Ecuador
Río Surampalte

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Travelers at this place
    • Day 67

      Cojitambo

      December 9, 2018 in Ecuador ⋅ ⛅ 15 °C

      Wir lernen nie aus. Nach jedem Nachtbus denken wir: das wars! Das war das letzte Mal, dass wir uns das antun - und wieder und wieder steigen wir ein... :)
      Die Busfahrt ist eigentlich gar nicht so schlimm, und da uns der ganze ereignisreiche Tag ziemlich geschlaucht hat, schlafen wir sogar überraschend gut. Das unangenehme ist nur: die Fahrt ist zu kurz! Schon um 4:40 in der Früh sind wir in Cuenca, von wo aus wir den Anschlussbus nehmen wollen... aber so früh ist ja grausam! Der ersten Anschluss ist unproblematisch, der zweite (ja, wir müssen zweinmal umsteigen) etwas mühsamer, denn samstags scheint der erste Bus eine Stunde später zu fahren als sonst. Über eine Stunde warten in der frostigen Morgentemperaturen - im Geiste überlege ich, wie oft mir prozentuell in diesem Urlaub zu kalt und wie oft mir heiß war. Die Statistik fällt sehr zu Ungunsten meiner inneren Wärme aus, und ich frag mich, was ich falsch mache, in einem Land am Äquator??

      Schließlich und endlich sitzen wir im richtigen (und letzten) Bus - und nicken erleichtert ein..ups. Ausstieg verpasst :D Zum Glück passen die Kondukteure immer ein bisschen auf uns Touris auf, und zwar später als geplant aber immer noch in Fuß-Reichweite werden wir rausgeworfen. Puh, Glück gehabt. Mit unseren (heute wieder gefühlt 5kg schwereren) Rucksäcken marschieren wir dann etwa 20 min ins kleine Örtchen Cojitambo, unter Kletterern weitbekannt: der vom Zentrum aufragende Felsen birgt mehr als 200 Sportkletterrouten (darunter auch Mehrseillängen und und und). Ich kann die Aussicht momentan noch nicht so genießen: mir ist kalt, ich bin hundemüde und der Rucksack zieht mich zu Boden. Zu allem Überfluss reagiert auch noch der Mann, bei dem wir schlafen (Juan, ein Kletterer, der sein Haus zur „Kletterer-Herberge“ gemacht hat und bei dem man für wenig Geld übernachten, duschen und kochen darf und sich dazu noch mit dem vollen Repertoire an Topos und guten Tipps ausstatten darf) nicht auf unseren Anruf und wir sitzen in der Ortsmitte eines morgens noch sehr verschlafenen Dorfes, wie bestellt und nicht abgeholt, und wissen mal nicht so recht, wie weiter. Café? Hat noch keins auf. Handyakku fast leer. Hoffentlich hälts noch bis zum Rückruf...
      Irgendwie, wie so oft, löst sich aber dann alles in Wohlgefallen auf: die nette Frau, die ein kleines Geschäft führt, macht uns in ihrer Küche Kaffee, eine Bäckerei hat auch schon offen, und während wir so an der Straße frühstücken, ruft uns Juan zurück. Welch Glück! Ich kann das Bett kaum erwarten...
      Juans Haus ist groß, er selbst ein netter gemütlicher Typ mit viel Klettererfahrung, die Betten großzügig und bald drauf sind wir im Traumland...

      Am Nachmittag zeigt sich das Wetter netterweise stabil, und so machen wir uns auf, um dieses Vulkanstein-Klettergebiet in Augenschein zu nehmen. Die Erfahrung zeigt sich ernüchternd für mich: die monatelange Pause hat mir jeden Schneid genommen, und so bin ich froh, dass Franz mir alles vorklettert. Ich kämpfe derweil mit den Schmerzen in meinen Schuhen - einfach nichts mehr gewöhnt! Memo an mich selbst: sollte ich jemals wieder Kletterschuhe in den Urlaub mitnehmen, dann auf jeden Fall nur die allerbequemsten!

      Der nächste Tag beginnt ernüchternd. Nachdem wir für unser Zimmer bezahlen wollen, stellen wir fest, dass all unser Geld weg ist. Kein Pass weg, das IPad noch da... nur kein Bares (und wir hatten grade in Baños noch über 300$ abgehoben!)
      Beim besten Willen wissen wir nicht, wo es abhanden gekommen ist: Im letzten Hotel in der abgeschlossenen Gepäckaufbewahrung? Im Nachtbus (aus einer Tasche in einer Tasche in meinem Rucksack auf meinen Knien?) oder im Zimmer hier mit unseren zwei Kletterkumpanen aus Quito? Die Jungs scheinen eigentlich auch vertrauenswürdig... naja, trotz durchsuchen und rumfragen taucht das Geld nicht wieder auf. Ärgerlich, aber zum Glück ist sonst nichts weg....

      Wir klettern den Vormittag nochmal an anderer Stelle mit einem Kletterpärchen aus Guayaquil und fahren schließlich mit denen zurück bis nach Cuenca (das erspart uns angenehmerweise die Busfahrt mit all unserem Gepäck). Bezahlt wird unser Kletter-Host, weil wir ja kein Geld mehr haben, mit Material: ich lass ihm meinen Klettergurt da, was den Vorteil hat, dass ich ihn nicht mehr mitschleppen muss und er einen weniger alten, lädierten zum Klettern und neue Routen bolten hat. Jegliche Kletterausrüstung ist hier in Südamerika viel teurer als bei uns - ich kann mir viel leichter als er einen neuen kaufen wenn ich wieder daheim bin!

      Und wir finden uns kurz darauf in unserem letzten Stop am Festland wieder - in einem superschönen Hostel: Backpacking deluxe in Cuenca!
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    You might also know this place by the following names:

    Río Surampalte, Rio Surampalte

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