden geht und uns auch fast rein zieht. Das Wasser ist so kalt, dass er nach dem Trinken erstmal hustet wie ein Kettenraucher.

Gegen Mittag drehen wir um und gehen zurück auf den “richtigen” Alpe Adria Trail. Langsam stellt sich Hunger ein. Leider sind alle Cornys weg und keine Hütte in Sicht. Irgendjemand hat bei der Planung vergessen, zu schauen, ob unterwegs Hütten sind. Das wäre mit Reisebüro Vroni nicht passiert.

Die Landschaft lenkt uns aber erstmal genug ab. Es geht über eine Hängebrücke, unter uns reißendes Wasser, Frodo läuft geduckt und in Zeitlupe. Mojo hat aus unserer Gruppe das beste Handy und muss daher viele Fotos machen. Insgesamt 500 heute.

Gegen halb vier kommen wir endlich an einer Hütte an. Hände waschen, trinken, essen. Und die Fitnessuhren aufladen, wofür wir etwas Spott vom Wirt ernten. Es gibt Bratkartoffeln mit Spiegelei und drei Sorten Fleisch (Leberkas, Speck und Huhn, die heilige Dreifaltigkeit). Danach sind wir im Verdauungskoma und schlafwandeln die letzten 2 Stunden nur noch bergab. Caro hat eine außerkörperliche Erfahrung und ist kurz davor, zu sich selbst Hallo zu sagen, um zu prüfen, ob jemand zu Hause ist.

An der Pension angekommen begrüßt uns die Inhaberin mit den Worten “Ich habe da ein Problem, leider hat einer meiner Gäste Fieber und konnte nicht wie geplant abreisen…und jetzt habe ich ein Doppelzimmer zu wenig…”. Wir geraten leicht in Panik. Wir haben uns alle sehr lieb, aber noch eine Nacht zu viert bzw. fünft hatten wir eigentlich nicht geplant. Es stellt sich aber heraus, dass sie statt einem Viererzimmer ein Doppelzimmer und eine Hütte im Garten für zwei Personen anzubieten hat. Inklusive Sauna. Die brauchen wir heute nicht, die Hütte nehmen wir mit Frodo aber sehr gerne.

Dann endlich die lang ersehnte Dusche! Ein kurzer Trip zum Supermarkt, ein bisschen was zum Snacken holen und dann den Abend im Garten ausklingen lassen und 500 Fotos sichten.Read more