Colombia
Villa Liliam

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Travelers at this place
    • Day 54

      Jardin Circunvalar 🗻 - Cinturon Verde

      March 5, 2023 in Colombia ⋅ 🌧 22 °C

      Took a hike up the mountain ⛰.

      First a very spectacular bus ride from downtown Medellin. Bus was overly crowded, with people hanging of the doors. People transported all sorts of building materials, household goods as well as food up the mountain.

      The hike itself was very easy and the views have been spectacular.

      A girl, working for the Transmilenio System was tasked to interview some foreigners and take some group foto. So she started talking to me and I had to go through kind of a survey in Spanish. 😂 Was good fun and I was surprised how well I could talk in Spanish.... 😂
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    • Day 154

      Pablo Escobár - Kingdom of fear

      February 12, 2019 in Colombia ⋅ 🌧 20 °C

      Irgendwo zwischen Verehrung und Hass befindet sich ein breites Spektrum an Gefühlen, die die Menschen in Medellín für Pablo Escobár empfinden.
      Jessica, die Führerin meiner „Don’t say his name - Tour” meint, dass alles was man über ihn sagt, von der Perspektive abhängt. Jeder hier in Medellín habe seine eigene Geschichte mit ihm und aufgrund der eigenen Erfahrung mit diesem Mann gehen die Meinungen über ihn extrem auseinander.
      Jessica betont immer wieder, wie schwer es ist, neutral über ihn zu reden.
      Während der Tour werden wir an verschiedenste Orte und Gebäude gebracht, die allesamt wichtige Eckpunkte in Pablos Biographie darstellen. Unser Fahrer hat damals sogar für ihn gearbeitet. Auf meine Frage, wie er ihn wahrgenommen hat, meint er, dass Pablo ein ordentlicher Arbeitgeber und ein sehr gastfreundlicher Mensch war, der seine Gäste herzlich empfangen habe. Schon an dieser Stelle spüre ich deutlich die gespaltene Meinung über den einst mächtigsten und kriminellsten Mann Kolumbiens.

      Unsere erste Station ist das Monaco-Gebäude. Ein bombensicheres siebenstöckiges Haus in einem reichen Stadtviertel, das Pablo 1968 für seine Familie erbauen lassen hat. Sie bewohnten die oberen beiden Penthousewohnungen. In den unteren Etagen waren die Bediensteten untergebracht.

      1988 haben die Los pepes (People persecuted by Pablo Escobár) eine Autobombe vor dem Haus gezündet. Das Haus blieb stehen, aber Manuela (seine damals 4jährige Tochter) wurde für ein Jahr taub, woraufhin Pablo Rache schwor. Seiner Meinung nach ging von ihm nie Gewalt aus. Er habe sich immer nur gewehrt und seine Familie beschützt.

      Wir stehen vor dem Gebäude, das heute komplett in Plakate eingehüllt ist. Plakate, die an die Schreckensherrschaft erinnern sollen.

      „Respeta nuestro dolor, honra nuestras víctimas. 1983-1994 46.612 vidas menos.”
      (Respektiere unseren Schmerz, honoriere unseren Opfer. 1983 bis 1994: 46.612 Menschenleben ausgelöscht)

      “We must remember that we are dealing with real pain, suffering and lost lives.”

      “It is not fiction. It is reality. We will never forget the constant fear and pain that we went through.”

      “Esta es una lucha ética para recuperar los valores que la mafia nos arrebató.”
      (Dies ist ein ethischer Kampf, um die Werte zurück zu gewinnen, die uns die Mafia entrissen hat)

      Ich habe Glück, das Monaco - Gebäude noch mit eigenen Augen sehen zu dürfen. In einigen Tagen (am 22.2.19) wird das Haus abgerissen und an seiner Stelle ein Park erbaut. Der „First memorial park for the victims of Pablo Escobar“.

      Für unseren zweiten Stopp fahren wir eine gute halbe Stunde aus der Stadt heraus, schlängeln uns enge Kurven durch schnuckelige Dörfer hoch und gelangen irgendwann an einen Grenzposten mitten im Dschungel. Hier habe Pablo eigene Sicherheitsmänner stationiert, überall im Umkreis von 2 Kilometer rings um „La catedral“ - ein berühmt berüchtigtes „Gefängnis“, das er für sich selbst gebaut hat.
      Die Grenzposten waren aber eher dazu da, die Regierung und die staatliche Polizei draußen zu halten, als ihn drinnen, erzählt Jessica.

      Sie führt uns auf dem Gelände herum. Mich beschleicht ein seltsames Gefühl. Vor noch gar nicht so langer Zeit ist Don Pablo höchstpersönlich hier umherspaziert, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, den dicken Bauch vor sich her schiebend. Ich stelle mir vor, wie er auf diese Weise in seinem Gefängnis auf und ab läuft, und die
      Aussicht über die ganze Stadt genießt. Er war ein schlaues Kerlchen, denn er hat La catedral so bauen lassen, dass er die Stadt und vor allem den Flughafen im Blick hat. Von der Stadt aus konnte man sein „Gefängnis“ jedoch nicht sehen. 13 Monate hatte er sich und ein paar seiner Kumpels 1991 hier eingeknastet. „Eingeknastet“.
      Während Jessica uns herumführt, wird schnell klar, das dies wohl das komfortabelste Gefängnis aller Zeiten war. Sauna, Fitnessstudio, Jacuzzi, Fußballfeld, Basketballplatz, Restaurant, Casino, Diskothek, Helikopterlandeplatz, Pferdeställe, Entertainmenträume und und und.
      Inoffiziell wurde das Gefängnis „Hotel Escobár“ oder „Club Medellin“ genannt.
      Außerdem gab es Telefone, Fax Geräte und Radios, mit denen er weiterhin seine Geschäfte führen konnte, welche ihm zu Höchstzeiten 60 Million US$ PRO TAG einbrachten.
      Jessica zeigt uns zwei Steintische im Freien mit eingearbeiteten Schach- und Mensch-ärgere-dich-nicht-Felder drauf. Sie weist wieder auf die zwei Gesichter Pablos hin. Einerseits war er ein Gastgeber vom Feinsten und hat auch gerne einfach mal gespielt. Andererseits war er ein kaltblütiger Mörder.
      Ich stehe auf dem Hubschrauberlandeplatz, schaue auf die Pferdeställe, von wo eine Musik in spanischer Sprache kommt, die mich augenblicklich an die Serie Narcos erinnert. Die Vorstellung, dass Pablo genau hier stand, einer ähnlichen Musik lauschte und auf „seine“ Stadt hinabblickte ist so... ich weiß auch nicht. Ergreifend? Abartig? Furchteinflößend?

      Heute gehört das gesamte Gelände der katholischen Kirche und obdachlose alte Menschen können hier leben.

      Wir dürfen eigentlich das gesamte Gelände ablaufen. Lediglich ein Gebäude ist versperrt. Dort wird das ganze edle Mobiliar (wie thronartige, samtbezogene Stühle) und andere Einrichtungsgegenstände (wie goldene Buddha-Statuen) der
      „Catedral“ gesammelt.
      Jessica berichtet davon, wie der Tourismus erst seit dem Friedensabkommen mit der FARC vor vier Jahren so richtig boomt und dass Kolumbien gerade erst lernen muss, wie man am Besten mit der Geschichte Pablos umgeht und wie man sie den Touristen präsentiert.

      Auch den elektrischen Zaun, der auf der sechs Meter hohen Mauer rund um das Gelände angebracht war, hatte Pablo selbst unter Kontrolle. Dass dies ein Gefängnis sein sollte, gleicht einem schlechten Witz. Die Polizei war jedoch damals so froh, dass dieser Mann erstmal nicht mehr auf den Straßen Medellins unterwegs war, dass sie ein Abkommen mit ihm schlossen. Sie würden ihn dort in seinem Luxusgefängnis in Ruhe lassen, solange er aufhört, Menschen umzubringen.

      Unsere dritte Station ist das Fußballfeld „El Dorado“, welches Pablo in dem Stadtviertel bauen lassen hat, in dem er aufgewachsen ist. Die Menschen haben ihn dafür geliebt. Für ihn war dies ein praktischer Zug, weil er dadurch viele Teenager hatte, die ihn verehrten, die körperlich fit waren und die wegen ihres Alters nicht ins Gefängnis gesteckt werden konnten. So hat er nach und nach unzählige Teenager für ihn arbeiten lassen. Er machte den jungen Menschen Versprechen wie: „Wenn du stirbst, baue ich ein Haus für deine Mama.“ Da eigene vier Wände für Viele eine utopische Vorstellung waren, war ein solches Angebot natürlich sehr verlockend.
      Menschen, die ihn trotz seiner Gräueltaten vergötterten, haben in irgendeiner Weise von seiner (schizophrenen) sozialen Ader profitiert. So hat er zum Beispiel im
      Norden Medellins 700 Häuser bauen lassen und sie den Menschen geschenkt. Statt auf einer Müllhalde zu leben, wohnten sie nun in Häusern. Kein Wunder war er in vielen Augen der „Robin Hood Medellins“.

      Als letzten Stopp besuchen wir sein Grab auf dem Friedhof „Montesacre“. 1993 wurde er von der Polizei auf den Dächern Medellins erschossen. So steht es zumindest überall geschrieben. Jessica jedoch erzählt, dass vor einigen Jahren ein Mann ins Polizeirevier Medellins lief, sich als Pablos Sohn ausgab (Pablo hatte ja bekanntermaßen mehrere Gschpusis wie Felix sagen würde) und behauptete, dass Pablo sich (sehr ehrenvoll) selbst umgebracht hatte. Daraufhin wurde sein Skelett wieder ausgebuddelt und bei der Untersuchung kam wohl heraus, dass dies stimmt.

      Welches nun auch sein wahres Ende war - es war das Ende einer furchtbar gewaltsamen Zeit, von der sich die Stadt immer noch erholen muss.

      In der Schule wird nicht über Pablo Escobar gesprochen. Jessica meint, man weiß einfach nicht, wie man seine Geschichte in einer neutralen Weise unterrichten kann.
      Die Kinder wachsen somit auf mit tausend verschiedenen Geschichten von tausend verschiedenen Erfahrungen mit und von Pablo Escobar.

      Wie auch mit dem jungen Tourismus, muss ihr Land erst lernen, mit der grauenvollen Vergangenheit umzugehen.

      Dies merkt man schon allein daran, dass die Tour „Don’t say his name” heißt. Die Meinungen der Öffentlichkeit gehen einfach so extrem auseinander, dass man seinen Namen nicht laut ausspricht.

      Je länger ich in Medellín bin, desto vielschichtiger erscheint es mir. Und mein Respekt den Einwohnern gegenüber wächst jeden Tag aufs Neue. Solch eine positive und vor Lebensfreude strotzende Einstellung, obwohl eigentlich fast jeder auf irgendeine Art und Weise unter dem „Narcos Traffic War“ gelitten hat und zum Teil noch heute leidet.

      Einen halben Tag verbringen wir zusammen mit Jessica, die all ihr Wissen und ihre Geschichten über „El Patròn” mit uns teilt.
      Wir. Das sind außer mir nur zwei andere Menschen. Beide Deutsch und einer davon wohnt sogar in Ravaschpurg. Schön, mal wieder a bissle Schwäbisch zu hören ;)
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    • Day 422

      Cerro Pan de Azúcar

      January 30, 2022 in Colombia ⋅ ⛅ 23 °C

      Medellín ist eine wirklich sehenswerte Stadt, zumal die Architektur und damit das ganze Stadtbild total anders ist, als alles, was wir bisher so gesehen haben. Auch sehr gut gefällt uns, dass man sehr schnell aus der Stadt heraus ins Grün kommt. So wie heute bei unserem Ausflug zum Cerro Pan de Azúcar. Mit der U-Bahn, Straßenbahn und Seilbahn geht's hoch hinaus und schon wandern wir mit tollen Blicken auf die Stadt durch die Natur.Read more

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