Arrondissement de Castellane

Nach viel hin und her wo ich denn jetzt heute hin soll, wurde mir die Entscheidung von der Ticketverkäuferin schnell abgenommen. Sie hat mir den Zug bis nach Entrevaux empfohlen und gebucht und da bin ich dann auch hin.
Den Zug (train des pignes) hab ich mir anders vorgestellt, aber ich glaube es gibt im Frühling noch einen anderen, der eine etwas malerischere Tour fährt.
Obwohl ich eigentlich dachte, dass ich genug von französisch Kleinstädten gesehen habe war Entrevaux tatsächlich noch auf meiner Liste, aber ich hatte die Idee doch irgendwie beiseite geschoben. Jetzt bin ich hier in einen Ort, denn man mit dem Wort "überschaubar" wundervoll beschreiben kann. Stiefelst du die ersten paar Kurven hoch Richtung Zitadelle, hast du auch schon alles gesehen.
Offiziell leben hier angeblich so 801 Einwohner. Gesehen habe ich so in etwa 25. 17 davon in einer Kirche.
Das Wetter ist auch wieder sehr interessant, ich bin von T-shirt, Pulli, Jacke schnell zu T-shirt Pulli und dann noch schneller nur noch zum T-shirt gewechselt, als ich den zur Zitadelle hoch gestapft bin und hab die Schichten als es dann langsam später wurde auch zügig wieder angelegt.
Auf wunderhübsch laminierten Din A 3 Blättern wird dort oben die Geschichte der Festung und besonders seiner Restauration erzählt. Besonders lustig fand ich dabei den Satz: "In Entrevaux zu sein, ohne zur Zitadelle hinaufgestiegen zu sein, ist wie Paris zu besuchen, aber ohne den Eiffelturm zu sehen."
Interessanter Vergleich. Einmal ja, weil abgesehen von seiner Kirche hat Entrevaux nichts wirklich anzubieten. Also wenn du die Zitadelle nicht besuchst, weiß ich nicht so genau was du da sonst willst.
Andererseits stellen wir hier gerade auch gerade eine Gemeinde von 800 gegen 2,1 Millionen Pariser und ich befürchte da liegt doch ein kleiner Unterschied.
Jedenfalls bin ich da hoch und hab sogar noch einen kleinen Wandertrip etwas höher durch den Wald gemacht, ein paar Blaumeisen gesehen und mir als Souvenir einen kleinen Tannenzapfen geschnappt.
Wegen train des pignes und so...

Die Kirche finde ich tatsächlich wuuuunderschön.
Sie wirkte sehr einladend. Zumindest einladend genug dass ich später nochmals rein gegangen bin um mich vor der Kälte zu verstecken. Hat zumindest ein bisschen funktioniert.
Was mich etwas aus dem Konzept gebracht hat ist, dass da dann gerade plötzlich ein Gottesdienst stattfand. Mit Abendmal und allem.
Aber es war zu spät zu fliehen und so sollte ich auch hin, also bin ich einfach da geblieben.
Ich finde es lustig, dass selbst wenn du nicht alles verstehst was der Pfarrer und die anderen von sich geben, weißt du aber trotzdem genau was gesagt wird. Es stellt sich heraus, dass Gottesdienste sich dann doch mehr ähneln als man denkt.
Fun fact: laut dem Pfarrer ist 2024 das Jahr des Gebets, also sollen wir das anscheinend jetzt wider mehr machen.
Nur damit ihr's wisst.
Ich hab heute auch 2 Katzen getroffen, was mich sehr gefreut hat. Schaut sie euch nur an. Einfach putzig. Sie hat sich da gerade vor einem vorbeigekommen Hund versteckt. Süß.
Ich bin mittlerweile fast wieder zu Hause, es ist immer noch kalt, trotz Teepause und allem und ich bin froh, dass ich es bald geschafft habe.

Grüße an Gereon, der den ganzen Kram eh nicht liest.

Arrivederci!Read more