Chile
Pehuén

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Travelers at this place
    • Day 82

      2 Erdbeben und Dschungelfeeling

      February 19, 2017 in Chile

      Um halb zwei werden wir wachgerüttelt - im wahrsten Sinne des Wortes. Wir schrecken beide aus dem Schlaf auf und fragen uns was los is. Schnell ist uns klar, das war ein Erdbeben. Am Morgen bekommen wir dies aus dem Internet bestätigt. In der Nähe von Lebu gab es eines der Stärke 4,2. Aber es ist nichts kaputt gegangen oder ähnliches.

      Unser Sonntagmorgen startet gemütlich mit Kaffee und Kätzchen im Bett. Es wird gekuschelt und geschnurrt und wir können uns nur schwer aufraffen. Fernando kommt doch erst gegen frühen Nachmittag aus Conception zurück. Also verlängern wir das Frühstück und klären ein paar Sachen bezüglich unserer heutigen Arbeit per WhatsApp ab. Echt schön so freie Hand zu haben.

      Auch versuchen wir Canito etwas näher zu kommen. Und siehe da...es klappt bereits. Nachdem wir ihm etwas zu fressen gegeben haben fasst er doch Vertrauen und lässt sich ganz vorsichtig streicheln. Das erste mal. Er war so verschüchtert und dann weicht er uns kaum noch von der Seite während wir uns um das Baumhaus kümmern. Er schaut sogar ganz anders. Nicht mehr ängstlich sondern eher aufmerksam und interessiert. Wahnsinn was Hunde für Mimik haben können.

      Heute haben wir mit dem Bett im Baumhaus angefangen und sind schon sehr zufrieden. Zwischendrin taucht dann auch Fernando auf und Fabi kümmert sich um Resteverwertung für das Mittagessen. Schließlich werden aus alten Brötchen, Kartoffeln von gestern, Zwiebeln, Knoblauch, Ei und Milch Puffer geformt und gebraten. Dazu gibt es die Reste des gestrigen Lamms oder gedünstete Äpfel und Birnen.

      Und wieder wackelt das Haus. Während wir das Essen vorbereiten gibt es ein weiteres Erdbeben. Ganz schön was los hier unter der Erde. Hoffentlich wird es nicht schlimmer.

      Nach dem Essen zeigt uns Fernando sein Land. Dazu fahren wir mit dem Jeep durchs Gelände. Auf einem holprigen Weg zwischen Eukalypthusbäumen hindurch und letztendlich bleiben wir in einem Seitenweg stehen. Von dort geht es zu Fuß weiter. Mehrere rutschige und veraltete sowie kaputt Leitern müssen wir hinabsteigen. Zwischen Bäumen und Pflanzen geht ein Weg zu einem kleinen Wasserfall. Das ist Dschungelfeeling pur. Wunderschön sieht das hier aus. Olli und Fernando duschen sich sogar noch in dem kalten Strahl ab. Fabi ist das zu kalt.

      Wieder zurück von der Ausfahrt geht es nochmal an die Arbeit. Fabi bereitet außerdem noch einen Brotteig für morgen vor. Mal sehen wie das klappt da der Ofen wohl nicht funktioniert. Draußen gibt es eine Art Smoker der für Asado (gegrilltes Fleisch) genutzt wird. Mal sehen vielleicht ist es ja darin möglich das Brot zu backen.

      Fernandos Frau hat so viel Angst dass diese Hauskonstruktion ein stärkeres Erdbeben nicht aushält dass sie bevorzugt bei ihren Eltern zu übernachten. So folgt ihr Fernando noch spät am Abend nachdem er mit Olli gemeinsam noch Werkzeug geholt hat.

      Wir verbringen unseren Abend wieder alleine mit Hund und Katze und hoffen dass die Erdbeben erstmal wieder zu Ruhe gekommen sind.
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    • Day 81

      erster Arbeitstag auf Fernandos Farm

      February 18, 2017 in Chile ⋅ ⛅ 17 °C

      Nach einem erholsamen Schlaf im Bett und einem ausgiebigen Frühstück, geht's an die Arbeit.

      Alles fliegt raus aus dem Baumhaus. Spielsachen, Klamotten, Ramsch...hier hat nichts von dem mehr Platz. Entstehen werden hier 2 Betten und Stauraum für Rucksäcke und Klamotten der Volunteers. Wenn das abgeschlossen ist, machen wir uns an die Toilette und die Dusche. Wir sind uns einig dass wir eine Komposttoilette bauen wollen. Das heisst, sie wird ganz ohne Wasser und Chemie auskommen. Der wertvolle Abfall, wird kompostiert und als Erde der Natur wieder zurück geführt. Der Urin wird ebenso gesammelt und in verdünnter Form dient er als natürlicher Stickstoffdünger.

      Die Dusche ist noch eine Idee, die wohl während dem Bau wachsen wird. Ansonsten gibt es viele Kleinprojekte, die aber jede Menge Handwerk und Zeit abverlangen. Wir freuen uns beide über die Vielfalt der Aufgaben und machen uns direkt ans Aufräumen von Baumhaus und Werkstatt. Der postive Nebeneffekt dabei ist, dass man sich gleich einmal einen Überblick über die Werkzeuge verschaffen kann, die da sind. Ausserdem können wir gleich einmal eine Menge Platz für unsere Vorhaben schaffen. Mit dem Aufräumen sind wir auf jeden Fall auch erst einmal ausreichend beschäftigt. Das Baumhaus übernimmt Olli, während Fabi sich um die herumliegenden Sachen kümmert, die auf der Farm verteilt sind. Hier liegen Motorenteile, jede Menge Holz und etliche Flaschen und andere gesammelte Fundstücke herum. Alles wird sortiert, eingetütet und erst einmal in eine Ecke verfrachtet. Was damit passieren soll, müssen wir fragen. Einfach ungefragt die Sachen wegwerfen machen wir auch nicht.

      Nachdem Baumhaus und Vorgarten soweit besenrein sind, geht's an die improvisierte Werkstatt. Die befindet sich direkt unter dem Baumhaus und ist voll bis unters Dach mit allem möglichen an Baumaterialien, Werkzeugen und anderen Krimskrams. Hier passiert das gleiche. Alles raus, das was noch nützlich ist, darf wieder rein und findet einen Platz, in der nun geräumigen und aufgeräumten Werkstatt.

      Zu unserem Schrecken entdecken wir eine riesige Spinne, die uns vom Berg aus Gerümpel und gesammelten Werken aus beobachtet. Sie ist riesig und behaart. Solch einem Vieh möchte man eigentlich garnicht in freier Wildbahn begegnen. Laut Fernando sind diese aber völlig ungefährlich und sie tun einem nix. Nun ja einen Schrecken jagt sie einem dennoch immer ein, wenn man ihr begegnet. Vor allem sitzt sie immer wieder einmal an einem anderen Ort. Zur Zeit hat sie ihren Platz beim Werkzeug gefunden. 😨

      Am Nachmittag hat sich die Familie von Fernando angekündigt. Fernando ist fleißig am Asado vorbereiten und wir räumen, bis die Familie eintrudelt. Oma mit Pflegerin, Schwester und Neffe gesellen sich mit uns an die Tafel zum Festmahl.
      Es ist schon immer besonders, mit fremden Familien so an einem Tisch zu sitzen. Schließlich ist ja nicht so selbstverständlich, sich uns gegenüber gleich so zu offenbaren. Die Familie macht sich zusammen auf den Weg und wir beenden noch unser Tageswerk. Die Werkstatt wird wieder eingeräumt und wir genießen einen gemütlichen Abend zu zweit auf dem Land in einem skurril anmutenden Domo. Fernando ist nach Conception gefahren um sein Auto zu holen und Any zu ihren Eltern somit haben wir bereits am zweiten Abend sturmfrei.
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    • Day 80

      wir sind gut in Lebu angekommen :)

      February 17, 2017 in Chile ⋅ ⛅ 17 °C

      Nun der Morgen in Temuco war ähnlich trüb wie die Ankunft gestern und wir sind fürs erste froh unseren Bus sicher zu haben.
      Der Bus füllt und leert sich immer wieder. Wir fahren einige Haltestellen an und sehen somit auch noch einige andere Provinzstädte auf dem Weg gen Lubo. Die Landschaft ist schön grün und wir freuen uns nun schon sehr auf unsere neue Bleibe und die nächsten Wochen auch auf das Zelt zu verzichten. Ausserdem haben wir dann auch wieder einmal eine Aufgabe, was auch ganz nett ist.

      Bei unserer Ankunft werden wir wider erwarten nicht von Fernando in Empfang genommen. Niemand da. Als Olli in die Busstation geht, um den Müll zu entsorgen, bekommen wir unseren Schlüssel zum Ziel. Fernando hat seine Visitenkarte bei der Busstation im Büro hinterlegt, damit wir ihn dann in seinem Büro auf Arbeit besuchen können. Freundlicherweise begleitet uns ein junger Mann zu Fernandos Büro und wir werden sehr freundlich von seinen Mitarbeitern in Empfang genommen. Fernando kommt auch gleich hinterher und begrüßt uns ebenso sehr freudig. Scheinbar gibt es eine Menge zu tun und er muss mit seinem Team noch einmal zu einem Meeting. Wir könnten mitfahren, entscheiden uns aber zu bleiben und die Gelegenheit zu nutzen, um die Stadt anzuschauen. Lebu ist ein kleines beschauliches Örtchen. Als wir durch die Straßen schlendern fallen wir schon sehr auf und wir kommen uns etwas vor wie in einer richtigen chilenischen Provinzstadt. Hier gibt es nur wenige Touristen, die sich hierher verlaufen. Darum ist es auch sehr auffällig und besonders, wenn hier Mitteleuropäer durch die Straßen spazieren. Keineswegs unangenehm. Wir werden auch immer freundlich angelächelt.
      Der Weg führt uns zum Hafen und dem ins Meer mündenden Fluß Rio Lebu. Hier wird gerade der gefangene Fisch umgeladen, ansonsten ist recht wenig los. Wir besorgen uns heißes Wasser und gönnen uns erstmal Kaffee und eine kleine Pause. Wir haben uns später dann wieder bei Fernando auf Arbeit mit ihm verabredet und anschließend geht's dann auch noch mit unserem persönlichen Tourguide durch die Straßen. Er erzählt uns ein bisschen von seiner Kindheit und wo er früher gelebt hat, bevor er weg gezogen ist. Er hat einige Jahre in Santiago und Chiloe gelebt, bevor er wieder an seinen Geburtsort zurück gekommen ist. Sein Vater ist mittlerweile verstorben und hat ihn eine Menge Land hinterlassen, auf dem er nun Permakultur betreiben möchte. Um eine kleine Infrastruktur zu schaffen, braucht er Unterstützung. Da kommen wir nun ins Spiel.

      Nach der Stadtführung lernen wir seine Frau Any und seine Tochter Amanda kennen. Die kleine ist echt süß und seine Any sehr freundlich. Wir können uns gleich wie daheim fühlen und alles ist recht entspannt. Das Land, was sie besitzen, liegt etwa 12 km außerhalb der Stadt und dahin machen wir uns dann nach der kurzen Kennenlernphase auch schon auf den Weg.

      Empfangen werden wir von Hund und Katz. Ein sehr verschüchterter und ängstlicher kleiner Hund der sich sofort verzieht sobald man in seine Richtung kommt. Er ist der Familie auf dem Grundstück zugelaufen und seitdem sie ihn füttern ist er da. Jedoch näher an ihn rankommen war bisher nicht möglich. Ganz anders das Kätzchen. Es ist aufgeweckt und verschmust und kann gar nicht aufhören zu schmusen.

      Am Abend reden wir über die Aufgaben die es so gibt. Wir bemerken schon gleich, dass es hier unheimlich viel zu tun gibt und uns die Arbeit nicht ausgehen wird. Eher wird die Zeit zu knapp und es wird schwer werden, alles zu Ende zu bringen. Zunächst einmal probieren wir uns einen Überblick zu verschaffen, wo die Reise hingehen soll. So ganz klar ist es nicht. Fernando sprüht vor Ideen und er möchte gern so vieles machen. Es ist erst einmal gar nicht einfach die Aufgaben zu priorisieren. Da wir aber erfahren, dass hier in Zukunft noch mehr Volunteers helfen sollen, brauchen wir erst einmal mehr Platz. Mehr Platz zum schlafen und auch weitere Duschen und Toiletten. Das Baumhaus ist wohl soweit regensicher, dass wir da zumindest einmal anfangen Platz und Ordnung zu schaffen. Das wird unsere erste Aufgabe hier sein. Grundordnung schaffen und Dinge die nicht mehr gebraucht werden oder defekt sind, reparieren, wieder verwenden oder entsorgen.

      Das wird schonmal eine grosse Aufgabe. Nach einem Abendessen mit Brot und ein paar Häppchen, machen wir uns lang und tanken Kraft, für die bevorstehende Aufräumaktion.
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    • Day 82

      Canito wird vom Halsband befreit

      February 19, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 20 °C

      Diesem Charakterwandel widmen wir ein extra Album. Unser kleiner Freund wird mit jeder Begegnung zutraulicher, auch wenn er immer wieder einmal schreckhaft, mit eingezogener Rute davon läuft, sind es viele kleine positive Schritte die er in seiner Entwicklung macht. Es ist schön mitzubekommen, wie sich dieses kleine Wesen immer mehr zutraut. Mit dem kleinen Kätzchen versucht er es auch immer wieder, sich spielerisch anzunähern, aber da hat sie scheinbar etwas dagegen.Read more

    • Day 83

      Schwein am nebeligen Meer

      February 20, 2017 in Chile ⋅ ⛅ 18 °C

      Das eine Bett ist fertig und das andere sogleich in Arbeit. Die Zeit hier auf dem Land ist wunderbar. Wir können uns in jeder Hinsicht ausleben. Handwerklich gibt es hier so viel zu tun, dass man garnicht weiß, wo man anfangen soll. Auch für die Zubereitung des Essens ist immer wieder Kreativität gefragt, da wir oft improvisieren müssen. Fabi hat immer eine leckere Lösung parat und zaubert etwas richtig schmackhaftes auf den Teller.
      Wir genießen auch das Vertrauen und den Raum, der uns hier geboten wird. Wir haben Zugang zum Haus und zum gesamten Land, dürfen sogar das Fahrzeug benutzen und können uns hier ohne Vorgaben oder jegliche Einschränkung bewegen. Auch das Leben mit den Tieren zusammen gefällt uns sehr und wir wissen beide schon jetzt, dass uns der Abschied schwer fallen wird. So in der Art können wir uns ein Zusammenleben in Zukunft vorstellen. Eine Gemeinschaft, in der jeder eine richtige Rolle spielt und in der man Möglichkeiten hat sich auszutauschen, zu bereichern und an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt...

      So lange wir hier sind, genießen wir die Zeit und planen, schrauben und kochen weiter, so lange wie es geht. Zwischendurch bleibt uns auch viel Zeit zum erholen und zum entspannen.

      Am Nachmittag war es so heiß, dass man weder im Haus, noch draußen einen Handschlag machen konnte. Somit haben wir uns ein ausgiebiges Päuschen in der Sonne gegönnt und Fabi hat sich ihrer Haare gewidmet. Diese hat sie nun wieder abgelegt und Olli hat in der Pause noch eine kleine Reparatur an einer Lampe gemacht. So richtig still sitzen, geht einfach nicht.

      Am Abend kommen dann auch schon Any, Amanda und Fernando aus der Stadt. Plötzlich ist wieder Leben in der Bude und der Kühlschrank wird wieder aufgefüllt :).
      Zum Abendessen gibt's Fabis selbst gebackene Brötchen mit Bruscetta und frischen Käse. Hmmmmmmmm.

      Gleich nach dem Essen fahren wir noch zum Meer um ein paar Steine für ein weiteres Projekt zu besorgen. Ihr könnt gespannt sein, was es wird ;)

      Als wir am Strand ankommen, ist es richtig nebelig und in den Schwaden taucht ein einsames Schweinchen auf, dass sich nach Essen umschaut. Witziges Bild. Schwein am Meer. Das sieht man nicht alle Tage. 😅
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    • Day 85

      Projekte über Projekte-aus alt mach neu

      February 22, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 14 °C

      Unsere Liste ist lang, wie man im letzten Footprint gesehen hat.

      Heute bekommen wir Verstärkung und als wir aufwachen ist Pedro bereits angekommen. Gegen sieben Uhr ist er bei Fernando gelandet und liegt auf der Couch um sich noch etwas von der Fahrt zu entspannen. Wir frühstücken zusammen und reden ein bisschen über die letzten Tage, das Projekt, die Aufgaben und über unsere Reisen. Es ist nicht ganz einfach für uns sich untereinander zu verständigen. Pedro spricht nur Brasilospanisch das für Fabi kaum und für Olli gleich garnicht zu verstehen ist. Pedro spricht auch kaum Englisch. Nun irgendwie müssen wir uns mit Händen und Füßen verständigen, aber irgendwie wird es schon klappen.

      Nach dem Frühstück zeigen wir das Baumhaus, die Werkstatt und das Gelände, was sich zumindest hier rund um den Domo befindet. Die Sprachbarriere macht es nicht ganz einfach sich miteinander zu unterhalten und jeder hat vermutlich das Gefühl, etwas falsch zu verstehen. Die Schlafgelegenheit im Baumhaus ist nichts für Pedro und er hat Angst, dass Spinnen in die Hütte kommen könnten. Ist evtl auch möglich, aber die Wahrscheinlichkeit ist im Domo gleich groß. Er bevorzugt lieber erst einmal die Couch und lehnt unsere eigens entworfenen Betten erst einmal ab.

      Da wir nicht einschätzen können, was er so machen möchte oder was er kann, haben wir erst einmal ein paar leichte Aufgaben für ihn herausgesucht. Fernando hat jede Menge gesammelte Werke an Samen. Die pflanzt Pedro erst einmal ein, natürlich in recycelte Dosen, und macht dabei einen guten Eindruck. Was seine Fertigkeiten angeht müssen wir mal sehen. Die Tage wird es sich noch zeigen, ob er sich hier auf dem Land wohl fühlt.

      Eine freundliche Person ist er allemal und wir werden sicher eine gute Zeit mit ihm zusammen verbringen.

      Nach der Pflanzaktion werden noch die jungen Bäumchen gegossen und der Weg zum Kompost frei geschnitten.

      Fabi startet heute ihr grosses Projekt und hat eine Menge zu schuften. Die Werkzeuge die uns hier zur Verfügung stehen, lassen leider auch zu wünschen übrig, aber vielleicht sind wir bei uns da auch einfach verwöhnt. Es gibt nicht ein Werkzeug, was nicht kaputt ist oder unvollständig, bzw. in seiner Funktion fragwürdig ist, weil Schutzeinrichtungen fehlen. So sind wir eben gezwungen immer wieder zu improvisieren. Was auch echt viel Spass macht.

      Mit einem halbwegs reparierten Spaten, einer Harke, Hammer und Meissel, macht sich Fabi auf in den Kampf, gegen den harten Boden. An der Stelle, wo das grosse Loch entsteht, wird bald eine Kräuterspirale sein, die mit verschiedensten Kräutern bestückt werden wird.
      Zeichnung und Funktion werden wir später dann mit Bildern noch erklären :)

      Olli macht sich noch an der alten Treppe zu schaffen und nutzt die alten Holme, für eine neue Installation. So einfach geht's. Alt gegen neu.

      Heute kommt zur Abwechslung mal eine leuchtend grüne Eidechse vorbei. Was für ein schönes Exemplar.

      Fernando kommt heute früh nach hause und wir haben ihn gebeten, dass wir uns mit allen einmal zusammen setzen. Wir haben das Bedürfnis, weitere Aufgaben und das Vorgehen zu besprechen. Weiterhin ist es für uns ein Anliegen, die Einkaufssituation zu klären.

      Wie versprochen hält Fernando zu seinem Wort und wir besprechen gemeinsam die grundlegenden Dinge und unser gemeinsames Ziel. Fernando ist mit der Situation wie sie ist sehr glücklich und zufrieden und möchte daran auch nichts ändern, wir sind es ebenso und von daher ist alles bestens.

      Pedro bekommt eine kurze Erklärung über Permakultur und wie das Konzept von Fernando aussieht, um diese hier auf dem Land umsetzen zu können. So haben wir alle einen gemeinsamen Weg und das Projekt wird somit auch allen weiterhin Freude bereiten.

      Nach dem Essen und unserem Meeting, geht's nochmal raus, Fernandos neues Spielzeug ausprobieren. Er hat sich ein Multifunktionstool mit Kettensäge, Trimmer und Heckenschere gekauft, was noch ausprobiert werden muss. Außerdem bekommt Pedro noch eine Einweisung, das dies sein neues Spielzeug werden wird.

      Der Abend klingt gemütlich aus und Fabi kocht noch eine frische Marmelade, damit wir morgen wieder was süßes aufs Brot haben :)
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    • Day 86

      Reunion mit Freunden von Fernando

      February 23, 2017 in Chile ⋅ ⛅ 32 °C

      Die Arbeiten gehen täglich voran und wir sind immernoch voller Tatendrang. Von Lebu haben wir bisher noch nicht viel gesehen, aber irgendwie sind wir mit den Aufgaben hier auch sehr glücklich und ausgelastet.

      Heute fahren wir noch einmal zu Eva und Nico, unseren Nachbarn und dürfen reichlich Obst pflücken. Fabi hat vor, nochmal Marmelade zu kochen, nachdem das erste Glas nun schon nach einem Tag fast augefuttert ist. Das andere Glas hat Fabi als kleine Kostprobe an Nico verschenkt, der sich mit einem schelmigen Lächeln bedankt hat.

      Der Tag an sich verläuft soweit wie jeder andere. Jeder arbeitet an seinen Projekten und es geht wieder viel vorwärts. Nur unser kleines Kätzchen bereitet uns etwas Sorgen und wir versuchen herauszufinden, was ihr fehlen könnte. Als wir ankamen, war sie voller Energie und fast nicht müde zu bekommen. Seit 2 Tagen nun ist sie sehr träge und schläft die meiste Zeit. Einzig und allein das Halsband, was sie bekommen hat, hat sich geändert und Fabi ist so besorgt, dass sie der Sache auf den Grund geht.

      Das kleine Kätzchen hat ein Halsband gegen Flöhe bekommen, was ihr als Ursache für die Trägheit erscheint. Nach Recherchen im Internet, findet Fabi Schreckliches heraus. Genau die Symptome, die beschrieben sind, zeigt das kleine Mäuschen auf und schlimmstenfalls wird sogar von einer Blutvergiftung gesprochen. Seit dem Halsband ist die kleine Dame sehr erschöpft und muss sehr oft aufs Klo. Man kann förmlich zuschauen wie sie abnimmt, obwohl vorher schon nicht viel an ihr dran war. Heute hat sie ganz glasige Augen und es grummelt verdächtig im Bauch. Bisher hat sie nie gehaart. Auch das war eines der genannten Nebenwirkungen von Flohhalsbändern. Höchst alarmierende Anzeichen. Ausserdem wird auch erwähnt, dass Kleinkinder und eben Jungtiere sehr sensibel auf die Chemikalien reagieren, da das Immunsystem noch sehr schwach ist und die Haut noch sehr dünn. Somit ist es auch eine Gefahr für Amanda.
      Als erste Maßnahme nehmen wir das Ding mal ab. Fabi kontaktiert Fernando, was wir nun machen sollen. Die kleine wird noch heute zum Tierarzt gebracht und durchgecheckt. Über die Entscheidung sind wir erst einmal froh.
      Fernando kommt extra früher von der Arbeit um mit der Katze zum Tierarzt zu fahren. Als sie zurück kommen, ist zumindest mal klar, dass die Katze Fieber hat. Also ist da auch irgendetwas nicht in Ordnung. Sie hat 2 Spritzen und Medizin bekommen. Morgen soll es dann noch einmal zum Tierarzt gehen.

      Die kleine Miez ist wie ausgewechselt, als sie vom Tierarzt zurück kommen. Sie klettert Bäume hinauf und ist total aufgeweckt. Wer weiß was sie gespritzt bekommen hat.

      Am Abend kommt heute noch Besuch und Valerie und Esteban kommen zum Abendessen vorbei. Fernando zeigt die Fortschritte, die in den letzten Tagen so gemacht wurden und wir können den beiden auch noch ein paar unserer angefangenen Projekte zeigen.

      Es gibt richtig leckere, noch warme Brötchen und frische Marmelade, die sogar zum Abendessen verspeist wird. :) Any isst sonst keine Marmelade und schlemmt Fabis Eigenkreation sogar pur. 😅 Ausserdem noch weitere Leckereien, wie selbst gemachten Honig, Bruscetta und Rüherei.

      Nach dem Essen findet das offizielle Meeting statt. Fernando, Any, Esteban und Valerie wollen die nächsten Prioritäten für weitere Projekte festlegen. Der Fokus ist bei allen recht unterschiedlich, da auch Erfahrungen und Kenntnisse sehr unterschiedlich sind. Was wir die Tage festgestellt haben ist, dass es hier ein riesiges Stück Land gibt, mit dem man richtig viel anfangen kann. Es ist so groß, dass man es alleine niemals nutzen wird. Wir sind die Grenzen mit dem Auto angefahren und waren recht lange unterwegs. Das kleine Fleckchen auf dem wir uns bewegen ist ca. ein zehntel des gesamten Areals, das er sein Eigen nennen darf.

      Also gibt es sehr viel Platz, leider zu viel. Fernando überlegt sogar Land zu verkaufen, da er es nicht nutzen kann. Was dann passiert, kann man sich vorstellen. Er hat das Land von seinem Vater geerbt. Früher wurde hier massenweise Eukalyptus angebaut, der wie Unkraut aus dem Boden schießt. Schneidet man ihn ab, wachsen drei Bäume wieder nach.

      Eukalyptus wird für die Zelluloseherstellung, also Papierherstellung, verwendet und brennt durch die ätherischen Öle wie Zunder. Die Pflanzen sind eher eine Plage und das herabfallende Laub macht den Boden sauer. Auch in Spanien und Portugal haben wir riesige Plantagen gesehen, nun wissen wir, warum Regenwälder für dieses Zeugs weichen müssen.

      Die ganze Fläche besteht im Prinzip aus Eukalyptusmonokulturen mit dornigen Buschwerk zwischendrin. Der Bereich um die Domos ist entweder gerodet worden oder es wurde hier schon immer Ackerbau betrieben. Fernando hat woe bereits angemerkt viele, viele Ideen. Er möchte sein Land für Permakulturprojekte zur Verfügung stellen und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Dafür braucht es jede Menge helfende Hände und Ideenreichtum.

      In der Umsetzung ist nicht alles immer einfach. Eine Baustelle reißt man auf, tut sich prinzipiell eine zweite auf. Fernando wirkt mit seiner Art sehr motiverend. Obwohl er nicht anwesend ist, weiß er die Dinge zu schätzen, die wir hier für ihn erledigen und betreut uns jederzeit mit Material und Nahrungsmittelnachschub.

      Die Projekte und Ideen sind sehr komplex und umfangreich. Wir sind hier voll im Aufbau der Infrastruktur eingebunden und denken eigentlich jederzeit schon in die Zukunft, für was das hier alles genutzt werden soll.

      Gedanken dazu machen sich auch Esteban und Valerie. Wir diskutieren sehr interessant über die Entwicklung und unsere Beweggründe hier mitzuwirken. Wir versuchen den beiden die Idee der Permakultur näher zu bringen und wir reden über den Sinn und die Gefahren der Komposttoilette.

      Es ist irgendwie besonders in einem solchen Projekt als Referent wirken zu dürfen. Die beiden sind interessiert an der Idee und stellen auch Fragen bezüglich negativer Auswirkungen über die Benutzung einer Komposttoilette. Beispielsweise fragen sie bezüglich ungesunder Ernährung, Drogen und Medikamente nach, was mit diesen Dingen geschieht. Auch wir können darauf keine richtige Antwort geben, aber eben genau der Punkt sind diese kritischen Parameter. Wenn wir doch eine Lebensgrundlage schaffen in der es keine Substanzen braucht um sich künstlich gesund zu fühlen oder sich in eine andere Welt zu beamen, in der wir vielmehr ein Bewusstsein für gesunde Nahrungsmittel entwickeln, dann besteht die Gefahr doch garnicht mehr, gefährliche Ausscheidungen zu produzieren.

      Wir können die Gedanken noch weiter führen und wir können den beiden unser beider Philosophie einigermaßen erklären. Sie sind sichtlich interessiert und scheinbar können sie unseren Ausführungen auch insgesamt folgen. Alles in allem ist es für uns eine große Ehre und Anerkennung, hier mitwirken zu dürfen. Fernandos Worten zufolge ist Oli Jesus der Permakultur...für uns ein Lob für unsere Arbeit.

      Nach dem Meeting verabschieden sich die beiden und wir würden uns auch sehr freuen wenn man sich nochmals sieht. Pedro unser Neuankömmling interessiert sich leider wenig für das ganze Projekt. Wie es mit ihm weiter geht, wird sich noch zeigen.

      Canito wird immer mehr zum Schoßhündchen und schmeißt sich mittlerweile herzallerliebst auf die Seite, sobald er jemanden von uns erblickt. Er ist echt goldig und nicht wieder zu erkennen. Der kleine Schlingel nutzt übrigens keine Gelegenheit aus, Werkzeug, Schuhe, Socken oder ähnliches in sein Versteck zu tragen. Wie von Geisterhand verschwindet alles und alle sind am Suchen. Witzig aber auch anstrengend.
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    • Day 87

      Heute ist Freitag und das Wochenziel...

      February 24, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 28 °C

      geschafft! Das Kompostklo ist fast fertig und die Rahmenkonstruktion steht schonmal.

      Unser Volunteer Pedro macht uns etwas zu schaffen und wir kommen nicht auf einen Nenner. Nach 2 Tagen hier auf der Farm macht sich etwas Unmut breit und sowohl wir, als auch Fernando haben ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache. Zunächst ist das Zusammenleben auf engstem Raum schon etwas strapaziös und wenn dann die einfachsten Dinge nicht so zusammen klappen, wird es schnell schwierig und unbequem. Das merken wir alle, weil sich alle irgendwo einschränken müssen. Das ist aber nicht alleine Pedros Anwesenheit sondern auch ein bisschen hausgemachtes Problem. Fernando dachte, er kann einfach noch Volunteere empfangen und wenn sie dann da sind wird sich schon alles irgendwie von alleine regeln. Dies hat er die Tage aber gelernt, dass das nicht so ohne Weiteres klappt.

      Wir sind ja nun schon ein paar Tage da und überlegen uns ziemlich eigenständig was wir hier machen. Fernando lässt uns gewähren und wir besprechen unser Projekte vorher mit ihm. Da ist er vermutlich ziemlich froh drum, da er parallel zum Hausbau, der Entwicklung seiner Farm, seiner kleinen Familie und und und, noch jede Menge andere Projekte im Kopf hat. Nun ist Pedro leider nicht so eigenständig und kann sich beschäftigen, wenn er nicht von jemanden Aufgaben bekommt. Wenn er dann gezeigt bekommt, was er tun soll ist er wenig motiviert und die Qualität ist dazu noch sehr mangelhaft. Nun. Uns nimmt es die Motivation ihm etwas zu zeigen, da es für uns verschwendete Zeit ist. Selbst die einfachsten Dinge klappen nicht, obwohl man sie ihm zeigt. Wenn wenigstens Interesse und Motivation vorhanden wären, wären die Mühen nicht umsonst, aber man merkt einfach, dass er garnicht will. Das merkt Fernando schon gleich und wir können glücklicherweise mit ihm darüber reden. Auch Pedro hat sich wohl bei ihm gemeldet und ihm mitgeteilt, dass ihm das Leben hier auf der Farm nicht so liegt.

      Also denken wir alle ziemlich gleich über die ganze Sache und es ist ein Ende der beengenden Situation in Sicht. Die Abmachung, dass für Kost und Logie gearbeitet wird erfüllt Pedro auch nicht und schmarotzt sich so durch die Tage.

      Zu uns sagt er , dass er das WE noch bleibt und dann Montag fahren wird. Nur um das mal festzuhalten: Er ist 2 Tage hier, an denen er halbwegs etwas macht, heute Freitag, macht er keinen Finger krumm, wäscht seine 5 Wäschestücke in der Waschmaschine obwohl hier immer gesammelt wird, geht dann mal in die Stadt um ein bisschen zu schlendern und will dann noch das Wochenende bleiben.

      Das ist irgendwie nicht die Idee vom Volunteering und macht uns auch echt sauer, dass er diese Freiheit, die wir hier haben, so ausnutzt. Für uns auch irgendwie bitter, obwohl es nicht unser Haushalt ist, in dem er wohnt, aber es ist wieder einmal ein enttäuschendes Erlebnis, was den Glauben an das Gute im Menschen betrifft.

      Wir sind erst einmal froh, dass wir uns ungestört unseren Projekten widmen können. So kommt man wenigstens zu etwas. 😊
      Ansonsten läuft es heute bestens. Die Werkstatt ist nun halbwegs gerüstet für Schlechtwetterzeiten. Die Wand ist neu verkleidet und das Dach ist soweit auch abgedichtet, aber noch nicht fertig.

      Fabi präpariert den Untergrund für die Kräuterspirale mit alten Dachverkleidungen, die noch im Urwald lagen. Genau richtig und noch eine sinnvolle Idee um die ollen Dinger sinnvoll zu verwerten. Die Trümmerteile dienen als Drainageschicht und verhindern, dass sich Stauwasser bilden kann, was die Wurzeln der Pflanzen vergammeln lässt.

      Bei unserer Besprechung vom Vorabend sind uns noch ein paar Grundsätze der Permakultur eingefallen, die Sie auf alte Holzbretter aufmalt.

      Sowohl in Spanisch als auch in Englisch für die internationalen Volunteere:

      reuse-wieder verwenden
      repair-reparieren
      recycle-wieder verwerten

      sind ein paar Grundsätze, die man sich schon bereits bei der Anschaffung von Lebensmitteln, Gebrauchsgegenständen, Einrichtungsgegenständen usw. ins Gedächtnis rufen sollte. Alles was dabei aus dem Raster fällt, sollte man schon noch einmal überdenken nicht zu kaufen. Auch wenn es darum geht mal Ordnung zu schaffen und aufzuräumen, sortiert und selektiert man sehr einfach mit diesen Prinzipien. Vor allem geht es darum Abfall und Plastik zu vermeiden.

      Nach dem werkeln ist die Arbeit für heute aber noch nicht erledigt. Vor uns stehen noch 2 riesen Töpfe Obst und 5kg Zucker, was verarbeitet werden muss.

      Fabi hat die Früchte heute Mittag schonmal vorbereitet, gewaschen und geschnippelt, während Olli Mittagessen gekocht hat.
      Jetzt wird noch alles verrührt, gekocht, verfeinert und zum Gelieren gebracht. Marmelade kochen ist keine Arbeit für Ungeduldige. Man muss ständig rühren, und immer wieder einmal eine Gelierprobe machen. Aber es lohnt sich immer wieder. Die Arbeit ist im Verhältnis zur Aubeute recht klein. Wir haben das Obst in einer viertel Stunde gesammelt und kostenlos bekommen. Das Schnippeln nimmt ca 45 min in Anspruch und das Kochen dauert nochmal 1,5 Stunden. Dafür ist aber alles frisch, wir wissen was drin ist und wir haben 13 Gläser leckerste Marmelade zum selbst vertilgen und verschenken.
      Es gibt diesmal 2 verschiedene Kreationen. Einmal Pflaumen mit Pfirsichen und einmal Pflaume, Zimt und Rotwein.
      Beide sind wieder richtig lecker, aber wir haben vermutlich zu wenig Zucker mit beigemengt, da sie einfach nicht richtig gelieren wollen. Beim Pflücken kommen in Olli die alten Kindheitserinnerungen vom alten Garten hoch. Auch wir hatten so schöne Früchte, aber niemand wusste diese damals zu schätzen und dann wurden die Bäume weggesägt. Heute wäre es schön, wenn sie noch da wären. Nicht zu ändern.

      Das Kochen und vobereiten macht zusammen auch sehr viel Spass und wir lernen immer wieder mehr über Früchte und z.B. deren Pektinanteil. Das ist der Stoff der die Gelierfähigkeit begünstigt. 😆

      Während Fabi kocht bereitet Olli noch ein paar Arbeiten für die nächste Woche vor. Das neue Werkstattdach bekommt noch ein paar Schindeln. Aus alten Blechdosen, die wir massenweise aus der Werkstatt geholt haben. Damit sind diese dann auch verwertet und das Dach ist dann hoffentlich auch rundum dicht.

      Der Abend vergeht von ganz allein und wir machen uns ins Bett. Morgen haben wir frei und werden erst einmal ausschlafen.
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    • Day 88

      Wochenendeeeeeeeeeeeeee

      February 25, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 20 °C

      Den Wecker haben wir heute aus gestellt, sind aber dennoch früh wach. Klaro. Kaffee, Frühstück, gekochte Eier, alles was zu einem gemütlichen Start ins Wochenende gehört. Das Wetter soll heute besser werden, was aber noch auf sich warten lässt. Die letzten Tage waren immer etwas wolkenverhangen und nebelig am Morgen und am Abend. Das scheint hier ein normales Phänomen zu sein.

      Hoffen wir also weiter auf Besserung. Da es noch diesig ist, lohnt es sich kaum irgendwo hin zu fahren. Also widmet sich Olli noch ein paar kleinen Aufgaben und Fabi startet entspannt in den Tag. Olli hat für die kleine Amanda eine Schaukel gebaut, die gleich noch angebracht wird und dann zeigt sich auch schon die Sonne. Da Fabi noch Sand und Steine für die Kräuterspirale benötigt, beschließen wir ans Meer zu fahren und das nützliche mit dem angenehmen zu verbinden. Mit dem alten unrund laufenden Pickup geht's ab ans Meer und die Sonne folgt uns auf unseren Spuren.
      Hier ist es herrlich. Am Strand angekommen, sitzt eine einzige Familie. Man hat riesig Platz und Ruhe. Wir lassen das Auto stehen und laufen den Strand entlang. Auf dem Boden liegen überall Panzer von Krebsen im schwarzen Sand. Dieser Ort ist für Fernando ein Ort der Ruhe und an den er sich zurückziehen kann, wenn er mal seine Gedanken sortieren muss. Es ist eine Ehre für uns diesen mit uns zu teilen. Jeder der so einen Ort gefunden hat, zeigt ihn gewöhnlicherweise nicht jedem Menschen, um sich diesen zu bewahren, aber auch zur Verfügung zu stellen für andere.

      Gleich hinter dem Strand verweht es die Wanderdünen im Wind. Lebu ist bekannt für seine starken und konstanten Winde. Darum werden hier mehrheitlich Windkraftanlagen gebaut, um die Stromversorgung zu gewährleisten. Dies wird hier immer wieder beworben und ins Stadtbild integriert. Die Bushaltestellen sind beispielsweise alle mit Windrädern dekoriert.

      Wir lassen uns die Brise und den feinen Sand um die Nase wehen und haben Zeit zum Reden. Pedro hat heute die Farm verlassen und wir können uns darüber auch nochmal in Ruhe austauschen. Fernando hat nun auch gemerkt, dass er für sein Projekt auch gewisse Menschen braucht die mit Motivation und Freude an die Sache rangehen. Diese Vorinformation muss er irgendwie bekommen und eine Auswahl treffen.

      Außerdem können wir etwas über sein Leben erfahren und wie es zu dem gekommen ist, wie es jetzt ist. Es ist sehr spannend mehr über das Leben seiner Mitmenschen zu erfahren und warum, wieso, weshalb sie so sind wie sie sind und warum sie an der Stelle angekommen sind wo sie sind. Fernando hat eine sehr gute Grundsätze die er für sich als Lebensgrundlage formuliert hat. Beispielsweise sagt er sich, dass es notwendig ist, zu jedem Tier und jedem Menschen, mit dem man sich umgeben möchte, eine Beziehung aufbauen muss. Keine Partnerschaft, eine Beziehung.
      Ein anderer Gedanke sind Kompromisse. Es ist einfacher und bereichernder mit seinen Mitmenschen zusammen zu leben, wenn man Kompromisse finden kann. Diese Philosophien sind auch unsere Leitfäden und für Olli ist es sogar mittlerweile noch tiefgründiger, da es eben auch wichtig ist, Pflanzen zu wertschätzen. Sie haben mehr Beachtung verdient und dienen uns mehr als Lebensgrundlage, als jedes Haustier, was wir uns anschaffen.
      Wir erfahren viel über das Leben von Fernando, seine Vorfahren, seine Kinder und auch wie es ihm mit manchen schwierigen Situationen erging. Es ist wirklich ganz besonders hier zu sein. Hier in Lebu mit Fernandos Familie und der kleinen Farm. Eine wirklich tolle Zeit, die wir hier verbringen können.

      Nach dem Rauschen der Wellen widmen wir uns wieder den Steinen. Hier am Sand laden wir noch ein paar Ladungen Sand auf, dann geht's noch Steine holen und zurück zur Farm. Genug gearbeitet für heute. Am Domo angekommen üben wir weiter Acroyoga und dann kommen zum Abendessen auch schon Vallery und Connie
      Es gibt Pancakes mit Dulce de Leche und Marmelade. Ein Traum. Der Abend wird recht lustig und die beiden Mädels laden uns ein zu einem Spontanausflug in den Nationalpark ein, um morgen die Sonnenfinsternis zu sehen. Wir überlegen kurz und sagen zu. So eine Gelegenheit können wir uns ja nicht entgehen lassen. Prima. Also ist der Sonntag auch schon verplant :) für uns heißt es dann aber auch so langsam ins Bett, da wir bereits halb sieben aufstehen müssen, um die Sonnenfinsternis nicht zu verpassen.
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    • Day 91

      Baño de L'Amour ist fast fertig

      February 28, 2017 in Chile ⋅ ☁️ 9 °C

      Zumindest mal das Gehäuse. Nun fehlt noch die Hardware, also ein Urinabscheider und der Behälter für die Feststoffe. Alles andere gehört zum Interieur und wird die Tage auch noch nebenbei gefertigt. Die Tage werden so langsam immer weniger und für alle Projekte ist einfach nicht genug Zeit.

      Es wird wohl einiges liegen bleiben, aber die nächsten Volunteere sollen ja auch noch etwas zu tun haben :) Für Olli wäre es genau das richtige noch ein bisschen hier zu bleiben und sich handwerklich auszutoben. Er kann hier schalten uns walten wie er es möchte und es gibt auch überall so kleine Sachen, die mit ein paar wenigen Handgriffen repariert oder etwas erleichtert sind.

      Vor uns liegt aber auch noch eine gewaltige Strecke bis Santiago und wir möchten uns auch noch etwas von Chile anschauen. Wir werden leider nicht alles schaffen, aber ein paar wichtige und grundsätzliche Sachen sind dann erledigt. Es gibt ein Klo und hoffentlich, wenn alles klappt auch noch eine Dusche für die Volunteere. Das wird das nächste Projekt für Olli werden. Fabi hat auch noch ihre Kräuterspirale, die sie auf Trab hält.

      Es verbleiben uns noch drei Tage um hier tatkräftig mit anzupacken, dann ist Wochenende, an dem nicht gearbeitet wird und danach geht es weiter in Richtung Norden.

      Wir genießen das Leben hier auf dem Land und unter Leuten, mit Canito und all den amderen Tieren. Die Enkelkinder von Nico und Eva, unseren Nachbarn sind gerade da und kommen immer mal wieder zu uns rüber um uns über die Schulter zu schauen. Martin, ein junger Mann mit 15 Jahren, kommt sogar mehrmals am Tag vorbei, schaut uns bei der Arbeit zu und hält uns vor allem davon ab. 😅

      Bei Fernando auf dem Land ist recht viel los. Hier sind in der Woche einige Arbeiter unterwegs die ein Schlafhaus neben dem Domo bauen, andere kümmern sich um die wuchernden Büsche und Eukalyptusbäume. Wir kümmern uns eben darum, dass hier in Zukunft mehr Volunteere aufgenommen werden können. Bleibt zu hoffen dass Fernando an seinen Träumen und Plänen fest hält. Teilweise stimmen die Philosophien seiner Träume nicht so recht mit seiner realen Lebensweise überein. Aber das wird sich zeigen und vielleicht können wir das später noch von Deutschland aus nachverfolgen.

      Gestern kam dann auch Nico noch bei uns auf dem Hof vorbei und brachte unendlich viel Holz für den Winter. Alles zum verheizen. Ganz besonders imposant waren seine 2 Rindviehcher die er für den Transport an den Wagen gehängt hatte.

      Er hat uns übrigens angeboten noch bei ihm reiten zu gehen, wenn wir das wollen. Wir hoffen viel mehr, dass sich die Zeit noch dafür finden wird. Unsere Projekte nehmen recht viel Zeit in Anspruch und eigentlich sind wir jeden Tag längst über unserem Arbeitspensum von 5h...es macht uns eben richtig viel Spass. Und es geht auch echt viel voran.
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    You might also know this place by the following names:

    Pehuén, Pehuen

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