Germany
Hodorf

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Travelers at this place
    • Day 117

      09 Moin Moin

      May 27, 2022 in Germany ⋅ 🌧 11 °C

      Fast wehmütig verlassen wir unser bisheriges Veloreiselieblingsland Holland. Als nächstes liegt Norddeutschland auf dem Weg, für uns schon wieder ein völlig unbekanntes Pflaster. Das tolle Knotenpunktsystem der Niederländer hat sich etwas über die Grenze hinaus ausgebreitet, so dürfen wir dieses „easy riding“ noch zwei weitere Tage geniessen. Obwohl die Häuser nach wie vor aus Backsteinen gebaut und gelegentlich mit Ried gedeckt sind, sehen und fühlen wir den Länderwechsel. Die Häuser sind etwas geradliniger, die Siedlungen ein wenig nüchterner mit weniger Bäumen. Schön ist, dass wir jedes Schild und jede Speisekarte sofort verstehen. Und wie in den Niederlanden wird hier immer gegrüsst. Das „Moin moin“ geht uns schnell ins Blut über.

      Wir sind erstaunt, wie sehr die Landschaft über Jahrhunderte durch den Menschen gestaltet wurde. Grob gesagt, zwischen Holland und Hamburg war einmal Sumpf. Über Generationen hinweg wurde dieses Moorgebiet durch Kanäle entwässert und somit landwirtschaftlich nutzbar gemacht. Entlang dieser Kanäle sind Siedlungen entstanden. Diese sogenannten Fehnkolonien erstrecken sich oft über Kilometer hinweg und je eine Häuserzeile ist dabei wie eine Perlenkette links uns recht vom Fluss aufgereiht.

      Da das flache Land ungefähr auf Höhe des Meeresspiegels liegt, ist die gesamte Küste und jeder Fluss mit einem Damm eingefasst um das Land vor Springfluten zu schützen. Die schiere Menge an Material und Arbeitskraft um diese Barrieren zu errichten, ist für uns unvorstellbar.

      Und nebst der schönen Landschaft und den angenehmen Menschen wäre da dann auch noch das Nordsee-Wetter, welches uns nicht ganz so freundlich empfängt. Wir lernen so ziemlich alle Facetten kennen, vor allem was den Wind betrifft. Die Windräder winken zwar, zeigen uns aber meist die kalte Schulter oder komplett den Rücken (studier studier... ja, richtig, GEGENwind). Sascha meint dann immer, er müsse den starken Mann markieren und fährt tapfer vorneweg um als geliebter Windbreaker zu agieren. Dies wird auch ohne Zweifel sehr von Thes geschätzt, nur manchmal geht's dann eben nicht ohne Gebrummel von vorne. Dies wiederum kann zu lustigen Situationen führen, da hinten durch das Ohrenrauschen nicht verstanden wird, was vorne gegrrrrt wird... Doch oh wahrhaftig, es geht auch anders: An einem Tag winken uns die Windkraftanlagen zu, zeigen uns ihr freundliches Gesicht und wir rauschen nur so übers flache Land. Das Grinsen ist dabei fast nicht mehr wegzukriegen, fast vergessen sind die etlichen Velotage, wo es anders war. Und der Wind nimmt immer mehr zu, wir werden schneller und schneller. Ist das der Velohimmel? Nein, so dann doch nicht, denn am nächsten Tag..... dreht der Wind um 180°..... Bei Windstärke 6 (um die 45 km/h) und Böenspitzen bis 65 km/h ist ein Vorankommen nicht nur äusserst mühsam, es wird auch noch gefährlich. Wir tragen unsere Stahlrösser ein erstes Mal über einen frisch entwurzelten Baum und suchen uns doch lieber eine Unterkunft (für den morgigen Tag ist Sturm vorausgesagt). Zum Glück werden wir bei einem alten Fährhaus fündig. Mol mol, so in der Wärme mit Ausblick auf einen Fluss sind die Gewitter und Sturmböen schön anzuschauen.

      So kommen wir wieder einmal mehr ums Gröbste herum. Aber ein wenig nagt es schon am Gemüt, wenn die Temperaturen nicht über 15° wollen und einem ständig ein frischer Wind entgegenbläst. Jeden Mittag suchen wir uns ein möglichst windgeschütztes Plätzchen um nicht gleich vollends auszukühlen, am Abend wird die heiss geliebte Daunenjacke zum wichtigsten Kleidungsstück. Wenigstens bleibt es meist trocken (oder wir umgehen Gewitter mit einem schier unglaublichen 9. (!) Sinn). Auch hier gibt es die berühmte Ausnahme. Im nördlichsten Eck von Norddeutschland erwischt uns ein Regenguss der übelsten Sorte. Es schifft und chutet in Strömen, die ach so gelobte non-plus-ultra Regenbekleidung kommt arg an ihre Grenzen und der Lätsch im Gesicht spricht Bände. Wir kämpfen uns einen Hügel hinauf, die Strasse ist mehr Bach wie Fahrweg. Nur noch ein paar Kurven und wir sind am heutigen Ziel, einem Bauernhof, der eine kleine Zeltwiese hat. Ah, endlich, da ist er und super, da hat's auch einen Unterstand. Nix wie hin. Der Bauer ist ebenfalls unter dem trockenen Dach und werkelt an seinem Auto rum. Als erstes grinst er uns an und meint, wir hätten uns auch das beste Wetter zum Radeln ausgesucht. Und als zweites? Ha, da bietet er uns doch sofort ein regionales Bierchen an. Der Lätsch von Sascha verwandelt sich in ein dümmliches Grinsen, was Thes auch sofort erheitert.
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    • Day 14

      On the road again...

      October 1, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 16 °C

      Heute war wirklich eher der Weg als solches das Ziel.
      Weshalb es auch kaum Fotos gibt, da ich ja ständig das Lenkrad in der Hand hatte.
      Ich fahre also, dank meines Navis, das sich für Elbfähre und nicht für Elbtunnel entschieden hatte, durch die schöne Landschaft zwischen Bremervörde und Cuxhaven. Es ist leicht hügelig (wobei 34m über NN hier schon als Berg zählen) , jedoch beeindrucken mit die vielen Eichenbestandenen Alleen, die ich durchfahren muss, am meisten. Von wildromantischem Geäst bis zu hochgewachsenen geraden Bäumen ist alles dabei.
      Natürlich muss ich bei der Elbfähre anstehen, aber beim 3. oder 4. Schwung bin ich dabei. Leider stehe ich eingekeilt zwischen einem Tanklaster und der Schiffsbrücke und kann so nur ab und zu mal einen Blick auf die gelbbraunen Fluten der Elbe werfen. Die rieseigen Containerschiffe auf ihrem Weg nach Hamburg sehe ich daher auch erst, als ich wieder an Land bin.
      Landschaftlich wird mir bis zu meinem Stellplatz in Hodorf noch einiges, vorwiegend Wasser geboten. Mein Navi hat heute die "landschaftlich schöne Strecke" für mich gewählt und ich muss noch einmal auf eine Fähre, diesmal über die Stör und diesmal bin ich fast alleine an Bord.
      Mein Stellplatz am Fährhaus ist daher auch landschaftlich reizvoll, direkt am Schwimmteich der Anlage, wenige Schritte vom Deich, der die Stör umsäumt. Was will man mehr.
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    • Day 5

      Hodorf

      August 10, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 27 °C

      Heute fuhr ich eine erholsame Flachetappe und es war nahezu windstill. Bis auf ein kurzes Stück auf einer Hauptverkehrsstrasse ging es gemütlich auf Nebenwegen. Aber Deutschland! Deine Radwege sind eine Schande, voller Risse, quer und längs, Bodenwellen, Furchen, Verwerfungen, Bordsteinkante anstatt Absenkung, ständig wechseln der Seiten mit queren der Fahrbahn. Sinnhafterweise oft unter dem blauen Radweg Schild angebracht: Radweg mit Schäden.
      Am Nord Ostsee Kanal ist die Fähre umsonst und es gibt einen Kiosk mit lecker Fischbrötchen.
      Schnell erreiche ich Itzehoe und ganz idyllisch am Fluss Stör liegt ein kleiner schmucker Campingplatz, mit allem was das Radler Herz höher schlagen lässt, und obendrauf ein Badeweiher.
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    Hodorf

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