Costa Rica
Pavo

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Travelers at this place
    • Day 50

      Nationalpark Corcovado

      December 4, 2022 in Costa Rica ⋅ 🌧 27 °C

      Unsere erste Station in Costa Rica sollte direkt die beeindruckendste natürliche Erfahrung sein, die ich bisher erleben durfte. Der Nationalpark Corcovado gilt als der artenreichste Nationalpark der Welt; er beherbergt 4% der gesamten Flora und Fauna weltweit.
      Das Schöne ist, dass das Land Costa Rica schon sehr früh verstanden hat, dass die Natur des Landes der Grund ist, warum Touristen das Land bereisen wollen. Deshalb schützen sie die Nationalparks des Landes sehr gut.
      Eine Sache darf ich schonmal vorweg nehmen: Wir sollten bezüglich der Artenvielfalt nicht enttäuscht werden.

      Um in den Nationalpark zu kommen, muss man ca. eine Stunde mit dem Boot fahren. Man nimmt für 30$ pro Person ein Speedboot, nennt dem Kapitän seine Unterkunft und wird dann entsprechend an seiner Bucht abgesetzt.
      Diese Fahrt stimmt einen schon mal gut auf die kommende Erfahrung ein. Man beginnt die Tour noch entlang Palmölplantagen. Jene Monokulturen sind natürlich ein Horror für die Natur, doch leider recht schön anzusehen. Danach geht es mit Höchstgeschwindigkeit entlang von Mangrovenwäldern bis hin zur Flussmündung. Von dort fährt das Boot immer tiefer in Richtung Herzen des Nationalparks und setzt nach und nach Gäste an ihren Buchten ab.
      Wir waren mit einem Pärchen die fast letzten Gäste an board. Das Boot setzte rückwärts an den Strand und klappte die Motoren hoch. Wir zogen unsere Schuhe aus und stiegen mit unserem Gepäck bis zu den Knien ins Wasser, um an den Strand zu laufen. Dabei hielt die Crew das Boot fest, damit es nicht von den Wellen hin und her geworfen wurde.

      Die ersten Momente am Strand werfen einem direkt ein großes Grinsen aufs Gesicht. Der Djungel führt direkt bis an den Strand, Palmen ragen über den dunklen Sand und relativ warmes Wasser streicht um die Knöchel.
      Wir werden von Matti (unserem Airbnb Host) in einem entkernten Jeep abgeholt. So ein rohes und dennoch höchst strapazierfähig wirkendes Auto habe ich noch nie gesehen. Er fährt uns 500m hoch zum Airbnb, was wirklich eine Erleichterung ist, denn gefühlt sind es auch 500 Höhenmeter.

      Oben angekommen, beziehen wir unser Zimmer. Das Airbnb ist nicht nur eine Unterkunft. Dort kann man auch Essen und von dort aus werden auch die Touren organisiert. Diese Aufmachung ist auch nötig, denn so wirklich gibt es keine Supermärkte oder andere Restaurants. Man befindet sich schließlich fernab von jeglicher Zivilisation, im Djungel.

      Kurz nach Ankunft lernen wir den Nachbarn von Matti kennen. Er lässt uns Mangostan (eine Frucht die wie eine Mango schmeckt, aber die Konsistenz eines Apfels hat), Zuckerrohr und süße Zitronen (sehen aus wie Zitronen, schmecken wie Zitronen, sind aber nicht sauer, sondern süß) kosten. Alle drei Köstlichkeiten wachsen auf dem Grundstück und ich koste sie zum ersten Mal in meinem Leben. Von Mangostan hatte ich vorher noch nie etwas gehört. In einem Nebensatz erwähnt der Nachbar, dass am Mangostanbaum auch Vanille entlang rankt. Ich habe nicht ganz verstanden, ob es wirklich Vanille war oder ein Gewürz, das wie Vanille schmeckt. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es wirklich Vanille war.
      Sidenote: Ich habe Mangostan gerade mal gegoogelt und bei Mangostan kommt definitiv was anderes heraus als das, was wir gegessen haben. Was wir gegessen haben, ähnelte vom Aussehen mehr einer kleinen Honigmelone. Vielleicht kennen nur die Einheimischen es unter diesem Namen.

      Beim Mittag erzählt uns Matti, dass es zum Sonnenuntergang eine Schildkrötenaussetzung gibt. Es gibt eine Station am Strand, die die Schildkröteneier einsammelt und die geschlüpften Schildkröten dann aussetzt. Somit vervielfachen sie die Überlebenschancen der Schildkröten.
      Also laufen wir zum Sonnenuntergang nach unten und schauen zu, wie sich dutzende Babyschildkröten ins Meer aufmachen. Sie merken sich den Strandabschnitt und werden in 30 Jahren genau zu diesem Ort zurückkehren und ihre Eier legen.
      Der Sonnenuntergang lässt sich auch schön ansehen. Der Himmel färbt sich nicht nur orange, sondern auch pink, lila, gelb und blau.

      Der folgende Tag ist ein Ruhetag für mich. Die Mittelohrentzündung verlangt mir noch Ruhe ab und die versuche ich dem Körper zu geben. Also kümmere ich mich um Arbeit am Computer und liege in der Hängematte. Währenddessen geht Tim ein wenig die Umgebung erkunden. Die Erkundungstour wird jedoch durch ein Brüllen unterbrochen, welches Tim im Urwald hört. Er glaubt, einen Jaguar oder Puma gehört zu haben und rennt durch einen plötzlich eintretenden Tropenregen zurück zur Unterkunft. Wir werden nie erfahren, was es war, Tim ist aber mit einem ordentlichen Schrecken davongekommen.

      Corcovado ist übrigens der Ort, an dem wir die heftigsten Regengüsse erleben. Teilweise regnet es sehr stark für mehrere Stunden.
      Bei solch einem Regen in der Hängematte zu liegen und dem Prasseln auf das Wellblechdach zu lauschen, hat etwas sehr meditatives.

      Am Sonntag bekommen wir endlich das grüne Licht für den Nationalpark. Als Tourist muss man sich für die Nationalparkbesuche bei Regierungsstellen anmelden (Incl. Foto vom Pass) - der Eintritt in den Park wird sehr ernst genommen. In Corcovado muss dieser dann sogar nochmal bestätigt werden. Bei den Nationalparks später in unserer Reise musste man sich nur registrieren und nicht nochmal bestätigt werden. Ich denke das hängt mit der Besonderheit von Corcovado zusammen.

      Wir stehen also um 5 Uhr auf, frühstücken (ich habe hier einen Wassermelonensmoothie für mich entdeckt, den ich zu jeder Mahlzeit trinke) und werden 6.20 Uhr mit dem Speedboot abgeholt. Auf der 45 minütigen Fahrt zum Nationalpark, sehen wir einige Schildkröten und Delfine.
      Die Gruppen und die dazugehörigen Guides stehen schon vor Ankunft fest. Also finden sich alle Gruppen zusammen und werden nochmal bei Eintritt kontrolliert. Essen und Plastikflaschen sind nicht erlaubt und müssen im Boot gelassen werden.

      Auf unserer Wanderung durch den Sekundärwald Corcovados sehen wir eine riesige Palette an Tieren. Die Tiere, die wir auf jeden Fall sehen wollten, waren Tukane und Tapire. Bezüglich der Tukane wurden wir nicht enttäuscht. Die Tapire, die noch am Vortag im Park gesehen wurden, blieben aber leider versteckt.

      Hier mal eine Liste mit allen Tieren die wir gesehen haben:
      - Spider Monkeys (klettern auch mit ihrem Schwanz)
      - blue morphing butterfly (und viele andere Falter)
      - Tucan 😍
      - Faultier (2- und 3 Krallen)
      - Squirrel Monkey
      - Wildschwein
      - Gruti (große Djungel Ratte)
      - Howler Monkey
      - Guati (Waschbären)
      - common black hawk (Krabbenbussard)
      - Turkey (Djungel Truthahn)
      - red cap mannequin (tanzt moonwalk um Weibchen zu beeindrucken)
      - Kolibris
      - Krokodile
      - auch sieht man unheimlich viele bunte Vögel, die große und Vielfalt der bunten Vögel ist sehr beeindruckend

      An Pflanzen, wurden wir mit folgenden Arten begeistert:
      - Limetten
      - Knoblauch
      - Viele Orchideenarten (es gibt 1360 in Costa Rica und die Orchidee ist die Nationalpflanze in Costa Rica)
      - Crocodile Tree (Baum mit Stacheln)
      - Guavebaum
      - schlafender Hibiskus
      - Tourist tree (Der Baum ist rot und pellt sich -> Touristen werden rot und pellen sich auch im Urlaub -> Tourist tree)
      - wilde Ananas

      Die 4-stündigen Wanderung durch das Herz des Nationalparks, bestand aus einem konstanten stop-and-go, bei welchem unser Guide immer wieder sein Fernglas aufstellte und uns die Tiere hoch oben in den Bäumen zeigte. Die Wanderung durch die lianenbehangenen Bäume und Büsche unterbrachen wir mit einem Stop bei der Rangerstation, die früher ein Flughafen war. Dort gab es frisch gepresste Säfte und selbstgemachte cookies.

      Das absolute Highlight wurde uns dennoch gar nicht im Park selbst präsentiert.
      Auf der Fahrt zurück zum Airbnb, stoppte unser Boot auf einmal und unser Kapitän teilte uns mit, dass er Buckelwale sähe, was zu dieser Jahreszeit sehr selten sei. Die Buckelwale seien nämlich eigentlich schon auf dem Weg in den Süden.
      Was dann geschah, sollte uns umhauen. Die Buckelwalmama und ihr Kind begannen miteinander zu spielen. Unser Kapitän, der dort aufgewachsen ist und die Strecke jeden Tag fährt, sagte, dass es für ihn das dritte Mal sei, dass er dieses Naturschauspiel erleben durfte - wir hatten also großes Glück. Ich habe euch mal ein zweiminütiges Video angehängt, bei welchem man einen Teil des Spielens mitbekommt.
      Total glücklich, dass wir solch eine Vielfalt an Natur gesehen hatten, ging es für uns zurück zur Unterkunft.

      Am nächsten Tag ging es für uns wieder zurück, aus diesem Nationalpark in den nächsten Nationalpark (Manuel Antonio).

      Ein kleiner Fakt zum Ende: In Costa Rica gibt es so eine Art Kartoffelpuffer. Man legt Bananenstreifen übereinander (in Kartoffelpuffergröße) und brät sie. Danach werden sie gesalzen und anstatt Reis, Yuca oder Kartoffeln serviert. Sehr lecker!
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    • Day 97

      Corcovado Nationalpark

      March 10, 2021 in Costa Rica ⋅ ⛅ 30 °C

      Ein Paradies
      Jedem, wirklich jedem empfehle ich sich diesen Nationalpark anzusehen oder sogar so wie wir dort zu übernachten
      So! soll Natur aussehen
      Mehr darüber hier
      https://youtu.be/op5hV-4904M

    You might also know this place by the following names:

    Pavo

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