Chile
Chuquicamata

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Travelers at this place
    • Day 151

      Chuquicamata

      January 9, 2019 in Chile ⋅ 🌬 20 °C

      Hallo! Da sind wir wieder :-)

      Die Grenze zu Chile liegt sozusagen in einem Nirgendwo - und wir wollten uns schon die 70 Bolivianos sparen, die uns die Agentur, mit der wir die 3-Tagestour auf und um den Salar de Uyuni gemacht haben, extra berechnet hat um bis nach San Pedro zu kommen. Wir wollten sehen, wie wir an der Grenze alleine weiter kommen, so wie wir das an anderen Grenzen auch gemacht haben. Was für ein Glück, dass wir das NICHT SO gemacht haben! Wir hätten hier schön blöd gestanden, im Nichts und ohne eine Möglichkeit weiter zu kommen! Wir fahren mit einem Kleinbus vom bolivianischen Grenzposten aus in das chilenische Grenzgebäude - und zack, geht hinter uns das Rolltor zu! Wir werden alle völlig auf den Kopf gestellt: alle Rucksäcke und Koffer müssen geöffnet werden und wir werden gefilzt. Hier lassen die Chilenen nicht mit sich spaßen! Wir müssen sogar unseren Leinsamen und den getrockneten Mais abgeben!... Es sollen keine Früchte, kein Obst und andere Dinge eingeführt werden, die der Natur Chiles gefährlich werden könnten. Nach einer halben Stunde öffnet sich das Tor vor uns und dann geht es bergab - 3000m tiefer nach San Pedro de Atacama - in eine völlig andere Welt!

      San Petro - es ist heiß, es ist staubig, es ist ein Ort voller Touristen und wir glauben, er existiert nur noch für diese! Nicht desto trotz ist es sehr schön hier. Wie haben wir es vermisst: kein Müll und gute Ideen! Hier hat man die interessanten alten Lehmhäuser alle erhalten und zu interessanten Cafés, Restaurants, Geschäften und allerlei kleinen Läden umgebaut. Hier sind sogar die Dächer aus Lehm, faszinierend.

      Wir haben unser Zelt auf einem netten Zeltplatz unweit des Ortkernes aufgestellt und wollen für 3 Tage hier bleiben um die Umgebung etwas kennen zu lernen und haben uns überlegt, ach wäre das toll, in das weltweit größte und modernste Observatorium ALMA, 30km östlich des Ortes zu fahren. Ist hier doch der Sternenhimmel so klar wie nirgendwo sonst in der Welt... Und schon holt uns der Tourismus wieder ein... 3 Monate im Voraus muss man die Eintrittskarten reservieren. Also wieder nichts für uns Individualreisende!

      Also mieten wir uns Fahrräder und fahren am Nordrand des 'Salar de Atacama' entlang zum 'Valle de la Luna', dem Mondtal. Eine faszinierende Landschaft inmitten der Wüste. Wir denken, die umliegenden Berge wären aus Fels! Nix da - die Überraschung ist groß! Bei einer Wanderung durch eine kleine Schlucht und ein kleines Höhlensystem stellen wir fest, dass hier unsere Umgebung völlig aus von Sand bedecktem Salz besteht. Es ist ein sehr anstrengender Tag, über eine Schotter- und Sandpiste vorbei an alten verlassenen Minen und riesigen Sanddünen. Unsere Anstrengungen belohnen wir uns in der Abenddämmerung mit einem beeindruckenden Blick auf das Schattenspiel der umliegenden Berge und einem tollen Sonnenuntergang, bevor wir mit Stirnlampen bewaffnet zu unserem noch 12 km entfernten Zeltplatz zurück radeln.

      Wir wollen am 12. Januar in Antofagasta, einer Stadt an der chilenischen Pazifikküste sein, um von dort in den tiefen Süden Chiles, sozusagen dem Sommer hinterher zu fliegen! Also machen wir uns auf, um mit einem Zwischenstopp in Chuquicamata, einer bedeutenden Bergbaustadt, an die Küste zu fahren. Und diesmal sind wir schnell! Wir wollen uns beim Betreiber der größten Kupfermine der Welt, Codelco, in Chuquicamata zu einer kostenlosen Besichtigungstour anmelden und schreiben denen als Individualtouristen ganze 2 Tage vorher eine Mail. Siehe da, die Antwort kommt prompt mit einer Absage. Alle Plätze seien voll. Wir würden jedoch auf einer Warteliste stehen...! Einen Versuch ist es Wert, denken wir uns und nehmen den nächsten Bus nach Calama, hechten durch die Stadt und kommen mit dem Stadtbus gerade pünktlich, als ein Mitarbeiter die Liste der Nachrücker vorliest. Wir sind dabei :-) bekommen umgehend einen Helm und eine Warnweste und los geht es.

      Wir können es noch kaum fassen, als wir durch die Tore der heute völlig verlassenen Arbeiterstadt Chuquicamata fahren. Denn die Stadt wurde bereits vor 11 Jahren verlassen und die Arbeiter nach Calama umgesiedelt, da viele von ihnen in Minennähe krank wurden. Es erinnert uns etwas an die Hahn Airbase in den 90er Jahren. Dennoch ist alles erstaunlich gut erhalten und man könnte meinen, dass die Arbeiter mit Familien erst gestern die Stadt verlassen hätten. So hängen die Schilder noch an den Geschäften, Werbung in den Schaufenstern, Gardinen in den Fenstern und am Hauptplatz steht ein geschmückter Christbaum, aber die Straßen sind leer. Keine Autos und keine Menschen. Die ehemaligen Einwohner sind jedoch so sehr mit ihrem 'Chuqui' verbunden, dass sie sich noch immer alljährlich an Weihnachten auf dem Dorfplatz treffen - daher auch die noch so "frische" Weihnachtsdeko. Wir können ein wenig umherlaufen, doch leider sind die Gebäude alle verschlossen. Was haben uns die Kneipen, das Theater, oder so manch' Wohnhaus von innen interessiert...
      ... Bevor es jedoch in den tiefsten Tagebau der Welt geht, fahren wir vorbei an vielen technischen Anlagen und eben an riesigen Becken, in denen leuchtend blaue Chemikalien gelagert sind. Ja, da zeigen sich die negativen Seiten des Kupferabbaus, denn das Kupfer wird eben mit Unmengen Chemikalien aus dem Stein gelöst! Naja, ist Chile doch der größte Kupferexporteur der Welt und so profitieren wir zu Hause eben auch sehr von diesen Minen mit deren Umweltsünden.

      Abraumhalden so hoch wie Berge, die halbe Stadt würde einfach zu geschüttet, eine enorm tiefe Schlucht und hausgroße Lastwagen – das sind nur einige Beispiele für die unglaublichen Dimensionen der Mine von Chuquicamata (alias „Chuqui“). Wir starren in den atemberaubenden Abgrund des in den Wüstenboden geschürften Loches.

      Die Mine mit ihren 20 000 Arbeitern erzeugt eine permanente Staubfahne, die in der wolkenlosen Wüste über viele Kilometer sichtbar ist. Die elliptische Grube misst 'nur' 8 Quadratkilometer, ist dafür aber unglaubliche 1250 m tief und wir fahren ein gutes Stück hinunter. An uns fahren die mit über 100 Tonnen Gestein beladenen Lastwagen vorbei, von denen es 90 Stück geben soll. Riesig diese Maschinen im Stückwert von 5 Millionen US-Doller! Kann man doch kaum mit den Händen an die Radnarbe der Reifen greifen. Heute ist der Tagebau aufgrund der Tiefe wohl kaum mehr zu händeln und so ist es das letzte Jahr, in dem der Tagebau in Betrieb ist. Man geht künftig Untertage!

      Ein interessanter Ausflug nach Chuquicamata! Wir fahren weiter nach Antofagasta. Dort wollen wir noch einige Besorgungen für Patagonien (hier ist es viel günstiger als im tiefen Süden, so denken wir zumindest) machen und noch unsere in San Pedro geschriebenen Karten zur Post bringen. Als uns die gute Dame am Postschalter nur riesige, die halbe Postkarte bedeckende Briefmarken mit einem weit höheren Betrag als notwendig verkaufen will, hilft uns ein Mann aus Bremen. Er kann, da er vor 30 Jahren hierhin ausgewandert ist, mit einem perfekten Spanisch die Angelegenheit klären und, wir möchten es kaum glauben, er lädt uns für den Abend zu einem BBQ zu sich nach Hause ein :-) Erst nachts um 1 Uhr fallen wir noch einmal ins Bett, bevor wir uns von Antofagasta verabschieden.

      Wir nehmen ein Taxi zum 26 km entfernten Flughafen, da es kurioserweise keine Busverbindungen gibt. Unser Taxifahrer ist stolz auf seine Stadt und möchte uns unbedingt das Tor von Antofagasta zeigen, da man nie wirklich in Antofagasta gewesen sei, wenn man nicht einmal dort gewesen wäre. Und so macht er mit uns noch eine kleine kostenlose Sightseeingtour zur natürlichen Steinbrücke an der Küste. Vielen Dank...!

      Und kurz darauf sitzen wir im Flieger an die Südspitze Amerikas...

      Hasta luego
      Ariane & Marco
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    • Day 3

      Chuquicamata, gigantischer Tagebau

      November 21, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 20 °C

      Es soll der größte Kupfertagebau der Welt sein, sagt die staatliche Betreiberfirma Codelco. Das Loch, in dem vor allem Kupfer gefördert wird, ist wirklich gigantisch tief: über 1100 m. Das ist so tief, dass man die Dimensionen nicht mehr gut erfassen kann. Die riesigen LKWs, die in einer immerwährenden Staubwolke hintereinander aus der Grube herauskriechen haben ein Raddurchmesser von 4m und sind am Grund der Grube nur winzige Details. Die 13 km2 große Grube frisst sich weiter ins Land. Die ursprüngliche Bergbausiedlung am Rande der Grube musste aufgegeben werden, weil der Wind Arsen und andere giftige Stoffe über die Stadt blies. Heute begraben die berghohen Halden die Stadt langsam unter sich.
      2015 wurden hier ca. 50.000 t Kupfer gefördert und zum großen Teil exportiert, Hauptabnehmer ist natürlich China. Chile hat einen Anteil von 34% der Weltproduktion bei 40% Anteil an den weltweiten Vorkommen. Obwohl Chile mittlerweile zu den entwickelteren Ländern gehört (HDI Rang 38), ist es immer noch vom Bergbau abhängig, der 50% des Exports ausmacht. Chuquicamata ist dabei die ergiebigste Grube, hier wird seit präinkaischer Zeit gefördert. Auch Che Guevara besuchte schon die Mine und entwickelte hier einen Teil seiner politischen Überzeugungen. 2019 ist der Tagebau jedoch ausgeschöpft und man muss in den Tiefbau übergehen. Geplant ist natürlich der größte Untertagebau der Welt!

      Zum Vergleich, falls ihr euch das auch gefragt habt: Tagebau Hambach: 85 km2, 350m tief, Tagebau Garzweiler I: 30 km2, 50m tief ... also, nicht zu laut über die Chilenen schimpfen!
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    • Day 23

      Mines

      November 28, 2018 in Chile ⋅ ☀️ 18 °C

      Le pilier de l'économie du Chili étant l'extraction de minerais, notamment du cuivre (mais aussi lithium, etc.), nous avons eu envie d'aller voir de plus près ce que ça donne... Et avons donc visité, gratuitement, la mine nationale de Chuquicamata, la mine à ciel ouvert la plus grande au monde.

      Lorsque l'on découvre cette plaie béante dans la terre de 5 km de longueur, 4 km de large et 1,2 km de profondeur, qui permet d'extraire 1,3 millions de tonnes de cuivre par an, ça laisse vraiment songeur sur tout le mal qu'on se donne et toute cette quantité de cuivre consommé dans le monde...

      Niveau environnement, c'est pas joli joli :
      - la terre n'offre pas son cuivre sur un plateau doré, et il faut des machines et équipements démesurés pour extraire le précieux métal. Ajouté à la quantité d'énergie nécessaire aux process de traitement, l'usine est particulièrement energivore,
      - l'extraction du cuivre est aussi très gourmande en eau, un vrai challenge pour des mines situées dans le désert le plus aride au monde,
      - pour certaines mines, le cuivre est mélangé à de l'arsenic, qu'il faut donc enlever. Et justement, il faut éviter de boire l'eau du robinet car il y a un risque de contamination par... de l'arsenic,
      - et c'est sans parler des nombreux camions citernes croisés sur la route transportant de l'acide sulfurique, nécessaire à l'extraction.

      Pour finir de vous dresser le tableau, nous avons rencontré sur la route vers le Pacifique de nombreux "cakes", des montagnes artificielles créés en entassant les roches extraites, et tout autant de villes fantômes, construites et habitées le temps de l'exploitation de la mine environnante. Le village fantôme de Chacabuco a accueilli jusqu'à 5000 personnes et a été fermé en 1938. Il a ensuite été convertie en camp d'exportation des prisonniers politiques sous la dictature de Pinochet. Sympa hein ! ;)

      On se remonte le moral en se disant qu'au moins, ces mines en plein désert n'ont pas trop affectées la faune et la flore locale, vu qu'il n'y en n'a presque pas. Les mines creusées en pleine forêt amazonienne, c'est encore autre chose...

      A ce propos, si vous voulez dire à Manu qu'une nouvelle mine d'or en Guyane n'est pas une bonne idée, il y a une pétition qui circule lancée par WWF...
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    You might also know this place by the following names:

    Chuquicamata, QUI

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