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  • Ein Jahr auf Reisen

    April 14, 2022 in Nepal ⋅ ⛅ 6 °C

    „Ein Jahr Reisen entspricht 10 Lebensjahren.“

    Es ist ein Satz des pensionierten, französischen Biobauern, den wir auf der Schwarzmeerfähre vergangenen September kennengelernt haben, der für den heutigen Tag so treffend ist.
     
    Vor 365 Tagen bin ich gemeinsam mit Benjamin in den Ötschergräben durch den Schnee gestapft, hab seither über 1500 Kilometer zu Fuß zurückgelegt, hab bei vormals Fremden im Garten gezeltet oder sogar in ihrem eigenen Bett geschlafen. Mit dem Boot bin ich die Spree entlang, in der Ostsee, dem Hafen von Kopenhagen, durch die Göteborger Innenstadt, durch norwegische Fjorde und schwedische Seen gepaddelt. Mein Zelt ist mittlerweile in zahlreichen Wäldern Österreich, Deutschlands, Dänemarks, Norwegens, Schwedens und Polens, an Fluss- und Seeufern und in der Nähe von Wasserfällen, an den Stränden der Ost- & Nordsee sowie der Ägäis, dem Mittelmeer und dem Golf von Oman gestanden ebenso wie auf Steinwüstenplateaus im Oman oder in der Nähe von Autobahnraststationen ;-)
     
    Neben dem Wandern, wurde geradelt, gepaddelt, getrampt, mit dem Motorrad und dem Auto gefahren, mit Fähren und schier unzähligen Bussen mitgefahren und einigen Flugzeugen geflogen.
    Wir sind auf Kamelen geritten, haben Elefanten gestreichelt, sind Nashörnern auf den Fersen gewesen und haben Delfinen im Mekong und dem Schwarzen Meer beim Schwimmen zusehen dürfen.

    14 Länder durfte ich gemeinsam mit Claudia bislang bereisen, mit Menschen aus über 40 Ländern sprechen und dabei mehr als 35.000 Kilometer zurücklegen.
     
    Und seit wenigen Tagen dürfen Claudia und ich nun durch die Annapurna-Region im Himalaya-Gebirge von Nepal wandern.

    Es ist schon unglaublich, wo uns unsere Reise überall hinführen hat dürfen.
    So genießen wir heute auf einer Höhe von 3300 m den unglaublich eindrucksstarken Blick auf den fast 8000 m hohen Annapurna II.

    Ich bin sehr, sehr dankbar für die so unterschiedlichen Momente, Eindrücke und Erfahrungen des vergangenen Jahres, die sich in ihrer Vielfalt und Intensität, ja nicht durch eine einfache Aufzählung beschreiben lassen!

    Und während ich diese Zeilen schreibe, Blicke ich aus dem Fenster und entdecke dabei, wie sich die Regentropfen nach und nach in Schneeflocken verwandeln!

    Vor eineinhalb Wochen haben wir beim Wandern durch den Dschungel bei 35° feuchtheißer Hitze unendlich geschwitzt und jetzt liegen wir eingepackt mit Schlafsack und Decken auf 3300 m und sehen wie Schneeflocken vom Himmel fallen. Und es drängt sich die Frage auf, ob ich auch heuer Mitte April wieder durch Schnee stapfen werde.

    Es bleibt also weiterhin ausreichend spannend und aufregend bei gleichzeitiger Vorfreude auf ein (baldiges) Wiedersehen mit euch in Europa 😀
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