Siegsdorf

Die Bedingungen hätten nicht besser sein können. Etwas über 20 Grad, Sonnenschein und blauer Himmel. Mit aufgedrehter Musik habe ich mich gegen 10 Uhr Freitag Morgen aufs Rad geschwungen.

Es ging erst einmal durch die Stadt durch, vorbei an den Nickelheimer Filzen Richtung Süden. In Spöck bin ich dann auf den Bodensee-Königssee Radweg gestoßen. Ein blaues Rechteck mit weißen Bergen und einem Fahrrad zeigt dir den Weg. Ok, manchmal wird es auch zu einem weißen Rechteck mit hellblauen Bergen und Fahrrad, aber die Beschilderung ist immer sehr gut, so dass man sich eigentlich nicht verfahren kann und auch sonst keine weitere Navigation braucht.

Von Spöck bin ich dann nach Neubeuern geradelt, wo ich mir ersteinmal beim Bäcker Bauer (alte Bekannte) ein kaltes Spezi und ein Schokocrossaint gegönnt habe. Ach, wie ich Spezi vermisst habe, das gibt es halt nur bei uns :) ich habe mich in die Sonne gesetzt und in alten Zeiten geschwelgt.

Weiter ging es über Frasdorf nach Bernau an den Chiemsee. Hier habe ich beim Italiener halt gemacht und eine Lasagne gegessen. Und weil ich aus meiner Tour durch Neuseeland gelernt habe, dass ausgiebige Pausen wichtig sind, habe ich mich dann noch an den See gesetzt und einen Kaffee getrunken und so knapp zwei Stunden Pause gemacht. Richtig schön.

Mit neuem Elan ging es dann über Aschau und Bergen nach Siegsdorf, meinem heutigen Ziel.

Insgesamt waren es heute 78 Kilometer und 518 Höhenmeter. Die Strecke war super schön zu radeln. Bis auf in den Orten ist man auf Fahrradwegen unterwegs, was im Gegensatz zu Neuseeland wirklich ein Traum ist. Das Radelnetz in Deutschland ist ein Traum. Immerwieder ging es leicht bergauf oder bergab, es gab aber auch viele ebene Strecken. Von Bergen nach Siegsdorf ist mal ein kurzes Stück etwas steiler bergauf, aber insgesamt ist es keine schwere Tour.

Vorbei ging es an vielen schönen Dörfen, Blumenwiesen und Kuhweiden oder durch Wälder. Auch ein paar Schafe waren dabei. Sehr abwechslungsreich. Ein Highlight ist auf jeden Fall der Chiemsee. Hier war mit anderen Radfahrern, Spaziergängern... auch jede Menge los. Nach der langen Regenzeit zieht es alle nach draußen, sobald die Sonne da ist. Und immer im Blick die bayrischen Alpen.

In Siegsdorf hatte ich mir eine Pension gebucht, leider ist es als Alleinreisende in Deutschland auch sehr teuer, da immer ein Einzelzimmeraufschlag gezahlt werden muss. Nächstes Mal nehme ich wieder das Zelt mit, vorallem bei dem Wetter. Aber das Zimmer war schön und die Vermieter nett. Nach einer Dehnsession und einer ausgiebigen Dusche bin ich dann zum Essen gegangen und habe ein alkoholfreies Weißbier getrunken. In Deutschland schmeckt es einfach und Essen habe ich gelernt ist auf so einer Tour ebenfalls sehr wichtig. :)

Anschließend bin ich ins Bett und habe mich auf den nächsten Radltag gefreut.Read more