Quesada

Nach einem entspannten Tag erreichte mich am Abend die Mitteilung, dass ein Mitarbeiter wohl Herzprobleme hätte. Er sei bewusstlos angetroffen worden.

Der Weg führte uns im Dunkeln und bei Regen mit Flip Flops durch die mit Kuhfladen gesäumten Pfade. Bei unserer Ankunft war er wach, gab aber tatsächlich Schmerzen in der Brust an. Da der Rettungswagen wohl mindestens 40 Minuten brauchen sollte (bis zu 2 Stunden sind normal) haben wir den armen Kerl auf die Ladefläche des Pick-ups geladen und sind der Ambulanz entgegen gefahren.

Unglaublich, aber wahr, vermutlich hat er aufgrund einer Rhythmusstörungen zwischendurch immer wieder aufgehört zu atmen, inklusive Krampfanfälle und erbrechen und war kurzzeitig reanimationspflichtig. Kam dann aber immer wieder. Das Monitorring und die CPR ist auf der dunklen Ladefläche eines fahrenden Pick-ups doch recht eingeschränkt. Nur auf starken Schmerzreiz erweckbar aber mit eher recht stabilen Kreislauf haben wir ihn dann an die Ambulanz übergeben. Jetzt begann der witzige Teil.

Der Rettungssanitäter kam mit einem kleinen Fahrzeug. Er war ALLEINE. Somit war nicht geplant, dass jemand hinten bei dem Betroffenen sitzen kann. Nachdem er kurz das Pulsoximeter an den Finger geklemmt hatte, teilte er mit, dass er stabil sei. :( Im Verlauf gab es dann tatsächlich noch eine Blutdruckmessung. Von einem Zugang oder einem EKG wurde abgesehen.

Unangeschnallt ging es dann mit Alejandro und mir hinten drin in das nächste größere Krankenhaus. Zumindest hat er einen Bogen um das nächstgelegene zu kleine gemacht. Hier haben wir den Patientin dann nach 4 Stunden Aufenthalt (es gibt also doch Parallelen zu Deutschland) zur Überwachung bei Rhythmusstörungen gelassen. Das ist wieder mal so eine Geschichte für die Enkel am Kaminfeuer. (Oder wenn man mal die Einsatzerzählungen von Frank Koberne unterbrechen möchte :) )Read more