Canada
Woodburn Creek

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Travelers at this place
    • Day 46

      NS - letzte Woche bzw. Leguano on Tour

      March 23, 2019 in Canada ⋅ 🌧 2 °C

      Meine letzte Woche hier in Nova Scotia beginnt. Ich bin freudig aufgeregt, was mich als nächstes erwartet. Die Fahrt geht nach Neufundland (NL, nicht zu verwechseln mit den Niederlanden). Mit dem Bus in 7,5 Stunden von Wolfville nach North Sydney (beides NS, und dabei ist man noch nicht mal durch ganz NS gefahren). 2 Stunden später sticht die Fähre in See und erreicht um etwa 7 Uhr Morgens Port aux Basques, wo dann auch schon der Bus wartet, in dem ich weitere +/- 16 Stunden bis ans andere Ende der Insel fahre. Ich werde 1,5 Tage unterwegs sein und der Spaß kostet mich umgerechnet etwa 170€, zzgl. Essen.

      Ich freu mich auf die Fahrt und hoffe, endlich eines meiner 3 Bücher in die Hand zu nehmen.

      Neufundland wir voraussichtlich ein Kontrastprogramm zu Nova Scotia werden: keine Farmarbeit, sondern ein paar Stunden arbeiten in dem Hostel, in dem ich wohne. Dazu hoffe ich auf einen Job als Barrista. Ich liebe Kaffe und würde super gerne in einem kleinen Café Kaffee zubereiten.

      In St. John's werde ich auch die Gelegenheit bekommen, mich in die Lüfte zu schwingen. Dort gibt es ein Luftakrobatik-Studio, in dem Aerial Hoop und Aerial Silk angeboten wird. Außerdem möchte ich weiter Yoga machen. Die 25 Tages-Challenge hat mich etwas angefixt. Und es gibt einen Neukundenrabatt: all-you-can-yoga für 30C$ - das ist schon sehr fair! ;-)

      Ich hoffe, ich kann am Hoop-Kurs teilnehmen. Die Trainerin war in Montréal in der Zirkusschule und hat 7 Jahre in Berlin gelebt. Je nachdem, ob ich einen Job bekomme, kann ich vielleicht noch weitere Kurse besuchen. Mein Ziel, meine Reise vor Ort zu finanzieren steht noch, daher entscheide ich solche Dinge spontan. Eine weitere Option ist, das Studio anzumieten, wenn es frei ist. Dann kann ich selbst mit meinen Straps trainieren, die ich eingepackt hab, da weder Hoop noch Pole in meinen Rucksack gepasst haben.

      Das bringt mich auf meine Packgewohnheiten. Insgesamt reise ich mit ca. 30 kg. Den Großteil dieser Masse nimmt meine Campingausrüstung ein, Zelt inkl. Gestänge, Matte, Schlafsack. Dazu kommen meine Kamera und mein Laptop mit all den Ladegeräten. Die 2 Straps schlagen mit je 1 kg zu buche. Viel Platz für Klamotten gibt es am Ende nicht mehr. Ich hatte aber ohnehin geplant - abgesehen von 2-3 Leggings - ausschließlich Kleidungsstücke aus Merinowolle mitzubringen. Die müssen nicht oft gewaschen werden und sind warm.

      Man sieht: es kommt auf die Prioritäten an. Ich habe kein Problem damit, 30kg durch die Gegend zu schleppen. Für mich ist das ein gutes Training für den nächsten Spartan Race. Es würde mich nicht wundern, wenn ich zur einen oder anderen Wanderung tatsächlich meine Straps einpacke, um in den Bergen zu trainieren ;-)

      Ich möchte auch noch etwas zu meinen Schuhen sagen. Ich hab 2 paar Leguano Barfußschuhe einstecken, ein Paar für die Berge / zum Joggen, das zweite für den Rest. Dazu hatte ich für die kalten Temperaturen (und damit meine ich -25°, nicht -5° ;-) ) meine Lammfellschuhe dabei und bin auch froh darüber. Ich habe nun das Glück, dass ich Besuch aus München bekomme, der mir Leguano-Nachschub bringen kann und die neuen Schuhe in Deutschlandfarben warten auf ihren Einsatz.

      Mein Blog hat nicht umsonst den Zusatz "barfuß durch Kanada". Ich trage die barfuß-Schuhe seit fast 4 Jahren und fast ausschließlich. Auf Hochzeiten tausche ich sie weiterhin manchmal gerne durch meine 9cm hohen Stilettos und ab und an ziehe ich noch ein Paar meiner Tom's an oder Stiefel. Aber wohl fühle ich mich nur in den Leguano's. Wer selbst welche hat, weiß sicher, was ich meine.

      Bei mir hat sich einiges geändert, seit ich die Schuhe trage: ich wandere wieder unglaublich gern, weil die Schuhe mir das Gefühl von grenzenloser Freiheit vermitteln. Ich laufe aufrechter, meine Knie schmerzen nicht mehr und die Probleme in meinem Fußballen, die ich über Jahre mit mir herumgeschleppt habe gehören nur noch meiner Erinnerung an. Ein Arzt hat mir damals beginnende Arthrose diagnostiziert mit der Bemerkung "wenn du solche Schuhe trägst, ist es kein Wunder, dass du Schmerzen hast" und hat mir Gesundheitsschuhe (die mit der dicken Sohle) verordnet.

      Ich muss dazusagen, dass ich mir in diesen Schuhen bereits einen (unwichtigen) Zeh gebrochen hab und dreimal richtig übel umgeknickt bin. Das könnte man auf die Schuhe schieben. Allerdings würde ich es eher mit meiner Leichtsinnigkeit begründen, da es während der Hinternisrennen mir selbst überlassen ist, ob ich über ein Hindernis springe, bei dem ich nicht sehe, wo ich landen werde, oder es anders umgehe. So oft geht es gut und dann ist da dieses eine Mal, bei dem ein seltsam angeordneter Stein oder eine nasse Wurzel bei der Landung auf meinen Fuß wartet. Ich möchte hier auch anmerken, dass ich mich bei diesen waghalsigen Sprüngen am Ende nie ernsthaft verletzt habe. Das wiederum führe ich zurück auf die Schuhe. Die Muskulatur in meinen Füßen, Gelenken und Beinen trägt mit Sicherheit einiges zur Stabilisierung bei.

      Bei meinem Trailrun nach Cape Split ist mir aufgefallen, dass meine Füße beim Rennen kaum belastet werden. Sollte unter mir der Untergrund wegbrechen oder uneben sein, bin ich meist schon ein paar Schritte weiter, bis ich es bemerke (je nach Tempo natürlich). Das meiste Gewicht wird von der Rumpfmuskulatur getragen. Die Füße dienen lediglich als Instrument, da ich der Erdanziehungskraft natürlich nicht entgehen kann. Für mich ist es unglaublich spannend, das alles zu erfahren und auszutesten.
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    • Day 16

      Unsere kleine Farm

      February 21, 2019 in Canada ⋅ ❄️ -5 °C

      Tag 5 auf der Farm ist angebrochen und noch leben sie alle, die Hühner und Kühe (puh!) Seit Kevin (nennen wir den Farmer einfach mal Kevin) weg ist, habe ich drei Tage den Hühnern ihre 450 Eier stibizt, sie dafür gefüttert und mit ihnen geredet, die Rinder 2x täglich mit Frischwasser versorgt, geprüft, ob die älteren Kälber nicht ausgebüchst sind, die Eier gewaschen (das muss man hier, dazu nachher mehr), verpackt und teilweise gleich verkauft, und Sorge getragen dafür, dass das Grünzeug in den Gewächshäusern, darunter rote Beete, Spinat, Ruccola etc. an Sonnenlicht kommt (auf- und zudecken der Stoffplanen). Wenn ich dran bleibe, dauert alles in allem etwa 2-3 Stunden. Ich höre nebenher die Zeit. Audiodateien sind eine wunderbare Erfindung! (Passenderweise geht die heute erschienene Kolumne von Harald Martenstein "Über das Alter")

      Bisher finde ich die Arbeit toll und es macht mir Spaß. Wenn ich mir vorstelle, dass ich das 40 Jahre lang 7 Tage die Woche mache, würde ich gern die unendliche Geschichte hören, die hoffentlich tatsächlich unendlich weitergeht. Zumindest wird mir bei der Arbeit aber klarer, warum ich im veganen Essen keinen Grund sehe, es sei denn, es beeinträchtigt die Gesundheit des Einzelnen. Den Tieren zuliebe braucht es das nicht, sofern alles in Maßen genutzt wird. Milchkühe können ihre Kälber säugen und nebenbei ist immer noch genug übrig (mit genug meine ich eine Kuh pro 4 köpfiger Familie mit durchschnittlichem Milchverbrauch). Hühner essen ihre Eier am liebsten selbst. Sie teilen jedoch auch ohne klagen.

      Nun zu den Eiern. Ich habe mich daheim schon mal schlau gemacht wie das ist mit den Eiern, warum manche Supermärke sie ins Kühlregal packen und manche einfach ins Regal. Das ist wg. dem natürlichen Schutz der Eier. Dieser geht bei zu kalten Temperaturen oder Waschen verloren. Sobald Eier einmal gekühlt sind, müssen sie das auch bleiben. In Deutschland werden Eier nur gebürstet, nicht gewaschen, wohingegen in den USA und augenscheinlich auch in Kanada die Eier gewaschen werden. Mit "egg soap", also spezieller Seife zum Waschen von Eiern (was es nicht alles gibt auf der Welt!). Wie auch immer. Wenn die Kosumenten saubere Eier haben wollen, dann sollen sie das auch kriegen (schade! Und wieder ein Grund, warum ich nicht in Kanada bleiben möchte ;-) )

      Ansonsten ist mein Leben relativ unspektakulär. Ich entspanne einfach mal. Mir ist noch nicht so langweilig geworden, dass ich eines meiner Bücher in die Hand genommen hätte. Ich bin gespannt, wann es soweit ist.

      Die Gegend, in der ich bin ist im Übrigen traumhaft schön! Ich war schon zweimal joggen entlang und in der Bay of Fundy. Sie zeichnet sich durch ihren außergewöhnlich hohen Tidenhub von bis zu 21 Metern aus (das ist allerdings ein Stückchen weg in New Brunswick). Hier auf unserer kleinen Farm steht der Rasen (im Moment) Vormittags unter Wasser, am Nachmittag kann man ewig weit "ins Meer" hineinlaufen. Es ist wunderschön gerade jetzt im Winter mit den wechselnden Eisgebilden. Ich erinnere mich noch gut bei der Fahrt durch "Neubraunschweig" dass ich mich über die karge Landschaft und ausgetrockneten Flussbetten gewundert hatte. Derweil gehörte das alles zur Bay und wird mit den Gezeiten überflutet. Ich kann es kaum erwarten, wenn der Schnee, der heute plötzlich wieder alles weiß gefärbt hat, weg ist, und ich mit dem Fahrrad (oder laufend bzw. einer Mischung aus beidem) die Gegend weiter erkunden kann.
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    Woodburn Creek

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