Cambodia
Cheung Aek

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Travelers at this place
    • Day 3

      Killing Fields / Königspalast

      January 28 in Cambodia ⋅ ☁️ 32 °C

      Heute ging es ganz früh los, also schnell auschecken, denn der kleine Bus für die gebuchte Tour stand bereits draußen.
      Es ging zu den Killing Fields und zum Genozidmuseum. Es war wirklich sehr erschreckend, die Geschichte dazu zu hören und zu sehen wie schrecklich im Gefängnis alles abgelaufen ist. Vor allem fand ich es extrem, dass quasi das gleiche hier passiert ist, wie bei uns in Deutschland, nur später. Der Genozid fand Ende der 1970er statt, also einige Zeit nach dem zweiten Weltkieg! Es hat mich echt schockiert, dass es noch garnicht so lange her ist und die wenigen Überlebenden sogar am Gefängnis sind, um ihre Geschichte zu erzählen. Wenn ich mir vorstelle, was für Grausamkeiten ihnen dort angetan wurden, find ich es echt bemerkenswert, dass sie jeden Tag an diesen Ort zurück kehren.
      Nach diesem extremen Geschichtsunterricht habe ich mir dann erst mal ein kleines, nettes Restaurant von dem Tourguide zeigen lassen, wo ich ein traditionelles kambodschanisches Essen kosten durfte.
      Anschließend ging es für mich dann in den Königspalast bzw. auf das Gelände, denn in den Palast selbst darf man nicht rein. Die Gebäude, in die man rein durfte, waren aber schon sehenswert! Fotos durfte ich jedoch nur von außen machen. Wenn man in eines der Gebäude rein wollte, musste man seine Schuhe ausziehen, was schon ne witzige Erfahrung war, obwohl ich auch etwas Angst um meine Schuhe hatte 😅
      Als ich mit meinem Rundgang durch war, ging es dann ganz schnell in das neue Hostel, wo ich meine Gruppe für die Kambodscha Tour getroffen habe. Alle sind super nett und gut drauf! Mit einer kleinen Cyclotour sind wir zu unserem Restaurant für das Dinner gefahren und haben den Tag mit einer Karaokeparty beendet. 😁✌🏼
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    • Day 7

      Phnom Penh...Pt. 1

      July 16, 2019 in Cambodia ⋅ ⛅ 31 °C

      🇩🇪Tag 7: Phnom Penh
      Heute hatten wir einen ganzen Tag Zeit, um die kambodschanische Hauptstadt Phnom Penh (Pnomm Penn ausgesprochen 😉) zu erkunden.
      Der Vormittag stand zunächst ganz im Sinne von Geschichte hautnah erleben: wir haben die Killing Fields von Cheoung Ek sowie das ehemalige Gefängnis Tuol Sleng, das heute ein Museum zum Genozid der Roten Khmer (rot ist die Farbe der Kommunisten) ist, besucht. Starke Nerven brauchte man für diese Programmpunkte auf jeden Fall. Kleiner Exkurs in die Geschichte von Kambodscha: im Jahr 1975 kam Pol Pot (steht für Political Potential, den Namen hat er sich selbst gegeben) mit den Roten Khmer durch den Sturz der bisherigen Regierung an die Macht und rief die Demokratische Republik Kampuchea aus. Das Regime war von April 1975 bis Januar 1979 an der Macht. Ihr Ziel war es, die Schwelle zwischen Arm und Reich zu eliminieren. Dafür haben sie alle Schulen, Krankenhäuser, Geschäfte...... geschlossen, es gab keine Religion mehr und die Bevölkerung mit einer Größe von rund 7 Millionen musste für die Roten Khmer arbeiten, größtenteils auf Reisfeldern, 12 Stunden am Tag mit nur 2 Schüsseln zum Essen. In dieser Zeit kamen unter dem Regime ca. 3 Millionen Menschen ums Leben - also fast die Hälfte der gesamten Bevölkerung. Ein großer Teil starb an Krankheit oder Erschöpfung durch Überarbeitung - mehr als eine Million hingegen starb in den sogenannten “Killing Fields”, gigantische Massengräber. Menschen wurden gefangen genommen und in eines der über 100 Gefängnisse (größtenteils frühere Krankenhäuser oder Schulen) gebracht. Das bekannteste ist S21 oder Tuol Sleng, durch das mehr als 17.000 Gefangene gekommen sind. Die meisten sind auf den Killing Fields von Cheoung Ek ermordet worden (erschlagen, erstechen, Kehle aufschlitzen, denn Schüsse wären zu laut gewesen), lediglich 11 Männer und 4 Kinder haben die Gefangenschaft überlebt - 2 Männer sind noch heute am Leben. Die Menschen wurden für wirklich alles verhaftet, zB anders aussehen oder anders sein, besonders schlau sein (Menschen, die Brille trugen, galten im Allgemeinen als intelligent, deshalb wurden sie in Gewahrsam genommen, damit keine Gefahr bestand, dass sie die Regierung stürzen). Die Gefangenen wurden gefoltert und verhört, viele sind berets bei der Folterung gestorben, alle anderen kamen nach Cheoung Ek - darunter auch Frauen und Kinder. Letztere wurden an den Füßen gepackt und mit dem Kopf gegen einen Baum geschleudert.... Dadurch, dass Pol Pot das Land nach außen abgeriegelt und sogar internationale Journalisten hat ermorden lassen, hat die Welt lange nichts mitbekommen und konnte nicht eingreifen. Erst als ein paar Soldaten der Roten Khmer nach Vietnam geflüchtet und Pot verraten haben, konnte Vietnam eingreifen und die Regierung stürzen. Im Januar 1979 wurde das Land vom Regime befreit und ist noch heute dabei, sich davon zu erholen. Viele Kambodschaner suchen immer noch nach Familienmitgliedern und es gibt in der Bevölkerung kaum Menschen über 50.

      Die Besichtigung der beiden Gedenkstätten war sehr interessant, aber auch sehr Kräfte zehrend. Auf den Killing Fields konnten man noch Knochen in der Erde erkennen, da nur ca. 80 der über 120 Gräber ausgehoben wurden. Die Zellen im Gefängnis waren winzig klein, überall konnte man noch Blutflecken der Folterungen sehen und es hingen Fotos aus den Archiven der Roten Khmer aus. Wir durften am Ende noch beiden Überlebenden die Hand schütteln, mit ihren sprechen und haben sie mit dem Kauf ihrer Biographie unterstützt. Das Geld geht zur Hälfte an eine gemeinnützige Organisation für die Opfer des Regimes. Den beiden Überlebenden ist es sehr wichtig, ihre Geschichte an spätere Generationen weiter zu geben, um sowas in Zukunft verhindern zu können - nur aus diesem Grund kommen sie jeden Tag in das Gefängnis zurück.
      Anschließend haben wir noch gemeinsam Mittag gegessen und dann hatten wir den Nachmittag zur freien Verfügung....

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      🇬🇧follows...
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    • Let's talk about Cambodia #4 Khmer Rouge

      February 6, 2020 in Cambodia ⋅ ☀️ 34 °C

      Teil 4 - Steinzeitkommunismus

      Die Militärdiktatur war gefallen, viele Menschen feierten im ganzen Land den Beginn einer neuen Zeit. Die Führung der siegreichen Kommunisten, die sich selbst Khmer Rouge nannten, versprachen eine egalitäre Gesellschaft. Wie das dann jedoch in Kambodscha ausgestaltet wurde beschreibt euch Jonas in seinem vierten Post über Kambodscha.

      1975 begann eine neue Zeitrechnung im nun sozialistischen Kambodscha. Die Revolution kam und sie fegte im Nu alles Alte hinweg. Staatliche Institutionen wurden neu strukturiert, Religion, Geld und Privatbesitz verboten. Doch was den Kommunismus in Kambodscha so von den anderen Formen des Sozialismus/Kommunismus unterscheidet, war die Brutalität und Menschenverachtung, die komplett neue Dimensionen erreichte.

      Eine egalitäre, gleiche Gesellschaft, so die Theorie, könne erreicht werden, wenn alle "gleich arm wären", wenn alle Bauern und Bäuerinnen wären.
      Dieser Grundgedanke führte dazu, dass alle Städte in Kambodscha leergefegt wurden. Nur drei Tage nach der Einnahme war Phnom Penh quasi leer. Jede*r hatte sich zu seinem Heimatdorf zu begeben, um dort auf dem Feld zu arbeiten. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurden jedoch auch Menschen wahrlos Dörfern zugeteilt und später wurden die familiären und dörflichen Bande durch Umverteilungen weiter zerstört. Um zu verstehen, was das bedeutet, muss man sich die Lebensform in Kambodscha vor Augen führen. Oft wohnen mehrere Generationen unter einem Dach, die Verbindung zur Familie und auf dem Land auch zur Dorfgemeinschaft sind sehr sehr eng. Von der Familie verstoßen oder getrennt zu sein, bedeutet hier jedes sozialen Rückhalts beraubt zu werden. Die Khmer Rouge sprengten mit voller Absicht diese Bande und ließen viele Menschen auf sich allein gestellt zurück. Durch die Umverteilungen gab es in den neu zusammengewürfelten Gruppen keinen solchen Zusammenhalt und Widerstandskraft gegen die Willkür und Grausamkeit des Regimes. Man arbeitete gemeinsam mit Fremden auf den Feldern im ganzen Land.

      Von jetzt auf Gleich sollte die Produktion auf den Reisfeldern verdreifacht werden und das durch Arbeitskräfte, die noch nie auf dem Feld gearbeitet hatten. 12 und mehr Stunden arbeitete der Großteil der Bevölkerung auf dem Feld. Doch nicht um die eigene Ernährung zu sicher. Die Khmer Rouge exportierten einen großen Teil der Ernte nach China, um Waffen und Luxusgüter für die Armee und die Führungsriege finanzieren zu können. Die Bevölkerung hungerte und bekam während der harten Feldarbeit oft nur eine leichte Reissuppe pro Tag zu essen. Viele Menschen starben bereits nach wenigen Wochen.

      Doch nicht nur das führte dazu, dass unter dem Khmer Rouge ein Viertel der Bevölkerung starb. Sie machten systematisch Jagd auf jegliche Art von Intelligenz. Der Untergrabung des Bauernkommunismus verdächtig waren alle, die Bildung genossen hatten. So wurden Lehrer*innen und Akademiker*innen verfolgt, jede*r der*die eine andere Sprache sprechen konnte und auch Menschen, die einfach eine Brille trugen. Zudem wurden Minderheiten deportiert. Vor allem die vietnamesische Minderheit fiel dem nationalistischen Wahn zum Opfer. Und auch Nonnen und Mönche wurden interniert und getötet. Eine unglaubliche Masse an Vernichtungslagern verteilten sich über das ganze Land. Wir besichtigten die Killing Fields in der Nähe von Phnom Penh, wo zu Hochzeiten 300 Menschen pro Tag umgebracht wurden. Umgebracht von einem Regime, was zunehmend paranoid wurde. Grundlage für die Deportation konnte das "Stehlen" von zwei Bananen oder die erfundenen Anschuldigungen anderer sein. Nur der leiseste Verdacht den fanatischen Staat unterwandern zu wollen und sei es nur, weil man Liebesbriefe schrieb oder Hunger hatte, wurde bestraft. Die Menschen wurden dann so lange gefoltert, bis sie alles unterschrieben, was man ihnen vorlegte. Meistens gestanden sie ein, für amerikanische Geheimdienste spioniert zu haben. Danach wurden sie direkt in die Vernichtungslager deportiert.
      Nicht nur wurden unschuldige Menschen ermordet, nein auch ihre Familien fielen immer öfter dem Morden zum Opfer. Kinder der Opfer könnten sich ja rächen und gegen den allmächtigen Staat rebellieren, so die paranoiden Gedanken des Regimes.

      In Kambodscha geschah etwas, was auch in Deutschland vor 80 Jahren geschah. Die massenhafte Vernichtung von Millionen von Menschen. In Kambodscha waren es zwischen 2 und 3 Mio., bei einer Bevölkerungszahl von 8 Mio. Einwohner*innen. Umgebracht wegen einer verblendeten Ideologie, einer Idee von Gleichheit durch Armut, einer Idee davon lieber die Unschuldige umzubringen, als die Schuldigen vielleicht leben zu lassen.

      Doch wer tat dies? Wer machte sich dieser Verbrechen schuldig? Die führenden Personen waren teilweise gut gebildete Männer, die in Frankreich studiert hatten. Der Genosse Nummer Eins Paul Pot hatte während seines Studiums der Radiotechnik in Frankreich die französischen Kommunisten kennengelernt und war begeistert von Mao. Eine Begeisterung, die er in einer eigenen kommunistischen "Utopie" verarbeitete. Er selbst war in Kambodscha Lehrer und rebellierte gemeinsam mit anderen Lehrern gegen die französische Besatzung. Kollegen, die er wenige Jahre später vernichten lassen würde.
      Vernichten durch einfache Menschen, durch meist schlecht gebildete junge Männer vom Land. Rekrutierungstrupps kam in die Dörfer, wählten ein paar junge Männer aus und zwangen sie der Armee beizutreten. Ihnen blieb oft keine andere Wahl als zu folgen, sie wären sonst selbst Opfer des Regimes geworden.
      Ohne diesen Menschen die Schuld an den von ihnen verübten Taten abnehmen zu wollen, war es doch innerhalb der Armee kaum möglich zu widersprechen ohne sein Leben zu riskieren. Gut möglich, dass es auch viele gab, die an die Staatsideologie glaubten und deswegen im Namen der "guten Sache" Menschen töteten, doch gab es auch viele, die keine Wahl hatten als auf Befehl massenhaft Menschen zu vernichten.
      Im Verlauf der Jahre wurde das Regime immer paranoider, immer mehr Menschen wurden umgebracht und immer mehr Teile der Armee schlossen sich dem Widerstand gegen die Khmer Rouge an. Viele von ihnen flohen nach Vietnam.

      Nachdem auch die Vernichtungswut gegen Vietnamesen immer weiter zunahm und das Regime Kambodschas, auf Grundlage der historischen Grenzen des Khmerreiches, ein Auge auf das Mekongdelta geworfen hatte, griff Vietnam ein. Im Dezember 1978 marschierte der sozialistische Nachbar in Kambodscha ein und beendete 1979 die Herrschaft der Khmer Rouge. Diese zogen sich in den Nordwesten Kambodschas zurück, von wo aus sie einen Untergrundkampf gegen die vietnamesischen Besatzer führten.
      Vietnam hielt Kambodscha bis 1991 besetzt, weswegen der sozialistische Staat Kambodscha von vielen Staaten der Welt nicht anerkannt wurde. U.a. die USA, UK, Frankreich und Deutschland sahen bis weit in die 90er Jahre die Khmer Rouge als offizielle Vertreter Kambodschas an. Noch bis 1993 vertraten die Khmer Rouge Kambodscha bei der UNO und erhielten sogar Gelder aus dem Westen. Unfassbar, wenn man nun im Nachhinein darauf schaut...

      Was bleibt nun von diesem Schrecken? Ein internationales Gericht unter der Leitung Japans sollte die Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufklären und die Hauptverantwortlichen verurteilen. Paul Pot starb bereits 1998 - wahrscheinlich in Gefangenschaft seiner eigenen Leute, die sich gegen ihn gewendet hatten. Wenige der Führungsriege wurden vor Gericht gestellt. Vom 2000 Personen umfassenden Führungskader wurden gerade mal drei verurteilt, zwei sind mittlerweile im Gefängnis verstorben. Insgesamt ein Armutzeugnis für einen internationalen Gerichtshof, der ein solch schreckliches Verbrechen aufklären soll.
      Dazu muss aber auch gesagt werden, dass die kambodschanische Regierung diesen nur unter Vorbehalt anerkannte und nicht eng mit ihm zusammenarbeitet. Hun Sen billigte nur die Verhandlung der oben genannten fünf Anklagen, keine weiteren Ermittlung oder Prozesse. Dies kann auch daran liegen, dass Teilen der jetzigen Regierung vorgeworfen wird, sie seien auch Teil der Führungsebene unter den Khmer Rouge gewesen. Der bekannteste Oppositionspolitiker (Ramsey) wurde wegen des Publikmachens dieses Vorwurfs gegen einige Minister angeklagt. Jahrelange politische Verfolgung waren die Folge. Das Hun Sen nicht will, dass diesem Vorwurf, unter der Leitung eines internationalen Gerichtshofes, weiter nachgegangen wird, scheint logisch.

      Die Aufarbeitung wird auch dadurch erschwert, dass das steinzeitkommunistische Kambodscha von der Außenwelt nahezu angeschnitten war. Einzig einige Diplomaten konnten offiziell einreisen. Es gab kaum Berichte über das Land und über die Gräultaten der Khmer Rouge. Es bleibt ein kollektives gesellschaftliches Trauma innerhalb der Bevölkerung. Denn viele Kambodschaner*innen haben die Zeit der Khmer Rouge noch miterlebt. In Gänze aufgearbeitet wird dies wohl nie. Eine gesellschaftliche Vergangenheitsbewältigung scheint unwahrscheinlich unter Hun Sen.
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