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- Dec 5, 2022
- ☁️ 2 °C
- Altitude: 95 m
- CanadaOntarioMount Dennis43°41’36” N 79°29’9” W
Der November ist da!
December 5, 2022 in Canada ⋅ ☁️ 2 °C
Mit voller Freude haben wir den Winter natürlich mit seinen zahlreichen deutschen Traditionen erwartet. So war der Martinstag im November ein großes Highlight in unserem November. Wir backten am Abend des 10. Novembers fleißig viele unterschiedlich große Hörnchen. Aus der Late-Night-Back-Aktion wurde schnell eine Late-Night-Dance-Party mit den Ohrwürmern unseres Kinderkrippenspiel Songs, zu denen wir am Vortag Bewegungen hinzugefügt hatten. Beim Frühstück am nächsten Tag war die Freude über die kleinen “Croissants” groß.
Ab welchem Punkt ist man wirklich ein echter Kanadier? Diese Frage klärte sich für uns an einem Samstagabend. Nach dem Abendessen war der übliche Spaziergang zu Thomas Hockey Spiel an der Tagesordnung. Dieser war bereits eine halbe Stunde zuvor mit Aaron losgefahren zur Eisarena. So machten wir uns auf. Um den jüngeren Teil der Familie vom abendlichen Ausflug zu überzeugen ,wurde verhandelt. Mit dem Gedanken an die warme heiße Schokolade, bei "Tim Hortons" genau auf der Hälfte des Weges, wurde schnell ein gutes Argument gefunden. Das Heißgetränk wurde schnell besorgt und sorgsam im Gehen geschlürft. In der Eishalle angekommen, genossen wir dann die letzten 10 Minuten des Spiels, in dem wir uns definitiv für mehrere Cheerleader Wettbewerbe mit unserem Einsatz Thomas anzufeuern qualifizierten. Der Rückweg wurde dann im warmen Auto angetreten. Dabei entstand auch mein bisher “kanadischstes” Foto. Der "Tim Hortons" Becher in der Hand vor dem Eishockeyfeld.
PS: Auf diesem Weg habe ich mein Talent für Schnelllauf entdeckt. Sprich so schnell laufen wie möglich, ohne zu rennen. Danke Mama an der Stelle für das Training bei den Stadtbesichtigungen, Ausflügen und Spaziergängen mit leichtem Höhenanstieg.
Im November war es dann auch so weit. Der erste Schneefall. Zwar hatten wir nur einen einzigen, dafür blieb aber auch der Schnee für eine Woche liegen. Es war sehr schön, die Stadt im friedlichen Weiß zu sehen und mit den Kindern im Garten einen Schneemann zu bauen. Auch für Winnie (unseren Hund) war es der erste Schnee. Seine Begeisterung für dieses sehr kalte Nass, was man essen konnte, überstieg unsere sogar noch einmal um ein kleines Stück.
Ende November hieß es für Annie und mich ein weiteres Mal sturmfrei.
Doch als wir eines Abends um 10:30 Uhr bei -6 Grad C vor der Türe standen, wollte sie einfach nicht aufgehen. Die Batterie des Pinkästchens, womit man die Türe öffnet, hat versagt. Es war weit und breit kein Ersatzschlüssel aufzufinden, unsere Gasteltern gingen nicht ans Handy (verständlich bei dem Zeitunterschied), Annies Handy hatte nur noch 5 % Akku und meins auch nur noch 20 %. Die einen Nachbarn haben kleine Kinder, die schon schliefen, die anderen kennen weder uns noch wir sie. Da es dennoch immer später und nicht gerade wärmer wurde, klingelten wir den unbekannten Nachbarn raus.
Mama, an diesem Punkt darfst du stolz sein. Nach all den Jahren Tränen beim Kontakt mit fremden Leuten habe ich es doch tatsächlich geschafft, an einer fremden Haustür (wir haben uns bisher nur im vorbeilaufen gesehen) zu klingeln und unsere ungünstige Situation zu erklären. Im Endeffekt landeten wir doch bei den anderen Nachbarn mit dem Baby, der einen Holzzaun mit uns teilt. Dieser begab sich auf Rettungsaktion und bezwang den instabilen Holzzaun sowie den Baum, der unsere Gärten verbindet. Und tadaa, die Terrassentür war offen und wir gerettet ins warme Haus. Zum Glück ist Annie und mir am Morgen fast der Staubsauger in Flammen aufgegangen (kleine Übertreibung evtl. an der Stelle, er hat sehr stark zu rauchen angefangen und wir mussten das ganze Haus lüften), wodurch wir ihn qualmend in den Schnee im Garten gestellt haben und vergessen haben, die Türe zu abzuschließen.
In der nachfolgenden Woche durften Annie und ich mit den anderen kanadischen Impactlern die Winterseminartage in Moffat Milton verbringen. Unerwartet bekamen wir auch Besuch von der Impact Gruppe aus den USA. In der gemeinsamen Zeit tauschten wir uns viel über unsere Einsatzstellen und bisherigen Erlebnisse aus. Auch „Bible Studies“, „Sessions“ und eine Zoom- Konferenz mit allen Impactlern weltweit, die dieses Jahr einen Impact Mission-Einsatz machen, standen auf dem Programm. Bei dem ganzen Austausch kam ganz unbeabsichtigt der Schlaf manchmal schon etwas kurz. Außerdem hatten wir am Montag unserer Woche dort die Möglichkeit, das erste Mal Hockey zu spielen. Das Ganze war ganz sicher kein ernstes Spiel und ein Großteil bestand darin, sich an anderen Mitspielern festzuhalten und mit den Hockey Skates (welche sich bemerkbar anders fahren als die deutschen Schlittschuhe) nicht hinzufallen. Letztendlich gewann unser Team ganz knapp.
In der Nacht von Dienstag zu Mittwoch stand dann Basteln auf dem Programm, zum Thema Upcycling bauten wir aus den genutzten Pop Dosen des Abends und einer reparierten Lichterkette zu viert einen Weihnachtsbaum.
Am Mittwoch besuchten wir die Mall of Guelph, in der wir auf Santa Claus trafen, der uns mit seinen Weihnachtsschellen zu einem gemeinsamen Weihnachtslied überredete.
So beglückte unsere Gruppe aus knapp 16 Deutschen die kanadischen Besucher mit einer etwas gezwungenen, aber dennoch sehr fröhlichen "Jingle Bells"-Version. Als Dankeschön bekamen wir ein kostenloses Selfie, für das wir ansonsten bestimmt mehrere Dollar gezahlt hätten. Am Mittwochabend war dann auch Zeit für unsere Pre-Christmas-Party, die wir einen Monat zu früh feierten. Auf dem Programm hierfür stand ein sehr reichliches Christmas Dinner von Heather und eine anschließende Runde "White Elephant", bei der ich stolzer Besitzer von einem Paar "Tim Hortons" Socken wurde. Am Donnerstag ging es für uns dann auch schon auf den Rückweg. Gemeinsam mit den Mädels von Reach North York fuhren wir die 2 h zurück nach Toronto, um pünktlich zum Abendessen wieder bei unserer Gastfamilie zu sein.
Unsere zwei Jugendevents im November waren einmal ein Ausflug zum Blacklight Minigolf (vor unserem Moffat Retreat) und ein sehr lustiger Nerf Gun War mit den Jüngeren am Freitag nach unserer Rückkehr aus Moffat. Das Blacklight Minigolf fand in Scarborough (Stadtteil von Toronto) statt. Leider ist dieser Teil sehr schlecht mit den öffentlichen zu erreichen, sodass wir nach einer Fahrt mit der Subway bis zur Endstation und einer Fahrt mit dem RT (selbstfahrender Minizug auf Hochgleisen), bei der ich in manchen Kurven und beim lauten Klappern schon etwas Angst um die Sicherheitslage hatte. Anschließend hatten wir noch einen Fußweg von 20 Minuten im kältesten Novemberwetter und einen sehr eisigen Wind vor uns. Beim Minigolf angekommen, war der beschwerliche Weg bei den zwanzig verschiedenen Bahnen und all den leuchtenden Farben schnell vergessen. Der Rückweg gestaltete sich mit einer Busfahrt um einiges wärmer.Read more