Meine Reise Teil I

September 2016 - December 2017
Ohne große Erwartungen machte ich mich im September 2016 auf die Reise nach Neuseeland. Nach 6 Monaten wollte ich heimkehren, Doch alle meine Pläne änderten sich. Meine Reise, die mich und mein Leben veränderte, habe ich in diesem Buch festgehalten. Read more
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    Samstags ist Freetime

    September 17, 2016 in New Zealand ⋅ 🌧 16 °C

    Das Wochenende läuft in der Familie sehr gechillt ab. Jeremy und ich durften den ganzen Tag verplanen und mussten nur morgens die Schweine füttern.
    Um 11 Uhr hat uns Sarah Richtung Hamilton gefahren, da sie uns einen riiiiesen Second Hand Shop zeigen wollte. Jeremy hat bisschen mehr als ich gebraucht und ich wollte nach einem dickeren Pullover schauen. Habe tatsächlich einen für 8$ (6€) gefunden. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie groß es in dieser Halle war. Und alles nach Farbe sortiert. Tausende rote Blusen, Sporthosen....einfach alles. Schäme mich null, dass es schon getragen wurde. Die Sachen sehen Top aus und kosten meist nicht mehr als 10$! 👌 perfekt für Backpacker oder die Einwohner, die gerade in meiner Stadt sehr arm sind. (Hat uns Sarah erzählt).
    Anschliessend haben wir einen Bus für 3$ nach Hamilton genommen (20min). Dort haben wir den Tag verbracht, haben bisschen eingekauft und gegessen. Uuuuuund wir waren bei Dunkin Donuts sündigen. Aber die Donuts schmecken einfach so toll, das musste sein. 😍😍😍😍😍
    Da wir auf den Bus nach Hause eine Stunde hätten warten müssen, haben wir beschlossen loszulaufen. Und jetzt kommt der Schocker für meine Omi, Tanten und Eltern: Hitch-hike (per Anhalter fahren) ist hier ganz normal und man kann dadurch super viel Geld für Bus und co. sparen. 🙈🙊 PS: Mama bitte lass mich am Leben und mach mich nicht zu sehr zur 🐷
    Sind also 30 min aus Hamilton heraus gelaufen und haben dann an der Straße den Finger rausgehalten. Nach 3 min hielt tatsächlich ein grosser Truck von Countdown (wie Aldi oder Lidl bei uns) an. Darin saß ein Mann (Ca. 50 und ein typischer Maori). Er war richtig cool und wir haben uns super unterhalten. Und ich durfte hinten auf seinem Bett sitzen 👌
    In Ngaruawahia hat er uns dann rausgelassen und wir sind weiter in Richtung unserer Farm gelaufen. Auch dort wieder : Finger raus und warten. Tatsächlich hielt auch hier wieder nach 5 min ein Mann an und nahm uns mit. Er kannte unseren Gastpapi Jonathan sogar und obwohl er in einer völlig anderen Richtung wohnt, fuhr er uns bis an die Haustür. Das ist einfach typisch "Kiwi" (Name der Einheimischen). Hier kennt eben jeder jeden und dadurch kommt man super schnell ins Gespräch mit anderen Menschen 😂 Ich persönlich finde, dass die Einheimischen viel stressfreier und lässiger leben, als wir in Deutschland. Du rennst von einem Termin zum nächsten und setzt dich selbst unter Druck. Hier ist das anderst.
    Vor ein paar Tagen zum Beispiel wollten wir mit Sarah nur kurz einkaufen gehen, aber wir trafen Freunde von ihr und somit unterhielten wir uns im Supermarkt recht lange. Aber das ist ganz normal und diese Zeit nimmt man sich hier, ohne anschließend zu sagen "Man, das ging jetzt echt zu lange, ich muss eigentlich schon längst daheim sein und weiter in der Metzgerei arbeiten".
    Diesen "Lifestyle" finde ich echt super, obwohl ich auch glaube, dass es schwer wird , diese Einstellung zurück nach Deutschland mitzunehmen.
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  • Day 17

    Stolzeste Mami

    September 19, 2016 in New Zealand ⋅ 15 °C

    8 Uhr morgens und wir begannen wie immer die Tiere zu füttern. Aber heute war etwas anders. Wir teilen uns immer auf und ich habe drei große Schweine etwas ausserhalb gefüttert. Als ich nachschauen wollte ob sie noch genügend Wasser haben, habe ich komische Geräusche gehört. Und plötzlich lief ein kleines Schweinchen 5m von mir entfernt schnurstracks den berg hinab. Wir wussten nicht, dass eins der Schweine tragend war, somit habe ich mich zunächst gefreut. Ich wollte das kleine vor einem Sturz bewahren und wo anders hinsetzen. als ich es auf dem arm hatte verging mir jedoch die Freude. Im Gras lagen drei tote andere kleine Schweine. Entfernt habe ich jedoch noch eins quiecken hören und habe dies au h eingesammelt. Jeremy kam dann und wir haben die Toten und beiden lebenden Schweine mitgenommen, da sich die Mutter offensichtlich selbst nicht darum kümmerte.
    Insgesamt waren es 7 Schweinchen und nur 2 haben überlebt. Die Fruchtblase der Mama und alles was dazugehört sah recht frisch aus. Wahrscheinlich wurden sie in der Nacht geboren und sind erfroren. Haben Jonathan angerufen und ihm alles berichtet. Selbst er war überrascht.
    Nun sind die beiden kleinen in einem Gehege neben unserem Haus und ich kann ständig nach ihnen sehen. Das eine läuft gut, das andere eher weniger. Gegen die Natur kann man zwar nichts machen, aber ich hoffe , dass beide groß und stark werden 🐷🐷
    Ach und ja.... was mit den toten geschah.... Wir mussten sie verbrennen. Kein toller Start in den Tag 😔😔😔😔
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  • Day 18

    Traurige Nachrichten

    September 20, 2016 in New Zealand ⋅ ☀️ 13 °C

    So schnell wie ich Mama geworden bin, genauso schnell bin ich wieder kinderlos.
    Gestern Abend habe ich noch mit den kleinen gekuschelt und sie waren quietsch lebendig.
    Jeremy und ich haben dann zu Abend gegessen und einen Film geschaut. Bin so gegen halb zehn nochmal bei den Kleinen am Stall vorbeigelaufen und habe das Eine nur noch kalt und tot vorgefunden. Das Andere lag etwas weiter weg und als ich es gestreichelt habe, zuckte es nur noch ein paar mal zusammen. Es hat mich noch angesehen und dann sind die Äuglein zugefallen.
    Ich musste echt weinen, da mir die kleinen ans Herz gewachsen sind. Immerhin hab ich sie gefunden und wollte sie aufpeppeln. Aber sie waren wohl doch noch viel zu klein und schwach....
    Habe sie beide zusammengelegt (Foto) und heute morgen wie auch die anderen dann verbrannt 😔 tut im Herzen weh, aber muss leider so sein.
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  • Day 20

    Fleisch wächst nicht im Lidl

    September 22, 2016 in New Zealand ⋅ ☀️ 13 °C

    Gestern kamen Sarah und Jonathan wieder aus dem Urlaub. Sie waren drei Tage bei Freunden und Jeremy und ich waren allein auf der Farm.
    Somit haben wir gestern wieder viel mit Jonathan erledigt. Wir haben die Kühe gefüttert und anschließend mussten wir zwei Schafe erlegen. Wir hatten nämlich kein Fleisch mehr. Fleisch aus dem Supermarkt gibt es hier nicht!
    Habe zum ersten mal gesehen, wie ein Tier erschossen, ihm die Kehle durchgeschnitten wird und es dann trotzdem noch kurz zuckt. Anschließend haben wir die beiden Schafe auf den Traktor aufgeladen und zum Hof gefahren. Dort wurde ihnen das Fell abgezogen, die Innereien ausgenommen und die Köpfe abgetrennt. Nun müssen sie noch ausbluten und am Freitag wird das Fleisch dann weiterverarbeitet 🙊
    War ganz schön hart für mich.... muss ich ehrlich zugeben. Aber das Fleisch wächst eben nicht in der Kühltheke im Supermarkt 🙊
    Ich bin zwar noch nie Vegetarier gewesen, jedoch esse ich nicht allzuoft Fleisch, da ich denke, dass der Mensch so viel anderes Essen kann und dafür nicht jedes mal ein Tier sterben muss. Und das Fleisch was wir im Discounter kaufen, ist meistens sowieso der letzte Müll und Tiere mussten in großen Schlachthöfen qualvoll dafür sterben. Ich werde vermutlich noch weiterhin Fleisch essen, obwohl ich diesen Schlachtprozess hautnah miterleben durfte, aber ich denke, dass ich mir immer wieder vor Augen führen werde, wie das Fleisch gewonnen wurde, das auf meinem Teller liegt. Und das ist auch richtig so 🙈😊

    Trotz der Schlachtung der beiden Schafe hatte ich einen schönen Tag, denn Abends nahm uns Sarah mit zu ihrem Schwimmtraining. Sie ist in einem Schwimmclub und trainiert alle zwei Wochen für zwei Stunden mit weiteren 30 Erwachsenen aber auch Kindern für verschiedene Events. Manche trainieren für anstehende Schwimmevents, manche nur aus Spaß und manche - so wie Sarah- für Ironmans. Aber ich bin nur ganz relaxt mit meiner geliehenen schweinchenrosafarbenen Badekappe geschwommen. Da sich die Schwimmhalle in einem sehr neuen Fitness Studio befindet, konnte ich währenddessen durch die Glasscheiben viele tanzende und schwitzende Leute beobachten, sodass 1 1/2 Stunden Schwimmen wie im Fluge vorübergingen.

    Heute (22/09 Donnerstag) ist wieder Metzgereiarbeit angesagt. Am Wochenende wurden die Schweine lebendig abgeholt und gestern wurden sie wieder gebracht- jedoch nicht mehr allzu lebendig!
    Nun müssen wir sie in ihre Einzelteile zerlegen, sodass wir diese am Wochenende auf dem Markt verkaufen können.
    Hatte die Aufgabe, alles zu verpacken und zu etikettieren. Erstaunlich wie viele verschiedene Teile so ein Schwein hat🐷😂 Teilweise kannte ich diese nicht mal in Deutsch🙊
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  • Day 22

    Hoch die Hände Wochenende

    September 24, 2016 in New Zealand ⋅ ⛅ 17 °C

    Heute (Samstag) läuft alles wieder recht gelassen ab, denn Jono ist wieder auf dem Markt und Sarah ist Arbeiten (Krankenschwester).
    Somit erledigen Jeremy und ich unsere alltäglichen Arbeiten und danach können wir machen was wir möchten. Gestern hat Jeremy sich übrigens im Dorf ein Auto gekauft. Für 2.500$ (Ca. 1.600$).
    Ich persönlich werde mir wahrscheinlich doch keins kaufen, da ich "nur" 5 Monate bleibe und es ja dann auch wieder verkaufen muss.🚗 Das ist mir alles zu stressig. Ausserdem ist mein Budget nicht dafür ausgelegt, dass ich mir Reparaturen leisten könnte. Ich schaff es auch anders herumzukommen 💪
    Statt ein Auto habe ich mir gestern übrigens etwas anderes geleistet:
    Tickets für das Rugbyspiel All Blacks VS. Australia 😍
    Die Kiwis Leben ja für diesen Sport und deshalb darf ich das letzte Spiel im Jahr natürlich nicht verpassen. Da die Tickets jedoch schon lang ausverkauft waren, habe ich sie über "Trade me" (wie ebay ) im Internet mit Sarah zusammen ersteigert. Zwei Karten für zusammen 380$. Denn ich treffe mich in Auckland wieder mit Eva (der einen Asiaten aus dem ersten Hostel). Wir verstehen uns soooo super 😍 😊 freue mich schon sie wieder zu sehen!
    Jetzt heisst es nur noch warten bis die Karten hier auf der Farm ankommen und dann reise ich bis zum 22. Oktober (Tag des Spiels) auf der Nordinsel herum.
    Und da Fliegen innerhalb des Landes billiger sind, als Bustickets für Langstrecken zu kaufen, werde ich paar Tage nach dem Spiel den Flieger nach Queenstown (Süd Insel) nehmen, um dort meine Reise fortsetzen zu können 😍
    *freufreu*
    Heute Abend nimmt uns übrigens Jono mit zu einem Geburtstag von Freunden. War sehr überrascht, dass wir mit dürfen und bin nun gespannt, was mich dort für neue Bekanntschaften erwarten ✌😊
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  • Day 22

    Ich bin eine Fee-Katastrofeeee

    September 24, 2016 in New Zealand ⋅ 17 °C

    Heute haben Jeremy und ich die Tiere gefüttert uns anschließend wollten wir mit seinem Auto ans Meer fahren- wollten!
    Daraus wurde nur leider nicht wirklich was, da die Stadt die er dazu aussuchte, mitten drin im Niergendwo lag und der Strand mit dem Auto nicht erreicht werden konnte. Geschweige denn zu Fuss.
    Wir wollten umkehren und plötzlich fuhren wir mitten durch die Pampa ! Uns kam kein einziges Auto entgegen- ach doch! Naja es waren wohl eher Ca. 50 Schafe, die von ihrem Hirten auf ein anderes Feld getrieben wurden. Mehr Menschen/Tiere trafen wir jedoch nicht. 🙈
    Ich habe mir schon überlegt, wie wir überleben werden, falls das Auto kaputt geht, denn es gab so viele Schlaglöcher und der Liebe Jeremy hat einfach jedes einzelne Erwischt.
    Deshalb begann ich zu denken : "Also ich habe mir vor unserem Start noch Schokolade gekauft, die man sich teilen könnte, wobei Ne... Teilen werde ich mein Essen nicht- ich bin eine Armbruster. Beim Essen hört die Freundschaft auf. Doch von den 2 Liter Wasser würde ich ihm etwas abgeben. Ah, mein Multifunktionstaschenmesser haben wir ja auch noch, womit wir eventuell eines der vielen Schafe und Ziegen auf den Feldern erlegen könnten" *grübelgrübel"
    😂 Hört sich lustig an, jedoch war mir 2 Stunden lang wirklich nicht mehr so ganz wohl.
    Nach einer ewig langen Zeit fanden wir dann jedoch wieder mal ein Schild und wir konnten auf eine normale Straße zurückkehren. Und tatsächlich fanden wir dann auch eine Stadt mitten am Meer: Raglan😍 Diese Stadt ist absolut verrückt. Es scheint, als wäre dort das Ende der Hippizeit nie angekommen. Die Menschen laufen mit verrückten Klamotten und kurzen Hosen und Flippflops, aber auch Barfuß (nur zur Info: es war arschkalt) an den Strand, um zu Surfen. Manche von ihnen sitzen aber auch bei leichtem Nieselregen auf uralten Stühlen mitten auf der Straße zusammen mit Freunden, trinken ein Bierchen und genießen ihr Leben. Hinter ihnen befinden sich lauter kleine schnuggelige Geschäfte, in denen man vor allem Ökosachen kaufen kann. Jedoch richtig trendige Dinge. Taschen, Mützen, Jacken, Geschirr... sah alles wahnsinnig toll aus! 😍
    Wir haben jedoch nur eine Kleinigkeit gegessen, sind ans Wasser gelaufen und haben uns dann auf den Weg Richtung den Bridal Veil Falls gemacht ✌ einfach Hammer diese Aussicht!
    Und gerade eben kamen wir von der Party zurück, die echt super war 😊 gab tolles Essen und die Location war der absolute Wahnsinn. Es wurde in einer alten Scheune gefeiert, die traumhaft beleuchtet war. Hat mich ein wenig an den Film Footloose erinnert 🙈
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