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  • Die Tempel von Angkor

    March 7, 2022 in Cambodia ⋅ ⛅ 31 °C

    Die Tempelanlagen von Angkor gehören zu den monumentalsten Bauten der Menschheitsgeschichte.

    Rund 300 kleinere und größere Tempelanlagen finden sich nördlich von Siem Reap gelegen. „Angkor“ bedeutet auf Khmer „Stadt“ und war Hauptstadt und Zentrum des Khmer-Reichs (grob 9.-14. Jahrhundert). Während in London im Jahr 1150 etwa 20.000 Menschen lebten, beherbergte Angkor bis zu 1 Million Menschen und war vermutlich die größte Stadt dieser Zeit.

    Angkor Wat ist der größte, besterhaltene und berühmteste Tempel und wurde in lediglich rund 40 Jahren fertiggestellt. Er ist dabei viermal so groß wie der Petersdom in Rom.
    Und ähnliche Vergleiche und Superlative werden im Zusammenhang mit den Tempeln unzählige genannt und es ist nicht leicht nicht den Überblick zu verlieren unter den vielen Tempeln, die zahlreichen (Gott-)Könige, die über dieses Reich geherrscht haben und den verschiedensten Interpretationen der Historiker, die sich daran versuchen die zahlreichen Gravuren in den Mauern der Tempel, die von den Eroberungen und dem täglichen Leben erzählen richtig zu deuten. So lässt darin, doch jeder der zahlreichen Gottkönige dabei „seine Geschichte“ erzählen.

    Um sie zu besichtigen, haben wir uns ein Moped ausgeborgt, das ermöglicht uns die teils weiten Strecken auf angenehme Weise zurückzulegen. Für den Besuch bieten sich vor allem die Morgenstunden (kurz nach Sonnenaufgang) und die Abendstunden (kurz vor Sonnenuntergang) an und selbst da ist es bereits sehr, sehr heiß.

    Die Tempel werden auch heute noch von den Menschen verehrt und aufgesucht, galten sie früher vorwiegend dem hinduistischen Gott Vishnu, stehen jetzt zumeist Buddhastatuen darin und es zeigt sich die Vermischung der Religionen von Hinduismus, Buddhismus und Ahnenverehrung.

    Besonders eindrucksvoll bei der Besichtigung ist vor allem auch die „Rückeroberung“ der ehemaligen Großstadt durch die Natur.

    Aufgrund der Pandemie sind sehr wenige (ausländische) Touristen vor Ort. Wir sehen viele Kambodschaner, die an den Wochenenden den Tempel besuchen – aber auch Schulklassen.

    Ein Lehrer einer Klasse spricht uns dabei auch an und erzählt uns etwas über „ihre“ Geschichte, den „König des Lächelns“ und vieles mehr und vermittelt uns so einen Eindruck, welche Bedeutung diese Tempel für die Identität der Kambodschaner haben. Er bittet uns ein Foto mit ihnen gemeinsam zu machen – einer Schulklasse mit (fast) ausschließlich kleinen Mädchen, die das Privileg haben die rund 130 Kilometer von ihrem Heimatort entfernten Tempel von Angkor zu besuchen. Später, wenn sich immer wieder unsere Wege kreuzen, schauen sie uns oft schüchtern an und wir winken ihnen zu, worüber sie sich sichtlich freuen. Womöglich haben diese jungen Mädchen heute das erste Mal „weiße“ Menschen kennengelernt und mit ihnen gesprochen.

    Später am Abend beim „Sonnenuntergangstempel“ spricht uns ein Jugendlicher an. Er ist mit seiner Schulklasse aus der Hauptstadt Phnom Penh hier und auch für ihn ist es heute eine Premiere diese schönen Bauten zu bewundern.

    Das und viele andere Erlebnisse machen uns immer wieder sehr bewusst, was für ein Glück und Privileg wir haben, dass wir das tun können, was wir gerade tun.
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