Germany
Wellen

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Travelers at this place
    • Day 3

      Es war einmal...

      April 12, 2023 in Germany ⋅ 🌧 8 °C

      ... eine kleine Frau namens Sandra, die sich entschloss hatte, den Moselsteig zu wandern.

      Am dritten Tag ihrer Reise blickte sie frohgemut morgens in den strömenden Regen hinaus, schnallte ihren Rucksack auf und stapfte los. Vorbei an zwei weiteren Wanderern, die gerade fassungslos ihren winzigen Hund anstarrten, der ganz ungerührt seinen gar nicht winzigen Darminhalt direkt vor der Haustür eines Anwohners entleert. Wer muss, der muss 🙃

      Es regnet so stark, dass das Wasser in Wellen die Straße herunter läuft und Sandra sich gedanklich selbst auf die Schulter klopft, dass sie ihre wasserdichten Socken angezogen habe (Spoiler: ihre Füße sind den gesamten Tag komplett trocken geblieben!).
      Hier beginnt nun auch eine legendäre Lovestory, die zu Tränen rührt....Die Geschichte von Sandra und ihrem Wanderschirm!

      Die bekannten Nittler Felsen verschwinden leider immer wieder hinter Regenschwaden und auch als der Weg bis direkt an sie heran führt ist nicht viel Zeit zum Bewundern, denn der Weg steht unter Wasser und fordert volle Konzentration, um nicht im Schlamm zu versinken ....kleine Menschen sind dieser Gefahr nun einmal unweigerlich näher 🤷🏽‍♀️

      Ein Schild verkündet, dass nicht nur Wasser, sondern auch Felsen hier gerne mal Jagd auf Wanderer machen. Wildnis Pur!
      Doch Sandra fürchtet sich nicht, denn ihr Wanderschirm behütet sie vor allem Unheil!
      Oben auf dem Berg steht eine Hand rum und man schau sie ein wenig ratlos an. Spätere Recherchen ergeben, dass es sich um den "Großen Zeiger" handelt, der eine von 16 Skulpturen ist, die zusammen das Kunstprojekt "Steine am Fluss" bilden.
      Der Wind heult, der Regen peitscht, Sandra zieht weiter.

      Hinauf über einen steilen, matschig Hang und weiter über wunderschöne, matschige Pfade oberhalb der Felsen. Auch hier ist absolute Konzentration gefragt, um nicht auszurutschen und den Schädel am Fels zu zerschellen, was ja doch ein bisschen Schade wäre. Etwas Positives hat das ununterbrochene Gestarre auf den Boden aber dennoch, denn so entgehen die wunderschönen Schlüsselblumen nicht 🏵

      Hinter den Nittler Felsen folgen Felder so weit das Auge reicht und Sandra klammert sich hilfesuchend an ihren treuen Weggefährten, den Wanderschirm. Er steht ihr unermüdlich zur Seite und behütet sie auf diesem endlosen Wegstück vor dem Wind, der sie problemlos in einen 45-Grad-Winkel drückt. Ebenso verhindert er, dass sie Schwimmhäute bekommt und sich den Amphibien anschließt, die ja bekanntlich zu dieser Jahreszeit auch gerne wandern ☝️

      Irgendwann kommt der rettende Wald in Sicht und bietet ein wenig Schutz....allerdings kann dort schnell verwechselt werden, was denn nun ein Weg und was denn nun ein Bach ist. Ein Tipp: wenn der Schlamm mindestens knöcheltief ist, dann ist man auf dem richtigen Weg 👍🏼

      Plötzlich geschieht das Unfassbare...blauer Himmel und Sonne! Mit weinendem Herzen nimmt Sandra Abschied von ihrem treuen Freund 😞Aber verzaget nicht, schon kurze Zeit später sind sie wieder vereint 😌

      Ein Fels lädt dazu ein, den Kopf hineinzustecken und zu summen, bis der eigene Resonanzton gefunden wurde, der die jeweilige Person dann sozusagen der Welt entrückt. Sandra würde schon das Entrücken von Wind und Regen für eine Weile reichen, aber wer will schon klagen.
      Auch das Waldbaden in einem wunderschönen Buchenwald (wieder mal schaut die Sonne raus 🌞) kann Sandra nicht locken, da die Holzliegen doch ziemlich schmuddelig aussehen. Aber das ist nur der vorgeschoben Grund, denn insgeheim befürchtet sie, dass sie nicht wieder aufstehen wird und dann selbst irgendwann ziemlich schmuddelig vom langen Rumliegen im Wald aussieht 😂

      Die letzten Kilometer sind harte Arbeit, denn steile sowie mit Laub und Schlamm bedeckte Hänge wollen hinabgeschliddert werden und mehr als einmal will sich der Sturz schon schadenfroh die Hände reiben. Aber alles geht gut, wenn auch der Abstieg durch die Tippelschritte und das zähe Abwägen, wo der nächste Schritt zu setzen ist, länger dauert.
      Der abschließende geteerte Weg durch Konz bis zur Saarmündung ist ...nun ja...für Freunde von Kläranlagen, Kieswerken und Schnellstraßen sicherlich ein Hochgenuss...

      Die durch das Wetter geschaffenen Bedingungen haben die Etappe sehr anstrengend gemacht. Das Knie hat gehalten, ist aber nun sehr schlapp und so wird der Entschluss gefasst, den eigentlich für das Wochenende vorgesehen Pausentag vorzuziehen. Der Konzer CP liegt direkt am Weg und hat noch Platz für Sandra und ihren treuen Wanderschirm.
      Und so lebten sie denn glücklich bis ans Ende ihrer Tage ...
      ...to be continued 👩‍🦱💞🌂
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    You might also know this place by the following names:

    Wellen, DEWLX

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