Germany
Kroog

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Travelers at this place
    • Day 130

      Weiterfahrt in Schleswig Holstein

      September 13, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 18 °C

      Auch die sehr schöne Zeit bei Markus geht mal zu Ende. Ich gehe noch einmal Richtung Strand und genieße den Seeblick. Dann die Verabschiedung nicht ohne dass sie dokumentiert wird mit Foto und Video von Markus. Dann geht es los, ich entscheide mich den schönen Weg direkt an der Ostsee zu nehmen. und zunächst geht alles richtig gut und ist schön, die Sonne scheint, bis bei Maasholm die Schlei in die Ostsee fließt. Hier biegt der Radweg um die Ecke Richtung Westen und fast schlagartig ändert sich das Bild. Es herrscht heftiger Gegenwind, es kommen dunkle Wolken auf, und das Radeln ändert sich von Genussradeln zu äußerst anstrengendem Radfahren direkt gegen den böigen Wind. Bei Kappeln überlege ich, dass ich gerne ein Fischbrötchen essen möchte und mache mich auf den Weg zum Hafen, was nicht so ganz einfach ist, da die Führung des Radweges ziemlich kompliziert ist. Schließlich erstehe ich im Hafen ein Backfisch-Brötchen und dann noch ein Brötchen mit Brathering. Ich setze mich zu anderen auf die Hafenmauer, nicht ohne die Möwen, die herbei geflogen kommen, äußerst scharf im Auge zu behalten, wohl wissend, dass diese mir mit Vorliebe mein Essen aus der Hand stehlen würden, aber ich bin zu jeder Verteidigung bereit. Die Vögel sind noch jung und unerfahren und es kommt nicht zur Eskalation. Der weitere Weg verläuft genau Richtung Westen und der heute recht heftige Wind bläst mir mit böigen über 30 km/h ins Gesicht. Dann plötzlich ein Stich in die Zunge! Eine Wespe findet den Weg in meinen halb geöffneten Mund. Ich lasse den Mund danach extra offen, damit das Insekt möglichst ungehindert wieder hinaus findet. Tut schon weh, aber ich denke, die Zunge ist gut durchblutet, das wird schon heilen! In der Tat schwillt die Zunge nur lokal ein bisschen - Glück gehabt! Dann der nächste Schocker, die Brücke über die Schlei, auf die ich Richtung Süden abbiegen will und die weit und breit die einzige ist, ist eingerüstet und ein Durchfahrt-verboten-Schild steht vor Kopf. Auf die an einen Bauarbeiter gerichtete Frage: wie und wo ich mit dem Rad über die Schlei komme, antwortet dieser ziemlich verständnislos: "Ganz einfach, fahren sie doch über die Brücke, wie diese Frau dort!" In der Tat, da war eine Spur, sogar für einen Bus frei gehalten worden, über die man auch mit dem Rad fahren konnte. Dann geht es nicht mehr mit frontalem, sondern nur noch mit Seitenwind Richtung Eckerförde. Dort besuche ich seit Monaten das erste Mal einen Drogeriemarkt, decke mich mit Duschbad und Shampoo in Reisegröße, sowie einigen SWEETS ein und besorge mir noch 2 Dosen Bier im Rewe nebenan. Danach treffe ich dort noch kurz auf einen anderen Reiseradler, der Franzose ist und vom Nordkap kam, von dem ich fand, dass er etwas mitgenommen aussah, kein Wunder, ich denke, das ist einen knallharte Tour.
      Soviel Gepäck und knallhart war wohl auch zu viel für Friederike, jedenfalls gibt ihre Kette einige Kilometer hinter Eckernförde den Geist auf. Erst versuche ich, die Kette, die sich nun vom Rad abrollt, zu bergen, versaue mir dabei die Hände, knalle sie dann aber etwas echauffiert einfach weg. Tja ich denke, jetzt kann ich mal schauen, was meine diversen Versicherungen leisten. Die Daten von Komoot Premium habe ich griffbereit, schreibe sie auf einen Zettel, der bei dem nun einsetzenden Regen sofort durchweicht, irgendwie gibt es Probleme mit meiner Versicherungsnummer, die ich bei jedem der mehreren Telefonaten mit der Versicherung diktieren muss. Ich einige mich mit der Versicherung darauf, dass ich mit dem Fahrrad zu meinem Hotel, was ich schon gebucht hatte, gebracht werde. Ich bekomme leider keinen Anruf vom Abschleppunternehmen, wann nun jemand kommt. So harre ich unwissend eine Stunde direkt an der Bundesstraße aus und vertraue der Aussage der Versicherung, dass jemand unterwegs ist. Das ist in der Tat der Fall, und es kommt ein Abschleppwagen, der auf seine ablenkbare Plattform locker einen PKW aufnehmen kann. Mein Rad wird mit Gepäck darauf stehend mit Gurten festgezurrt, wie ein Motorrad und dann gehts ab zum Hotel.. Der Fahrer und ich unterhalten uns prima z.B. über Corona. Er hat es auch seiner Überzeugung folgend durchgehalten, ungeimpft zu bleiben, hatte aber mit dem Juniorchef einen starken Partner an seiner Seite, der ihn dann gegenüber Arbeitskollegen, die die Zusammenarbeit mit ihm schon einstellen wollten, in Schutz genommen hat. schlussendlich war er als Ungeimpfter der einzige in der Firma, der keine C-Infektion bekommen hat. Alle anderen hätten sich infiziert. Mit ihm besprach ich auch, wie es mit dem Rad weiter gehen kann, was ja noch zur Werkstatt muss: notfalls die nächste Versicherung einschalten. Ich habe noch den ADFC- Pannenschutz und Helpster zu bieten, ich werde morgen schauen, wie es weiter geht. Fahrradwerkstätten gibt es jedenfalls in Kiel, weit weg für ein Rad ohne Kette und mich ohne Rad. Mal schauen, wie ich morgen bei Anke, einer Warmshowers Gastgeberin in Mölln, ankomme.
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