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- Jul 22, 2024
- ☁️ 29 °C
- Altitude: 929 m
- EthiopiaSNNPRTurmi4°58’14” N 36°29’18” E
Rückkehr nach Turmi und zu den Hamer
July 22 in Ethiopia ⋅ ☁️ 29 °C
Nachdem wir uns von unserem Suri-Security-Mann verabschiedet hatten, ging die Fahrt zurück nach Turmi. Wie schon die Hinfahrt, nahm auch die Rückfahrt fast einen ganzen Tag in Anspruch. Erschwerend kam hinzu, dass starker Regen einsetzte und auf den ungepflasterten Straßen sorgte das für zusätzlich erschwerende Bedingungen. Das Auto schlitterte immer mal wieder an den linken und rechten Straßenrand. Obwohl Buchee den Wagen recht gut im Griff hatte, bekam ich es mit der Angst zu tun, vor allem einmal, als sich beidseitig ein grünliches, unheimlich anmutendes Gewässer auftat. Darin wollte ich nicht ertrinken. Nicht weit von uns entfernt kam es einen Tag vorher, aufgrund der starken Regenfälle, zu einem Erdrutsch mit über 200 Todesopfern. Da hatten wir wohl nochmal Glück, dass unsere Rutschfahrt glimpflich ausging 🙏.
Unsere Fahrt begann sogar, richtig Spaß zu machen. Die amharischen Songs, die Buchee immer wieder laufen ließ, kannte ich allmählich auswendig und so sorgten wir im Cockpit für musikalische Unterhaltung. Amanuel war, was die Informationsvermittlung anbelangte, weiterhin sehr verhalten. Auf der Strecke wäre noch der Nyangatomtribe sehenswert gewesen, doch mein Guide schlug vor, lieber in Turmi den Montagsmarkt zu besuchen.
Wir erreichten unser Ziel am Nachmittag gegen 16 Uhr und ich checkte diesmal in der Emerald Lodge, welche sich nahe des Stadtzentrums befindet, ein. Ich sollte nur schnell mein Gepäck ins Zimmer bringen und dann wollten wir den Markt besuchen. Buchee hielt an der Straße an, wo bereits ein lokaler Guide auf mich wartete. Eine erneute Überraschung, über die mich Amanuel nicht informiert hatte. So ging das eigentlich ständig und diesmal war es mir zu viel. Ich ließ mich von Buchee zurück zur Lodge fahren, nahm mir erst einmal ein wenig Zeit für mich und ging dann alleine zum Markt. Währenddessen diskutierte Amanuel auf dem Parkplatz der Lodge lautstark mit dem Koch, dem er angeblich weniger als abgemacht bezahlen wollte 🤷♀️.
Ich wollte die ganzen Geschichten einen Moment hinter mir lassen und wünschte mir nichts mehr als Freiraum. In einem Land wie Äthiopien ist das als Alleinreisende aber eigentlich unmöglich und so hatte ich auf dem Weg ins Zentrum bereits wieder ein Dutzend hilfsbereite Afrikaner im Schlepptau, die mich bis zum Markt begleiteten. Als ich die Männerschar endlich los war, klebte das nächste männliche Wesen an mir. Ein Heranwachsender, der wohl sein Englisch etwas auf Vordermann bringen wollte. Wir gingen zusammen über den Markt und begegneten Frauen und Männern des Hamertribes, die in Turmi und umliegenden Dörfern siedeln. Besonders die Hamerfrauen fallen durch ihre roten Dreadlocks auf, die mit Ockerschlamm und tierischem Fett überzogen sind. Der Haarkult wird alle 3 Wochen erneuert. Auch die Hamer leben weitestgehend von der Viehzucht und dem, was sie selber produzieren.
Da sich der Markttag schon recht bald dem Ende entgegen neigte, gingen mein Marktguide (leider habe ich seinen Namen vergessen) und ich in die nächstgelegenen Dorfkneipen, wo wieder auf Teufel komm raus Tella getrunken wurde. Da das lokale Bier so einen hohen Nährwert hat, trinken es angeblich bereits Kleinkinder. Mir mundete es leider nicht besonders und deshalb bestellte mein junger Freund eine Flasche Tej (Honigwein) für umgerechnet 50 Cent. Cheers.
Als ich wieder in der Lodge ankam, meldete sich Amanuel bei mir und stand kurze Zeit später mit Buchee, beide mit betröpfelter Miene, auf meinem Balkon. Strategie ? Ich weiß es nicht. Aber ich gab den Beiden natürlich eine neue Chance. Schliesslich waren wir schon fast so etwas wie ein Team ☺️. Wir gingen gemeinsam Abendessen und ließen die letzten Tage nochmals Revue passieren.
Als ich später wieder in der Lodge ankam, wartete man bereits auf mich und teilte mir unfreundlich mit, dass nun der Generator ausgeschaltet werde. Er brauche zu viel Benzin und wie ich ja bereits wusste, war das in Äthiopien gerade Mangelware. Kein Generator bedeute, kein Strom. Ich wollte mal wieder duschen und Haare waschen. Das konnte ich mit meiner Handytaschenlampe vergessen. Was soll’s. Noch ein weiterer Abend Katzenwäsche machte das Kraut nun auch nicht mehr fett. Ich war müde und schlief schnell ein. Amanuel wollte mir am nächsten Tag einiges zeigen. Ich war gespannt.Read more
Bin auch gespannt…😄 [Anja Carbonaro]
Traveler 😉
Traveler So krass
Traveler 😍