Chile
Cobquecura

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Travelers at this place
    • Day 13

      Back to the Roots

      December 9, 2022 in Chile ⋅ ⛅ 20 °C

      Es ist grau und kühl an diesem Morgen und der Nebel liegt noch in der Luft. Typisches Pazifikküstenwetter. Man hört das Meer toben und denkt es stürmt, doch das Zelt bewegt sich nicht. Die Befürchtung der Schlafsack sei zu warm bestätigt sich in dieser Region auch nicht. Allmählich kommt die Sonne durch. Es wird noch dauern bis die Sonne das Zelt trocknet. Der Besitzer ist zurück, denn es schallt Musik über den Platz. Es braucht heute morgen wieder länger bis wir Abreisebereit sind. Wie ein Schattenmann erscheint zwischendurch der Besitzer und möchte Smalltalk halten. Mann wünscht sich bessere Sprachfähigkeiten. Manchmal lustig, wenn versucht wird durch Wiederholung der Worte oder einem 2. oder 3. Satz den ersten Satz verständlich zu machen. Spanisch bleib spanisch und ich verstehe es trotzdem (noch) nicht. Er ist nett und auch sein Sohn der mich besucht. Bei der Frage nach einer Werkstatt per Übersetzer antwortet er mir, dass es bald 12 Uhr ist. Ich lasse weitere Versuche und verabschiede ihn freundlich. Mein Schattenmann steht mal plötzlich wieder neben mir. Ich hatte meine Kleingarage ausgepackt um nochmal alle Schrauben nachzuziehen. Durch die Rüttelei hat sich bereits eine Flügelmutter der Alutasche verabschiedet. Er schaut auch hilfsbereit zu wie ich mein Zelt zusammen nehme. Entsprechend den naturwissenschaftlichen Gesetzten der Hebelkraft wird Blue diesmal anders beladen. Die Rolltasche mit dem Schlafsack, die so schön weich im Rücken ist wie damals Omas Sofarückenpolster wandert nach ganz hinten. Die schwerere gelbe Tasche an den Mann.
      Nachem alles auf unerwünschte Begleiter, besonders im Helm untersucht ist, diese waren am Abend davor noch ganz busy unterwegs, ging es endlich los. Wir verabschiedeten uns mit Handschlag. Und das umpacken zeigt Wirkung, einfacher zu rangieren und zu händeln.
      Im Motivationshansbuch für Weltreisende steht:"Hast du Kurven und auch Sonnenschein wirst du wieder glücklich sein!" . Und das war reichlich vorhanden. Nur Benzin ist begrenzt. Also erstmal tanken, das Schlüsselerlebnis und die Wende. Es sind die Situationen und keiner weiß wie es begonnen hat und warum. An der Tankstelle beim tanken kommt im durcheinander von deutsch, englisch und spanisch ein Lachflash heraus der das Tankpersonal und mich ergreift. Ich bedanke mich mit "muy bien" und starte den nächsten Flash. Es geht durch zahlreiche Kurven und das bei herrlichstem Sonnenschein. Die Landschaften so herrlich anzuschauen, mehr geht einfach nicht. Hätte jemand nicht gewollt, dass wir hier sind dann wäre die Reise im Stacheldrahtzaun zu Ende gewesen. Aber uns wird noch viel mehr erwarten. Blue und ich waren wieder zurück auf der Road2Penguins um Land und Menschen kennen zu lernen, Abenteuer und Pinguine. Von Weitem sind rote Warnlichter zu sehen. Löschhubschrauber und Flugzeug. Ein Waldbrand. Die Straße ist nur kurz gesperrt und es kann weiter gehen. In der nächsten größeren Stadt geht's zu einer Werkstatt. Die Halterung für die Alutasche hat sich verbogen. Innerhalb von 10 Minuten hat er es gerichtet und will auf keinen Fall Geld. Aber ein Foto. Im Nachhinein hat es leider nichts gebracht, die Tasche sitzt immer noch schief. Also beim nächsten Mal.
      Ich seh Rafael mit seiner Kawasaki Versys an der Straße stehen. Ein Tuch hatte sich in die Hinterradbremse verfangen und blockierte nun alles. Dank Minigarage und Multitool (Danke Renate und Clemens) bekommen wir die Anlage zerlegt und frei. Unter Bikern hilft man sich, weltweit. Ich bin froh etwas zurückgeben zu können. Er bedankt sich mehrmals und gibt mir seine Telefonnummer für den Notfall. Weiter geht's. Immer wieder Kurven und Sonnenschein. Die Ruta del Mar. Ich kann sie jedem empfehlen. Nun kam die Königsdisziplin. Campingplatz finden. Bisher passte es nicht. Diesmal übertraf es alle Erwartungen. Anstatt stundenlang zu suchen hatte ich diesmal mehr Glück. Eine ältere Dame empfang mich und für 10 Euro freie Auswahl. 1 Euro für ne heiße Dusche. Der Durchlauferhitzer direkt am Duschkopf war abenteuerlich mit Isolierband verdrahtet. Anscheinend hatte es noch keine Tote gegeben. Also war ich beruhigt. Ich lernte Julio kennen. Wir kamen lachend ins Gespräch. Er wollte Englisch lernen und zeigte mir seine ganzen Notizblätter. Man war hilfsbereit beim suchen eines Platzes für das Zelt und beim Aufbau. Anscheinend hatte der Mann aus Aleman soviel positives Lächeln verbreitet,dass man ihn zum Tee einlud. Tatsächlich, Brot und Kaffee erwarteten mich nach dem Duschen. Pablo kam dazu, bester Amigo von Julio. Hier lebten mehrere Menschen und es ist wie eine große Familie, wie er sagt. Alles Freunde. Nach dem Tee gab's reichlich Schmutzbier. Die Übersetzer App funktionierte perfekt. Reinsprechen und übersetzen. Er war Münzsammler und hatte einen alten Socken voll damit. Durchaus auch seltene Münzen aus anderen Ländern. Er schenkte mir alte chilenische Pesos, die es nicht mehr gab. Und einer Tradition zufolge einen Geldschein, damit dieser mir immer Glück bringt. Ja, ich bin sein Freund und gehöre zur Familie. Wir tauschten die Telefonnummern. Und wäre sein Handyakku nicht zu Ende gewesen, hätten wir noch länger da gesessen. Es sind die Bilder von einer Weltreise die man aus Erzählungen im Kopf hat. Hier wurden sie Wirklichkeit. Die nächste Stufe des Weltenbummlerdiploms erreicht. We are back. Back to the roots.
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    • Day 42

      Copquecura

      November 6, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 24 °C

      Das absolute Gegenteil von Santiago hat uns am Pazifik in Copquecura erwartet.
      Hier gab es nicht viel mehr als das gewaltige Meer mit den beeindruckenden Wellen, unendlichen Stränden, Sonne und Wind. Außer uns haben noch etliche Seelöwen das Wetter genossen (leider erkennt man die nicht so gut auf dem Bild).
      Übernachten konnten wir in einem alten, schönen Haus aus Natursteinen und erfrischendem Brunnenwasser ;-)
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    You might also know this place by the following names:

    Cobquecura

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