Spanien im März 2018

March - April 2018
A 11-day adventure by Constance Read more
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  • Die Wahrheit über die Unwahrheit

    March 21, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 5 °C

    Stunden, Tage, Wochen, gefühlte Monate Kälte, Regen und Gänsehauttemperaturen lassen die Sehnsucht nach ein paar warmen Tagen immer größer werden. Die Aussichten auf WetterOnline inmitten unserer Urlaubsplanung verheißt nichts gutes - nur ein kleines Fleckchen in diesem verregneten Europa verspricht sonnige Tage während der Osterferien - das südliche Spanien. Ryanair fliegt nach Barcelona , Flüge sind in ausreichender Zahl vorhanden - Uli, Constance, Vincent, Noah, Amon und Carlotta. Ausreichend bezahlbare Flüge, voraussichtlich gutes Wetter, passender Mietwagen - falsches Abflugdatum. Schulpflicht besteht leider bis zum 23.03. - und unser Flug verlangt nach uns schon am 22.03. 20 Uhr. Die Entscheidung fällt sehr schnell. Was sollte dieser blödsinnige letzte Schultag schon am Bildungsstand unserer Kinder ändern? Eine Krankheit muss her. Die Gefahr, dass eine der vier Schulen die Notwendigkeit unserer Reise nicht versteht, ist zu groß für ein reines Gewissen mit aufrichtigen Worten. Das Abenteuer beginnt. Vincent nimmt seine angekündigte Krankheit sehr gelassen, kein Problem für ihn “das passt”. Hier liegt das Problem eher bei seinem Vater, der die Schule nie wirklich geschätzt hat, mich aber leider noch weniger und da ich Teil der Reiseplanung bin, ist es ein von Vincent gefürchtetes Unterfangen, seinen Vater wohlwollend zu stimmen. Mit geschickter Wortwahl in “Engelszungen” und einem BestechungsgeburtstagsGin läßt er mit sich reden und Vincents Anreise nach Wiesbaden steht am Donnerstag nichts mehr im Weg.

    Die Verantwortung für die drei Anderen liegt bei Uli. Mit der Mama wird er sich schnell einig - und alle 3 planen ihre Krankheiten über Tage. Das kann nur schief gehen! “ Soll ich krumm gehen und Bauchschmerzen täuschen? Soll ich aus der Schule rennen und sagen mir ist schlecht? Muss mir plötzlich heiß werden? Fischvergiftung? “ Oje, die erfundenen Krankheitsgeschichten nehmen kein Ende und die Aufregung steigt. Stillschweigen wäre wohl besser gewesen als die Wahrheit über die Unwahrheit.
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  • Day 1

    Eine spannende Anreise

    March 22, 2018 in Germany ⋅ 🌫 1 °C

    Die Anreise oder der Tag der kranken Kinder

    Am Tag unserer Abreise laufen die Uhren wie immer schneller. Uli ist nicht ansprechbar. Dinge, die seit langer Zeit unbearbeitet auf seinem Schreibtisch liegen, werden heute erledigt. Ich dränge Vincent über Stunden, einen früheren Zug zu nehmen - “ hä, warum das denn?” Um ehrlich zu sein, befürchte ich, dass er zu gechillt auch den nächsten Zug nicht erreicht und wir deswegen in Reisestress geraten. Und um ganz ehrlich zu sein, befürchtet Uli genau das, gibt seine Befürchtung an mich weiter und ich nerve Vincent den ganzen Vormittag ;-) und tatsächlich, der Zug - den er dann Gottseidank erwischt, hat 68 min Verspätung. Diese ganzen Befürchtungen waren doch nicht ganz grundlos.

    Alle Taschen sind gepackt, Kinder ins Auto gestopft und überpünktlich mit unserer altbekannten Zeitsicherheitszone sitzen wir auf dem Flughafen Frankfurt Hahn. Alles ganz gechillt - wäre da nicht der falsche Reisetag. Da ich in großem Geschick die Kinder gebeten habe, sobald das Ordnungsamt oder die Polizei in der Nähe ist, möchten sie schnell auf Toilette rennen, stehen 3 verschrecke Kinder auf dem Flughafen. Carlotta vermutet in jedem größeren Koffer versteckte und geschmuggelte Kinder und alle halten permanent Ausschau nach dem Hüter des Gesetzes. Es gibt auch die Idee, sich als französische Kinder auszugeben, stumme französische Kinder . Uli könnte dann ja französisch antworten. Noch viele blühende Ideenminuten weiter und wir befinden uns in der Fastschulpflichtsicherheitszone - der Sicherheitskontrolle. Ich werde noch einmal von allen Kindern darauf hinweisen, meinen Lippenstift doch ganz sicher zu verpacken - Hinweis auf frühere Reiseerlebnisse! Großartig wie 6 Leute - darunter 4 Kinder - erfahren  diese Kontrolle passieren. Ohne Zwischenfälle, kein verlorener Lippenstift - und doch, hier der Hinweis auf etwas verdächtiges in unserem Gepäck. Viiiiiincent! Was im Himmel hast du mit geschleppt!? Erstaunlicherweise ist mein Rucksack Objekt des Verdachts und die nette Dame an der Kontrolle fragt mich, ob es tatsächlich mein Sohn war, der diese Flasche Sekt !!! nach Spanien schmuggeln wollte! Vincent schaut mit unschuldigem und vorwurfsvollem Blick - “Mum, das war ich nicht!” OK, war er wirklich nicht. Ich hatte ein kleines “Sektchen” in meiner Tasche, als Feier des Tages, auf gesunde kranke Kinder, erwartet schönes Wetter, Ferien, Barcelona - und meinen Geburtstag. Die nette Dame des Sicherheitspersonals begleitet mich wieder nach draußen, vorbei an den anderen Fluggästen während der Kontrolle, um dort meine Flasche Sekt zu “leeren” . Da stehe ich nun, alleine auf der anderen Seite mit der Pulle in der Hand. Um das ganze ein wenig entschuldbarer zu gestalten, erzähle ich zwischen einzelnen große Schlucken den wartenden und verwunderten Fluggästen von meinem Geburtstag.
    Nach einer Verspätung von mehr als einer Stunde landen wir sehr müde in Girona. Uli sprintet zur weit entfernten Autovermietung und sehr müde erreichen wir unsere erste Unterkunft hier in Spanien - Figueras. Ein Hotel direkt im Dalli Museum Figueras. Das steht morgen auf unserem Plan. Das Wort Museum sollte man bei den Kindern nicht allzu oft benutzen. Am ersten Tag ist es noch möglich, danach erzeugt es aber immer wieder sehr komische Grimassen und eigenartige Laute.

    Heute Nacht gibt es aber weder das Eine noch das Andere. Alle liegen um 1.30 Uhr totmüde in ihren Betten.
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  • Day 2

    Hohe Elefanten und zerflossene Zeit

    March 23, 2018 in Spain ⋅ ☀️ 15 °C

    An unserem ersten Morgen schälen wir uns nur sehr langsam aus unseren Betten. Angekündigte Museumsbesuche lösen keine große Begeisterung aus, da wir aber nun schonmal hier sind, ist es wohl in Ordnung;-) Das Dali Theatre Museum ist großartig. Der Innenhof mit Blick auf sein großes Theater einzigartig, bunt, verrückt. Die Kinder fragen unentwegt “Was soll das denn sein?". Vincent fragt nicht mehr, stellt für sich in bekannter Teenagermanier fest “ Das macht gar keinen Sinn”. Nur Carlotta zeigt sich durchaus kunstinteressiert und findet hier und da Details, die man in dieser Fülle fast übersehen hätte. Ich liebe diesen Überfluss an Verrücktem und Uli plant schon die Neugestaltung seines Hauses. Ob ich diese Inspiration gut finde, weiß ich noch nicht. Im gesamten Theater begegnen uns immer wieder merkwürdige Gestalten, allen voran die langbeinigen Elefanten, imposante hochstelzige Tiere (wie sie halt so aussehen, diese grazilen Elefanten;-). Uli macht schon gedanklich Platz im Koffer für eines dieser Tierchen. Wir haben noch ein paar Tage vor uns, ich befürchte, er findet noch eines. Carlotta entdeckt eine zerflossene Zeit nach der anderen, überall versteckt im ganzen Haus. Zeit scheint wohl auch Dali damals schon durch die Hände geronnen zu sein. Carlottas Frage “Hat der Name Dali etwas mit Dalli,Dalli zu tun?“ - schnell, schnell - macht plötzlich Sinn;-)

    Die Jungs beenden in ziemlicher hoher Geschwindigkeit ihren Rundgang durchs Museum. Auf nach Barcelona! Die wissen noch nicht, dass noch ein Museum auf unserem Weg liegt;-) Dalis Wohnhaus und das seiner geliebten Gala ;-)
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  • Day 3

    Viele duftige Katzen und Tschernobyl

    March 24, 2018 in Spain ⋅ 🌧 8 °C

    Nach Dalis Wohnhaus und einem kurzen Ausflug an einen wunderschönen Strand der Costa Brava sind wir am Abend endlich auf dem Weg nach Barcelona. Ich fühle mich der Männergrippe sehr nah, liege nur noch regungslos im Auto mit der Navigation in meinen schlaffen Händen. Die Muntermachergrippemedizin haben wir schon am Morgen gekauft. Über lange Zeit warte ich vergeblich auf die einsetzende Wirkung. Pünktlich bei Ankunft in Barcelona lassen diese gemeinen, blind machenden Kopfschmerzen nach. Die Frage nach unserer Unterkunft in Barcelona lässt die Kinder in den letzten 30 min der Fahrt intensiv diskutieren. “Nein, niemals gehe ich mit Fremden in ein Zimmer! “ verteidigt Noah seine Position mit Vehemenz. Die Erklärungen, dass es in der Innenstadt, zu Beginn der Osterferien und mit 6 Menschen sehr schwer ist, eine bezahlbare Unterkunft zu finden, stößt auf taube Ohren. Und Vincent? Der kennt als Einzelkind nur die luxuriösen Hotels mit seinem Vater in Ägypten - schüttelt nur den Kopf. Carlotta ist in freudiger Erwartung auf die 6 angekündigten Katzen in unserer Stadtwohnung in Barcelona , neben der Frau mit ihren 2 Söhnen, die diese Wohnung über Airbnb vermietet. Ich habe ob dieser Katzen auch meine Zweifel. In einsetzender Dunkelheit finden wir nach kurzem Fussmarsch durch die Gassen des Barrio Gotico unsere Bleibe für die nächsten drei Tage. Vincents “erfahrene” Nase könnte wohl als Drogenschnüffelnase später Karriere machen. An jeder Ecke riecht er Spuren von merkwürdigen Substanzen “Mum, rauchen die hier alle in Barcelona?” “Geil”! Was wollte mir mein Teenager damit sagen? Die Geruchsnote, die uns in der Katzenwohnung trifft, ist eine andere. Hier findet meine Nase - die sucht leider ungefragt - nahezu betäubende Nuancen. Ich spreche nicht spanisch, wäre aber auch kaum in der Lage gewesen, etwas zu sagen - jede Hirnfunktion duftig außer Kraft gesetzt. Würde man Duftzonen für diese Wohnung zeichnen, dann wie folgt :
    Eingangsbereich vor der eigentlichen Wohnungstür : süßer schwerer Duft gemischt mit Essensdüften aus den anderen Wohnungen,
    Flurbereich der Wohnung: noch süßer, schwerer und chemischer (Dufträucherstäbchen aller Art, plus Plastikaufsteller aus dem Drogeriemarkt gefühlt mit süßester Süße) Hier mischt sich aber schon sehr merklich Katzenfutter und Katzentoilette in den Duft. Also alles kaum zu ertragen. Die eigentliche Geruchsexplosion befindet sich aber in der Küche. Vermutet man hier Düfte von Brot, Kaffee, Wurst und Käse drängt nur noch eine Note in die Nase - KATER ! Katerklo, Kateressen, Katerpisse ! Wenn man bedenkt, dass der eigentliche Ort des Katergeschehens hinter der nächsten Tür erst beginnt ,das sogenannte Esszimmer , und man schon die Küche als oberste Geruchsquarantänestufe einstufen möchte, dann ist das das Tschernobyl dieser Wohnung. Atmen kann man nur in unseren Zimmern, die scheinen irgendwie luftdicht verschlossen gewesen zu sein vor unserer Ankunft.
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  • Day 3

    Am Tag als der Reeeeeegen kam

    March 24, 2018 in Spain ⋅ 🌧 8 °C

    Die Sonne lacht NICHT in unsere Zimmer am ersten Tag in Barcelona. WetterOnline kündigt 100% Regen an. Dass 100 % wirklich 100 % sind, beweist sich heute. Die Karten für Casa Batllo sind gebucht, 14.30 ist Einlass, schon wieder ein Museum! Dieses Wort ist wie immer zu vermeiden (“wir gehen in ein Haus”, “wir schauen uns was an” was was???). Vincent hat seine ganz eigenen Vorstellungen, wie man eine Stadt kennenlernt. Gibt es einen H&M an einer großen Straße, daneben noch Addidas, Nike, Gucci und Versace ist das eine tolle Stadt! So stellt man sich eben einen Stadtbesuch vor! H&M? Gucci, Versace? Den einen Laden gibt es in jeder mittelgroßen Stadt und die anderen darf er nicht mal mit dem kleinen Fußzeh betreten. Aber da das nunmal eine “große”Stadt ausmacht und er Noah und Amon genau davon erfolgreich überzeugen konnte, laufen wir in strömendem Regen nicht durch Barcelonas charmante Altstadt, sondern die große La rambla entlang, triefnass von Laden zu Laden - die Kinder im Shoppingparadies ohne Geld und Kreditkarte, Uli stets am Bremsen und Vincent entscheidungsunfähig, wegen eingeschränktem Budget. Vincent und seine Verbündeten in die eine Richtung, da könnte ja noch ein Laden sein und wenn nicht, dann wieder zurück in den ersten Laden , und Uli in die andere Richtung. Und ich versuche in der Mitte zu regulieren. Ich finde das Tragen diese Bürde wesentlich anstrengender, als meine mittlerweile klatschnasse Jacke. Carlotta, die genügsamste in der Runde, wurde als erste beshopped. Die Not der Stunde erfordert neue Schuhe. Sie läuft seit Stunden in durchnässten Schuhen von Geschäft zu Geschäft. Eine neue Jacke gibt's gleich obendrauf. Amon lässt nicht locker und verlässt den Laden mit einem neuen Sweatshirt. Nur die beiden Großen sind nicht fündig ,oder eben reglementiert worden, und verlassen mit langen Gesichtern die Shoppingmeile. Die Aussicht auf ein Museum unterstützt die langen Gesichter ungemein.

    Es regnet unentwegt auf dem Weg zu Casa Batllo, dem kreativsten Bauwerk von Gaudi.  Uli im Stechschritt vorweg, Carlotta an seiner Hand, Amon springt von einem zum anderen Fuß - nein, er springt vor den Füßen der anderen hin und her und steigt enorm auf der Beliebtheitsskala. Vincent und Noah traben schimpfend hinterher (“sch.. Museum, sch… alte Stadt,sch…. Katzen) und ich versuche neutralisierend in der Mitte alle Befindlichkeiten zu entschärfen. Ach, die Kopfschmerzen hab ich noch immer im Gepäck;-)
    Im Regen stehen wir vor der Gaudis Meisterwerk, der Casa Battlo. Im Sonnenschein glänzt die Fassade sicher nochmal so schön, aber auch im Regen ist sie beeindruckend. Selbst die Kinder lassen sich zu einem hörbaren Staunen hinreißen. Glücklicherweise müssen wir nicht lange warten. Es wird immer ungemütlicher im spanischen Regen, und wir bekommen im Eingangsbereich unsere technische Ausrüstung für das Mmmmm….useum;-) Mit blauen Kopfhörern auf den Ohren schleichen wir zwischen vielen anderen Besuchern von Raum zu Raum, sind meist völlig sprachlos von Gaudis prachtvollem Haus und ebenso von dieser grandiosen technischen Umsetzung auch für die Kinder. Die Geschichte des Hauses wird erzählt. Alle Kinder lauschen aufmerksam, sogar Vincent. Fast hat man den Eindruck, der lernt das auswendig. Und im Display unseres kleinen Tablets wird jeder Raum lebendig. Tiere, die Gaudi als Vorlage für seine Architektur nutzte, wollen entdeckt werden und fliegen über das Display, Räume richten sich mit schönsten Möbeln ein und Lichter glitzern durch die Fenster.
    Trotz vorheriger Unkenrufe, Museumsnörgeleien und Shoppingmisserfolgen sind wir alle auf unserem Heimweg noch total beeindruckt von diesem wunderschönen Haus, von seinem Baumeister Gaudi. Durchnässt, müde aber gut gelaunt sitzen wir hungrig eine gefühlte Ewigkeit lang in einer kleinen Tapasbar. Die Kinder lassen sie Karten glühen, Uli wird im Restaurant vom Schlaf übermannt, und ich genieße die friedliche Atmosphäre - und den Wein. Müde kehren wir am Abend zurück in unseren Tigerpalast (Uli hat unsere Wohnung so getauft). Ein Highlight erwartet uns noch - die Katzenarena! Die Katzen in dieser Wohnung sind in 2 Lager geteilt , Katzen zur einen und Kater auf der anderen Seite. Wir dachten, eine Begegnung der beiden wäre sicher sehr amüsant. Die Katzenhüterin ( heute morgen abgereist ;-) , erwähnte die Kampfeslust der beiden Gruppen und wir möchten doch bitte alle Türen geschlossen halten. Davon wollen wir uns jedoch überzeugen - Voila! Türen auf!!!;-) Alle Kinder stehen gespannt im Spalier im Flur und warten auf das große Rennen! Um? Ein enttäuschendes Nichts! Sechs Katzen und Kater schleichen unbeeindruckt durch den Flur, nicht ein klitzekleines Kratzen oder Fauchen;-) Auf einen neuen Versuch, morgen ;-)
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  • Day 4

    Und wieder was auf die Ohren

    March 25, 2018 in Spain ⋅ ⛅ 11 °C

    Nach langem Ausschlafen und Minecraft bis das Tablet glüht sind wir wieder auf dem Weg in die Stadt. Da die großen Shoppingmetropolen H&M, Zara und Co heute geschlossen sind, stellt sich für die Kinder die Frage, was tun in der Stadt, macht doch genau das die Stadt aus? Wir hätten da noch etwas - die Sagrada Familia;-) Waaas? Ne Kirche? Was will ich in einer Kirche, hää? Vincent zu überzeugen ist nicht immer ganz leicht. Bereitwillig läuft er mit, die Begeisterung hält sich doch erneut in Grenzen. Hier kommt aus den eigenen Reihen unerwartete Unterstützung. Noah versucht ihn tatsächlich davon zu überzeugen, dass die Sagrada für eine Kirche wohl echt cool sei.
    Auf dem Weg zur Sagrada ,ein T-Shirt und Graslollis für Vincent reicher, stehen wir - tatsächlich ungeplant - vor dem Palau Guell. Da kein hipper Laden mehr lockt, sind die Widerworte nicht sehr groß. Einmal Gaudi geht schon noch. Vincent fand die Ohrhörer gestern ziemlich gut nach eigener Aussage, aber "schon auch anstrengend" - "keinen Bock heute darauf"! Doch kaum sind wir am Einlass vorbei werden wir schon wieder technisch ausgerüstet, schon wieder was auf den Ohren, OK an den Ohren ;-) Ich gerate hin und wieder etwas durcheinander mit den Raumnummern und dem Audiotape - und siehe da, Vincent ist immer eine Unterstützung, weiß genau in welchem der schon wieder großartigen Räume er sich befindet und beschreibt mir unterstützend die Dinge, die er gerade gesehen und gehört hat;-) Bravo, die Jugend ist noch nicht verloren ;-)
    Tatsächlich geraten wir auf unserem Rundgang etwas in Eile, die Sagrada wartet. Die Kinder haben sich nun gänzlich dem Besichtigungsschicksal ergeben. Nörgelfrei sind wir mit der Metro auf dem Weg zur Sagrada.
    Sprachlos stehen wir vor dieser riesigen, unvollendeten, einmaligen Kirche. Noah weiß sich bestätigt in seiner Vermutung von der coolen Kirche. Vincent plant vor lauter Begeisterung seine Hochzeit mit Lara, genau hier und nirgends anders ;-)
    Und tatsächlich ist die Sagrada Familia für uns eine Kirche der Superlative. Soooo alt und so modern, so unfertig und so vollkommen. So viel Religion und so viel StarWars - immerfort ein großes Wow.
    Begeistert, hungrig und müde finden wir ein kleines Restaurant - das Essen mittelprächtig, der Wein OK, die Stimmung gut. Unser Heimweg führt uns am Hafen entlang, vorbei an Prada, Gucci, Adidas und Nike. Unser Markenexperte Vincent erkennt sofort die Fakes, scheinen aber ganz OK zu sein - aber Fake halt;-) Nach einem langen Tag sind wir gegen 21 Uhr zurück im Tigerpalast. Vincent fragt nach dem Buch über die Sagrada! Großes Staunen - sein neustes Minecraft Projekt gemeinsam mit Noah. An der echten Sagrada bauen sie auch schon über 100 Jahre;-)
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  • Day 5

    Reise nach Denia

    March 26, 2018 in Spain ⋅ 🌙 11 °C

    Wir verabschieden uns von den Katzen. Carlotta vermutet eine große Katzentrauer. Ich hingegen bin sehr froh, meine Geruchsnerven wieder in Rekonvaleszenz zu schicken. Der Regen hat sich verabschiedet und wir haben eine große Reise vor uns. Leider hat Uli bei der Reiseplanung die km Angaben ein bisschen außer Acht gelassen und so liegen jetzt ca 400 km auf spanischer Autobahn vor uns. In unserem großen Wagen (kein Kind muss sich im Gegensatz zu anderen Reisen Gurt und Platz mit einem anderen Kind teilen)- und mit ausreichend geladenem technischem Equipment durchcruisen wir die spanische Küste. Von der Costa Brava über Costa Dourada nach Costa del Azahar bis hin zur Costa Blanca - hier in das Hafenstädtchen Denia, unsere Bleibe in den nächsten 2 Tagen.

    ("Die Deutschen, die nach Dénia kommen, verbringen dort ihre besten Jahre: die letzten im Job oder die ersten im Ruhestand. Sie sind alt genug, um die Plackerei hinter sich zu lassen, und jung genug, um das Leben noch genießen zu können. Es ist der pensionierte Mittelstand, der an die Costa Blanca kommt und dort heimisch werden will. Heimisch wie in Deutschland. Dénia ist für sie am schönsten, wenn es möglichst wenig mit Spanien zu tun hat." http://m.spiegel.de/panorama/gesellschaft/denia… )

    Irgendwie ist Uli in seinen Recherchen nicht auf diesen Artikel gestoßen;-) Die Einfahrt nach Denia ist durchaus uncharmant, wie viele spanische Orte, denen wir auf unserer Fahrt begegnen. Unsere Wohnung ist jedoch klein aber sehr geschmackvoll eingerichtet, ausreichend Platz für alle und eine nette Dachterrasse. Nach vielen Metern zu Fuß durch Barcelona und (für die Kinder) zu vielen Museen , ist heute kein Programm geplant. Die Kinder spielen lautstark Karten auf der Terrasse, Uli schlendert in den nächsten Supermarkt und ich lese das Gaudi Kinderbuch ;-) leichte Lektüre für den Abend;-)
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