Cambodia
Choeung Ek

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Travelers at this place
    • Day 51

      Nichts für schwache Nerven

      February 19, 2020 in Cambodia ⋅ ☀️ 32 °C

      Kambodschas Geschichte ist jung und brutal.
      Noch dazu ist es unfassbar, dass diese Geschichte in Deutschland so wenig bekannt ist.

      Es ist gerade einmal 40 Jahre her (nur ~30 Jahre nach Hitler), dass in Kambodscha ein einzelner Mann wahnwitzige Ideen hatte, die er mit brutalen Massenmorden versuchte umzusetzen. Leider besaß auch dieser Mann (Pol Pot) das Talent und die Überzeugungskraft genügend Menschen manipulieren zu können um seine Vorstellung von einem reinen Bauernstaat in die Tat umsetzen zu können.
      Pol Pot schaffte es in nur 4 Jahren sein Volk um 1/4 (ca. 3.000.000 Menschen) zu reduzieren.
      Und zur Strafe für seine Gräueltaten lebte er glücklich und zufrieden im Kreise seiner Familie bis zum Ende seiner Tage.

      Mit ausführlichen Erzählungen dieser Geschichte verbrachten wir den heutigen Tag in einem Gefängnismuseum und einer Massengrabstätte.
      In dem Gefängnis S21 wurden Menschen, die höher qualifiziert waren als Bauern (Ärzte, Künstler, Lehrer, Brillenträger,...) gefangen gehalten und gefoltert bis sie schließlich auf die Killing Fields (Choeung Ek) gebracht worden sind, in denen sie mit bloßer Muskelkraft nacheinander direkt vor den ausgehoben Massengräbern umgebracht worden sind.
      Achja: sämtliche Familienangehörige der Opfer wurden natürlich auch gleich mitumgebracht, um Racheakte zu vermeiden....

      Wieso wird diese Geschichte in Deutschland so unter den Tisch fallen gelassen?
      Wieso schaffen es einzelne Menschen mit solch einer verqueren Weltanschauung immer wieder an die Macht?
      Es ist unbegreiflich.

      Der heutige Tag war auf verstörende Weise sehr beeindruckend und wahnsinnig interessant.
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    • Day 140

      Phnom Penh - Geschichtsstunde

      January 18, 2020 in Cambodia ⋅ ☀️ 30 °C

      Nach dem Frühstück im Hostel mit britisch angehauchten belegten Brötchen (Wurst, Bacon und Ei), ging es an diesem Tag auf zu einem etwas ernsteren Ausflug. Zunächst ging es zum wichtigsten der vielen „Killing Fields“, dem Choeung Ek Völkermord-Gedenkzentrum, und danach zum „Tul Sloeng Genozid Museum“, die beide die Hintergründe zur Terrorherrschaft der „Roten Khmer“ von 1975 bis 1978 dokumentieren.
      Nach dem Kambodschanischen Bürgerkrieg zwischen 1970 und 1975 kamen die Roten Khmer an die Macht und die Führungsriege unter Pol Pot, die bis zum Ende der Herrschaft geheim gehalten wurde, begann den Staat in einen kommunistischen Bauernstaat umzubauen. Alle Menschen wurden aus den Städten auf die Felder gebracht und mussten Zwangsarbeit auf den Reisfeldern leisten. Die Hauptstadt Phnom Penh wurde innerhalb von 3 Tagen von einer Stadt mit 2 Million Einwohnern zu einer Geisterstadt. Alle Menschen des Bürgertums, d.h. Intellektuelle, Akademiker, Ärzte, Künstler und sogar Menschen die einfach nur eine Brille trugen, wurden nach und nach systematisch umgebracht. Es wurden jeweils auch alle Familienangehörigen inklusive Kinder umgebracht. Die Anhänger der Roten Khmer waren junge Menschen vom Land, die keinerlei Bildung hatten und damit bestätigt sich mal wieder, dass nur Bildung vor solchen Taten bewahren kann.
      Und alle Beteiligten der Roten Khmer kamen danach auch einfach so davon. Die Roten Khmer waren als offizielle Regierung von Kambodscha von den meisten westlichen Staaten akzeptiert, darunter auch Deutschland. Erst im Jahre 2007 wurde ein internationaler Strafprozess begonnen und nur die wichtigsten Führungskräfte wurden, sofern noch am Leben, zur Rechenschaft gezogen.
      Auf dem „Killing Field“ wurden die Menschen aus dem Gefängnis in Phnom Penh ermordet. Es wurden keine Schusswaffen verwendet, da zu teuer, sondern Eisenstangen, Hacken, etc. um die Menschen zu erschlagen. Die Kleinkinder wurden gegen einen Baum geschlagen. Auf dem Gelände befinden sich noch heute die unzähligen Massengräber. Die dort getöteten Menschen kamen im Wesentlichen aus dem Gefängnis, das heute das „Tul Sloeng Genozid Museum“ beherbergt. Die ehemalige Schule wurde als das Gefängnis „S 21“ umgenutzt. Das Gefängnis wurde systematisch zur Folter und Erzwingung von Geständnissen genutzt, denn erst dann durften die Menschen getötet werden. Es wurden auch ausländische Personen Opfer. Die Ausstellung zeigt die noch verbliebenen Bilder der Opfer sowie auch die Einrichtung mit den Zellen. Und dazu die Erzählungen und Erklärungen des Audioguides. Teilweise wirklich verstörend, aber wichtig darüber zu informieren und so etwas in Zukunft zu verhindern. Der Schreckensherrschaft fielen ca. 2 Millionen Menschen zum Opfer, was in etwa 30 % der damaligen Bevölkerung entspricht. So ist fast jede Familie persönlich betroffen.

      Nach diesen ernsten Stunden, liefen wir noch durch die Stadt. Es ist wirklich sehr chaotisch, dreckig (vermüllt) und entsprechend geruchsintensiv in dieser Stadt. Auf den Gehwegen und Straßen werden überall Dienste oder Speisen bzw. Getränke angeboten. Da uns dies alles aktuell bei diesen heißen Temperaturen nicht so geheuer war, gingen wir in ein Restaurant namens „Kabbas“, um erst einmal ein Gefühl für die Kambodschanische Küche zu bekommen. Es gab Amok, ein Fischcurry, und Prahot Ktiss, einen typischen Dip. Es war sehr lecker! 😊
      Danach schlenderten wir nochmals über die Uferpromenade, vorbei an Gruppentanz und vielen Einheimischen. Zum Abschluss des Tages gab es dann noch im Hostel Cocktails.🍹
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    • Day 103

      Phnom Penh II

      January 12, 2023 in Cambodia ⋅ 🌧 24 °C

      Gestern ging es um die schreckliche Vergangenheit von Kambodscha. 1975 - 1979 ereignete sich der Genozid in Kambodscha unter der Herrschaft von Pol Pots Khmer Rouge. Wir besuchten das Tuol Sleng Gefängnis und die Killing Fields von Choeung Ek. Es war sehr bedrückend...

      Und an einem regnerischem Tag wie heute standen Fitness, Driving Range und "Käffele" auf dem Programm.

      Das war's auch schon.😘 J & D
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    • Day 100

      (Erschütterndes) Phnom Penh

      December 17, 2022 in Cambodia ⋅ ☁️ 27 °C

      🇨🇭
      Gestern ging es mit dem Minivan von Siem Reap in die Hauptstadt Phnom Penh. Die Fahrt begann gegen Mittag und dauerte rund fünf Stunden, weshalb wir erst nach Einbruch der Dunkelheit in unserem Hostel (Onederz: gibt es in jeder grossen Stadt in Kambodscha und sind super) ankamen. Nach einem guten Nachtessen im hosteleigenen Restaurant ging es auch ziemlich bald schon in die Heia.

      Für heute hatten wir im Hostel eine Tour durch Phnom Penh mit dem Besuch zweier Sehenswürdigkeiten gebucht. Erster Halt war das Tuol Sleng Genozid Museum, ein durch die roten Khmer genutztes Gefängnis. Gestartet waren wir ohne Audio-Guide, da wir allerdings nicht sehr viele Infos erhielten und nichts beschriftet war, entschieden wir, trotzdem eine geführte Audio-Tour zu buchen. Es sollte sich (leider) lohnen. Die Räumlichkeiten erhielten durch die Geschichten eine entscheidend erschütterndere Wahrnehmung. Das Gefängnis, in dem unzählige Menschen («intellektuelle» Menschen… Menschen, die beispielsweise eine Brille trugen, einen akademischen Abschluss hatten oder eine zweite Sprache beherrschten) gefoltert wurden, ähnelt stark an Konzentrationslager. Nach diesem ersten Schock, was die Herrschaft der roten Khmer von 1975-1979 bedeutete, ging unsere Tour weiter. Zweiter Halt waren die unmissverständlich genannten Killing Fields. Tatsächlich dienten diese Felder eigentlich nur dazu, die hier ankommenden Häftlinge zu töten. Die Felder müssen heute noch in regelmässigen Abständen von freiwerdenden Kleidungsfetzen und Knochen gesäubert werden. Das Foto des Baumes schoss Rocio kurz bevor unser Audio-Guide die erschütternde Geschichte darüber erzählte: Kleinkinder wurden mit dem Kopf gegen den Baum geschleudert, um anschliessend direkt in das danebenliegende Massengrab geworfen zu werden. Der Gedenkstupa beherbergt rund 9’000 Schädel von Menschen, die hier umgebracht wurden. Einerseits waren diese beiden Orte spannend zu besichtigen, andererseits leider aber auch sehr traurig, was mit einem Volk passieren kann, wenn eine einzige Person einmal mehr falsche Ziele verfolgt.

      Nachdem wir wieder im Hostel angekommen waren (wir erlebten die langsamte TukTuk-Fahrt ever!), mussten wir uns zuerst einmal stärken. Anschliessend ging es zu Fuss zum Königspalast, wo wir eine erfreulichere Sehenswürdigkeit besichtigen konnten. Nach dem Fussmarsch zurück erholten wir uns ein wenig im Zimmer, ehe wir erneut im Hostel zu Abend assen.

      🇪🇸
      «(Estremecedor) Phnom Penh»

      Ayer fuimos en minivan desde Siem Reap a la capital, Phnom Penh. El viaje empezó hacia el mediodía y duró unas cinco horas, por lo que no llegamos a nuestro albergue (Onederz: lo hay en todas las grandes ciudades de Camboya y son estupendos) hasta después del anochecer. Tras una buena cena en el restaurante del albergue, nos fuimos pronto a dormir.

      Para hoy, habíamos reservado en el albergue una excursión por Phnom Penh con visita a dos lugares de interés. La primera parada fue el Museo del Genocidio de Tuol Sleng, una prisión utilizada por los Jemeres Rojos. Empezamos sin audioguía, pero como no nos dieron mucha información y nada estaba etiquetado, decidimos reservar una audioguía. (Desgraciadamente) valió la pena. Las habitaciones recibieron una percepción decididamente más impactante a través de los relatos. La prisión, donde fueron torturadas innumerables personas (personas "intelectuales"... personas que llevaban gafas, tenían un título académico o hablaban una segunda lengua, por ejemplo), recuerda mucho a los campos de concentración. Después de este shock inicial de lo que significó el gobierno de los Jemeres Rojos de 1975-1979, nuestro recorrido continuó. La segunda parada fueron los inequívocamente llamados Killing Fields (campos de exterminio). De hecho, estos campos sólo servían para matar a los prisioneros que llegaban aquí. Incluso hoy en día, los campos tienen que limpiarse de restos de ropa y huesos expuestos a intervalos regulares. Rocio tomó la foto del árbol poco antes de que nuestra audioguía contara la desgarradora historia sobre él: niños pequeños fueron arrojados de cabeza contra el árbol y luego tiradosdirectamente a la fosa común que había junto a él. La estupa conmemorativa alberga unos 9.000 cráneos de personas que murieron aquí. Por un lado, fue emocionante visitar estos dos lugares, pero por otro, desgraciadamente, también fue muy triste ver lo que puede ocurrirle a un pueblo cuando una sola persona vuelve a perseguir los objetivos equivocados.

      Tras llegar de vuelta al albergue (¡hemos experimentado el viaje en TukTuk más lento de la historia!), primero tuvimos que fortificarnos. Luego caminamos hasta el Palacio Real, donde pudimos ver una vista más agradable. Tras el paseo de vuelta, nos relajamos un poco en la habitación antes de cenar de nuevo en el albergue.
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    • Day 25

      Killing fields der Roten Khmer

      March 25, 2023 in Cambodia ⋅ 🌙 31 °C

      Hier wurde einem wirkich etwas anders, mit einem Audio Guid ging es heute durch die Killing fields, wo unzählige Menschen von den Roten Khmer umgebracht wurden. Hier gab es unzählige Massengräber. Und einem großen Denkmal mit den Überresten derjenigen die sie gefunden haben.Read more

    • Day 30

      Phnom Penh - museum, killing fields

      September 16, 2023 in Cambodia ⋅ ☁️ 31 °C

      Gester ahcho in phnom penh het hüt eine vo de deprimierendste täg ahgfange. Deprimierend nid wius üs schlecht geit oder mer ke lust hei, deprimierend wius hüt um d gschicht vo kambodscha gange isch. Genauer um d ziit zwüsche 1975 bis 1979. Unger grausamer herrschig si während dere zit über 3 millione, meh aus 1/3 vor bevölkerig, ermordet worde. Die zahle si vor auem us zwe gründ so höch: so hei lieber unschuldigi festgnoh aus dass "der feind" se vo inne zerstört, vo jedem wo umbrocht/gfange gno worde isch, hei si die restlechi familie o ihgsammlet wiu da die süsch rache chönnte weue.

      Vorwarnig: wird brutali u grausami gschichte ha i de nächste zile.

      Mir si toul sleng genozid museum gsi wo früecher mou e schuel gsi isch, nachher zum ne gfängnis u folterahlag isch worde, u hüt aus gedenkstett und museum dient. Zwüsche 12000 u 20000 kambodschaner u vereinzelti ussländer si i dem gfängnis mehrmous täglech gfolteret worde. Was früecher e pousehof mit chletterseili gsi isch, isch später zum ne ort worde wo unzähligi grausami tate vollzoge so worde. A de hingerem rücke verbundne arme si si a besagtem chletterplatz bis zur ohnmacht ufezoge worde, nur um wieder abegloh z werde um chopfsüber i grossi töpf mit de fäkalie vo de insasse gsteckt z werde. Um nur eis vo vielne szenarie z beschribe. Die wo ufgrund vor folter es (haut erfundnigs) gständis abgleit hei si mit lastwage zu de killing fields brocht worde, wo si i massegräber chautblüetig higrichtet worde si. Seubst babies si vo de rote khmer vor de müetere eifach am ne boum erschlage worde. Bi eim vo dene killing fielss simer hüt nachem museumsbsuech gsi. Hüt zeigt nur no es momument u z gedenkzentrum, was das mou für ne grausame ort isch gsi u waser für ne vergangeheit het.

      Bsungers schockierend heimer gfunge, das das ganze grad mou 40 jahr her isch. Speziell isch o das das ganze vo kambodschaner gege kambodschaner statt gfunde het.

      So lehrt me wieder z schetze wie guet das mes het u wieviu glück mer hei.
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    • Day 40

      Killing Fields

      October 25 in Cambodia ⋅ ☁️ 27 °C

      Hallo ihr lieben,
      Heute wollten wir uns etwas mehr mit der Geschichte Kambodscha auseinandersetzen, welche unser Herz in viele Stücke zersplittern lies, weil es so schrecklich ist. Wir haben uns heute zu den Killing Fields ( Tötungs Felder ) begeben und über den Völkermord wo Kombodianer ca 3 Millionen Kambodianer auf grausame Art töteten. Die Rote Khmer ist eine kommunistisch-nationalistische Bewegung und herrschte von 1975-1979 in Kambodscha. Sie existierte bis 1999 und erst 2011 wurden die letzten Teilnehmer vor Gericht vorgeführt. Es ist also noch zum greifen nah. Wir besuchten verschiedene Gräber, in denen zwischen 70 und 100 Menschen gefunden worden. Davon gab es ca 87 und 40 wurden bis heute noch nicht geöffnet. Es gab Gräber für Frauen und Kinder, für Männer aber auch für Menschen die enthauptet wurden. Der Führer Pol Pot lebte bis 1998 und wurde 87 Jahre alt, während seine Opfer teilweise keine 2 Jahre alt wurden. Eine bewegende Geschichte, die uns sehr mitgenommen hat und wir lange drüber nachdenken werden.Read more

    • Day 59

      Killing Fields

      December 15, 2022 in Cambodia ⋅ ⛅ 31 °C

      Today was a very sobering day. We took a group tour to visit the Killing fields of Choeung Ek, followed by the Toul Sleng Genocide Museum, the notorious Khmer Rouge prison known as S-21, through whose gates more than 13,000 people passed to their deaths.Read more

    • Day 138

      Gegen das Vergessen

      January 18, 2020 in Cambodia ⋅ ☀️ 32 °C

      Heute wurde es mal etwas ernster. Es ist ja immer spannend, sich mit der Vergangenheit eines Landes zu beschäftigen, um zu verstehen, warum einige Dinge so laufen wie sie laufen. Wieso ist Kambodscha so ein armes Land? Eine sehr bewegende, schreckliche, unglaubliche Antwort auf diese Frage haben wir heute gefunden. Sandy, René und ich besuchten die Gedenkstätten "Tuol Sleng Genocide Museum" ("S21") sowie "Choeung Ek Genocidal Center", besser bekannt als die 'Killing Fields". Man kann sagen: Der Völkermord Kambodschas.

      Ja, auch hier fand leider ein schrecklicher Genozid statt. Und es ist sogar noch viel kürzer her. Die Menschen lernen leider nicht aus den Fehlern anderer. Jeder muss seine eigenen begehen 😔

      Zwischen 1975 und 1978 regierte in Kambodscha die kommunistische "Rote Khmer", angeführt vom grausamen Führer Pol Potts. Innerhalb von 3,5 Jahren wurden unter seiner Herrschaft 3 Millionen (!) Kambodschaner ermordet - von insgesamt 8 Millionen! Einfach unvorstellbar. Nach unseren Besichtigungen heute jedoch schon etwas mehr. Wenn ich nur daran denke, krempelt sich mir der Magen um 😣😥

      Wie konnte es dazu kommen? Diese Frage interessiert mich in diesem Zusammenhang immer am meisten.

      1975 war Kambodscha in einem grausamen Bürgerkrieg. Die Vietnamesen und die USA hatten sich eingemischt und das halbe Land zerbombt. Tausende hungrige und zerstümmelte Flüchtlinge kamen in die Städte. Die Menschen wollten einen Regierungswechsel, die Menschen wollten endlich Frieden. Die Kommunisten der Roten Khmer versprachen die vermeindliche Erlösung. Die Menschen freuten sich. Doch nicht lange.

      Pol Potts hatte eine Vision. Eine komplett abstruse, durchgeknallte. Und als er mit der Roten Khmer an die Macht kam, verfolgte er diese - blind und ohne Gnade. Die Blütezeit von Angkor Wat war Pol Potts Utopie Kambodschas. Eine Welt wie in der Steinzeit, ohne Technik, ohne Klassen, ohne Intellektuelle. Bauern waren für ihn die wahren Helden und Herrscher der Gesellschaft.

      Und so sollte es sein: Er erklärte einen kompletten Neuanfang Kambodschas, 1975 = Jahr Null. Noch am Tag seiner Machtergreifung schloss er sämtliche Schulen, Krankenhäuser, Bürogebäude, Fabriken in allen Städten des Landes und ließ alle Bewohner evakuieren - innerhalb von 3 Tagen (!) waren alle Städte leer 🤯 #what. Die Menschen wurden in die Dörfer deportiert, in sogenannte kollektive Bauernhöfe - eigentlich grausame Arbeitslager. Religionen, höhere Bildung, andere Philosophien wurden verboten - Es wurde einzig blinder Gehorsam der roten Khmer verlangt.

      Schon während der Deportation starben tausende Menschen an den Bedingungen. Alle, die sich wiedersetzen wollten, wurden getötet. Genau wie alle "Intellektuellen" (Lehrer, Studenten, Juristen,... Später Menschen mit Brille, Menschen mit weichen Händen,...). Es wurden Arbeitslager und Tötungseinrichtungen wie die "S21" oder die "Killing Fields" errichtet. Am Ende mit 3 Millionen Toten. Und das für eine komplett abstruse, unrealistische Vision. Wie so etwas überhaupt möglich ist, ist unvorstellbar 😔💔

      Doch es ist wahr. Wir sahen die Folterzellen und Folterwerkzeuge, wir sahen Fotos und Zeichnungen der Gefangenen, wir hörten per Audio Guide Zeitzeugen und deren Geschichten, sahen die Killing Fields - die Erde ist in Bewegung, noch heute kommen täglich Knochen und Kleidungsreste der Toten aus der Erde ans Tageslicht, wir konnten alles mit eigenen Augen sehen.

      Genau wie beim Holocaust heißt es: Niemals vergessen. Auch René, Sandy und ich haben nun die Beweise gesehen, die Geschichte erfahren. Und können die Message nun weitergeben. Je mehr, desto besser. Je mehr Menschen sensibel dafür werden, wie die Anfänge solcher Gräueltaten sind, desto mehr können sich zusammentun, um im nächsten Fall einzugreifen.

      Ein Zeitzeuge sagte am Ende des Audio Guides: "Das Argument vieler Wächter war 'Hätte ich die Befehle nicht befolgt, wäre ich selbst gestorben'. Dieses Argument darf niemals Bestand haben, Gefolgschaft darf nicht vor Ethik und Empathie stehen, denn dann sind wir verloren."
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    • Day 64

      War Museum und Choeung Ek

      April 5, 2023 in Cambodia ⋅ 🌩️ 36 °C

      Nur ein kleines Museum mit alten und kaputten Waffen des Krieges. Ich besichtigte auch die Killing fields in Phnom Penh und in Siam Reap, habe davon allerdings keine Fotos gemacht. Über die Geschichte dieses Landes und vor allem des grausamen Krieges mehr zu erfahren war erschreckend und hinterließ einen bleibenden Eindruck. Durch den einstigen Führer des Khmer Regimes wurde ein Krieg in der Bevölkerung angezettelt der über 2 Millionen Menschen das Leben kosten sollte und das auf grausamste Art und Weise. Zu sehen ist der Verlust auch in der Bevölkerung. Es gibt mehr junge als alte Menschen und unzählige Opfer von Landmienen und anderen Sprengkörpern die die Spuren dieses Krieges bis heute mit sich herumtragen.

      Ich begegnete den Musikern die in dem Video zu sehen sind nahe der Tempelanlagen in Siam Reap. Sie sind Opfer des Krieges und überlebende von Landmienen. Alle von ihnen verloren Arme, Beine und/oder ihr Augenlicht. Sie verkauften CDs und nahmen Spenden dankend an.

      Ich verstehe wenn der Anblick sehr merkwürdig erscheint da dieser Post keine schönen Informationen beinhaltet. Jedoch ist das ebenso Teil des Lebens für die Menschen hier in Kambodscha und es würde sich für mich komischer anfühlen diesen Teil nicht zu erwähnen der so präsent ist. Bedenkt man außerdem dass das nur die Auswirkungen eines Krieges der Vergangenheit sind und heute nach wie vor genau diese schlimmen Dinge anderen Orts und Stelle geschehen.
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    You might also know this place by the following names:

    Choeung Ek

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