Germany
Freitagsgraben

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    • Day 137

      Nach Celle

      September 20, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 13 °C

      Weiter gehts von Uelzen-Tatern, das mir ein bisschen wie eine Heimat vorkommt, nach Celle. Wieder zu einem aufregenden Erlebniss; wer sagt, dass die angenehm sein müssen! Zunächst noch auf kleinen Straßen, die sehr abwechslungsreich sind, auch Kopfsteinpflaster war dabei. Die Wege werden mit der Zeit immer kleiner, werden dann zur Sandpiste, immer schlimmer, zur Sandpiste der üblen Sorte mit losem Sand, wo dann auch das Schieben richtig schwierig wird. Zwischendurch dann Teerstraße, ich schöpfe Hoffnung. Irgendwann kamen mir dann nach einiger Zeit PKWs durch den Sand schlingernd entgegen. Ich rufe ganz laut Sch…Das muß etwas genützt haben. Ich schaue auf mein Navi und da wirklich, da ist ein „normaler Waldweg" links ab, den ich mit dem Rad nehmen kann und der Spuk mit dem Sand ist vorbei. Dafür bemerke ich ein rhythmisches Geräusch an meinem Hinterrad. Ich hoffe zunächst, dass sich Blätter oder ähnliches auf der Lauffläche festgesaugt haben. Die müßten sich aber nach einer Weile verabschieden. Das Geräusch läßt nicht nach. Jetzt schaue ich doch mal nach. NEIN, nicht schon wieder. Die Lauffläche hat ganz in der Nähe der Felge einen, noch recht kleinen Riss, wo sich der Mantel durch den Luftdruck des Schlauches nach außen wölbt und irgendwo an Gabel oder Rahmen reibt. Das hatte ich letztes Jahr auf meiner Oder-Neiße Radtour irgendwann auch. Was tun? Hier im Wald sicher nichts. Letztes Jahr bin ich mit abgesenktem Luftdruck dann noch erfolgreich etwa 10 km zur Werkstatt geradelt, mit Gepäck! Also dann schauen wir mal, wie weit ich zum in Richtung des nächsten Fahrradladen jetzt komme. Erst mal Luft aus dem Reifen gelassen, so dass ich damit so eben noch einigermaßen gut fahren kann. Bis Celle sind es noch 15 km. Tja und wenns knallt, kann ich meine Versicherung immer noch in Anspruch nehmen, ich fahre jetzt nur noch den Radweg an der Bundesstraße, ich weiß ja jetzt wie das läuft. Der erste Fahrradladen hat meine Größe 559x50mm nicht vorrätig. Fail! Der nächste Fahrradladen, den ich telefonisch kontaktiert habe, hat in der Größe eine Auswahl, schön! Der ist ca. 5-6 km entfernt und es ist 17:20 um 18:00 macht er zu. So kommt es, dass ich von Celle viel sehe, viele Straßen, die ich durcheile, aber doch nichts sehenswertes, keinen Blick auf die schönen Fachwerkhäuser werfe. Um kurz vor 18:00 komme ich am Geschäft an. Ein junger motivierter Mitarbeiter nimmt sich meiner Sache an und zack habe ich einen passenden Schwalbe unplattbar in der richtigen Größe. Er selbst hat jetzt Feierabend, er bietet mir aber an, den Reifen selber vor dem Geschäft zu wechseln, eine 1/2 Stunde sei der Kompressor noch an. Ich überlege kurz, lehne dann aber ab. 1/2 Stunde Ist mir zu stressig. Er biegt mir den Reifen in einer acht,so dass er bequem unter meine Spanngummis passt. Wenn es jetzt hinten knallt, kann ich mir theoretisch alleine helfen. Stirnlampe habe ich auch im Gepäck. Zu meinem Hotel muss ich nach Hambühren, etwa 7 km in westlicher Richtung vor Celle. Dort macht mir der Chef “Peter” (heute 75Jahre geworden) noch Spaghetti mit Parmesan und Thunfisch und noch eine extra Portion Spaghetti hinterher, die ich komplett aufesse, obwohl ich zuvor anmerke, das sei viel zu viel. Jedenfalls sinke ich dann nach der Dusche in den Sessel. Der Tag hatte wieder einige Momente, die mich gefordert haben. Und ich bin rechtschaffen erledigt. Die Fahrradreparatur ist auf den Morgen vertagt. In der Nacht wache ich auf, es ist feucht, von meinem Atem, das Fenster ist geschlossen und die Heizung läuft auch hier noch nicht. Mir fällt der FDP Wahlkampfslogan: “Atomkraft für eine sichere Stromversorgung” ein, den ich am Vortag auf einem Wahlkampfplakat aufgeschnappt habe.
      Am nächsten Morgen ist es zunächst nebelig, doch als sich dann die Sonne durchsetzt, verspricht es ein schöner Tag zu werden. Um 1/2 9 macht mir Peter (nicht umsonst !) ein Frühstück und besorgt mir auf meinen Wunsch noch schnell 2 Äpfel für das Müsli. Anschließend begebe ich mich an mein Fahrrad, Peter besorgt noch seinen Rennkompressor mit Manometer, OP- Handschuhe, damit ich meine Finger nicht so sauig mache und eine Plane, damit mein Rad und meine Kette seinen Gartenboden nicht sauig machen. Dazu bekomme ich noch einen Pott Tee und eine kleine Packung (salzige!) Kekse. Die Reparatur findet also unter denkbar günstigen Umständen und im Sonnenschein in seinem Garten statt und klappt auch ohne Probleme!
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