Eight awesome months

October 2015 - July 2016
A 263-day adventure by Christina.reist Read more
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  • Day 1

    Amsterdam Marathon

    October 18, 2015 in the Netherlands ⋅ 🌧 8 °C

    Auf Amsterdam habe ich hin gefiebert: ein 5-Km-Lauf, sechs 10-Km-Läufe, vier Halbmarathons, ein 33-Km-Trail-Lauf. Dazu viele, viele Stunden im Wald und im Stadion, abwechslungsreiche längere Läufe an der Sauer und der Kyll. Oft wars anstrengend, oft hats einfach nur Spaß gemacht.

    Am Freitag Morgen sind wir mit dem Zug nach Amsterdam. Nächtigen konnten wir bei Lucija und Alpi, die uns großartig bewirtschaftet haben. Abschließend haben wir am Freitag Abend noch einen kleinen Lauf im Süden Amsterdams gemacht und unsere Startunterlagen abgeholt. Am Samstag vor dem Marathon habe ich mich nicht so fit gefühlt, vielleicht war ich doch ein bißchen aufgeregt.

    Am Sonntag wars dann endlich soweit. Da ich lieber bei etwas kühleren Verhältnissen laufe, war das Wetter optimal für mich: bewölkt, etwas windig, ziemlich frisch, leichter Nieselregen. Mit den Rädern sind wir zum Olympiastadion gefahren. Insgesamt mehr als 44.000 Teilnehmer – überall Menschenmassen. Ein bisschen dehnen, ein paar Lagen Kleidung ablegen, überprüfen, ob die Verpfegung sitzt, und schon gehts ins Stadion. Leider lief der Start ziemlich unkoordiniert ab. Als wir gerade vorm Eingang des Stadions stehen, ist der Startschuss für die Kenianer schon gefallen.

    Da Christian und ich unterschiedliche Zeiten anpeilen, laufen wir von Anfang an nicht zusammen. Ich finde ganz gut in den Lauf. Am Anfang sind noch zu viele Läufer um mich herum, aber das verteilt sich nach ein, zwei Kilometern. Von der Zeit her passts auch, ich finde mein Tempo und kann es über eine weite Strecke halten. Bis Kilometer 28, der ganze Teil an der Amstel entlang, den ich gefürchtet hatte (Langeweile), gehts super. Als wir zurück Richtung Stadt laufen, wirds dann langsam aber stetig anstrengend.

    Aus den Trainingsläufen, insbesondere einem schmerzhaften 35km-Lauf und dem frustrierenden 33-km-Traillauf im Ahrtal, hatte ich ja eine Vorahnung, wie es sich jenseits der 35-Kilometer-Grenze anfühlen würde. Während der Trainingsläufe kam nach jedem Tief auch wieder ein Hoch, auf das ich diesmal allerdings vergeblich warte. Bei Kilometer 38, in super Kulisse am Rijksmuseum, sehe ich meine Familie :-) Noch unglaublich lange Kilometer durch den Vondelpark, in dem ich die 50-Meter-Marken zähle. Ich schleich nur noch vor mich hin.

    Am Ende sind es 4:03, zwar über der für mich ehrgeizigen Zielzeit von 3:59, aber was solls. Da ist Christian natürlich schon seit 45 Minuten im Ziel! Auf den letzten 10 Kilometern habe ich sehr viel Zeit verschenkt, da gibts also Optimierungsbedarf. Zufrieden bin ich aber trotzdem.

    Nach dem Lauf belohnen wir uns mit Pommes und schauen den Halbmarathonis beim Einlauf ins Stadion zu. Und am Abend lassen wir uns von Lucija bekochen (lecker :-)) Einig sind wir uns, dass wir eine super Vorbereitungsphase hatten. Nach dem Marathon ist bestimmt vor dem Marathon!
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  • Day 4

    Hetzerath

    October 21, 2015 in Germany ⋅ ⛅ 10 °C

    Die letzten Tage vor der Abreise waren leider ein wenig hektisch, da ich noch so viele organisatorische Dinge zu erledigen hatte: Zum Glück haben sich die Nachwehen des Marathons auf 1,5 Tage beschränkt, in der Hinsicht bin ich einfach ein Glückskind :-)

    Ich habe wenig Kleidung eingepackt. An Ende wiegt der Trekkingrucksack 12,5kg, wobei der Tagesrucksack mit Kamera, Tablet und einigen anderen Dingen ziemlich schwer ist.

    Dienstag vorm Abflug bin ich immer noch mit organisatorischen Dingen beschäftigt. Aufgeregt bin ich nicht. Vielleicht liegt's am Alter (;-)), vielleicht daran, dass ich schon oft alleine geflogen bin, vielleicht auch daran, dass es einfach keinen Grund dazu gibt. Ich freue mich sehr auf Neuseeland; auf die langen 36 Stunden, die vor mir liegen, eher weniger.
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  • Day 5

    Hong Kong

    October 22, 2015 in Hong Kong ⋅ ☀️ 27 °C

    Der Flug von Düsseldorf über London nach Hongkong ist unspektakulär, das Essen im Flugzeug war auch schon mal besser. Der Anflug ist beeindruckend: Wolkenkratzer überall, über mehrere Inseln verteilt. Als ich in Hongkong lande, habe ich so dicke Füße, dass ich mich in meine Schuhe reinpressen muss. Hatte ich noch nie.

    Vom Hongkonger Flughafen fahre ich nach Kowloon. Von dort möchte ich zum Fähranleger laufen und die Star Ferry zum Finanzdistrikt nehmen. Der Spaziergang ist ziemlich ungemütlich: es ist laut, stinkt, überall Baustellen und als Fußgänger fühlt man sich fehl am Platz. Oft enden die Bürgersteige einfach. Der sicherste Weg ist es, sich durch die sich aneinanderreihenden Malls zu schleusen. Ziemlich nervig.
    Die Überfahrt von Kowloon ist schön, die Skyline ist beeindruckend. Im Finanzzentrum fahre ich hoch in den 55. Stock des Hong Kong Monetary Authority Tower, der Ausblick ist toll. Dann laufe ich noch ein bißchen durch die Stadt und nehme die Midlevel Escalators (mehrere Rolltreppen, die die am Berg wohnende Bevölkerung morgens schnell in die Stadt bringt, und abends wieder hoch).

    Insgesamt hat mich Hongkong nicht so wirklich fasziniert, zuviel Konsum und Kommerz. Abseits des Finanzzentrums gibt es aber wohl auch entspanntere Ecken und gute Wandermöglichkeiten. Vielleicht muss ich Hongkong irgendwann eine zweite Chance geben. Beim Abflug am Abend fliegen wir über die erleuchtete Skyline, ein irrer Anblick.

    Beim Anflug auf Auckland wurde ich dann doch ein wenig emotional: das Meer ist so wunderschön türkisfarben, dazwischen grüne Inseln. Unglaublich schön!
    Die Einreise war problemlos: Während ich in Hongkong ein wenig rum diskutieren muß, weil ich keinen Rückflug gebucht habe, interessiert sich in Auckland niemand dafür. Obligatorische Wanderschuh-Inspektion, das ist alles. Ich bin angekommen.
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  • Day 6

    Auckland

    October 23, 2015 in New Zealand ⋅ ☁️ 19 °C

    Die ersten Tage in Auckland

    Das Hostel für die ersten Tage hatte ich im Voraus gebucht. Das Verandahs war angenehm und gut, um erste Kontakte zu knüpfen. Ich hab die ersten Tage viel geschlafen, oft gemütlich Kaffee getrunken und hatte einfach noch keine Lust, mich um Organisatorisches zu kümmern. Also habe ich die Stadt erkundet, und habe angefangen, das nachzuholen, was jeder andere vermutlich schon einige Monate vor der Abreise gemacht hätte: Ich hab mich in Kultur und Geschichte eingelesen und bin in zwei Museen gegangen, um mehr über die Maori zu erfahren.
    Insgesamt ist Auckland nett, aber wird nicht in die Liste meiner Lieblingsstädte eingehen. Aufgrund der Vulkane ist es so hügelig wie San Francisco, windig und wechselhaft. Wenn sich keine Wolke vor die Sonne schiebt, ist es angenehm T-shirt-warm, im Schatten trage ich aber immer noch eine oder zwei Jacken. Die Neuseeländer sind da schmerzfrei und tragen bei jedem Wetter kurze Hosen, Flipflops sowieso.

    Die Häuser in den Vororten erinnern mich an Kalifornien: Holzhäuser, die häufig wie überdimensionale Gartenhäuser wirken.
    Auckland ist voller Asiaten und Pacific Islanders, und das spiegelt sich in der Gastronomie wider: Asiatisches Fastfood bekommt man an jeder Ecke - und auch dazwischen. Darauf hatte ich mich gefreut, das Angebot in Trier war ja was das angeht immer ziemlich begrenzt.

    An einem der ersten Tage laufe ich den Coast-to-Coast-Walkway, eine Tageswanderung, die von der einen Meerseite Aucklands zur anderen verläuft. Die Ausblicke von Mount Eden und Mount One Tree Hill sind spektakulär. Am vorerst letzten Tag in Auckland fahre ich mit Edouard, einem Franzosen, den ich in Auckland kennengelernt habe, auf die Vulkaninsel Rangitoto. Nach fast einer Woche in Auckland fahre ich mit dem Bus Richtung Norden.
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  • Day 12

    Whangarei

    October 29, 2015 in New Zealand ⋅ ☁️ 19 °C

    Nach drei Stunden Busfahrt komme ich in Whangarei, einem 50.000-Einwohner-Städtchen in Northland, das nicht unbedingt das Highlight einer jeden Neuseelandreise ist, an.

    Diesmal bin ich in der Little Earth Lodge untergebracht, die außerhalb der Stadt liegt. Tolle ruhige Lage im Grünen, inklusive frischer Eier der frei laufenden Hühner. Es ist nicht viel los, was ich sehr angenehm finde.

    Ich bleibe drei Tage in Whangarei, das Wetter ist die ganze Zeit über sehr bescheiden. An einem Tag klettere ich in die Abbey Caves, ein Höhlensystem aus Kalkstein, in dem Glühwürmchen von der Decke hängen. Draußen regnets und der Einstieg in die Höhlen ist ganz schön klitischig. Drinnen kostets ein bisschen Überwindung, in das eiskalte Wasser zu steigen. Nach ein paar Metern ists komplett dunkel, nur ich, die Höhle und ein paar Glühwürmchen. Ein bisschen gruselig, als wär ich der einzige Mensch auf der Welt. Aber auch schön, da die Glühwürmchen wie ein Sternenhimmel wirken.

    Am nächsten Tag laufe ich zu den 26 Meter hohen Whangarei Falls. Es ist eine schöne, kleine Wanderung am Hatea Fluss entlang und durch einen Kauri Wald mit 500 Jahre alten Kauri Bäumen. Allerdings regnet es fast den ganzen Tag.

    Am letzten Tag in Whangarei treffe ich Rianne wieder, die ich aus dem Hostel in Auckland kenne. Wir fahren gemeinsam zu einem Park, wo einige der seltenen Kiwi (birds) betreut und geschützt werden. Hier sehe ich zum ersten Mal echte Kiwis. Mal sehen, ob ich noch eine Chance auf Kiwis in freier Wildbahn bekomme.
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  • Day 14

    Bay of Islands

    October 31, 2015 in New Zealand ⋅ ☀️ 18 °C

    Ende Oktober bin ich weiter in den Norden gefahren. Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei der subtropischen Region um eine Bucht mit vielen Inseln. Die Region ist vor allem dadurch bekannt, da 1840 in Waitangi, einem Stadtteil von Paihia, die Verträge von Waitangi unterschrieben wurden, die als Staatsgründungsdokumente gelten und Rechte und Ansprüche zwischen Pakeha (Europäern) und Maori regeln sollten (hat nicht so gut geklappt, denn die maorische und die englische Version der Verträge sind inhaltlich nicht identisch).

    Es windet zwar noch ganz ordentlich, aber das Wetter ist ansonsten ganz gut. Ich bin in einem neuen, großen Hostel, das alle ganz toll finden. Ich finde es irgendwie ziemlich charmelos, die Zimmer sind sehr klein und ohne Fenster. Naja!

    Morgens um fünf steht das Rugbyfinale an (Neuseeland - Australien, Neuseeland gewinnt natürlich). Mein erstes Rugbyspiel überhaupt. Im Hostel ist nicht so viel los, ein paar Leute gucken aber doch mit. Paihia ist bestimmt nicht der beste Ort um das Finale zu sehen, in einer Kneipe in Auckland wäre das Spiel bestimmt ein ganz anderes Erlebnis gewesen.

    Zwei Tage später ziehe ich in die Seabeds Lodge um, ein kleineres, gemütlicheres Hostel (auch um der "German Crowd" zu entkommen ;-)) Eine gute Entscheidung, hier kann man sich wohl fühlen.

    An einem sonnigen Nachmittag mache ich eine Halbtageswanderung zu den Haruru Falls. Wasserfälle und die dazu gehörigen Walks gibts hier in Hülle und Fülle - man stumpft so schnell ab. Während ich die ersten Wasserfälle noch total faszinierend finde, nehme ich es mittlerweile fast mit Gleichgültigkeit zur Kenntnis, wenn ich von einem schönen Wasserfall höre oder lese. So ist es denn auch, die Haruru Falls fallen unter die Kategorie "Neuseeländischer Durchschnitts-Wasserfall" ;-) Das eigentliche Highlight ist für mich aber die Wanderung ZU den Wasserfällen am Waitangi River entlang, die durch einen Mangrovenwald führt. Und es ist so, wie ich es mittlerweile oft hier erlebt habe: am Wasserfall sind viele Touristen, die nur schnell für einen Fotostop aus ihrem Mietwagen springen. Abseits der Highlights hat man die Natur dann aber oft für sich alleine.

    Der Kleinstadt Russell auf der anderen Seite der Halbinsel gebe ich am nächsten Tag eine Chance. Kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt und einem tollen Blick über die Bay of Islands, ein bisschen Smalltalk mit Touristen und Einheimischen, ein Kaffee bei Straßenmusik, viel mehr passiert hier nicht.

    Am Freitag steht dann endlich die Wanderung zum Cape Brett, einer Landzunge nördlich der Bay of Islands, auf dem Programm. Der 16-km lange Wanderweg wurde nur mit einem Satz im Lonely Planet erwähnt, und nachdem ich es gegoogelt hatte, wollte ich die Wanderung unbedingt machen. Der Pfad endet bei einem Leuchtturm an Spitze der Landzunge. Die ehemalige Hütte des Leuchtturmwärters dient als Übernachtungsmöglichkeit für Wanderer.

    Am Freitag Morgen nehmen Edouard, ein Franzose, der durch Neuseeland radelt und den ich in Auckland kennengelernt habe, die erste Fähre nach Russell. Von dort müssen wir die 28km zum Startpunkt unserer Wanderung in Rawhiti hitchhiken, denn es gibt keinen öffentlichen Nahverkehr, und wir haben niemanden gefunden, der ähnliches vorhat. Die erste Mitfahrgelegenheit bis zur nächsten größeren Kreuzung finden wir nach wenigen Minuten, ein Zeitungsausträger nimmt uns ein Stück mit. Dann müssen wir lange warten, denn in das Nest Rawhiti will an einem Freitag Morgen niemand. Das hatten wir befürchtet. Nach einer Weile werden wir von einem Hausmeister, der in der Nähe arbeitet, eingesammelt. Bis kurz vor Rawhiti nimmt uns dann ein Schulbus mit fröhlichen Jugendlichen mit. Wir schaffen es rechtzeitig und zufrieden auf den Wanderweg. Neuseeländer sind so nett!

    Der Wanderweg begeistert uns von Beginn an: wir haben einen traumhaften Ausblick auf die türkisen Buchten und die grünen Inselchen der Bay of Islands. Auf der sechsstündigen Wanderung begegnet uns niemand außer zwei Waldarbeitern. Aber die 16 Kilometer haben es in sich. Ich weiß nicht, wie viele Höhenmeter wir an diesem Tag zurück legen, aber es waren wohl einige. Der Weg schlängelt sich über die Landzunge, oft hoch, oft runter, oft eng, oft steil. Der 16. Kilometer zieht sich. Nochmal einen steilen Hügel nach oben, und dann sehen wir endlich den Leuchtturm. Genauso steil wie es hoch ging, gehts dann auch nochmal nach unten. Erstmal ins Gras legen und ausruhen! Am Abend sitzen wir mit einigen anderen Wanderern zusammen in der Hütte, schauen uns noch einen klaren, mit Sternen vollgepackten Nachthimmel an und gehen erschlagen früh ins Bett.
    Am nächsten Tag gehts dieselbe Strecke zurück. Es geht ein bissen leichter, zum einen, weil wir weniger Essen tragen, zum anderen, weil wir wissen, was auf uns zukommt. Obwohl anstrengend zählt die Wanderung zu einem meiner bisherigen Highlights.
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  • Day 22

    Waiheke Island

    November 8, 2015 in New Zealand ⋅ ☀️ 19 °C

    Im Gegensatz zu den meisten anderen Reisenden spare ich mir die Tour zum nördlichen Punkt, dem Cape Reinga. Ohne Auto müsste man eine Tour buchen, und da habe ich nicht so viel Lust drauf. Also gehts zurück mit dem Bus nach Auckland, nur ein einnächtiger Zwischenstop im Attic Backpackers.

    Am nächsten Tag nehme ich die Fähre nach Waiheke, einer Insel im Hauraki Golf. Das Wetter ist super, also ab aufs Rad. Ich mache eine Tour im Südwesten von Waiheke. Auch hier bin ich wieder die meiste Zeit komplett alleine. Die Sonne scheint, das Wasser ist wunderbar türkisfarben. Herrlich! Ein weiteres Highlight. Leider bin ich am nächsten Tag schon mit Sebastian in Thames verabredet, ansonsten wäre ich noch einen Tag nach Ost-Waiheke gefahren.
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