Camping en vertrek
May 1 in Germany ⋅ ☁️ 14 °CPrima camping, maar we gaan weer naar huis 😔
Für Edith war es die bisher beste Unterkunft. Scheinbar alles hat gestimmt, die Größe des Zimmers war schon beeindruckend, die Bettwäsche war blau kariert und das Bad modern. Das Frühstück hingegen war eher moderat, aber die hat ein Ei bekommen. Nach dem opulenten Frühstück, ging ich zunächst noch einmal zum „Kloster Wessobrunn“. Denn dort vor den Klostermauern, soll die 1000 Jahre alte „Tassilo-Linde“ u d sie wollte ich gern einmal umarmen. Tassilo heißt sie deshalb, weil dort der Klostergründer Bayernherzog Tassilo III, eine Pause von dem Jagdausflug unter einer jungen Linde gemacht hat. Dabei träumte er von einem Engel, der an der Quelle Wasser schöpfte. Als er erwachte hörte er Wasser rauschen und sein Jagdfreund „Wezzo“, fand die Quelle. Aufgrund dieser Erscheinung im Traum, nannte er den Ort „Wezzofontanum“ und gründete dort das Kloster „Wessobrunn“.
Ich suchte also diese mit 13-14 m Umfang messende Linde - meine Arme werden den Baum wohl nicht ganz umschlungen können - und fragte eine Frau auf dem Gelände. Sie sagte mir den Weg, der mich vorbei an einer (künstlichen) Mariengrotte führte. Hinter der Klostermauer etwas bergab, stand die mächtige Linde. Ich berührte sie nur, da ich zu kurze Arme hatte.
Zurück in Gasthof „Zur Post“ zahlten wir und gingen los. Vorbei an einem Eis- und Eierautomaten, verließen wir nach ein paar Minuten in ein kleines Tal absteigend „Wessobrunn“ und betraten den „Pfaffenwinkel“. Den Namen erhielt die Gegend, wegen den zahlreichen Klöstern und Wallfahrtskirchen. Über die „Schlittbachbrücke“ überquerten wir den kleinen Bach und kamen nach einem Aufstieg nach „St. Leonhard im Forst“. Dort sahen wir uns die Kirche an. Außen eher unscheinbar, aber innen eine erschlagene Pracht. Weiter auf der Straße und bei einer alten (anderen) wohl auch 1000 jährigen Linde, bogen wir ab. Diese Linde gab den Ort nicht nur ihren Namen, sondern auch den Bewohnern. So hießen 3 Familien Lindengeiger, Lindenmeier, Lindenberg und da es nur 6 Häuser in dem Ort gab, waren das satte 50%.
Ein schnurgerader Weg durch einen Buchenwald brachte uns nach „Hetten“. Hier kam ich alleine an. Denn Edith und ich hatten abgesprochen, dass mit dem bevorstehenden Aufstieg zum „Hohen-Peißenberg“ (980m), jeder sein eigenes Tempo gehen wird. Ich musste zuerst den Ort umrunden und ging dann auf dem „Kapellenweg“ durch den Ort zum Waldrand. Unterwegs rief mich Edith an, wo sie denn nun im Ort lang gehen müsse. Ich beschrieb ihr kurz den Weg. Im Wald war es zwar kühl, aber der Aufstieg heftig. So kam ich schnell ins schwitzen. Vorbei an einer kleinen Kapelle, erreichte ich die Wallfahrtskirche „Mariä Himmelfahrt“. Den Stempel gab es in Restaurant nebenan. Nach einer Weile kam Edith und ich muss sagen, ich bewundere ihren Ehrgeiz. Sie beißt sich durch und schafft den Aufstieg mit Bravour.
Wir machten eine längere Pause und genossen den freien Ausblick auf die Alpen - grandios. Danach gingen wir vom Berg zu Ort „Hohenpeißenberg“ (heißt fast so wie der Berg) und gingen zu einem kleinen Kiosk. Dort tranken wir Radler und Bier, aßen eine Kleinigkeit u d gingen etwas beschwipst weiter über Wiesen und durch Wälder. Dabei hörten wir die zwei neuen ABBA-Songs, welche gestern erschienen sind und wir hatte. Gänsehaut dabei.
Der kommende Weg war etwas besonderes. Er führte uns zur „Ammerschlucht“. Im Reiseführer wurde auf Trittsicherheit und Schwindelfreiheit hingewiesen. Ein wenig aufgeregt war ich deshalb schon. Wir erreichten zunächst die reißende „Ammer“ und später auch die Schlucht. Wir gingen ca. 1 Stunde auf teils matschigen Pfaden, kleinen Wegen, schmalen Pfaden, aufsteigende Treppen und Leitern. Also schwindelfrei sollte man nicht unbedingt sein. Respekt vor der Höhe muss man jedoch haben. Zuerst verlor Edith einen ihrer Gummi-Propfen von den Wanderstöcken. Er blieb irgendwo und unentdeckt im Schlamm stecken. Nach einer Weile verlor sie im Schlamm auch den anderen. Wenig später spülte sie ihre Wanderstöcke in einem Bach und siehe da, es erschien der zweite verloren geglaubte Gummi-Propfen. Sie war wieder glücklich. Aber nur kurz. Denn einen Augenblick später rutschte sie auf den matschigen Holzstufen aus und plumpste auf den Popo. Sie lachte und bis auf die schmutzige Hose ist ihr auch nichts passiert.
So langsam wollten wir jedoch aus der Schlucht herauskommen. So schön wie sie auch war, so beschwerlich war sie zu durchwandern. Endlich. Das Ende war in Sicht. Aber erst war wieder ein Aufstieg zu bezwingen. Oben angekommen rieten wir Radfahrer ab, die Schlucht mit dem Fahrrad machen zu wollen. Dann gingen wir weiter und erreichten erschöpft „Rottenbuch“. Im dortigen Kloster holte ich uns die Stempel und warf einen Blick in die Kirche. Sie war bisher mit Abstand die prunkvollste Kirche, die ich je gesehen habe.
Zunächst gingen wir zu unserer Unterkunft. Für mich die bisher beste. Ein schöner Garten, das Zimmer mit Blick in den Garten. Wir hatten die ganze Etage für uns. Ein älterer Mann wies uns in die Unterkunft ein. Nach dem Duschen gingen wir Essen in den „Rottenbucher Stübl“. Wie wir erfahren haben, haben die (wegen Corona) nur noch bis zum 24.09.2021 geöffnet. Danach wird dort ein „Grieche“ einziehen. Nach dem Essen gingen wir nochmals in die Klosterkirche und etwas durch den Ort. Es war ein schöner und anstehender Tag mit ganz besonderen Eindrücken.Read more
Olaf Brandenburg Hört sich nach einer tollen und erlebnisreichen Etappe an 👍 Die Schlucht hätte mir bestimmt auch gefallen aber die matschigen Wege nicht 😝
Rottenbuch - Café am Tor
You might also know this place by the following names:
Rottenbuch, روتنبوخ, Ռոթենբուխ, ロッテンブーフ, Роттенбух, Ротенбух, 罗滕布