Giber Å

Und dann natürlich die Ausstellung:
Es werden archäologische Fundstücke von der Steinzeit über die Wikingerzeit bis ins Mittelalter gezeigt. Darunter die besterhaltensten prähistorischen Menschen der Welt und die 3500 Jahre alte Moorleiche, der Grauballemann. Die 3 Leichen in ihren Särgen aus ausgehöhlt Eichenstämmen sind 3350 Jahre alt und stammen aus einem großen Hügelgrab bei Borum nördlich von Aarhus. Sie sind wohl so außergewöhnlich, weil neben diversen Grabbeigaben auch die Haare und Kleidung sehr gut erhalten geblieben sind.
Die Moorleiche war weitaus skurriler anzusehen. Man vermutet, dass sie im Moor geopfert wurde, da sie einen gebrochenen Arm, ein zertrümmertes Schienbein und eine durchgeschnittene Kehle aufweist und in näherer Umgebung auch Opfergaben gefunden wurden.
Alles in allem haben wir hier volle 5 Stunden verbracht und nur die Hälfte der Informationen verstanden (leider nur dänisch und englisch), die angeboten wurden. Die Präsentation war super gemacht, abwechslungsreich, ansprechend und immer wieder interessant aufbereitet. Aber insgesamt sehr dunkel und düster und sicherlich stellenweise für sensible Menschen oder Kinder Angst einflössend. Mir wäre als Kind mehrmals das Herz in die Hose gerutscht.
Obwohl wir rechtzeitig an ein Mittagessen im dortigen Cafe und auch noch mal an eine Kaffeepause gedacht haben, war ich mental und körperlich völlig fertig, als wir wieder im Womo ankamen. Auch Meikel bestätigte, daß es faszinierend aber auch sehr anstrengend war.
Wer hierher möchte, sollte also viel Zeit mitbringen und gut ausgeruht sein. Es ist kein Museum, durch dass man mal so eben schnell durchhuschen kann. Leider war die Sonderausstellung "Das Leben der Toten" geschlossen. Sie wird erst Ende Oktober wieder eröffnet. Hier hätte es wohl sehr fotogene Stücke gegeben, so ist meine heutige Fotoausbeute sehr mau. Aber richtig traurig war ich dann doch nicht, denn ich selbst hätte nichts mehr aufnehmen können.Read more