San José

Unser Tag begann sehr früh - Wir wachten um kurz vor 6 Uhr, lange vor dem Klingeln des Weckers, auf. Das lag wohl zum einen daran, dass das Bett bei jeder Bewegung so klang, als würde es uns nicht mehr länger tragen können, und zum anderen, dass wir bereits um 21 Uhr eingeschlafen waren.
Gegen 9 Uhr checkten wir aus und fuhren in den Osten der Stadt zur "Toucan Rescue Ranch". Am Tag zuvor hatten wir uns für eine einstündige Tour durch das "Rescue Center Costa Rica" angemeldet. Allerdings erhielten wir keine Bestätigung, weshalb wir uns kurzfristig dazu entschieden, eine Tour in der "Toucan Rescue Ranch" zu buchen. Da sich unsere neue Unterkunft in Monteverde, also ca. 130 km westlich von unserem Apartment befand, lag dieses Rescue Center zwar absolut nicht auf unserem Weg, aufgrund des Tourtitels hätten wir aber vermutlich auch Ländergrenzen überschritten. Die Tour hieß "Slothies and Coffee" und beinhaltete neben einem Rundgang durch die Ranch auch "Slothwatching zum Frühstück".
Und was sollen wir sagen: Es war großartig! Wir lernten viel über die geretteten Tiere, die häufig als Haustiere gehalten wurden und zum Teil nicht mehr ausgewildert werden können, sahen nebenbei noch unseren ersten Kolibri und konnten uns kaum von dem Faultierbaby London und der Faultierdame Helga trennen.
Schweren Herzens machten wir uns nach knapp 3 Stunden schließlich auf den Weg durch eine sattgrüne Landschaft nach Monteverde.
Nach einer 20 km langen Straße voller Schlaglöcher erreichten wir letztlich unsere neue Unterkunft, die wir allerdings nicht von innen sehen würden. Die Kommunikation mit dem im Garten spielenden und ausschließlich Spanisch sprechenden Kind gestaltete sich etwas schwieriger. Schließlich informierte er aber seine ebenfalls nur Spanisch sprechenden Großeltern, dass da zwei Menschen in dem Garten stünden, die etwas verwirrt wirkten und kein Wort Spanisch sprächen. Es dauerte eine Weile, bis die eigentliche Vermieterin der Unterkunft vor uns stand und uns erklärte, dass sie nicht mehr mit "Booking" zusammenarbeite und alles nur noch über Airbnb laufe. Sie habe deshalb kein freies Apartment für uns, könne uns aber ein Zimmer im angrenzenden Hostel verschaffen: weniger komfortabel und teurer. Das klang nicht sonderlich verlockend, uns blieb aber keine andere Möglichkeit, als dem Deal zuzustimmen. Nachdem wir bei der Anfahrt zahlreiche Schilder gesehen hatten, die vor Schlangen, Ozolots und Ähnlichem warnten, wollten wir ungern draußen schlafen. Außerdem braute sich gerade ein Gewitter zusammen.
Auf Empfehlung des Hostelbesitzers, der sehr hilfsbereit und gastfreundlich war, ließen wir uns von einer costa-ricanischen Oma bekochen und aßen vor deren Haustür bei dämmrigem Licht und zuckenden Blitzen am Himmel unsere Bohnen mit Reis und Hühnchen - Romantic at its best!Read more