2 Männer, 2 Motorräder, 8 Länder, 23 Tage Zeit, 6.000 km mit ganz vielen Kurven. Auf geht´s von Solingen in die Karpaten und zurück.
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  • Bald geht es los ... in die Karpaten

    June 12, 2019 in Germany ⋅ 🌧 15 °C

    In wenigen Wochen startet unsere Motorradreise von Solingen in die Karpaten. Und hier werdet Ihr unseren Reisebericht lesen können. Wir? Das sind Norbert und Bert. Ausgerüstet mit einer nagelneuen Honda African Twin (Norbert) und einer schon Südamerika-erprobten GS 800 Adventure (Bert). Die ungefähre Route liegt fest, schaut einmal auf das Bild. Aber vielleicht entwickelt sich auch alles ganz anders. Folgt uns!Read more

  • Day 1

    Läuft bei uns

    August 9, 2019 in Germany ⋅ 🌧 23 °C

    (Bert) Vor allem aber läuft es bei Norbert. Bzw. Norbert läuft. Denn er trainiert für den Berlinmarathon im September. Das übt natürlich auf mich Druck aus. Also sind wir heute bei 32 Grad in Bamberg (bzw. Kemmern bei Bamberg) 7 km am Main entlang gerannt. Nachdem wir vorher 450 km Motorrad gefahren sind. Aber so ist das eben bei Männerreisen ;-)

    Gestartet sind wir pünktlich um 9.15 Uhr am Treffpunkt aller Treffpunkte: Landhotel Lohmann. Das obligate Startbild-Selfie atmet unsere Vorfreude und wird natürlich umgehend in die Mopedfreunde-Gruppe gestellt. Soviel lange Nase muss sein. Dann heißt es Strecke machen auf der A3. Bis Geiselwind, denn ab dort geht es mit der Routenoption "kurvenreiche Strecke" von der Autobahn hinunter und hinein in den Steigerwald. Den es tatsächlich nicht nur als Raststätte, sondern sogar als bayrisch-fränkisches Mittelgebirge gibt, wenngleich seine höchste Erhebung nicht einmal 500m erreicht.

    Zwischen Geiselwind und Bamberg also ein paar Kurven, allerdings keine Spur von mangelndem Wohnraum oder Immobilienblase. Stattdessen verschlafene Nester und exzellenter Asphalt, den man gerne auch einmal in NRW sehen würde. Ortsnamen wie "Hummelmarter" führen in die Irre, denn ingesamt sieht hier alles nach Friedfertigkeit und Biodiversität aus. Selbst die Bäuerin fährt noch in Jeans-Latzhose und mit ärmellosem Top stolz ihren Traktor, und an Häuserwänden lese ich eines meiner Lieblingswörter der deutschen Sprache: Bundeskegelbahn.

    Abends dann - wie erwähnt - 7 km bzw. 618 Kalorien, um nicht als Couchpotato dazustehen. Die Kalorien nehmen wir unmittelbar nach dem Lauf allerdings in Form von Radler, fränkischen Würstchen und Spaghettieis in der Bamberger Altstadt (seit 1993als Weltkulturerbe in der Liste der UNESCO eingetragen) wieder zu uns. Dazu hören wir wunderbare Bands, denn in Bamberg findet in dieser Woche das 13. Tucher Blues & Jazz Festival statt. Stimmungsvolle Location dafür: Der Maximilianplatz, hier nur Maxplatz genannt. Höhepunkt ist der Gig von Ron Spielman (hatte ich vorher noch nie gehört). Wirklich großartig ... einfach mal auf youtube oder Spotify anhören.
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  • Day 2

    Im Regen zu Klimt am Attersee

    August 10, 2019 in Austria ⋅ ⛅ 22 °C

    (Bert) Man hofft zwar irgendwie, dass der Regenradar daneben liegt, aber am Ende hat er meistens recht. Und heute sagt er ein breites Regenband vorher, dass uns im Grunde von Bamberg bis Deggendorf begleitet. Und mich daran erinnert, dass ich eigentlich die Regenhose erneuern wollte. So hingegen wird es untenrum etwas klamm. Und auch Goretex-Handschuhe und Goretex-Stiefel geben nach mehreren Stunden Beregnung einfach auf und lassen durch, was unaufhörlich vom Himmel fällt.

    Versöhnlich immerhin, dass es die letzten hundert Km trocken bleibt und uns der Hausruckwald noch mit ein paar schönen Kurven belohnt - und auch mit einer skurrilen Geschichte, nämlich der des Frankenburger Würfelspiels. In aller Kürze: Habsburg verpfändete Oberösterreich im dreißigjährigen Krieg an Bayern. Im Zug dieser Pfändung versuchten katholische Geistliche aus Bayern die reformierten Hausrucker wieder in die richtige Glaubensspur zu bringen. Dagegen wehrten sich die Frankenburger per Aufstand, was nicht gut endete: 36 Rädelsführer wurden zum Tod verurteilt. Doch die Hälfte kam mit dem Leben davon, denn man gab den Todgeweihten die Chance, paarweise gegeneinander um ihr Leben zu würfeln.

    Am Attersee endlich angekommen, starten wir in Richtung Klimt-Zentrum. Berühmt ist sein Werk "Der Kuss", aber am Attersee entstanden eine Reihe schöner Naturbilder, da er hier regelmäßig in der Sommerfrische war. Vor dem Klimt-Zentrum befindet sich sinnigerweise ein modern angelegter Themengarten, in dem Klimts Bilder an passend bepflanzten Hochbeeten hängen,

    Was isst man am Attersee? Natürlich "Steckerlfisch" vom Holzkohlegrill. Wir versuchen anschließend, das touristische Leben zu finden. Wir suchen allerdings vergeblich. Vermutlich wurde es für immer von den GICHTIS beendet, die auf einem Plakat ihren nächsten Auftritt androhen ("Evergreens vom Feinsten, es wird getanzt"). Na dann, viel Spaß!
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  • Day 3

    Bemalte Schädel

    August 11, 2019 in Austria ⋅ ⛅ 17 °C

    (Bert) Wir frühstücken in Attersee am Attersee. Anschließend umrunden wir den Mondsee und den Wolfgangsee (30 Jahre das Sommerdomizil von Helmut und Hannelore und Heimat des Weißen Rössl, womit alles gesagt ist) und steuern dann nach Hallstatt am gleichnamigen See, ein an den Fels geklebtes kleines Dorf. Es hat es im Lonely Planet auf die Top Ten Liste des Salzkammerguts geschafft, doch vor allem scheint es in jedem chinesischen Reiseführer die Liste der Sehenswürdigkeiten anzuführen. Norbert wird zum Posieren aufgefordert und lässt sich nicht lange bitten.

    Trotz des Tourirubels lohnt der Besuch, denn die ordentlich aufgereihten und dekorativ bemalten Schädel im Hallstätter "Beinhaus" üben eine besondere Faszination aus. Aus Platzmangel ist man seit 1600 dazu übergegangen, die Überreste früherer Verstorbener wieder zu exhuminieren und in einem kleinen Gebäude neben dem Friedhof zu lagern. Was auf den ersten Blick bizarr anmutet, bekommt auf den zweiten Blick eine durchaus würdevolle Ästhetik - zumal viele Schädelknochen nicht nur mit den Namen der Verstorbenen, sondern zusätzlich mit symbolischen Malereien verziert sind (Eichenlaub = Ruhm, Efeu = Leben, Rose = Liebe, ...).

    Wir fahren weiter und überqueren die Grenze zur Steiermark. Langgezogene Kurven und breite grüne Täler bieten das erfreuliche Setting, um bei allem Sightseeing auch das Mopedfahren nicht zu kurz kommen zu lassen. Denn es steht noch ein weiteres Kulturziel auf dem Programm: die Benediktinerabtei in Admont, die nicht nur großartig von Bergketten eingerahmt wird, sondern auch sehr stilsicher modernisiert wurde. Eine kaleidoskopisch verspiegelte Videoinstallation bringt uns die Regeln des benediktinischen Klosterlebens nahe, vor allem aber beeindruckt die (weltweit zweitgrößte) lichthelle Rokoko-Bibliothek. Und es trifft sich gut, dass heute auch noch ein Klosterfest im Innenhof stattfindet, mit prächtig gekleideten Menschen und einer witzigen Kapelle.

    Die abschließende Teiletappe führt durch den (uns bis dato nicht bekannten) Naturpark Gesäuse mit blauem Himmel und steil aufragenden hellen Felswänden, später jedoch durch das weniger ansprechende "Eisenerz", das eine eher industrielle, graue und deprimierende Ausstrahlung hat. In der Nähe von Leoben kommen wir in einem sonnig gelegenen Landgasthof unter und gerade noch rechtzeitig an, bevor um 17 Uhr (sic!) die Küche schließt. Wir essen noch schnell Wiener Schnitzel, trinken zwei Bier und bleiben die einzigen Übernachtungsgäste. Needless to say: Norberts geplanter Trainingslauf (und damit auch meiner) entfällt schnitzelbedingt.
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  • Day 4

    Innenleben eines Co Drivers

    August 12, 2019 in Austria ⋅ ⛅ 29 °C

    (Norbert) Die Reiseberichte unseres Literaten - meinem Motorradkumpel und Freund Bert - sind so präzise und wohlklingend formuliert, dass ich mich heute einmal damit beschäftigen möchte zu berichten, wie die Gedanken des Co Drivers während einer langen Fahrt durch die Steiermark gewesen sind. Fährt man hinter Bert hunderte von kurzen und lang geschwungenen Kurven hinterher, so kommt man unweigerlich ins Grübeln. Das Nummernschild SGXY 33. Warum XY nicht BH oder BR oder zu mindestens das Geburtsjahr. Nein, keine persönlichen Hinweise über das Nummernschild. Meine Blicke konzentrieren sich auf die beiden rechts und links hängenden Koffer und schnell wird klar, da fährt jemand, der die Welt gesehen hat. Meine drei bescheidenen Klebebilder von Deutschland, Österreich und Europa wirken etwas verloren neben Argentinien, Peru,Chile, Ushuaia, Matju Pitju, etc. Um so mehr freute es mich heute, dass ein Passant grosses Interesse an meiner African Twin zeigte und die wesentlichen Dinge an der GS 850 nicht beachtet hat. Egal, während der Fahrt im Windschatten von Bert fällt der BMW Helm auf. Sicherlich ein high end Produkt und mit allen erdenklichen Sicherheitsdingen ausgestattet, die man von einem Produkt aus dem Hause BMW erwarten kann. Doch der Schriftzug BMW wird in gleicher Größe von dem Guerrillero Heroico Che Guevara ergänzt. Der Gegensatz reizt und wird eigentlich nur dadurch übertroffen, dass ein high tec Produkt made in Germany gefahrene wird von einem groß dem Hintermann ins Auge springenden Schriftzug Harley Davidson. Wer die Marke kennt weiss, dass gerade der Sound ein wesentliches Erkennungsmerkmal darstellt. Die GS hingegen bleibt. An dieser Stelle eher unerkannt.
    So springt mein Blick während der gesamten Fahrt wechselnd von dem Nummernschild über die beklebten Koffer auf den Schriftzug am Helm und wieder zurück. Nach drei Stunden Kurvenfahrt bei besten Strassenverhältnissen und ohne Verkehr ist mir bisher keine plausible Erklärung eingefallen, um das anspruchsvolle Rätsel zu lösen. Na ja, da bleiben ja noch einige Tage , in der Sachlage weiter zu kommen.
    Die Tour läuft übrigens prächtig.
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  • Day 4

    Kurven statt Kultur

    August 12, 2019 in Austria ⋅ ⛅ 29 °C

    (Bert) Zugegeben, lieber Norbert: Meine Ausrüstung ist in sich widersprüchlich. Eine mit der Zeit gewachsene Ansammlung von Bekleidungsstücken, Stickern und sonstigen Gegenständen, die nur die eine Klammer hat: Die Welt ist bunt und nie ganz konsistent! Das alles hätte ich übrigens auch gerne dem österreichischen Motorradexperten erzählt, der sich uns in der Mittagspause nähert, und vielleicht hätte ich auch ein wenig mit meiner Reise nach Südamerika geprahlt, wenn ich denn zu Wort gekommen wäre. Aber er hat als eingefleischter Hondafan weder Augen für mein Bike und noch Ohren für meine Geschichte. Dafür weiß er alles über Motorräder und auch die Welt als solche. Vor allem aber findet er Deine African Twin herausragend. Ergebnis also: Materialseitig hinke ich meilenweit hinterher.

    Und sonst? Wir fahren heute im Wesentlichen Motorrad. Trofaiach, Eisenerz, Wildalpen, Mariazell, Hilltal, Kernhof, Kalte Kuchl, Gegend, Rohr, Gutenstein, Pernitz, Oed. Kultur gibt es keine, dafür um so mehr Kurven. Mit wenig Verkehr, wenn man einmal von den anderen Bikern absieht. Die Strecke resultiert aus der Option "kurvenreich" des BMW- bzw. Garmin Navis, und auf diese Option ist Verlaß. Zum Neusiedler See schaffen wir es allerdings nicht mehr, und auch in den Großstadttrubel von Bratislava wollen wir nicht hinein. So landen wir in Hainburg, direkt am Donauufer und kurz vor der slowakischen Grenze. Den Abend verbringen wir damit, unsere ursprünglich angedachten Route zu modifizieren. Denn es ist für die nächsten zwei Tage mieses Wetter angesagt, vor allem in der hohen Tatra, so dass Zakopane als Ziel ausscheidet. Mal sehen, wo wir morgen landen ...
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  • Day 5

    Borovicka

    August 13, 2019 in Slovakia ⋅ 🌧 19 °C

    (Bert) Zwar haben wir während unserer heutigen Fahrt die (niedere und hohe) Tatra ständig im Blick, aber im Grunde fahren wir um sie herum, um Regen und Gewitter auszuweichen. Statt ins polnische Zakopane geht es somit direkt ins slowakische Kosice (Kaschau), und nach etwas über 400 km schaffen wir es tatsächlich weitgehend trocken ins Hotel Yasmin, einem zwölfstöckigen (früheren) sozialistischen Prachtbau ("schnörkelloser Triumph des rechten Winkels") mit Raumschiff-Enterprise Interieur (siehe Bild 5). Kosice selbst lockt ein wenig mit Historie (gotische Kirche), mehr jedoch mit einem szenischen Kulturleben ("europäische Kulturhauptstadt 2013").

    In letzteres tauchen wir am späten Abend ein. Die Tabacka Kulturfabrik liegt in hübschem Kontrast vis-a-vis unseres Yasmin-Hotels. Wir heben dort sofort massiv den Altersschnitt, werden vom studentischen Publikum konsequenterweise vollständig ignoriert, glücklicherweise jedoch nicht von den großflächig tätowierten Ausschank-Mädels. Es liegt nahe, sich mit den lokalen Getränken anzufreunden, und so gehen Slivovica (sliva=Pflaume) und Borovicka (das Nationalgetränk der Slowaken auf Wacholderbasis) eine harmonische und lustige Verbindung ein. Zuvor erklärt uns eine Kulturaktionistin noch die 5-minütige Videoinstallation im Eingangsbereich (Roboter übernehmen dank künstlicher Intelligenz die Weltherrschaft).

    Dass wir die Destillate ordentlich wegstecken, verdanken wir nicht zuletzt der Grundlage. Also ich jedenfalls. Denn während Norbert in seiner disziplinierten Art Fisch bestellt, entscheide ich mich im kuschelig eingerichteten, polnisch-slowakischen Restaurant Med Malina für Bryndzove Halusky ("potatoe dumplings with sheep cheese sauce, roasted bacon, sour cream and chive"). Keine leichte Kost, aber geschmacklich sensationell. Kostet übrigens Euro 6,80. Da ist dann auch noch ein Tomatensalat als side dish (Euro 1,60) und ein Jack-Daniels (Euro 2,90, Idee: Norbert) im Budget.

    Und diese Preise erklären im übrigen, dass das BIP/Kopf in der Slowakei zwar nur 17 Tsd. Dollar beträgt, kaufkraftereingt jedoch 33 Tsd. Dollar - was in etwa 2/3 des deutschen oder österreichischen BIPs/Kopf bedeutet. Es geht dem kleinen Land (5,5 Mio. Einwohner) also gar nicht schlecht. Und so ist das Selbstbewußtsein berechtigt, das uns im Café Republika Vychodu entgegenschlägt: Hier wird die "Republik des Ostens" ausgerufen und in der Speisekarte direkt die zugehörige Verfassung abgedruckt. Wir gewinnen allerdings den Eindruck, dass das stylische Cafe vor allem von westlichen Medizinstudentinnen aufgesucht wird, die den heimischen NC nicht geschafft haben. In diesem Sinne: Dobru noc!
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  • Day 6

    Post Socialistic City Tour

    August 14, 2019 in Slovakia ⋅ 🌧 16 °C

    (Bert) Slavo holt uns um 9 Uhr mit seinem 85er Skoda 105 L ab. Er ist bekennender Teschechoslowake, pendelt zwischen Prag und Kosice, ist Inhaber eines nicht näher definierten IT-Start-Ups und heute unser Tour Guide von "Authentic Kosice". Thema: Experience Kosice on an off-the-beaten-track tour. Das Auto ist fabelhaft und hat nur einen kleinen Nachteil: Durch den unaufhörlich herab prasselnden Regen beschlagen permanent die Scheiben. Das erhöht die ohnehin gegebene Tristesse einiger früherer sozialistischer Prachtbauten zusätzlich.

    Große betonierte Flächen, riesige Treppen und ein schmuckloses Bürogebäude lassen unschwer erkennen: Hier verwalteten früher die Kommunisten die Stadt und sich selbst. Heute, 30 Jahre nach der "velvet revolution", befinden sich alle möglichen Bürgerservices inklusive Bürgermeister in den Räumen. Im Innenbereich scheint die Zeit allerdings weitgehend stehen geblieben zu sein. Außen hat man immerhin Lenin abmontiert, den wir später am Rande der Stadt auf einer Wiese wiederfinden (!).

    Stilistsch ebenfalls eher abweisend wirkt die technische Universität auf uns. Ob der herrlich altertümliche Paternoster die 10.000 Studenten alle transportieren kann?

    Zwar hat Kosice auch seine bunten Seiten. Streetart an Häuserwänden begleitet uns, und in einer alten Militärhalle findet sich eine Kunst- und Eventlocation. Am Ende überwiegt - trotz allen rhetorischen und lokalpatriotischen Eifers Slavos - aber doch der trübe Eindruck, der nicht nur dem Wetter geschuldet ist. Vor allem auch deshalb, weil wir am Ende der Tour noch durch das unglaublich heruntergekommene und vermüllte Stadtviertel Lunik 9 fahren, in dem 5.000 Roma mehr hausen als wohnen (letztes Bild). Schwer zu glauben, dass es so etwas in der EU noch gibt.
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  • Day 7

    Zakopane

    August 15, 2019 in Poland ⋅ ⛅ 19 °C

    Findpenguins ist wirklich durchdacht. Abgeshen von folgendem kleinen Mangel: Eine Länderdurchfahrt reicht nicht für ein Fähnchen. Es muss also ein eigener Footprint her, um unseren Kurzbesuch in Zakopane zu dokumentieren. Voila!Read more

  • Day 7

    Hohe Tatra = volle Tatra

    August 15, 2019 in Slovakia ⋅ ⛅ 9 °C

    (Bert) Infolge seniler Bettflucht starten wir um 7.30 Uhr (!!!) die Motoren und sind noch vor dem offiziellen Einlass am Spiss Castle bzw. der Zipser Burg. Eine schöne, mittelalterliche Anlage, der es nur an einem Burgherren sowie einem Folteropfer fehlt. Beide Mängel können wir beheben.

    Anschließend steuern wir in Richtung Zakopane, wo wir eigentlich schon vor zwei Tagen sein wollten, aber wetterbedingt verläuft unser Tour nun anders; im Grunde fahren wir einen Rückwärtskringel, um die hohe Tatra kennenzulernen. Allerdings stellt sich heraus, dass quasi die gesamte polnische Bevölkerung ihren Sommerurlaub in Zakopane verbringt, mit der Folge, dass wir 40 km lang Stop and Go aushalten müssen. Die Straße ist gesäumt von parkplatzsuchenden und wild querenden Wanderwilligen, und durch das polnische Wintersport-Mekka selbst werden wir quasi mit dem Verkehr durchgeschoben. Außer uns amüsieren sich alle dennoch prächtig in Riesenrändern, Schwimmbädern und vor Wurstbuden. Seltsam, seltsam. Hohe Tatra = volle Tatra.

    Landschaftlich ist es schön hier, überwiegend grün, nicht übermäßig schroff, eine Mischung zwischen Bayerischem Wald und Allgäu. Garniert mit verwinkelten Holzbauten, deren Architektur als Zakopane-Stil bezeichnet wird. Die beeindruckende Kirche (Foto) ist nur eine von vielen, und eine Büste des gütig lächelnden Wojtylas darf vor einer polnischen Kirche nicht fehlen.

    Norbert fotografiert noch schnell ein paar einheimische Touristen, und dann fahren wir zu unserem Quartier im Skigebiet Jasna, das mit 49 Pistenkilometern das größte Skigebiet der Slowakei ist und sich um dessen höchsten Gipfel Chopok (2000m) schmiegt. Da das Hotel auf 1200m liegt ist es frisch - jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, zeigt das Thermometer nur 8 Gad an. Es wird Zeit, dass wir in das wärmere Rumänien kommen ...
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