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- Oct 14, 2023, 10:17 PM
- 🌙 20 °C
- Altitude: 7 m
- FranceOccitaniaVauvertGallician43°38’36” N 4°17’55” E
"Nicht weil die Dinge unerreichbar...
October 14, 2023 in France ⋅ 🌙 20 °C
sind, wagen wir sie nicht - weil wir sie nicht wagen, bleiben sie unerreichbar." Seneca
Morgens kommen wir nur langsam in die Pötte...es wird fast 11 Uhr, bis wir endlich aufbrechen. Vorbei an der Stadtmauer, Richtung Nimes und Montpellier. In Rognonas kaufen wir Frühstück und geniessen es avec un Café au lait auf einer Parkbank. Dann geht es über Graveson nach Beaucaire mit seiner einmalig gut erhaltenen Burg, danach erreichen wir Tarascon und geniessen eine zweistündige Pause mit einem feinen Mittagsmahl, während um uns her ein Volksfest stattfindet. Die Stadt ist mir aus dem Schelmenroman "Tartarin von Tarascon" von Alphonse Daudet geläufig, eine Geschichte, in der ich mich in jüngeren Jahren in manchem Wesenszug des vermeintlichen Titelhelden wiederzukennen meinte (heute gehe ich mit mir milder zu Gerichte).
Wieder einmal führt uns die freundlich-verführerische Google-Maps-Stimme von Claudet-Chantal völlig in die Irre; wir enden an einem der Jacobs-Pilgerwege, ein 60 cm breiter Buschweg, der in keinem Fall mit Gepäck zu durchfahren ist. Wer auch immer diese Fahrradrouten erkundet haben soll, kann dies nur auf einer Landkarte, anstatt auf einem Velo gemacht haben.
Trotzdem ackern wir uns rund 10 km entlang einer der Rhonekanäle durch Wiesenwege, literally über Stock und Stein, lustig hopsen unsere Gepäcktaschen und der Allerwerteste bedankt sich auch.
Unterwegs finden wir eine etwas 1,20 m lange Schlange auf der Strasse, durchaus lebendig, aber träge und ich muss sie streichelnd auffordern, den Asphalt zu verlassen, um nicht plattgefahren zu werden. Es ist eine harmlose Treppennatter, ungiftig, an den zwei Rückenstreifen leicht zu erkennen. Eigentlich wehrt sich diese Art aggressiv durch Bisse, aber dieses Exemplar braucht die Restwärme des Asphalts wohl derart dringend, dass sie ihre aufbrausende Natur wohl vergißt.
Apropos "Plattfahren": Ein Mann schellt bei seinem einfältigen Nachbarn und sagt: "Sie haben doch eine rötlich-gestreifte Katze, nicht wahr?" "Ja, warum fragen sie?", antwortet der. "Na, am Strassenrand liegt so einen überfahrene Katze, kommen sie, ich zeige sie ihnen." Am Ort des Debakels angekommen mustert der Nachbar den Kadaver eigehend und sagt:"Nein, das ist keinesfalls meine Katze, meine ist nicht so flach."
Wir sehen Fächerpalmen und Kolonien von Kaktussen, nur meine Suche nach Skorpionen bleibt vorerst erfolglos, aber immerhin finden wir beim Steineumdrehen einen Gecko.
Wir erreichen nach 73 km im letzten Tageslicht Gallician, ein Dörfchen in der Camargue und beziehen Quartier bei den Eltern unserer Freunde aus Zürich in deren Campingbus. Noch eine Aussendusche und ein Sprung in den Swimmingpool. Bon nuit!Read more