Finland
Viirinkylä

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Travelers at this place
    • Day 13

      Weil es so schön war, nochmal Bären

      June 29, 2019 in Finland ⋅ 🌧 11 °C

      Heute haben wir keinen anderen Auftrag als 17.30 Uhr zwischen Kuusamo und der russischen Grenze zu sein, um die Bärentour zu machen. Also trödeln wir so vor uns hin, frühstücken lange auf dem netten Campingplatz, gehen nochmal Lebensmittel einkaufen, denn übermorgen wollen wir ja wahrscheinlich schon in Norwegen sein und da soll es ja noch teurer als hier werden. Als wir von dem Supermarkt losfahren, stellen wir fest, dass es bis zum Treffpunkt für die Tour doch noch 40 km sind und wir müssen nochmal mit Milou gehen. Da kommen wir an einer ehemaligen Verteidigungsanlage aus dem 2. Weltkrieg vorbei und Micha schlägt vor, dass wir den Milou-Spaziergang gleich mit dem Besuch dieser Anlage verbinden. Die Anlage, die mitten im Wald liegt, stellt sich als sehr groß heraus und wir entscheiden uns nur für den kleinen Rundgang. Da gibt es Bunker, Maschinengewehrunterstände und jede Menge Schützengräben. Die ganze Zeit habe ich Milou an der Leine, nur dann als wir in einen der Schützengräben rum laufen, mache ich ihn los. Als wir wieder raus kommen, ist Milou plötzlich verschwunden! Mir bleibt das Herz stehen! Micha meint, dass er ja nicht weit weg sein kann. Wir rufen und rufen. Weit und breit kein Milou in Sicht! Aber dann kommt er plötzlich aus einem der Schützengräben heraus. Er hatte sich da drin wohl etwas verlaufen! :) So, bei so einem dusseligen Hund gibt es eben nur Leinenpflicht. Wir gehen gemütlich die Runde weiter, die durch eine faszinierende Tundra-Landschaft führt, bis wir uns plötzlich nicht mehr sicher sind, wo wir uns befinden. Es gibt keine Schilder mehr, es gibt keine Menschenseele, nur wir drei in dieser einsamen Wald- und Tundragegend. Selbst Micha, der eigentlich eine sehr gute Orientierung hat, ist verloren. Und viel Zeit bleibt uns auch nicht mehr. Sch...!! Wir gehen den Weg weiter und finden glücklicherweise einen Wegeplan. Ok, wir sind in die falsche Richtung gelaufen, nun schnell den richtigen Weg wieder zurück. Ins Womo und losfahren. Es ist 17 Uhr und wir haben noch eine Fahrt von 30 min. vor uns. Also alles wieder mal sehr knapp - wie immer bei uns!! Wir treffen pünktlich ein, da gibt es schon 6 finnische Touristen und ein deutsches Ehepaar. Der Treffpunkt ist in einer Mini-Ortschaft, wo es eine Rentierfarm und eine Husky-Farm gibt. Unser Guide Simon ist sehr freundlich und gibt uns ausführliche Erklärungen und Anweisungen. Er erzählt uns, dass sie an den Beobachtungshütten Futter auslegen und dass sie immer im Frühling damit beginnen, wenn die Bären aus ihrer Winterruhe aufwachen. Aber dieses Jahr hatten sie die Winterruhe zu lange eingeschätzt, so dass einer der Bären schon mal in ihren Ort kam und versucht hat, in ein Häuschen mit Fischfutter einzudringen und seine Kratzspur an der Tür hinterlassen hat:)) Wie cool!
      Wir lassen Milou im Womo und fahren mit der Gruppe in einem Jeep zu den Hütten. Ein anderer Guide kommt mit einem Anhänger, auf dem das Futter liegt. Wir gehen in die Hütten, in denen es große Fenster zum Beobachten mit kleinen Löchern gibt, durch die man seine Kamera stecken kann. Gerade setzen wir uns hin, der Guide lädt noch das Futter vom Anhänger runter, da kommt schon der erste Bär. Na die haben hier aber mal großen Hunger!! Das war in Estland nicht so, da hat der Bär lange auf sich warten lassen. Den Guide scheint das irgendwie nicht zu stören, dass der Bär schon kommt. Als er fertig mit der Futterverteilung ist und weg fährt, kommt auch schon der nächste Bär. Beide holen sich fette Lachsstücke raus. Dann kommt plötzlich ein großer Bär, der wohl hier der Chef ist, denn die anderen beiden nehmen Reißaus. Er kommt etwa 3 m nah an die Hütte ran. Oh, das werden tolle Fotos!! Der Boss verschwindet wieder und andere Bären kommen, die sich auch sehr nah an die Hütten wagen. Als Micha und ich irgendwann mal unseren Kopf durch die Kameralöcher stecken, riecht der Bär das und rennt wieder weg, aber nur für kurze Zeit. Am Ende kommt ein Bär, der traurigerweise seine Pfote in einer Falle hat:(( Simon erzählt uns, dass er das schon seit letztem Jahr hat und man nun überlegt, ob man ihn betäubt, um die Falle zu entfernen oder abschießen soll. Wie fürchterlich!!
      23 Uhr fahren wirwieder zurück. Es war ein tolles Erlebnis und ich freue mich vor allem, dass wir beide dieses Mal das zusammen teilen konnten. Wir fahren noch bis zur Verteidigungsanlage zurück, denn hier bei den vielen Huskies können wir nicht stehen bleiben, weil die Besitzer nicht wollen, dass die Huskies Kontakt zu anderen Hunden haben. Die Landschaft erscheint in der Nacht (also von Nacht kann man nicht sprechen, denn die Sonne steht noch über den Bäumen) völlig surreal. Über den Seen und der Tundra-Landschaft hängen Nebelschwaden und die Sonne taucht alles in ein unwirkliches Licht ein. Ein unvergesslicher Eindruck!! Wir wärmen uns noch mit einem Grog auf-denn es sind nur noch 7 Grad und gehen schlafen.
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    You might also know this place by the following names:

    Viirinkylä, Viirinkylae

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