Vive la France

August - September 2019
August 2019 Read more
  • 13footprints
  • 3countries
  • 13days
  • 75photos
  • 0videos
  • 1.1kkilometers
  • Day 1

    Reisetag(e)

    August 25, 2019 in France ⋅ ☀️ 30 °C

    Gestern machten wir uns bereit gegen Mittag auf den Weg Richtung Frankreich. Erster Zwischenstopp war Herrenberg. Dort übernachteten wir bei Sandra und Phillipp, um nicht den weiten Weg an einem Tag fahren zu müssen. Gegen 18 Uhr kamen wir an und nachdem wir Bennett etwas bespaßt hatten, gab es danach ein super leckeres 3-Gänge Menü mit Kürbissuppe, Lachs und Gemüse al forno und Himbeer-Cheesecake. 😍 Während des Essens hatten wir viel Spaß mit dem Google Translater und lernten viele wichtige Sätze auf französisch. Am nächsten morgen gab es ein fabelhaftes Frühstück. Danach ging es gegen halb 11 auf nach Frankreich. Es lagen 700km vor uns und da wir uns gegen die teuren Mautstraßen entschieden hatten, 8 Stunden Fahrt. Nach etwa 2 Stunden überquerten wir die deutsch-französische Grenze am Rhein. Mit dem Fahren wechselten wir uns ab, aber zum Ende hin wollten wir einfach nur noch ankommen. Gegen 19 Uhr waren wir endlich in Orléans und bezogen unsere kleine schnucklige Wohnung direkt in der Altstadt. Wir schlenderten noch an der Kathedrale vorbei und durch die kleinen Gässchen, gönnten uns ein Bier und einen Happen zu essen und fielen danach erschöpft ins Bett.Read more

  • Day 2

    Orléans

    August 26, 2019 in France ⋅ 🌙 21 °C

    Trotz 8 Stunden Schlaf kamen wir nur mühsam aus dem Bett und suchten uns zuerst einen Supermarkt, um etwas fürs Frühstück zu holen. Gut gesättigt ging es zuerst in die Cathedrale Sainte-Croix, dem Herzstück Orléans. Schon seit 330 n.Chr. steht dort eine Kirche, welche in den kommenden Jahrhunderten durch zahlreiche Anbauten und Einstürze, Plünderungen und Brände bis zur Kathedrale wuchs, um im 11. Jahrhundert als neuer Sitz vom Bistum ernannt zu werden. 1278 wurde der jetzige Bau im gotischen Stil neu begonnen, da viele Teile der alten Kirche eingestürzt waren. Der Bau zog sich bis ins 14. Jahrhundert und überlebte den Hundertjährigen Krieg sowie die Belagerung Orleans (1429) unbeschadet.
    Wobei wir direkt beim nächsten Thema sind: Jeanne d'Arc! Die Jungfrau von Orléans ist überall in der Stadt präsent. Eine große Reiterstatue bildet den zentralen Punkt des großen Place du Martroi, das Museum Maison de Jeanne d'Arc zieht die Blicke auf sich, zahlreiche Schulen und Straßen zieren ihren Namen. Während des Krieges verhalf sie den Truppen des französichen Thronerbens bei Orléans zum Sieg (sie war ungefähr 17 Jahre jung) und geleitete schließlich Karl VII. Von Frankreich zu seiner Krönung. Die Schlacht um Orléans wird als Wendepunkt des langen Krieges gesehen. Jeanne d'Arc wurde 1430 im Krieg gefangen genommen, an die Engländer ausgeliefert und am 30. Mai 1431 in Rouen auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

    Zurück zu uns. Da uns die Hitze (34 Grad) und die von der Fahrt geräderten Körper zu schaffen machten, stoppten wir bei unserem Stadtspaziergang erst in einem Café und später mit Baguette an der Loire. Gegen 15 Uhr ging es zurück in die Unterkunft für ein verlängertes Päuschen. Da wir uns für ein kleines Picknick im Park entschieden hatten, ging es um 6 leicht verspätet zum Parc Pasteur mit Oliven und Cidre für eine kleine Stärkung. Anschließend deckten wir uns im Supermarkt für den Abend ein, kochten und schauten uns den Film Johanna von Orléans an, um den Tag und unseren Besuch hier abzurunden.
    Read more

  • Day 3

    Chateau Chambord

    August 27, 2019 in France ⋅ ☁️ 20 °C

    Nach unserem unspektakulären aber perfekt getimeten Frühstück zogen wir frisch bepackt zurück ins Auto und waren um 11 unterwegs zum Chateau Chambord. Zu Beginn also direkt das größte Schloss des Loiretals!
    1519 von König Franz I. als Jagd- und Prestigebau begonnen, sollte es ihm den Weg an die Spitze des heiligen römischen Reiches ebnen. Doch der neue Herrscher wurde sein Widersacher Kaiser Karl V. So blieb Chambord "nur" ein überdimensioniertes Jagdschloss, dass nie einem König o.Ä. als dauerhafte Residenz diente. Trotzdem diente es bei großen Jagden als Unterkunft für mehrere Tausend Personen und auch der Sonnenkönig Ludwig XIV. feierte hier opulente Feste.
    Nach ca. 3 Stunden waren wir mit der Besichtigung samt Virtual Reality durch und fuhren weiter zu unserem neuen Campingplatz La Poterie direkt an der Loire.
    Und dort verließ uns das Glück vorerst. Sobald wir uns angemeldet hatten, fing es an zu regnen. Wir warteten eine halbe Stunde im Auto, zogen nochmal um auf einen Platz mit Stromanschluss und begannen das Zelt aufzubauen. Und was passiert, wenn gerade das halbe Zelt steht? Es fängt wieder an zu schütten. Klatschnass versuchte Danny noch schnell ein paar Heringe in den Boden zu drücken, um die Unterzelte vorm Wasser zu schützen. Das gelang auch größtenteils. Aber die Laune war erst mal gedämpft.
    Zum abendlichen Abschluss gönnten wir uns dafür eine leckeren Burger und am Zelt noch den ein oder anderen Schluck Rotwein.
    Read more

  • Day 4

    Amboise

    August 28, 2019 in France ⋅ ⛅ 26 °C

    Wir schliefen heute aus (soweit das auf einem Campingplatz möglich ist 😉) und frühstückten entspannt. Danach liehen wir uns zwei rustikale Citybikes vom Campingplatz und radelten Richtung Amboise - einer kleinen Stadt (etwa 12000 Einwohner) direkt an der Loire. Leider führte der Radweg nicht an der malerischen Loire entlang, sondern über Land. Das hieß erst einmal Berg hoch und dann von Dorf zu Dorf. Wir entdeckten viele Weingebiete- das erklärte auch die kleinen Dörfer, die teilweise nur aus 5 Häuschen bestanden, in denen wahrscheinlich die Winzer leben. Etwa 1 Stunde brauchten wir für die 12km nach Amboise. Die Stadt besteht hauptsächlich aus einem Schloss (wie sollte es auch anders sein) und einem Anwesen, auf dem Leonardo da Vinci seinen Lebensabend verbrachte. Wir entschieden uns gegen eine Besichtigung und holten uns etwas zum Mittag, was wir dann am Ufer der Loire verputzten. Wenig später machten wir uns auf den Heimweg- die gleiche Strecke wie hinwärts (nur, dass wir beide das Gefühl hatten, dass sie rückwärts kürzer sei). Am Campingplatz angekommen gönnten wir uns ein Eis und entspannten. Zum Abendessen gab es selbstgemachten Bulgursalat, den wir mit einem leckeren Weißwein aus Amboise an der Loire genossen...Read more

  • Day 5

    Auf nach Saumur

    August 29, 2019 in France ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute frühstückten wir entspannt auf dem Campingplatz und danach ging es an‘s Abbauen unserer mobilen Unterkunft. Da die Sonne schon Vormittag ordentlich brannte, kam das Abbauen einer Sporteinheit gleich. 😑 Gegen 12 hatten wir alles mehr oder weniger gut im Auto verstaut und starteten Richtung Saumur- einem kleinen Städtchen an der Loire im Nationalpark Loire-Anjou-Toraine. Wir legten einen Zwischenstopp in Tours ein, liefen ein wenig durch die Stadt und schauten uns die Kathedrale an. Danach ging es weiter. Die Landschaft veränderte sich allmählich, es wurde grober und linker Hand war direkt die Loire mit ihren weiten Ausläufern. Am späten Nachmittag kamen wir in Saumur an und bezogen unsere wirklich hübsche Wohnung direkt in der Altstadt. Wenn man die Fenster öffnet, hat man direkt französisches Flair im Wohnzimmer 🙂. Gegen Abend machten wir uns auf zur Suche nach Abendessen. Wir landeten schließlich bei einem Mexikaner. Leider konnten wir nur drin sitzen, da draußen bereits alles reserviert war. Dafür hatten wir viel Spaß mit den Kellern, mit dem wir uns aus einem Mischmasch aus Englisch, Spanisch und Französisch verständigten. Den Abend ließen wir dann an der Loire mit einem leckeren Weißwein aus Saumur mit dem schönen Namen „Lena“ ausklingen....Read more

  • Day 6

    Chateau & Vin in Saumur

    August 30, 2019 in France ⋅ ⛅ 28 °C

    Wenn es ein leidiges Thema gibt, wenn man mit dem Auto unterwegs ist, dann ist es das Parken in Frankreichs Innenstädten. Schon in Orleans mussten wir aufgrund der tollen Lage unserer Wohnung innerhalb von zwei Stunden drei mal umparken. Da die kostenpflichtigen Parkplätze hier nachts kostenlos sind, schiebt man die Probleme gerne auf den kommenden morgen ;)

    So auch heute. Als um 9 der Wecker klingelte, waren nur noch ein paar Minuten auf der Parkuhr. Glücklicherweise gibt es gleich ein paar Meter weiter einen großen kostenfreien Parkplatz, wie wir gestern herausgefunden hatten. Und tatsächlich war auch noch ein Platz frei. Mit Baguette und Croissants ging es zurück zur Wohnung und gegen 11 hinauf zum alles überragenden Chateau de Saumur.
    Der Eintritt von 7 Euro p.P. war im Vergleich zu anderen Attraktionen günstig und wir hatten sogar noch extra Glück - es gab eine kostenlose Führung dazu auf Englisch... und die gab es sogar ganz privat für uns. Zu dritt schlenderten wir über die alten Steine und erfuhren etwas über die Geschichten der alten Gemäuer: 962 wurde hier das erste Festungsschloss erbaut, in den kommenden Jahrhunderten ausgebaut und 1368 von Herzog Ludwig I. von Anjou (dem jüngeren Bruder des damaligen Königs Karl V.) als Palast umgewandelt. Dabei wurden z.B. in die äußeren Hauptwälle Wohnräume eingebaut.
    1589 wird das Schloss zum Sicherheitsort der Protestanten um Philippe Duplessis-Mornay, der die alten Gemäuer erhält und restauriert. 1808 lies Napoleon I. das Schloss umfangreich restaurieren und in ein Gefängnis umbauen, später diente es noch als Waffenlager und seit 1912 ist es zu Besichtigungszwecken geöffnet. Seit vielen Jahren wird das Schloss aufgrund eines prunkvollen Bildes aus dem 15 Jh. restauriert und ergänzt. Bis es irgendwann mal (wieder) so aussehen wird, vergehen wahrscheinlich noch einige Generationen.
    Nach der Besichtigung ging es zur Stärkung nach Hause und anschließend zum Fahrradverleih um die Ecke, um den restlichen Tag das Tal per Velo zu erkunden. Aber nix. Urlaub, geschlossen mit dem Hinweis auf einen anderen Fahrradverleih. 30min Fußweg. Angekommen und müde von 33°C wurden wir wieder enttäuscht - permanent geschlossen. Welche nette Urlaubsvertretung 😑

    Um den Nachmittag zu retten, rief Danny beim Chateau Langlois an, um zu erfragen, ob heute noch eine englische Weinführung stattfand. Und tatsächlich - 15:15 Uhr ging es los. So liefen wir die nun nur noch weiteren 20 Minuten zum Weingut, da zumindest die Richtung bisher gepasst hatte.
    Und dann bekamen wir wieder eine tolle Führung - diesmal sogar für nur 5€ p.P. und beinahe wieder exklusiv - wir teilten uns die Tour mit einem älteren englischen Ehepaar. Wir lernen erst in einem hübschen Klassenraum die unterschiedlichen Herstellungsprozessse von rotem und weißen Wein, bevor es in die Fabrik ging. Viele, viele Metallfässer und auch einige Pressmaschinen warteten auf ihren Einsatz, die im September zur Weinernte erst richtig Fahrt aufnehmen werden. Danach ging es in einen Teil des kilometerlangen Tunnelsystems, das so gut wie alles in Saumur verbinden soll. Dort herrscht die perfekte Lagertemperatur von 12°C das ganze Jahr hindurch. Wir sahen uns insbesondere hauseigene Sekte / Cuvee an. Diese werden durch den Zusatz von Hefe zu einem zweiten Gärungsprozess gebracht, der den Zucker in Kohlensäure und Alkohol spaltet. Im langsamen Prozess setzt sich die Hefe und Tannin im Flaschenhals ab, der im letzten Schritt vor der Fertigstellung zu einem inneren "Korken" schockgefroren wird und so Rückständslos durch einen richtigen Korken ersetzt werden kann.

    Good to know: Damals wurde die Hefe vorsichtig abgeschüttet - dabei ging mal mehr mal weniger Sekt verloren. Deshalb hatte man die schicken Etiketten am Flaschenhals angebracht, die heute noch bei allen Sekten verwendet werden. Der historische Grund dafür ist allerdings einfach: dem Käufer nicht zu zeigen, wie viel Sekt nun wirklich noch in der Flasche ist. 😀
    Nach der tollen Führung ging es noch zur Verkostung. Lecker. Leicht angetüdelt ging es eine gute Stunde zu Fuß nach Hause, wo wir heute selbst unser Essen zauberten und nun noch etwas über den Platz schlendern: es scheint dieses Wochende ein großes Stadtfest zu geben 🤔 gute Musik schallt von großen Bühnen. Wir bleiben gespannt. Herzlichen Dank an alle, die bis hierher gelesen haben. :)
    Read more

  • Day 7

    La belle Loire

    August 31, 2019 in France ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute wollten wir das Umland von Saumur erkunden. Der Reiseführer versprach einen der schönsten Abschnitte der Loire, wenn man Richtung Westen fährt. Aber zuerst wurden wir von Geflügel-Gegacker geweckt - direkt vor unserem Wohnzimmerfenster hatte der Geflügelmann Kisten voller Hühner, Küken und Gänsen aufgeschlagen. Offensichtlich ist samstags immer großer Markt in der Altstadt von Saumur. Also ab nach draußen auf der Suche nach einem Stand mit frischer Bäckerware. Wir waren etwas überwältigt von den vielen Leuten, fanden dann aber einen Stand mit frischen Baguette und packten für das Mittag noch eine kleine Quiche Lorraine, eine kleine Aprikosen Tarte und irgendein mit Creme und Pilzen gefülltes Blätterteigding ein, was ziemlich beeindruckend und lecker aussah. Danach starteten wir mit dem Auto und legten noch einen Zwischenstopp beim Winzer ein, wo wir gestern die Tour gemacht und auch ein paar Flaschen Wein erstanden hatten, den wir gestern nicht nach Hause tragen wollten 😉. Danach ging es auf einer Straße direkt an der Loire weiter. Wir fuhren durch sehr hübsche kleine französische Dörfer und dachten uns, dass es sehr schön sei, das mit dem Rad zu erkunden. Gedacht, getan - in Gennes liehen wir uns ein paar Räder und radelten nach Le Thoureil (einem wirklich schönen Dörfchen) und dann noch weiter Richtung Anger. Nach einem Zwischenstopp in St.Remy kehrten wir um, legten noch einen Getränkestopp in einem Café ein und gaben die Räder gegen späten Nachmittag wieder ab. Auf de Heimweg machten wir noch Halt in einem Mega-Einkaufszentrum in Saumur. Der Lebensmittelmarkt war riesig und entsprechend brauchten wir ziemlich lange, um nicht all zu viele Sachen einzukaufen. Zu Hause bereiteten wir uns 2 verschiedene Flammkuchen zu und genossen unseren Nachtisch (eine kleine Himbeer-Tarte und Macarons) mit einer Flasche Wein auf dem Gelände des Chateau Saumur bei Blick über die Stadt.Read more

  • Day 8

    Loire --> Normandie

    September 1, 2019 in France ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute war Reisetag. Da der Weg von zwei Freunden (Maren&Björn), die schon länger nicht mehr in Dresden wohnen, sich heute zufällig mit unserem kreuzte, beschlossen wir ein Treffen in Villandry am frühen Morgen. Die zwei kamen aus Mainz mit zwei Kindern im Gepäck und hatten es am Vorabend bis Tours geschafft und sind unterwegs zur Atlantikküste. Wir fuhren halb 9 in Saumur los und waren eine Stunde später am vereinbarten Treffpunkt.
    Villandry ist ein kleines Schloss mit einem beeindruckenden Garten. Wir schlenderten und quatschen eine gute Stunde und erfreuten uns der bunten Pflanzen und Blumen, bevor wir uns verabschiedeten.

    Kurz vor 12 ging es dann ins Auto bis wir vier Stunden später in der Normandie an einem kleinen Campingplatz namens Les Bas Carreux kurz vor dem Meer unsere Heringe in den zu harten Boden hämmerten. Im Sonnenschein stärkten wir uns nach dem 10-Grad Temperaturgefälle der letzten Nacht und machten uns dann auf zu einem Spaziergang ins nahegelegene Dorf Arromanches-les-Bains. Da wir heute die Gegend nur grob bestimmt und den Campingplatz spontan ausgesucht hatten, war uns das historische Ausmaß des Dorfes nicht gleich bewusst. Ein paar Kilometer weiter nördlich ist der Omaha-Beach, der geschichtlich ein weitaus größerer Begriff ist.
    Aber hier vor der Küste liegen noch Zeitzeugen des D-Days vom 6. Juni 1944 - zahlreiche Senkkästen aus Beton, die damals zu dem künstlichen Hafen "Mulberry Harbours" wurden und am "Golden Beach" die Versorgung der Alliierten sicherstellen sollte. Dazu wurden insgesamt 146 Zementblöcke von England angeschleppt und als Wellenbrecher im Halbkreis vor der Küste versenkt. In den drei Monaten nach Landung in der Normandie wurden an den Mullberrys 2,5 Millionen Männer, 4 Millionen Tonnen Ausrüstung und 500.000 Fahrzeuge entladen. Bei Ebbe kann man zu einigen der Betonruinen laufen. Irgendwie surreal, wenn man auf dem Meeresboden steht und sich vorstellt, was hier einmal passiert ist.
    Die Geschichte ist diesem Ort heute deutlich anzusehen. Straßen benannt nach Generälen, Plakate mit WWII Heros aus Großbritannien und zahlreiche Gedenk- und Bildungsstätte prägen die Stadt. 2019 jährte sich der D-Day zum 75. Mal. Soll er sich noch weitere Jahrhunderte jähren. Die Verbrechen von damals, die ein solches Eingreifen erst nötig machten, sollten heute und in Zukunft nie wieder geschehen. Wie passend, dass heute in Sachsen und Brandenburg Landtagswahlen sind...
    Read more

  • Day 9

    D-Day

    September 2, 2019 in France ⋅ ⛅ 18 °C

    Die Nacht im Zelt war wenig entspannend. Für die 10°C Nachttemperatur waren wir etwas zu dünn eingepackt und dementsprechend wenig erholsamen Schlaf gab es. Nach einer warmen Dusche und einem Restefrühstück ging es los, um dem D-Day etwas besser zu verstehen.
    Erste Station war das Overlord Museum.
    Operation Overlord war die groß angelegte Planung der Rückeroberung der Normandie, die letztendlich nach einem ganzen Jahr Planung und Vorbereitung am 6. Juni 1944, dem sogenannten D-Day, an den 100km langen Küsten der Landing Beaches, startete.
    Die ganze Geschichte: https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Overlord
    Ein Auszug:
    Großbritannien, die USA, Kanada sowie Truppen der Franzosen, Polen, Norweger und anderen Alliierten trafen am Morgen des 6. Juni gleichzeitig mit 6393 Schiffen, 11.680 Flugzeugen und 159.000 Soldaten an der Normandieküste ein. Es sollte die größte Truppenlandung der Geschichte werden. Die verschiedenen Einheiten griffen unterschiedliche Küstenabschnitte (Utah Beach, Omaha Beach, Gold Beach, Juno Beach und Sword Beach) an. Zuerst wurden die Küsten von den Kriegsschiffen und anschließend von Flugzeugen bombardiert, um die deutschen Stellungen zu schwächen. Im Hinterland weiter westlich
    landeten Fallschirmspringer und sorgten für Verwirrung. Großangelegte Verwirrungskamapgnen, Fehlinformationen, Spionage und Sabotage im Vorfeld der Operation ließ die Deutsch glauben, der Angriff ginge auf die Region um Calais und größere Hafenstädte. Somit war die Normandie nicht ganz so stark gesichert.
    Die Luftangriffe auf den Omaha Beach verfehlten aufgrund einer dicken Wolkendecke ihre Wirkung und somit forderten intakte deutsche Verteidigungsanlagen nach nur 3 Stunden Kampf schon das Leben von 2000 US-Soldaten allein am Omaha Beach. Erst nach einer Woche war der gesamte Küstenstreifen gesichert. In Arromanches wurde ein künstlicher Hafen angelegt (Mulberry Habours), der in den kommenden Monaten Soldaten, Verpflegung und Artillerie aus Großbritannien an Land bringen sollte.

    Das Museum erklärte anschaulich die Geschehnisse und zeigte zudem die zahlreichen Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände. Am Ende gab es noch eine Galerie mit Veteranen und deren Geschichten. Alles in allem ein empfehlenswertes Museum!
    Danach ging es zum amerikanischen Soldatenfriedhof und eine kostenlose Führung brachte uns noch einige Einzelschicksale näher. Die Französin, die die Tour führte, sprach ausgezeichnetes Englisch und so erfuhren wir jede Menge über den Ort und verschiedene Soldaten und deren Geschichten. Zwischendurch gab es eine "Gedenkveranstaltung", zu der die amerikanische Nationalhymne gespielt wurde und sehr viele Amerikaner mitsangen. Schon irgendwie bewegend. So etwas passiert wohl mehrmals am Tag und wird von verschiedenen Gruppen initiiert. Diese gehörte wohl zu einer Normandie Kreuzfahrt- ob man wirklich eine Kreuzfahrt zu diesen bedeutenden Ort machen und das ganze so touristisch aufziehen muss, sei dahingestellt. Nach der Tour über den Friedhof waren wir ziemlich platt und hungrig. Wir besorgten uns was zum Snacken und speisten dann am Hafen in Port au Bessin- ein kleines Städtchen direkt am Meer. Da gerade die Ebbe begann, speisten auch zahlreiche Möwen im Hafenbecken, in welchem Massen von Muscheln lagen. Wir amüsierten uns eine Weile über das Schauspiel und den Kampf um eine kleine Flunder, die schlussendlich eine große Möwe mit viel Mühe runterschlang.
    Danach machten wir noch einen Abstecher nach Bayeux. Eine etwas größere Stadt in der Nähe mit einer schönen mittelalterlichen Altstadt, einer beeindruckenden Kathedrale und "den Teppich", auf dem die Eroberung Englands durch Whilhelm I gestickt ist (Danny ließ sich nicht überzeugen, sich einen Teppich anzuschauen 😉). Zurück auf dem Campingplatz holten wir uns noch eine leckere Pizza (einmal die Woche kommt ein netter Pizzabäcker vorbei) mit Camembert, Schinken und Kartoffeln (was für eine geniale Mischung) und ließen den Abend mit einer Flasche Rosé ausklingen.
    Read more

  • Day 10

    Honfleur & Fécamp

    September 3, 2019 in France ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute gibt es weniger zu erzählen - dafür schönere Bilder ;)
    Die Nacht war um einiges besser als die vorherige, da wir auch je zwei Schichten mehr Kleidung angelegt hatten. Gefrühstückt und alles verstaut könnten wir um 11 vom Campingplatz fahren und beschlossen, bevor es auf die Reise geht, noch das 360 Grad Kino des Ortes anzuschauen. Dort gab es einen 20minütigen Film zusammengeschnitten aus Originalaufnahmen vom D-Day und den späteren Wochen Krieg. Beeindruckend.
    Danach ging es Richtung Osten mit einem Stop in Honfleur. Lena hatte diese Perle eines Städtchen im Reiseführer entdeckt. Und so schlenderten wir am frühen Nachmittag durch eine wundervolle Altstadt und eine 500 Jahre alte Holzkirche (die älteste Frankreichs). Zum Abschluss gab es ein leckeres Eis und dann ging es weiter nach Ganzeville. Dieses Dorf soll unser letzter Stop in Frankreich werden. Unweit von Fecamp, einem kleinen Hafenstädtchen an der Nordküste, bezogen wir unsere kleine Wohnung im 500 Seelen Örtchen. Abends schlenderten wir noch durch Fecamp und saßen am Kiesstrand, bevor es zum Sonnenuntergang auf die Kreideklippen ging. Fantastische Aussicht.
    Gekocht wurde dann in der Unterkunft und - als ob es zur Tradition werden sollte - schauten wir uns einen "lokalen" Hollywoodkracher an. Der Soldat James Ryan mit Tom Hanks brachte uns noch einmal eindrücklich die Schrecken der ersten Kriegstage in der Normandie nahe.
    Read more