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- Apr 21, 2024, 4:17 PM
- ☁️ 15 °C
- Altitude: 2,594 m
- ColombiaAntioquiaMedellínEl Cerezo6°13’46” N 75°29’24” W
Besuch in Medellin
April 21 in Colombia ⋅ ☁️ 15 °C
Wir sind in Medellin angekommen. Zeitungsberichte aus Kindheitstagen sind uns noch im Kopf. Eine gefährliche Stadt. Krieg und Terror an der Tagesordnung. Pablo Escobar, der wohl berühmteste Drogenbaron sorgte hier für Wirbel. Muss man da hin? Die Stadt liegt auf unserem Weg und auch wenn bestimmte Stadtteile, vor allem nachts, nicht sicher sind (so wie in jeder Großstadt weltweit), ist die Stadt heute eine ganz andere.
Wir stehen weit außerhalb in den Bergen auf einem Campingplatz. Hier ist es "supertranquilo", superruhig. Zwar ist der Weg dadurch in die Stadt beschwerlich, aber lange wollen wir sowieso nicht bleiben. Stadt und so.
Trotzdem, ein bisschen was schauen wir uns an. Medellin ist, wie ganz Kolumbien, ehrlich und offen. In guten wie in schlechten Richtungen.
Bei einer Führung besuchen wir die berühmt berüchtigte Comuna 13. Bis 2002 herrschte hier interner Krieg zwischen der Polizei/dem Militär und den Guerilla Kämpfern. Es gab hunderte Tote, viele sind bis heute vermisst. Es galt als das gefährlichste Viertel der Stadt und nicht einmal die Polizei traute sich so richtig hinein. Im Oktober 2002 wurde dann eine groß angelegte Militäroperation durchgeführt. Man schoss gnadenlos auf alles, was sich bewegte. Panzer rollten gemeinsam mit tausenden Soldaten durch die Straßen, zwei Black Hawk Helikopter flogen Tag und Nacht. Es herrschte vier Tage blanker Horror und forderte hunderte zivile Opfer. Die Guerillas waren zum größten Teil schon vorher aus der Stadt geflüchtet. Bis heute kamen sie nicht wieder. Seitdem erlebt die Comuna 13 einen unglaublichen Aufschwung. Sie gilt als sicher für Touristen und Bewohner. Man versucht all die Energie in positives zu stecken. Statt Waffen hört man heute Musik. Statt Blut klebt Farbe in Form bunter Murals an den Wänden. Nahezu jede Familie hat Verluste erlitten. Das möchte man nie in Vergessenheit geraten lassen. Deshalb versucht man mit Touristischen Führungen diese Geschichte zu erzählen und auf Missstände aufmerksam zu machen. Die Regierung tut nichts für die Bewohner hier. Jede Veränderung muss aus eigener Kraft geschehen. Aber es scheint zu funktionieren. Heute blüht hier das Leben. Abseits des Großstadtdschungels gehen wir noch im Parque Arvi spazieren und genießen das Dorfleben außerhalb der Stadt. Am Dienstag soll es von hier weiter gehen.Read more
Traveler Krasser Text 😱
Traveler In der Stadt ist alles irgendwie krass...