Azerbaijan
Kirovskiy

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Travelers at this place
    • Day 83

      Viel zu müde

      December 17, 2019 in Azerbaijan ⋅ ⛅ 10 °C

      7:30 Uhr in Baku. Viel zu früh und viel zu müde. Die Nacht war auf Grund der Hitze und des Lärms nicht wirklich erholsam. Und jetzt in der Morgendämmerung aus dem Zug zu steigen in die Kälte erscheint fast unmöglich. Auf dem Bahnsteig kommen uns schon zahlreiche Taxifahrer entgegen. Wir blocken erstmal alles ab und suchen das Bahnhofsgebäude auf. Wir wollen uns gleich darum kümmern unser Gepäck zu verstauen und eine Rückfahrt zu buchen. Das ging ja leider von Georgien aus nicht. Wir geben erstmal Manat ab. Natürlich geht das nur wieder im grossen Scheinen, was dann bei den Gepäckschliessfächern ein Problem ist. Wir brauchen also Kleingeld. Wir fragen einen Polizisten, ob er uns Geld klein machen kann. Daraufhin werden wir von ihm vor den Bahnhof gebracht, wo uns ein Schwarzmarktwechsler entgegen kommt. Er will Lari für Manat haben, aber nachdem er versteht, dass wir Manat klein gewechselt haben wollen, macht er das netterweise auch. Aber interessant, dass ein Polizist uns hierher bringt. Eigentlich wollen wir nun zum Schliessfach, aber er weisst uns für Luggage Storage zu einem Döner am Bahnhof. Wir folgen ihm mal und es stellt sich heraus, dass es hier im Dönerladen ein Hinterzimmer gibt, wo viel Gepäck reinpasst. Die Frau will allerdings, dass wir 10 Manat zahlen und in einer Stunde wieder da sind. Das riecht nach Betrug und erscheint uns auch sonst sehr komisch. Vor allem will sie das Geld sofort. Wir gehen lieber wieder zurück zu den Schliessfächern. Hier kosten vier Stunden nur 4 Manat und jede weitere drei Manat. Also viel billiger und irgendwie auch sicherer. Ein nerviger Mitarbeiter möchte für uns das Gepäck einschliessen. Das können wir selber, aber danke fürs hinter uns Lauern. Letztendlich ist alles eingesperrt, wir haben es selber gemacht und wissen wie wir es wieder zurück bekommen. Stressiger Anfang am Morgen. Wir begeben uns also zum Schalter und kaufen die Rückfahrt nach Tbilisi. Es ist noch sehr viel Platz in allen Zügen, aber sicher ist sicher.

      Immer noch halb taumelnd vor Müdigkeit fahren wir mit der Metro zur Altstadt und laufen auf der Ringstrasse an der Mauer entlang zum Meer. Hier kommen wir vorbei an der schönen Philharmonie im Barock Stil. Hier schräg gegenüber erhebt sich ein riesiger Sowjet-Plattenbau: Der Präsidentenpalast. Hier lebt der Präsident nicht etwa, sondern hier sitzt die administrative Regierung Aserbaidschans. Richtung Meer befindet sich dann das Kunstmuseum, auch sehr schön anzuschauen. Unten direkt vor der Meerpromenade Liegt ein großer Kreisel und eine grosse Strasse. Hier hinüber kommt man nur durch die Unterführung. Wir werden aber nun Zeugen eines wahrhaft komischen Spektakels. Das Polizeiaufgebot kam uns schon von Anfang an komisch vor. Die Strassen werden auf jedenfall auf einmal gesperrt und überall stehen Polizisten und bitten uns vom Strassenrand etwas weg zu gehen. Neben uns steht auch ein Kamerateam, das aber nicht filmen darf. Wir fragen neugierig nach, was hier gerade passiert: Der Präsident kommt mit seinem Staatsbesuch aus der Ukraine vor gefahren. Alles klar, und dafür werden alle Strassen gesperrt? Anscheinend schon. Es dauert etwas bis das Spektakel beginnt und es ist wirklich bescheuert. 10 Autos vorweg, patrouilliert von Motorrädern, 10 Autos hinten nach um den Weg von 500m in ein Hotel zum Frühstücken zu bewältigen. Wie bescheuert. Naja, jetzt haben wir so etwas auch mal gesehen.
      Wir setzen unser Weg in die Altstadt fort und finden ein nettes Cafe neben dem Jungfrauenturm, dem alten Wahrzeichen von Baku, zum Frühstücken. Und was für ein Frühstück! Wir bestellen das Französische und können uns an Croissant, Toast , Crepe, Rührei und mehr satt essen. Und das ganze ist trotz zentraler Lage preiswert. Mittlerweile ist es dann auch schon späterer Vormittag und so langsam zeigen sich mehr Menschen auf der Strasse. Direkt am Jungfrauenturm werden wir von einer netten Tourguide abgefangen, die uns eine Tour für morgen schmackhaft machen will. Es gilt allerdings wirklich interessant und wir bekommen eine Nachttour durch Baku umsonst mit dazu (bekommt jeder, wie wir später erfahren). Entweder sie macht ihren Job einfach Sau gut oder wir haben wirklich ein gutes Angebot bekommen. Wir handeln einen Rabatt von 15 Euro heraus und sie geht mit uns zum Büro der Agentur, um den Deal klar zu machen. Das klappt auch alles und wir halten zwei Voucher für Touren in der Hand. Wir werden noch des öfteren von Guides angesprochen und die anfängliche Nettigkeit unsererseits verfliegt langsam, da wir nach dem 10. Wirklich keine Geduld mehr haben. Vor allem da man immer richtig aufgehalten wird. Irgendwie entkommen wir und schlendern weiter durch die Altstadt, die sich wirklich sehen lassen kann. Und es gibt auch tatsächlich noch viele Gässchen, wo keine Touri Läden sind und man sich frei bewegen kann. Dabei kommen wir auch bei einem Fotoshooting für eine israelische Zeitschrift vorbei. Allerdings sind die mehr als unfreundlich und beanspruchen eine ganze Strasse für sich. Es gehen trotzdem alle vorbei und lassen sich nicht beeindrucken.

      Es wird dann auch mal 15 Uhr und wir können im Airbnb Einchecken. Also zurück zum Bahnhof und ab zur Wohnung, die mehr als zentral liegt. Hier müssen wir erst einmal Siesta halten, da die Nacht immer noch zu spüren ist.
      Wir haben ein paar anfängliche Schwierigkeiten mit der Heizung und letztendlich kommt unser Host selber noch vorbei und entzündet uns den Gaskamin und stellt die russische Klimaanlange um. So wird es langsam etwas wärmer, aber leider nur in einem Teil der Wohnung. Bad und Küche sind weiterhin sehr kalt und den versprochenen Ofen in der Küche gibt es auch nicht. Eigentlich wollten wir Plätzchen backen, aber so wird das wohl nichts. Tural meint das geht bestimmt mit der Mikrowelle. Mal sehen. Er sagt uns, dass ein Weihnachtsmarkt nicht weit von hier stattfindet und wir beschliessen nun etwas erholter dort entlang zu schlendern. Der Weihnachtsmarkt ist eher eine arabisch amerikanische Variante mit lauter Bumsmusik und Döner und vielen Blinklichtern. Die Einheimischen nutzen ihn vor allem zum Fotos machen. Wir entdecken bei einen Stand dann allerdings noch Baumstriezel, da müssen wir einfach zu schlagen. Der Nachfragen der Verkäufer zu entnehmen, kaufen dies die Leute nicht so oft. Vor allem da wir kein Eis darin haben wollen und keine bunten Streusel aussen rum. Wir erkunden noch weiter den neuen Teil der Innenstadt und kaufen nach langen überlegen ein und kochen Thunfischpasta. Selbstgekocht ist halt immer noch am besten. Morgen früh klingelt wieder der Wecker und es geht auf unsere Tour. Wir sind gespannt.
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    You might also know this place by the following names:

    Kirovskiy, Kirov

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