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  • Roadtrip an der türkischen Westküste

    November 24, 2021 in Turkey ⋅ 🌧 15 °C

    Vergangenen Sonntag haben wir uns ein Mietauto am Flughafen von Antalya abgeholt, dass uns in den kommenden drei Tagen die knapp 1000 Kilometer entlang der türkischen Westküste nach Istanbul bringen darf.

    Da wir nicht genau wussten, wo die Abholstation war, gingen wir zunächst mal in den Terminal und bei der Sicherheitskontrolle fanden wir dann schließlich heraus, dass es scheinbar nicht erlaubt ist mit Gaskartuschen im Rucksack einen Flughafen zu betreten.

    Wenn man das so niederschreibt, klingt das ganze ja mehr als pausibel, dass das möglicherweise ein Sicherheitsrisiko darstellen könnte. Andererseits hat Claudia bereits erfolgreich Gaskartuschen in einem Flugzeug von Österreich nach Norwegen transportiert.

    Wie auch immer… :-D

    Für die Sicherheitsbeamten schienen wir aber definitiv keine Bedrohung darzustellen. Wir erklärten ihnen in Ruhe die Situation und kurze Zeit später durften wir unsere Gaskartuschen schon wieder entgegennehmen, nachdem wir den Flughafen wieder verlassen haben, weil zwar unzählige andere Mietautofirmen ihre Servicestellen dort haben, aber nicht die unsere.

    Für unseren geplanten Flug am kommenden Sonntag war das zumindest schon mal eine wertvolle Info und wir ersparen uns das Kaufen weiterer Gaskartuschen :-D

    Schließlich finden wir auch die Mietautostation und sitzen kurze Zeit in unserem Auto auf dem Weg nach Pamukkale.

    Auf einem Hügel mit Blick auf die Millionenstadt Denizli schlagen wir einige Autostunden später und kurz nach Sonnenuntergang unser Zelt auf und machen uns seit langem wieder einmal ein Lagerfeuer und sehen bereits jetzt die weißen Landschaftsflächen, die uns ja eher an Schnee als an Kalksinterterrassen erinnern ;-)

    Pamukkale heißt auf Deutsch soviel wie Baumwollburg und passend dazu finden sich so einige Baumwollfelder entlang der Straßen. Bekannt ist dieser Ort bereits seit der Antike vor allem aufgrund seiner warmen Quellen (ca. 30°) und den Kalksinterterrassen.

    Das dortige Quellwasser ist mit Kalk gesättigt und scheidet diesen an der Erdoberfläche aus, was über die Jahrtausende zur Entstehung einer sehr ungewöhnlichen Landschaft führte über die wir am Montag barfuß spazierten. Beeindruckend wie inmitten von einer eher kargen und trockenen Landschaft auf einmal so ein Naturmonument zu bestaunen ist.

    Oben angekommen ging das Staunen schließlich noch weiter. Die Überreste der antiken Stadt Hierapolis machen uns bewusst, dass auch die antiken Römer bereits Thermalquellen zu schätzen wussten und vor allem die Überreste der Bühne im Odeon beeindruckten uns sehr.

    Nach dem Besuch fuhren wir weiter bis an die Ägäisküste an den Pamucakstrand. Anfangs suchten wir noch ein verstecktes Plätzchen, wo wir unser Zelt aufschlagen könnten. Als wir schließlich zahlreiche Autos und Vans direkt am Strand stehen sahen, freute uns das natürlich ganz besonders. Windgeschützt hinter unserem Auto stellten wir unser Zelt direkt am Strand auf. Mit Blick auf die Ägäis und die griechische Insel Samos, die wie so viele andere griechische Inseln sehr nahe vor dem türkischen Festland liegen.

    Am Dienstag war das Wetter dann nicht ganz so besonders, als wir die griechisch-römische Stadt Ephesos besuchten. So stapften wir in unserem Regengewand und mit Audioguide in der Hand durch die noch heute so eindrucksvolle Stadt.

    Schon vor über 8000 Jahren gab es Siedlungen in diesem Gebiet. In der römischen Kaiserzeit erlebte diese Stadt ihre Glanzzeit und es wird vermutet, dass sie in ihren Hochzeiten über 200.000 Einwohner beherbergte und damit eine der größten römischen Städte war.

    Die damalige Hafenstadt liegt mittlerweile aufgrund von Versandung 9 Kilometer vom Meer entfernt. Sie beherbergte mit dem Artemistempel eines der sieben antiken Weltwunder, von denen heute leider nicht mehr viel übrig geblieben ist. Besonders schön und eindrucksvoll ist die Celsus-Bibliothek.

    Es ist faszinierend, was diese Stadt bereits vor 2000 Jahren leistete – unterirdische Wasserversorgung durch Tonrohre, Abwasserkanalsystem, öffentliche Toiletten, öffentliche Thermen, Fußbodenheizung, Straßenbeleuchtung, …
    Freigelegt wurde diese Stadt unter anderem auch von österreichischen Archäologen und vieles lässt sich davon auch im Ephesos-Museum in Wien bestaunen.

    Und am frühen Nachmittag geht’s dann für uns weiter und nach einer weiteren Nacht erreichen wir am Mittwoch das Marmarameer, Istanbul und wir überqueren mit dem Auto den Bosporus und kehren somit für ein paar Tage zurück nach Europa.
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