Cook Islands
Raemaru

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Travelers at this place
    • Day 67

      Kia Orana - Ka'ara im Highland Paradise

      November 7, 2016 in Cook Islands ⋅ ⛅ 24 °C

      Wir machen uns fein, das Wetter ist gut und pünktlich 18.30 Uhr werden wir zur Insel Night Show in den Bergen abgeholt. Wir sind gespannt und voller Erwartung, denn der Vorgeschmack vom Samstagsmarkt und der mitgegebene Flyer lässt Besonderes erwarten.
      Ka'ara: Die Trommeln unserer Vorväter ist eine interaktive Veranstaltung mit historischer Dorfführung, Opferzeremonie (Marae), Dinner (Umu-Fest, Fleisch aus dem unterirdischen Ofen) und Tanzshow. Interaktiv? - Genau, wir (dieses Mal Heike 😚) werden einbezogen.
      Nach einem Kia Orana Begrüßungsdrink gehen wir in das Dorf und lernen eine Menge über das Leben der Ureinwohner (polynesische Maori), die Geschichte der Cookinseln, Rarotonga und dem letzten König Tinomana. Aber der Reihe nach:
      Zuerst wird uns die Begrüßung Kia Orana erklärt. Jemand, der euch so begrüßt, wünscht euch ein langes Leben und sollte mit dem gleichen Enthusiasmus mit Kia Orana beantwortet werden. Das üben wir und beim zweiten Mal stimmt der Enthusiasmus 😜. Dann werden uns tägliche Arbeitsverrichtungen im Dorf- oder Familienalltag gezeigt. Die Verarbeitung von Taro (Wasserbrotwurzel), medizinischen Pflanzen und die Anwendung des Umu sind dabei. Wir erfahren, dass nach der christlichen Missionierung 1823 das Dorf 1840 in Richtung Küste verlassen wurde und erst seit den 70ern wieder bewohnt ist. 1973 wurde der Flugplatz als internationaler Flughafen durch Elizabeth II. eröffnet. Die Insel war nun offen für Tourismus und mit den ersten Urlaubern stieg das Interesse an Leben und Geschichte der Maori, ihren Riten, Symbolen und Tänzen. Das zwang die Einheimischen dazu, sich selbst mit ihrer Vergangenheit, insbesondere vor der Missionierung, auseinanderzusetzen. So entstand die Idee, dieses 600 Jahre alte Dorf aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken. Nachfahren des damaligen Königs und hier lebender Familien haben das Dorf als Möglichkeit des Lernens der alten Riten und Gebräuche für die Jugend und die Touristen wiederbelebt und betreiben es bis heute selbst.
      Vor der Missionierung waren die Bewohner der Cookinseln, einer Ansammlung von 15 Inseln, ständig in Stammesfehden verstrickt und verstanden sich auch nicht als eine Nation. Sie lebten in einer strengen Hierarchie in Stämmen. Allein auf Rarotonga gab es 3- 4 Stämme, davon nur einer im Wald. Angeführt vom König, gefolgt von den Stammesfürsten (Generäle) und weiterer Befehlshaber lebte das Volk von Fischfang und Anbau von Nutzpflanzen. Heute sind die Cookinseln ein selbstverwaltetes unabhängiges Territorium, das in freier Assoziierung mit Neuseeland steht. So gilt hier auch die neuseeländische Währung, der NZ$, ergänzt um eigene Münzen. Kurios sind die dreieckigen 2$ Münzen 😊.
      Auf dem Meetingplatz des Dorfes, dem Marae, wurden spirituelle Zeremonien, Opfergaben, Beförderungen aber auch Parlamente!! abgehalten. Eine symbolische Opfergabenzeremonie (Früchte) wird uns gezeigt. Zuvor wird Heike als Matriarchin des Abends und heutige Lieblingsfrau des Königs Tinomana bestimmt und mit einem Blumenei geschmückt. Die Stammesfehden waren sehr blutig und endeten in Kannibalismus, allerdings nur bei den Männern. Sie glaubten, wenn sie ihre Gegner nach erfolgreichem Kampf verspeisen, nehmen sie deren Kraft in sich auf. Die Maori waren begnadete Seefahrer. Bereits im 8. Jahrhundert bauten sie Katamarane (Wakkas: http://www.imiloahawaii.org/assets/Marumaruatua…), die so lang wie eine Boing 737 waren, hart am Wind segeln konnten und 20-40 km/h schnell waren. Kapitän Cook konnte im 17. Jahrhundert davon nur träumen. Sie orientierten sich an Sonne, Gestirnen, vorherrschenden Winden und Gezeitenströmungen. Sie segelten zwischen den Inseln im Südpazifik und dem heutigen Neuseeland für Handel und Eroberung. Neuseeland wurde so vom Norden her besiedelt. Es hat mehrere Migrationswellen gegeben, angefangen im 8. Jahrhundert bis zur größten, Anfang des 19. Jahrhunderts, angeführt durch den Kapitän Tama. Seine Spuren werden wir auf Neuseeland sicher noch finden. Wir werden davon berichten.
      Rarotonga ist übrigens mehrfach "entdeckt" worden und hat mit jeder Sichtung einen neuen Namen bekommen. Vermutlich wurde die Insel schon von den Meuterern der Bounty 1789 gesichtet. Eine belegte Entdeckung erfolge aber erst 1813 durch die Endeavour. 1814 sollte die Insel dann wirtschaftlich ausgebeutet werden, man vermutete wertvolles Sandelholz. Die Expedition kam 1814 mit dem Schiff Cumberland an und nach ersten Verständigungserfolgen schlug die Stimmung um. Teile der Expeditionsmannschaft wurden getötet und verspeist. Darunter auch die einzige Frau, die damit als einziges weibliches Kannibalenopfer in die Geschichte einging. Danach geriet die Insel als mörderischer Kannibalenort in Vergessenheit und erst 1821 landete der Missionar John Williams auf der Insel. Gemeinsam mit Predigern von der Insel Tahiti begann er die Christianisierung. Offenbar so erfolgreich, dass bereits 1824 sämtliche Bewohner, inklusive des so gewalttätigen König Tinomana, vom christlichen Glauben überzeugt waren. In der Folge endeten die Stammeskriege und der Handel mit den anderen Inseln, Neuseeland und Australien kam wieder in Schwung. Der christliche Glaube ist auf Rarotonga allgegenwärtig, allein durch die Vielzahl von Kirchen (nicht im europäischen Stil) und der Aufforderung zum Gebet vor unserem Dinner (Umu Fest). Das ist übrigens ausgezeichnet und enthält neben den Umu-Fleischspeisen auch eine weitere hiesige Spezialität - Ika Mata, ein Fischsalat aus in Limettensaft mariniertem rohen Thunfisch mit Zwiebeln, Chili und einer Koskosmilchsauce. Sehr, sehr lecker und schmeckt überhaupt nicht nach Fisch.
      DIe anschließende Tanzshow zeigt die geschichtlichen Veränderungen der Insel im Tanz, denn die markanten Daten waren auch diejenigen, die den Tanz veränderten. Der ursprüngliche Tanz vor der Missionierung war archaisch und voller kraftvoller und ausladender Bewegungen (auch der Frauen). Mit der Missionierung kam der Rock über den Bauchnabel, Männer und Frauen mussten unter den Röcken Hosen tragen und die Bewegungen und Texte wurden gediegener. Mit der Eröffnung des internationalen Flughafens (anfangs ein Flug pro Woche von und nach Auckland, NZ 😊) verschwanden die Hosen wieder, die Röcke gingen wieder unter den Bauchnabel und es wurden wieder alte Elemente eingebunden. Der heutige Tanzstil und die Kostüme hat so die alten und neuen Elemente vereinnahmt. Hier bekommt ihr einen Eindruck davon: https://1drv.ms/v/s!AiUv8teodO-roCdOMkf9rR5oIHRj
      Wir sind absolut begeistert, die Trommeln treiben zur Höchstform und wir zweifeln bei Männern und Frauen daran, dass sie überhaupt normale Gelenke besitzen.
      Wenn ihr mal hierher kommt, dann schaut euch das unbedingt an. Es ist grandios.
      Tja, und damit ist die Geschichtsstunde (es sind drei), die Show, ein herrlicher Abend und der Tag zu Ende. Gute Nacht 😴.
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    • Day 70

      Vom Gipfel des Raemaru zum Lagerfeuer

      November 10, 2016 in Cook Islands ⋅ ⛅ 25 °C

      Wir starten ganz entspannt mit einem leckern Frühstück auf unserer Terrasse und überlegen die Tagesaktivitäten. Das Wetter ist toll und wir beschließen kurzerhand den Vormittag an unserem Hausstrand zu verbringen. Sonnenbaden, Schwimmen und Schnorcheln sind angesagt. Nach unserer Inselrundfahrt haben wir festgestellt, dass wir hier den besten Schnorchelspot der Insel haben. Und heute wird das ganz besonders bestätigt. Sicher, die Korallen sind nicht so bunt und vielfältig, aber soviel bunte und verschiedene Fische haben wir bisher nirgendwo auf der Welt gesehen, nicht am Great Barrier Reef, nicht im Roten Meer und nicht in der Karibik. Wir fühlen uns, als würden wir im prall gefüllten Aquarium schwimmen. Einfach nur toll, toll, toll 😊. Ansonsten entspannen wir bei ☀️ am Strand 😎. Die brechenden Wellen am Riff sind heute besonders beeindruckend. Davon bekommt man in der Lagune nicht viel mit. Das Riff schützt die Insel effektiver als jeder Wellenbrecher. Das Donnern der Brandung am Riff ist auch das Geräusch, dass uns - neben den Hähnen - Tag und Nacht begleitet.
      Nach einer späten Mittagspause mit Melone und Nussriegel starten wir zur nächsten Bergerkundung. Wir wollen auf den 350 m hohen Plateauberg Raemaru. Von dort soll es eine fantastische Rundumsicht auf die Insel geben.
      Wieder geht es ein Stück Straße entlang, die schon bald nur noch ein bewachsener Track ist. Und da ist dann auch der Zugang zum Wanderweg. Wieder ein sehr verstecktes Lock am Waldrand, an dem wir fast vorbei gelaufen wären, wenn da nicht am Boden ein Schild mit der Aufschrift Reamarutrail gelegen hätte. Der Weg geht über Wurzeln, Steine, durch dichten Farnbewuchs und Bergregenwald steil bergauf. Er ist kaum gekennzeichnet und teilweise sehr zugewachsen und endet nach einer Kletterpartie an Seilen, Ketten und Klampen auf einem leicht ansteigenden Plateau. Der Gipfel ist ein kleines Rund am höchsten Ende der Fläche. Dahinter geht es steil bergab. Und hier werde ich (Heike hat sich die Etappe an den Seilen und Ketten und für kleine Frauen ungeeigneten Felshöhen erspart.) tatsächlich mit der beworbenen Rundumsicht belohnt. Und das bei immer noch herrlichem Wetter. Bergab geht es viel schneller und wir landen im Castaway Ressort in Willson's Beach Bar mit Cider, zünftigen Burger/Pizza, Sonnenuntergang 🌅 und Lagerfeuer bei Livemusik. Wir wollen nicht mehr weg und erst als der erste Niesel Schlimmeres andeutet, machen wir uns auf den 2 km langen Heimweg. Da kein Bus mehr in unsere Richtung fährt, per Pedes und immer an der Straße entlang. Dennoch, wir fühlen uns sauwohl 😁.
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    • Day 4

      Highland Paradise cultural tour

      August 9, 2021 in Cook Islands ⋅ ☀️ 25 °C

      After a lovely warm day relaxing - with a side of snorkeling and beaching - we were picked up for an evening out at one of the local cultural experiences. The most authentic according to several locals. Very well done, most hospitable and meaningful. After being picked up at our hotel, we drove halfway up the mountain to the reinvigorated meeting place of a family descended from one of the original island chiefs. We are treated to a traditional welcome, our bus "chief's" fruit basket offering was accepted and we were shown the ancient marae the view and regaled with wondrous tales of war and peace. The marae is not at all like a NZ marae in appearance, but equally significant. Followed by an umu feast, wonderful "dinner music" and of course, a dance show. Great humor throughout, beautiful singing and dancing. A top notch evening! Notably, no poi used in the dances. Where did NZ Māori pick that up I wonder...Read more

    You might also know this place by the following names:

    Raemaru

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