Canada
Jewell Pass

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Travelers at this place
    • Day 83

      Selfmade-Shower im Niemandsland

      July 30, 2018 in Canada ⋅ 32 °C

      Von Banff fuhren wir nach Canmore. Dort tankten wir und füllte unsere Wasservorräte an einem Visitor-Center auf. Am Horizont ging bereits die Sonne unter und hier fiel uns dann zum ersten Mal die seltsam diesige Luft am Himmel auf. Während wir uns noch über die Ursache Gedanken machten, stand plötzlich ein Kanadier neben uns, der uns dann prompt darüber aufklärte. Demnach waren die alljährlichen Waldbrände in British Columbia dafür verantwortlich, die dieses Jahr wohl besonders stark wüteten, sodass man die Rauchwolken bereits von mehreren tausend Kilometern Entfernung sehen konnte. Das bedeutete aber auch, dass wir mit unserem Reisezeitraum extremes Glück hatten, denn schon einige Tage später sollten die Rauchschwaden über den Gipfeln der Rockies hängen, und damit die wunderbare Aussicht verderben. Später sahen wir dann auch schon die ersten diesigen und rauchverhangenen Bilder aus Vancouver.
      In Canmore gab es auch ein Schwimmbad und da wir eine Dusche mal wieder für halbwegs nötig hielten, machten wir dort einen kurzen Stopp. Leider sollten wir jedoch den kompletten Eintrittspreis von 11$ bezahlen und da es schon recht spät war und wir uns son Schnickschnack auch sonst nicht gegönnt hatten, vertagten wir das mit der Dusche noch um einen weiteren Tag - denn unterwegs hatten wir in einem Outdoorladen ein biologisch abbaubares Shampoo erworben, dass wir schon längst einmal ausprobieren wollten.
      Unser auserkorene Schlafstätte lag nicht weit von Canmore am Highway Richtung Calgary. An einem Gewirr aus Wegen gab es immer wieder kleine Buchten, die wohl schon zuvor von anderen Campern genutzt wurden. Hier trafen wir dann auch prompt zwei weitere reisende deutsche Pärchen inkl. einer Kölner Sonderpädagogikstudentin. Wir unterhielten uns noch eine Weile über Reiseerfahrungen und tauschten einige Sighseeing-Tipps aus, bevor es dann ins Bett ging.
      Am nächsten Tag sollte dann unsere Outdoor-Duschaction starten. Zur Vorbereitung hatten wir einen unserer Wasserkanister auf das Autodach in die pralle Mittagssonne gestellt. Das hatte eher so semi gut funktioniert - ein schwarzer Behälter wäre sicherlich besser gewesen. Egal, denn es war ja noch relativ warm. Also setzte ich mich mit dem präparierten Wasserkanister aufs Autodach und los gings. An sich funktionierte es gar nicht mal so schlecht, nur das Shampoo wollte nicht so richtig mitspielen.
      Für meine Drahthaarborsten war es noch egal und irgendwie okay aber Sarah hatte anschließend ein Nest auf dem Kopf, für das wir einige Vögel anerkennend pfeifen hörten. Es war grausam - auch eine zweite Kopfwäsche mit normalen Shampoo beseitigte das Problem nicht. Erst nach minutenlangem Kämmen und Haarvolumeneinbußen von 50% ging es wieder einigermaßen. Also Leute - Finger weg vom superduper 12in1 AllroundSpüliHandseifeFensterreinigerWaschmittelDesinfektions-Shampo für den alltäglichen Outdoorgebrauch.
      Komplett bedient aber wenigstens fresh nach Lavendel duftend entschieden wir uns, eine weitere Nacht hier zu bleiben und früh am Morgen unsere Reise fortzusetzen. Was uns half dieses Erlebnis zu verarbeiten war, dass wir schon am nächsten Tag bei Gabe in Lethbridge sein konnten, wo unter perfekten Bedingungen ein Haus mit festinstallierter Dusche auf uns warten könnte - Aber wer weiß das schon.
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    You might also know this place by the following names:

    Jewell Pass, Q22476841

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