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- Oct 13, 2024
- ☁️ 16 °C
- Altitude: Sea level
- FranceBrittanyLesconil47°47’25” N 4°13’13” W
Biskaya - Tag 1 und 2
October 13 in France ⋅ ☁️ 16 °C
Es ist so weit, wir wagen uns auf oder besser über die Biskaya!
Die letzten Tage waren von wechselnden Windprognosen, unsicheren Tiefdruckgebieten und vielen Planänderungen geprägt.
Doch nun ist es so weit. Am Samstagmorgen machen wir die Leinen los, verlassen den Hafen und nehmen Kurs auf A Coruna.
Die Windprognose ist eher mau. Am Anfang ganz passablen Wind, dann eine längere Flautenphase, etwas Gegenwind und schließlich wieder guten Wind ab der letzten Nacht.
Wir rechnen mit etwas über 3 Tagen und Nächten für die 320 Meilen.
Kurz nach der Hafenausfahrt setzen wir die Segel und fahren hoch am Wind ins weite Blau.
Eigentlich war halber Wind vorhergesagt aber immerhin haben wir welchen. Es geht recht gut voran, nur sind einige Fischerboje im Weg, denen wir ausweichen müssen. Dann wird die Elma immer langsamer. Wie von einem Gummiband werden wir immer energischer ausgebremst, bis wir schließlich ganz zum Stehen kommen. Der Wind hat zwar etwas nachgelassen, aber eigentlich müssten wir weiterhin Fahrt machen. Die Segel beginnen zu schlagen, den Kurs können wir nicht mehr halten und das Schiff dreht sich zur Seite. Schnell bergen wir die Genua und das Groß und suchen nach der Ursache. Eine Boje ist uns sehr nahe und auf eine andere treiben wir zu. Scheinbar hängen wir fest. Jan steigt auf die Badeplattform und stochert mit dem Bootshaken am Ruder entlang. Es ist nichts zu sehen, aber irgendwo muss eine Leine hängen. Mit jeder Welle gibt es nasse Füße und nach einer Weile geben wir dieses Unterfangen auf. Den Motor wollen wir nicht starten, aus Sorge die vermeintliche Leine mit der Schraube aufzuwickeln. So treiben wir manövrierunfähig herum. Mal geht es nach steuerbord, mal nach backbord. Nach einiger Zeit setzen wir wieder die Genua um zu schauen ob wir wieder frei sind. Schleppend nimmt Elma Fahrt auf und wie es aussieht kommen wir tatsächlich vom Fleck.
Schnell das Groß setzen und nichts wie weg hier!
Die nächsten Stunden bleibt der Wind, wir können Segeln und bekommen immer wieder Besuch von Delphinen. Gegen 21:00 Uhr dreht der Wind und kommt nun von Achtern. Leider zu wenig um weiter zu segeln und so muss der Flautenschieber ran. Dank dem frischen Ölwechsel schnurrt der Motor nur so dahin 😊
Die Nacht ist angebrochen und die Wachschichten beginnen. Zwei Stunden Wache und zwei Stunden schlafen, wie es sich schon auf den letzten Etappen für uns bewährt hat. Außer ein paar Frachtern und dem gelegentlichen Fischerboot ist die Nacht angenehm ereignislos. Die Delphine begleiten uns immer noch und ein wenig leuchtet das Meer, wenn sie durch das Wasser flitzen. Der Sternenhimmel strahlt über uns und es ist einfach fantastisch schön. Wir verlassen langsam den Festlandsockel, die Wassertiefe fällt immer weiter auf 1000 m und stetig weiter auf fast 5000 m.
Der Neue Tag ist erwacht, Sonntag der 13.10.2024
Eine sehr ruhige Nacht (bis auf das stetige brummen vom Motor) liegt hinter uns. Der Wachwechsel hat super geklappt und auch während der aktiven Schicht konnten wir gut 15 Minuten schlummern bis ein kurzer Kontrollblick nötig war. Weiterhin haben wir kaum Wind und motoren mit etwa 4,5 Knoten weiter nach Spanien.
Gegen 11 Uhr frischt der Wind wieder auf und wir gleiten am Wind mit 6 Knoten dahin. Herrlich das Motorengeräusch los zu sein. Lisa geht es leider nicht so gut, das Geschwanke hat ihr ziemlich auf den Magen geschlagen. Immerhin sind Wind und Welle gnädig mit uns.
Am Abend verlässt uns der Wind erneut und die nächste Nacht unter Motor steht uns bevor. Dieses Mal versuchen wir drei Stunden lange Schichten. So bekommen wir gefühlt deutlich erholsameren Schlaf und weil weiterhin wenig los ist kann auch die Nachtwache gut durchhalten.Read more